Nikko:

Ich trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, als Sialuk sich in Abwehrhaltung begab. Ich spitzte die Ohren und wedelte leicht mit meiner Rute, als Erkennen wieder in ihre Augen trat. Sie ließ die Ohren hängen und ich schnaubte einmal aufmunternd, wobei sich mein Atem in eine kleine Wolke verwandelte. Alles in Ordnung? fragte ich sie. Offensichtlich hatte sie selber gar nicht gemerkt, dass sie davongelaufen war. War sie schlafgewandelt? Ich neigte den Kopf zur Seite und blickte sie neugierig an. Hatte sie dann schlecht geträumt? Die Fragen stellte ich mir selber still, denn ich wollte sie nicht überfallen. Ich wollte ihr Zeit geben, sich wieder orientieren zu können und außerdem ging es mich ja gar nichts an. Noch dazu war da noch der Fremde Rüde, mit dem Basta schon eine Unterhaltung begonnen hatte.

Ja was ist ein Fuchs ? Ich legte meine Rute um Vorderläufe und sah Treb an, natürlich wusste ich was ein Fuchs ist. Dennoch war ich sichtlich gespannt, wie mein Gefährte Jangal erleuchten wollte, was ein Fuchs ist.

Ich setzte meine Pfoten bedacht auf die Erde um wenig Erschütterung zu verursachen, als ich der Spur eines jungen Rehs folgte. Alle meine Sinne waren auf die Jagd konzentriert. Wie unsichtbare Schienen schien die Spur vor mir herzulaufen. Schon nach kurzer Zeit konnte ich das rehbraune Fell zwischen den Baumen ausmachen. Der Winter hatte einen entscheidenden Nachteil, er bot keine Deckung. Doch immerhin verschwamm mein dunkles Fell besser mit der aufgewühlten kalten Erde auf die ich mich drückte. Meine Augen fokussierten das Tier in einiger Entfernung. Vorsichtig begann ich mich anzupirschen. Alleine jagen war immer ein Risiko und viel schwerer als mit einem Jagdpartner. Doch den hatte ich nicht mehr, also galt es keine Zeit zu verschwenden.

Ich lachte verlegen. Ein Fuchs, ja Jangal, ein Fuchs ist zunächst einmal ein Raubtier. Wie wir, er frisst Fleisch aber auch Früchte oder Aas. Er ist kein Wolf, lebt meist allein oder mit Partner. Listig die Viecher und können böse zubeißen. Am besten gehst du ihnen aus dem Weg bis du mit dem Training angefangen hast. versuchte ich es so gut wie möglich zu erklären und hielt den Fuchs knurrend auf Abstand. Aber am besten du fragst Onkel Sinner, der ist mit denen aufgewachsen.
Dann grinste ich Arjuna schelmisch an und wackelte mit den Augenbrauen. Na, kann ich gut mit Welpen oder nicht.

Ich hörte Onkel Treb aufmerksam zu, während ich ab und zu den Fuchs ansah. Training? Fragte ich dann und setzte mich mit einem Ruck auf. Ich kann schon jagen! Entfuhr es mir dann stolz. Auch wenn ich mir das meiste selber beigebracht hatte auf spielerische Weise. Es war eben nicht schön, der einzige Welpe des Rudels zu sein. So hatte ich auch keine Spielkameraden gehabt, mit welchen ich das Rangeln hätte üben können. Instinktiv verfiel ich in eine Schleichhaltung und begann Onkel Treb zu umkreisen. Der Fuchs indessen hatte sichtlich genug und verzog sich kläffend in seinen Bau.

Ich fing an zu suchen. Ich fand bald eine Hasen Fährte und folgte ihr. Ich fand einen Hasen der gerade am herum graben war. Ich blieb ruhig und schleich mich an, dann sprintete ich los und erlegte ihn. Dann fing ich an ihn in ruhe zu verzehren.

