Ich sprang noch mal im Kreis, vier? wow das wird toll. Endlich wächst das Rudel wieder, wir werden die größten und besten und stärksten sein. Bijou rief nach meinem Bruder und wir stubsten uns noch einmal an, dann sah ich ihm nach und genoss die Nähe meiner geliebten Gefährtin. Ich drückte meine Nase liebevoll hinter ihr Ohr und schloss eine Weile die Augen. Genoss den Frieden bis sich die Wärme von meiner Seite entfernte. Irritiert drehte ich mich um und entdeckte eine helle Wölfin am Rand des Platzes, Gwyn?. Überrascht stellten sich meine Ohren auf und einen kurzen Moment war ich wütend. Auch Corvin und Miro hatten sich unerlaubt entfernt und Ärger bekommen. Ich erinnerte mich noch an den letzten Moment mit meiner Tochter, wir beide hatten nicht richtig gewusst wie wir miteinander umgehen sollten. Langsam lief ich zu den beiden und setzte mich ein Stück hinter Arctica hin. Sie hatte also nach Miro und Corvin gesucht. Du hast dich dennoch unerlaubt aus dem Revier entfernt. Deine Mutter hat sich große Sorgen gemacht, erklärte ich streng.
Ich freute mich sie zu sehen aber ich war unsicher, sie musste wissen, dass es Konsequenzen hatte sich einfach so zu entfernen. Miro, Corvin und Polaris gehen die Grenzen ab zur Strafe für ihren Ausflug. Erklärte ich meiner Tochter dann.

Ich wurde von dem kleinen tumult am Höhleneingang abgelenkt so das ich von Papas Gesicht rutschte und auf den Boden purzelte. Neugierig blieb ich sitzen und sah zu Mama.
Mama? fragte ich und deutete fragend auf den Höhleneingang.

Ein heulen erreicht den Rudelplatz. Die Anwesenheit des Alpha wird an der Grenze verlangt.

Als ein Heulen zum Platz getragen wurde drehte ich den Kopf. Jemand rief nach uns was mich skeptisch die Augen zusammen kneifen ließ. Dash, jemand ruft nach uns. Sollen Aylia und ich nachsehen?. Rief ich zu meinem Bruder herüber. Ich wollte, dass er bei seinen Welpen blieb. Sie waren die oberste Priorität für das Rudel in diesem Moment. Dann sah ich Aylia an, ich ging davon aus, dass sie kein Problem hatte mit mir nach dem Rechten zu sehen. In meinem Magen bildete sich ein mulmiges Gefühl, ich frage mich ob die Jungs schon wieder etwas angestellt hatten. Wenn ich wieder komme klären wir das, sagte ich noch ernst zu meiner Tochter und lief dann zu Aylia um auf Dashs und ihre Antwort zu warten.

Ich seuftze tief bei Ghost Ansprache. Natürlich hatte er recht.
Ja lass uns das später bereden. stimmte ich zu als auch ich das heulen hörte.
Komm Gwyn. es ist viel passiert, ich lief etwas zur Mitte des Platzes und setzte mich. Hier hat sich ein bisschen was verändert.
Mit dem Kopf deutete ich auf die Alpha Höhle.
Dash ist vor nicht all zu langer Zeit Papa geworden.

(Mit Dash abgesprochen)

Als ich die Zustimmung aus der Höhle hörte, straffte ich die Schultern. Aylia machte sich bereit und ich grinste kühl. Na dann wollen wir doch mal sehen was unsere Freunde zu sagen haben. Ich spuckte das Wort freunde abfällig aus und machte mich auf den Weg dem Heulen zu folgen.
-Wald

Bijou sprang vor, scheinbar wollte sie nicht, dass die Welpen schon mit der Außenwelt kommunizierten, doch ich ließ ihr diese Entscheidung, sie war die Mutter der Kleinen und was sie wollte sollte geschehen. Unsere Welpen hinhegen schienen nicht sehr zufrieden damit zu sein, allerdings wurde ich von ihnen abgelenkt, als plötzlich das Heulen eines Zigeuners zu hören war. Ich wollte Billy nicht alleine gehen lassen, aber er würde Aylia mitnehmen und ich wollte Bijou und die Welpen auch jetzt noch nicht alleine lassen. Passt auf euch auf! Dann waren sie schon weg und ich erhob mich, um mich zu Bijou an den Höhleneingang zu stellen, wo ich ihr über die Wange schleckte und dann zu unseren Welpen hinab sah. Ihr dürft bald hinaus, aber jetzt noch nicht.

