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| Zuletzt Online: 27.10.2023
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Während ich genüsslich das frische Wasser des Baches aufschlabberte, nahm ich eine Bewegung neben mir wahr und ich hob neugierig den Kopf. Seth war inzwischen über einige der Steine gesprungen, die aus dem flachen Gewässer herausragten. Ich legte die Ohren an und grummelte leise vor mich hin, als er mir vorwarf mich nicht dorthin zu trauen. Na dir werd ichs zeigen.. dachte ich noch, bevor ich zum Sprung ansetzte. Doch kurz bevor meine Pfoten das Ufer verließen, landete er auch schon im Wasser. Tropfen spritzten mir ins Gesicht, doch mir blieb kaum Zeit mich zu schütteln, ehe ich im jolendes Gelächter ausbrach. Vor lauter Lachen ließ ich mich rückwärts auf die Hinterläufe plumpsen und beobachtete meinen Bruder wie er sich schwerfällig wieder ans Ufer machte. Insgeheim war ich froh, dass ich auf diese Weise drumherum kam mich selbst in diese ungemütliche Lage zu begeben. Auf seine Frage hin nickte ich stumm, aber immernoch grinsend. Er hatte recht, ich hatte ebenfalls genug von diesem Ausflug. Grinsend wandte ich mich um, um zurück zum Rudelplatz zu gehen.
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Ich erschrak, als ich ein stoßartiges Bellen hinter mir wahrnahm - doch es hielt nicht lange an, ehe es sich in schadenfrohes Lachen verwandelte. Beleidigt ließ ich mich an Ort und Stelle auf die Hinterläufe plumpsen, legte die Ohren an und grummelte vor mich hin. So etwas peinliches.. Es fiel mir schwer einzuordnen was mich gerade wütender machte. Mein Bruder der über mich lachte? Oder vielleicht doch eher mein eigenes Ungeschick, das mich in diese Situation gebracht hatte. Glücklicherweise blieb mir nicht allzu viel Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Schon war Seth näher ans Wasser herangetreten und schnupperte daran. Ein innerer Konflikt brach in mir aus. Eigentlich war ich jetzt ziemlich wütend, weil mein Bruder über mich lachte, andererseits überwog die Neugier.. So erhob auch ich mich, trat näher an den Bach heran und beobachtete Seth eine Weile. Auf seine Frage ging ich nicht weiter ein, immerhin war er ein ziemlicher Fiesling..doch das Wasser schien ihm zu schmecken. Ich startete also einen zweiten Versuch und trat vorsichtig, Schritt für Schritt näher an das kühle Nass heran. Angestrengt streckte ich meinen Hals so weit hervor wie ich nur konnte, um schließlich die klare Wasseroberfläche mit meiner Zunge zu berühren. Es schmeckte tatsächlich köstlich. So köstlich, dass ich meinen Ärger über Seth vergaß - zumindest für einen Moment.
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<<< Rudelplatz
Etwas ungelenk stolperte ich aus dem Gestrüpp hinaus und meinem Bruder hinterher. Plötzlich hatte ich das Gefühl doch zu wissen welches Geräusch er meinte. Es wurde immer lauter, fast wie ein Rascheln und doch ganz anders.. so etwas merkwürdiges hatte ich noch nie gehört. Seth stupste mich an und als hätte er mich angesteckt, übertrug sich seine Aufregung auf mich. Ich muss mir merken wolang wir gehen... Ja.. ja, klar, das mach ich. dachte ich noch rasch, ehe mein Bruder schon wieder das Weite suchte. Hastig hoppste ich ihm hinterher, den Kopf immer wieder in alle Richtungen wendend. Woaa.... Alles sah hier so anders aus als ich es kannte. Fasziniert von all den neuen Eindrücken achtete ich kaum noch auf meine Schritte und konnte meinem Bruder nur in allerletzter Sekunde ausweichen. Der schien soeben die Ursache des merkwürdigen Geräuschs gefunden zu haben. Erstaunt starrte ich auf die Wasseroberfläche und schüttelte wortlos den Kopf. So etwas hatte ich wirklich noch nie gesehen. "Es sieht hübsch aus. Was man wohl damit machen kann?" Schnell sprang ich ein paar Schritte näher an den Bach heran und reckte meine Schnauze in Richtung der Oberfläche. Da rutschte mir die moosige Erde am Rand des Baches unter den Pfoten weg und ich landete mit beiden Vorderpfoten im kühlen Nass. Ruckartig machte ich einen Satz nach hinten. "IIh - es ist kalt!"