Ich blickte zu Treb und Jangal. Und lauschte der Erklärung von meinem Gefährten, als er den kleinen Wirbelwind erklärt hatte, was ein Fuchs ist. da muss ich dir wohl recht geben du kannst mit Welpen hübscher, antworte ich mit einem Lächeln unterrichtete mich langsam wieder auf. Dabei richtete ich meinen Blick auf Jangal der anfing, um Treb herumzuschleichen Du solltest jedoch später ihnging niemals beibringen, wie man einen Wölfin anspricht die gerade beim Fischen ist. Meinte ich mit einem Lächeln, und wartet ab ich was der kleine Wirbelwind vorhatte.

Ich hatte einige Tage geschlafen und gejagt. Ich saß nun auf diesem Platz und blickte mich um. Da ist sie die Ruhe. Ich stand auf und trabte los.

(Wäldchen)

Ich lachte verlegen und leckte mir über die Nase. Ja aber es hat funktioniert. widersprach ich. Und außerdem kann man meinen unvergleichlichen Charme nicht lernen
Ich blinzelte verliebt bevor ich mich Jangal zuwandte.
Natürlich, du musst Jagen lernen und nicht nur kleine Tiere. Auch Hirsche und später jagst du mit uns Wiesente. Du musst schwimmen lernen und dich zu verteidigen. Kämpfe gegen Tiere wie Füchse oder sogar Wölfe werden zu deinem Leben gehören. erklärte ich ihm. Aber das werden deine Eltern mit dir machen oder sie müssen ihr Einverständnis geben das wir es dir zeigen.
Mit einer schnellen, kräftigen Bewegung fuhr ich mit der Pfoten unter Jangals Bauch, hob ihn so an und hebelte ihn aus.

Mein Blick glitt zu Nikko und ich musterte ihn für einen Moment stumm. Es war ungewohnt für mich, dass sich andere wirklich für mich sorgten. Dieses Gefühl hatte ich nicht mehr gespürt, seitdem meine Mutter gestorben war - ich wusste nicht wirklich, wie ich mit soetwas umgehen sollte. Ich atmete innerlich einmal tief durch, fasste mich wieder und nickte ihm dann mit einem leichten Schwanzwedeln zu. Alles wieder im grünen Bereich, danke. Danach spürte ich den Blick des fremden Rüden auf mir, drehte mich in seine Richtung und fing seinen misstrauischen Blick auf. Kein Wunder, muss ja wirklich schräg gewirkt haben...das sollte ich mal besser klären, bevor es zu Missverständnissen kommt.
Diesem Gedankengang folgend neigte ich sachte meinen Kopf und brach den Blickkontakt dabei ab - wollte ihn jetzt nicht auch noch herausfordern. Entschuldigung wegen der Umstände. Ich bin geschlafwandelt und hab dabei wohl ein ganz schönes Drama abgezogen. Ich hoffe, ich hab nichts Komisches gemacht und wenn schon, bitte ich, dies nicht persönlich zu nehmen.

Ich hörte mir alles still an und hielt mich im Hintergrund. Schlafwandeln? Ich habe noch nie jemanden getroffen, der das tut... Die Wölfin sah wieder einigermaßen in Ordnung aus, also machte ich mir erstmal keine weiteren Sorgen. Trotzdem überlegte ich, ob das nicht wirklich gefährlich war. Was, wenn sie sich aus Versehen in den Fluss stürzt, oder an einen Wolf gerät, der schlechter reagiert?

Mit einem Lächeln blickte ich meine Gefährten an und schüttelte kurz meinen Kopf, bevor ich zum Himmel aufblickte. Wir sollten uns auf dem Heimweg machen und unseren kleinen Wirbelwind zu seiner Mutter zurückbringen. Und wir denn wieder zu Hause sind, kannst du mir ja ein wenig mehr von deinem unwiderstehlichen Charme zeigen mein liebster, sagte ich und ging auf Treb zu und streifte seine Flanke.