Mein Vater reagierte ganz anders als Mama. Sie hat sich Sorgen gemacht. Und du? Du nicht? Ich hatte gedacht, dass es mir egal war, ob sie Angst um mich hatten oder nicht, aber die Implikation verletzte mich doch mehr als ich wollte. Ärger überlagerte meine 'schwachen' Gefühle. Trotzig schaute ich Papa an. "Was ist falsch an einem Ausflug?". Meine Antwort ging in einem Heulen unter.
Der Ruf schien nichts besonders positives zu bedeuten. Zu gerne hätte ich mir selbst ein Bild von der Situation gemacht, aber ich hatte gar keine Lust Papa zu bitten mich mitzunehmen und Mama lotste mich schon wo anders hin.
Welpen? Das war also der Geruch, den mir vorher aufgefallen war. Ich trat ein kleines Stück näher an die Höhle heran, vor der Dash stand und schnüffelte gezielter. "Ich hab wirklich ne Menge verpasst," murmelte ich. Es roch nach Kindheit und ich wusste es sollte Erinnerungen hervorrufen, doch da waren keine. Die Welpen riefen in mir einen Gefühlsmix hervor, der mir gar nicht recht war. Es war noch gar nicht lange her, dass ich so klein gewesen war. Das wusste ich. Trotzdem konnte ich mich kaum dran erinnern wie es war die Welt zum ersten Mal wahrzunehmen und meine Geschwister kennenzulernen. Ich kannte sie jetzt nicht mal richtig. Und obwohl ich mich so enorm von den Fellknäulen unterschied fühlte ich mich klein genug um mich unter sie zu mischen und mit ihnen groß zu werden. Würde ich irgendwann auch diesen Moment vergessen?

Ich sah Ghost nach und dann wanderte mein Blick zu Gwyn. Für einen Moment musterte ich sie noch genauer. Mein kleines Mädchen war so lange fort gewesen...
Deine Brüder... diese heruntreiber waren auch unterwegs. Wir haben uns schreckliche sorgen gemacht um euch. Das Tal ist einfach nicht sicher... ich stupste sie mit der Nase an. Papa freut sich auch, er ist nur so streng weil er nicht möchte das eich etwas passiert. Du wirst schon sehen.
Das vorgehen am Höhleneingang beobachtete ich nur halb, meine Aufmerksamkeit galt Gwyn. Etwas ging in ihr vor, das konnte ich spüren.
Gwyn, liebes. Ist etwas? Du kannst mir alles sagen.

Mit der Nase hatte ich beide Welpen zurückgeschoben, während am Höhleneingang wieder Tumult war. Das Heulen klang dringend und forderte Dash. Dankbar hatte ich Billy angesehen, als er diese Aufgabe an sich nahm. Ich fühlte mich überfordert damit, alle vier Welpen im Blick zu behalten und der Höhlenausgang schien sie magisch anzuziehen. Ich zog mir Setz näher heran und begann das kleine Fellknäuel zu putzen. Zwischen den Pfoten platziert drückte ich ihm meine nasse Zunge ins Gesicht und glättete direkt das Fell. "Irgendwann müssen wir ihnen den Rudelplatz zeigen. Aber alleine auf vier Welpen da draußen aufzupassen.... Ich glaube ich bin noch nicht soweit." erklärte ich Dash. Mein Blick blieb an seinem Gesicht hängen und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wir hatte das zwischen uns nie geklärt und nun saß ich hier mit vier Welpen - hielt ihn von seiner Alphaaufgabe ab. Würde er mich sofort fallen lassen, wenn die Welpen die Mutter mal nicht mehr brauchen würden?

Verdutzt schaute ich hoch, als ich bemerkte dass meine Geschwister und Papa, da war ich mir mittlerweile ziemlich sicher, plötzlich nicht mehr in meiner Nähe waren. Wie hatte ich das nicht mitbekommen können? Unzufrieden grummelte ich kurz auf und schaute mich dann um. Ich entdeckte Vollo in meiner Nähe und den Rest meiner Familie nahe der großen Helligkeit. Verwirrt schaute ich zu meinem Bruder und tapste auf ihn zu. Mama? ahmte ich ihm nach und blickte dann ebenfalls in ihre Richtung.

Als ich ein Heulen und Geräusche vernahm legte ich unsicher meine Ohren an. Mein Zuhause fühlte sich gerade nicht ganz so wohlig an wie sonst. Mit einem weiteren Blick auf meinen Bruder rannte ich so schnell ich konnte in Richtung des Lichtes. Obwohl es nur einige Pfotenschritte waren, kam es mir sehr lange vor und sofort schmiegte ich mich an Mamas Seite als ich bei den anderen ankam.
Die vertraute Wärme beruhigte mich und die Geräusche schienen sich auch schon wieder gelegt zu haben.
Nun wieder zufrieden, kuschelte ich mich noch etwas dichter in Mamas Fell und sah dabei zu, wie sie meinen anderen Bruder zu putzen begann.

Ein Heulen drang von außerhalb der Höhle zu uns durch. Ich verstand nicht genau, was es bedeuten sollte, aber es schien alle um uns herum in Aufregung zu versetzen. Der große weiße Wolf, der wohl unser Papa zu sein schien, sprach mit jemandem vor der Höhle und gesellte sich dann zu uns. Mit großen Augen schaute ich zu ihm hinauf. Er gab mir das Gefühl kleiner zu sein, als ich mich bisher gefühlt hatte und seine Worte halfen dabei nicht. Wieso dürfen wir nicht hinaus? Was gibt es da draußen so aufregendes, dass wir es nicht sehen dürfen? Ich steigerte mich regelrecht in diesem Gedanken hinein, bis Mama und Seth meine Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Sie zog meinen Bruder zu sich heran und begann ihn zu putzen. Noch unzufriedener als zuvor, drängelte ich mich dazwischen und drückte meinen kleinen Kopf so fest ich konnte unter Mamas Schnauze. Ich sollte auch gebadet werden!