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Hörst du das auch? hastig hob ich meinen Kopf, hielt inne und lauschte. Zwar war ich mir nicht sicher was mein Bruder meinen könnte, nickte jedoch eifrig mit dem Kopf. "Ja! Wo kommt es her..?" Ich passte meine Lautstärke seiner an und sah aufmerksam in dieselbe Richtung wie Seth, in der Hoffnung er würde nicht merken, dass ich keine Ahnung hatte wovon er sprach. Es musste etwas sehr aufregendes sein, da war ich mir sicher. Kaum hatten diese Worte meine Kehle verlassen, stupste er mich auch schon an und verschwand im Gestrüpp. So schnell ich konnte, huschte ich ihm hinterher. Meine Nackenhaare richteten sich vor Spannung auf. Das hier musste der beste Tag überhaupt sein.
>>> Schwarzbach
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"Aber warum sind sie denn gemein?" ich legte den Kopf ein wenig schief und begann angestreng darüber nachzudenken, aber es ergab einfach keinen Sinn. Doch die Antwort auf diese Frage musste sich wohl noch etwas gedulden. Denn noch im selben Moment stürzte mein Bruder schon davon. Ich legte die Ohren an und warf Mama und Papa abwechselnd ungeduldige Blicke zu. Als Papa schließlich irgendetwas über Mamas Lachen sagte, wurde es mir dann doch zu doof. Ich rollte mit den Augen und schoss Seth hinterher. Wenn er gehen durfte, dann durfte ich das doch sicher auch. "Bis später" nuschelte ich mir noch schnell zurecht und war dann auch schon außer Sicht. Nervös blickte ich mich nach meinem Bruder um und es dauerte nicht lang, bis ich ihn erblickte. So schnell ich konnte, hastete ich ihm hinterher. Er schien irgendwas gefunden zu haben. "He - was machst du?" rief ich ihm zu, stoppte abruppt neben ihm und reckte meine Nase schnüffelnd in seine Richtung.
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"Bald" Sichtlich enttäuscht ließ ich mich auf die Hinterläufe plumpsen und legte die Ohren an. Ich wollte nicht warten, sowas langweiliges.. Noch während ich angestrengt überlegte, wie ich meine Eltern dazu überreden konnte, das wir lieber sofort damit anfangen sollten, erregte ihr Gespräch wieder meine Aufmerksamkeit. Die Anderen..? Meine Ohren schnippten wieder nach vorne und ich blickte erwartungsvoll zwischen Mama und Papa hin und her. "Wer sind die Anderen?" fragte ich neugierig. Mir war nicht bewusst gewesen, dass es noch mehr Wölfe gab, als die, die ich bereits kannte.
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Rhys, Nuka und Vitani bleiben
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Papa beugte sich zu mir herüber und schleckte mir über den Fang. Widerwillig schüttelte ich den Kopf und legte die Ohren an. Zwar genoss ich insgeheim diese Zärtlichkeiten, doch war ich mir auch bewusst, dass ich jetzt schon groß war. Ziemlich groß sogar. Ich aß sogar dasselbe was die großen aßen! Stolz bei dem Gedanken setzte ich mich aufrecht hin und streckte die Brust gerade heraus. Es dauerte allerdings nicht lang, da lenkten Mama und Papa meine Aufmerksamkeit erneut auf sich. Jagen? Ich wollte unbedingt lernen zu jagen! Aufgeregt sprang ich näher an die beiden heran und drängelte mich zwischen sie. "Ich möchte auch mit!" wuffte ich hektisch und blickte vom einen zum anderen. "Wo gehen wir hin? Wann geht es endlich los?!"
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Eine ganze Weile beobachtete ich das Geschehen um mich herum aufmerksam. Ab und an kamen, mir unbekannte, Wölfe hinzu und schienen sich zu streiten. Worum es dabei ging verstand ich nicht. Ich hielt mich nah bei Mama auf und vermisste sie schmerzlich, als sie für einen Moment verschwand. Als sie wieder da war und uns zurück in die Höhle brachte, kuschelte ich mich ein und schlief. Ich wusste nicht wie lange, aber es musste eine Ewigkeit gewesen sein. Als ich erwachte knurrte mein Magen unerträglich. Die anderen waren bereits wach und ich trat vor die Höhle, um zu sehen was sie taten. Ich hörte Seth von einer Maus sprechen und fragte mich was das wohl sein mochte.. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen. Papa brachte ein großes Stück Fleisch und ich begann es ausführlich zu untersuchen. Neugierig nagte ich an dem merkwürdigen Ding - es roch gut. Leider waren meine Zähne noch nicht in der Lage die Haut zu durchdringen und so blieb mir nichts als ein Maul voller Fell. Angestrengt fletschte ich die Zähne, schüttelte den Kopf und versuchte das lästige Fell aus meinem Maul zu entfernen. Schließlich gab uns Mama etwas von ihrem Fleisch ab und ich beäugte es neugierig. Es war nicht so zäh und fest wie das größere Stück. Mit spitzen Zähnen versuchte ich mich daran. Es schmeckte eigenartig, ganz anders als die warme Milch, die Mama und sonst gab, aber es war köstlich! So gut ich konnte zerkleinerte ich die bereits vorgekauten Brocken und sah dabei sicherlich alles andere als elegant aus.
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Momentan ist leider privat viel zu viel los bei mir und ich komme zu gar nichts mehr... Dazu bin ich gerade in der Klausurphase und weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich werde versuchen nochmal alles nachzuholen, aber versprechen kann ich leider momentan nichts. Wenn ich Pech habe, hält das alles noch bis Ende des Jahres an. Vitani und Rhys sind also gerade inaktiv, dürfen aber gerne von Familie/Partnern mitgezogen werden, bis ich es hoffentlich doch einmal schaffe zu posten. Spätestens wenn das Jahr rum ist, sollte ich wieder etwas mehr Luft haben.
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Ganz allmählig begannen sich meine Augen an das grelle Licht zu gewöhnen und ich sah zum ersten mal in meinem Leben die 'andere Welt' vor mir. Erstaunt und voller Begeisterung blieb ich für einen Moment mit halb geöffnetem Maul stehen. Alles war so wunderbar und es gab viel mehr zu entdecken, als ich in diesem Moment aufnehmen konnte. Dumpf vernahm ich die Stimmen meiner Geschwister im Hintergrund, doch ich verstand nicht was sie sagten- zu viele andere Eindrücke prasselten mit einer ungeheuren Wucht auf mich ein. Noch eine ganze Weile badete ich in diesem Meer voller neuer Gerüche, Geräusche und eben allem, was meinen Blick fing. Da lenkte ein fremder Wolf meine Aufmerksamkeit auf sich - oder vielmehr Seth, der in ihn hineinrannte. Komisch, dieser Wolf kam mir sehr bekannt vor, obwohl ich ihn ganz sicher noch nie zuvor gesehen hatte. Als der schwarze Wolf auch noch begann Seth etwas zu erzählen, hielt ich es nicht mehr aus. Wie gestochen rannte ich auf den großen Rüden und meine Brüder zu, stoppte abrupt neben ihnen, ließ mich auf die Hinterläufe plumpsen und drehte meinen Kopf aufmerksam von der einen Seite zur anderen. "Was hat er gesagt??" wuffte ich meinen Bruder schließlich an, als wäre der große schwarze Rüde gar nicht richtig anwesend und bloß eine neue, spannende Attraktion. Es war merkwürdig - irgendetwas an dem Rüden sorgte dafür, dass ich so gar keine Angst vor ihm hatte, anders als bei Papa. Aber woran könnte das bloß liegen?
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Mama war nicht böse mit meinen Geschwistern und schob sie auch nicht zurück in die Höhle wie zuvor. Ich zögerte noch einen Augenblick, doch als auch Papa sich erhob, schien die Sache klar. Wir durften endlich nach draußen und uns das merkwürdige Licht ansehen! Aufgeregt begann ich hektisch zu strampeln, bis ich den Boden wieder unter meinen Pfoten spürte. Dann rannte ich auch schon los und blieb erst stehen, als ich mich außerhalb der Höhle befand. Das Licht brannte warm auf meinem Fell und ich musste blinzeln, da es mich blendete. Suchend sah ich mich zu Mama und den anderen um und versuchte, immernoch blinzelnd, zu erahnen, was sie jetzt taten.
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Papa zog mich an sich heran und begann direkt damit mir über den Kopf zu schlecken. In diesem Moment verlor er jegliche Schrecken für mich. Spielerisch rollte ich mich auf den Rücken und streckte die Pfötchen nach oben. Aus dem Augenwinkel konnte ich Bewegung erkennen und drehte meinen Kopf nach hinten, um etwas mehr erspähen zu können. Meine Schwester schien sich nun ebenfalls dem Ausgang der Höhle zu nähern. Gespannt beobachtete ich die Situation, ohne mich vom Fleck zu bewegen. Bestimmt würde Mama gleich mit ihr schimpfen.
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Ein Heulen drang von außerhalb der Höhle zu uns durch. Ich verstand nicht genau, was es bedeuten sollte, aber es schien alle um uns herum in Aufregung zu versetzen. Der große weiße Wolf, der wohl unser Papa zu sein schien, sprach mit jemandem vor der Höhle und gesellte sich dann zu uns. Mit großen Augen schaute ich zu ihm hinauf. Er gab mir das Gefühl kleiner zu sein, als ich mich bisher gefühlt hatte und seine Worte halfen dabei nicht. Wieso dürfen wir nicht hinaus? Was gibt es da draußen so aufregendes, dass wir es nicht sehen dürfen? Ich steigerte mich regelrecht in diesem Gedanken hinein, bis Mama und Seth meine Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Sie zog meinen Bruder zu sich heran und begann ihn zu putzen. Noch unzufriedener als zuvor, drängelte ich mich dazwischen und drückte meinen kleinen Kopf so fest ich konnte unter Mamas Schnauze. Ich sollte auch gebadet werden!
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Es dauerte nicht lange, bis Seth mich aufforderte ihm zu folgen und sich sogleich noch weiter aus der Höhle heraus traute. Ohne nachzudenken folgte ich ihm, und blieb holprig stoppend neben ihm stehen. Die helle Wölfin war nun so nah, dass sich mir vor Aufregung die Nackenhaare aufstellten. Sie verhielt sich ruhig, setzte sich aber auf, als wir näher kamen. Bestimmt wollte sie spielen! Aufgeregt macht ich einen kleinen Satz und kleffte die Fähe spielersich an. Bevor die Wölfin jedoch die Chance hatte mitzuspielen, hörte ich, dass hinter mir etwas in Bewegung geriet. Schon im nächsten Moment fand ich mich zwischen Mamas Pfoten wieder. Vor Schreck hatte ich die Ohren angelegt und mich ganz klein zusammengekauert. Was war denn los..? Durften wir etwa nicht spielen? Mama schob uns in die Höhle zurück und die Fremde entfernte sich wieder. Unzufrieden und sichtlich irritiert sah ich mich nach Seth um.
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Mama schien sich mit dem riesigen weißen Wolf zu unterhalten. Sie war freundlich zu ihm und ihre Stimme klang warm und angenehm. Vielleicht ging wirklich keine Gefahr von ihm aus. Neugierig legte ich den Kopf schief und gab mir Mühe einige von Mamas Worten aufzuschnappen. Ein paar davon klangen fremd, andere wiederum hatte ich schon mehrfach gehört und konnte sie mir einprägen. Mein Bruder wiederholte die merkwürdigen Laute und auch ich wollte es probieren. "V.....fffffff...." sabberte ich vor mich hin und schaute fragend zu Mama auf. Das war gar nicht so einfach. "Fitaa..." probierte ich es weiter und gab schließlich auf. Das war einfach zu anstrengend und meine Aufmerksamkeit wurde sogleich auf etwas anderes gelenkt. Etwas viel spannenderes. Mein zweiter Bruder war gefährlich nah an das helle Licht herangegangen, das unser gemütliches Zuhause flutete. Er schien unverletzt oder sogar freudig. Angestrengt schob ich mich unter Mamas Pfoten hervor und stolperte auf ihn zu. Das wollte ich auch sehen! Auf halbem Wege fiel mir jedoch wieder dieser große Wolf auf, der mitten in meinem Weg lag. Abrupt bremste ich, stellte die Nackenhaare ein wenig auf und machte, seitlich laufen, einen kleinen Bogen um ihn. Dann rannte ich so schnell ich konnte auf meinen Bruder zu, sodass ich ihn fast überrolte. Das Fell vor Spannung gesträubt, drückte ich mich ganz nah an ihn und versuchte einen Blick aus der Höhle heraus zu erhaschen.
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Flach an den Boden gepresst, wartete ich einige Momente still ab. Jedoch hielt ich es nicht sehr lange in dieser Position aus.. Vorsichtig begann ich mich unter Mamas Pfoten zu drehen und riskierte einen Blick auf den großen, weißen Rüden. Dieser hatte sich auf den Boden gelegt und erschien mir nun ein kleines bisschen weniger bedrohlich. Meine Geschwister hatten allesamt mehr Mut bewiesen und tummelten sich bereits um unseren Vater. Ich robbte noch ein kleines Stückchen weiter unter Mamas Pfoten hervor und streckte prüfend meine Nase in die Luft. Eindeutig - er roch nicht fremd und musste schon eine ganze Weile in der Nähe gewesen sein. Auch Mama reagierte freundlich auf den Rüden und rief ihm etwas zu. Vorsichtig schob ich mich noch ein paar Schritte näher an ihn heran, sehr darauf bedacht den Körperkontakt zu meiner Mutter nicht zu verlieren.
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Ich hatte Mama fast geknackt, da war ich mir sicher. Ich stand ganz kurz davor, mit ihr das großartigste Spiel allerzeiten zu spielen - da bemerkte ich auch schon eine unsafte Berührung an meinem Hinterbein, einen Ruck und im nächsten Moment war ich auch schon von Mama herunter gerutscht und platt auf den Bauch geplumpst. Uff - ein lautes Stöhnen entfuhr meiner Kehle und dann lag ich nur noch da. Hinterhältig gepackt und niedergestreckt. Unzufrieden rollte ich mich auf den Rücken und begann erneut mein leidvolles Klagelied. Die Welt schien weniger gerecht zu sein, als ich es mir erhofft hatte. Viel Zeit zum Trauern blieb mir allerdings nicht. Mama stieß ein lautes Geräusch aus, das mich sofort verstummen ließ. Kurz darauf schob die große Wölfin ihre Nase dazwischen und befreite mich von meinem Peiniger. Ungelenkt zappelte ich umher, bis ich wieder den Boden unter meinen Pfötchen spürte. Vielleicht hatte ich doch noch nicht ganz verloren. Die Zeichen schienen düster, doch Mama erwies sich als ein starker, neuer Verbündeter! Triumphierend streckte ich meine, vor Stolz geschwellte Brust, heraus und warf meinem Bruder einen bösen Blick zu. Das sollte er sich nochmal trauen! Mama vertreibt mutig all die doofen Ärgerer! Beinahe hätte ich meinen Bruder noch die Zunge herausgestreckt, da erschien eine gigantische Gestalt am Eingang der Höhle. Der Geruch dieses Wolfes kam mir irgendwie sehr bekannt vor, doch ich meinte ihn noch nie gesehen zu haben. Furcht vor dem hellen Riesen überkam mich und ich wandte mich so rasch ich konnte wieder zu Mama um. Ohne es wirklich bewusst zu merken, stolperte ich auf ihre Vorderpfoten zu und drängelte mich so lange mit aller Kraft darunter, bis nur noch meine Hinterbeine, platt auf den Boden gelegt, und meine winzige Rute zu sehen waren.
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