Es folgte noch ein vierter Welpe, dieser hier einmal mehr schwarz, welcher gleich von Bijou aufgenommen und trocken geschleckt wurde. Ich betrachtete die kleinen Wesen am bauch ihrer Mutter einige Momente und fühlte wie ich plötzlich ein müder Frieden in der Höhle ausbreitete. ich ging leise um Bijou herum und legte mich hinter ihr auf den Boden, ehe ich begann ihr sanft über Nacken und Rücken zu schlecken und ihr dank der Geburt zerzaustes Fell zu glätten. Sie sind wunderschön. leicht schlug meine Rute hinter mir auf den Boden und meine Stimme war warm und weich.

Schneller als es mir bewusst wurde war ich satt und gleich darauf unglaublich müde. Mit weit geöffnetem mäulchen gähnte ich meine Zufriedenheit heraus und schlief direkt ein.

Ich war Arctica zu der Höhle gefolgt, beobachtete aber alles aus einem Abstand heraus. Dash schien völlig überwältigt und ich erinnerte mich nur zu gut an das Gefühl. Ihn hatte es ja noch wesentlich unerwarteter getroffen als mich. Es schien als würde er meine Hilfe nicht brauchen, weshalb ich mich auf den Boden sinken ließ und mit einem tiefen Atemzug meine Anspannung ausstieß. Wenn er mich brauchte würde ich genau hier sein.

Eine ganze Weile genoss ich zufrieden und laut schmatzend meine neu gewonnene Geborgenheit. Bis mein Köpfchen schließlich vor Erschöpfung zur Seite glitt. Grummelnd versuchte ich noch ein wenig Näher an mein flauschiges, neues Zuhause heranzurobben, bis ich letztendlich eingekuschelt zusammensank und zu träumen begann.

Ich streckte meine Beinchen suchend nach festem Untergrund aus, als ich plötzlich hochgehoben wurde und gab ein leises, protestierendes Fiepen von mir. Still wurde ich erst wieder, als ich sanft abgelegt wurde und warmes Fell, sowie die Bewegungen meiner Geschwister spürte. Bemüht robbte ich dichter heran, sodass ich es gemütlich warm um mich herum hatte. Kurz darauf war ich erschöpft eingeschlafen.

Bijou kam klar, zuerst hatte ich mur sorgen gemacht aber nachdem ihr Dash gefolgt war, beruhigte ich mich. Auch Aylia war jetzt am Höhleneingang, es konnte also nichts schief gehen. Nicht mal wenn was schief ging.
Ich zog mich zurück, zu meinem Gefährten und legte mich dicht an ihn. Nach einer ganzen Weile hörten wir das fiepen von Welpen aus der Höhle.
Ich denke du bist gerade Onkel geworden. gratulierte ich Ghost liebevoll. Ich freute mich unheimlich, Welpen waren etwas tolles und für das Rudel stand eine große Zukunft bevor. Ich seufzte und bette meinen Kopf auf seinen Rücken. Ich freute mich für Dash und Bijou, die beiden würden tolle Eltern werden.

Als ich die leisen Geräusche aus der Höhle hörte, schlug mein Herz so kräftig, dass es sich anfühlte als klopfte es gegen den Boden. Arctica legte sich wieder zu mir und ihre Gegenwart beruhigte und freute mich gleichermaßen, immernoch konnte ich nicht verstehen, wie ich dieses Glück verdient hatte. Kannst du das glauben?wie haben wir nur so ein Glück verdient?.
Das Dash nun Papa geworden war, war das letzte was gefehlt hatte. Er durfte nun ebenfalls erleben wie es war Kinder zu haben und ich hatte Nichten und Neffen. Während mein Kopf ungläubig auf den Boden sank und meine Rute über den Boden fegte, lief mir eine Träne über die Wange. Eine weitere folgte und noch eine, sie tropften lautlos nach unten und versickerten dort.

Es schien endlich vorbei zu sein. Die krampfartigen Schmerzen hatten aufgehört und mein Bauch schien sich wieder beruhigt zu haben. Leise tapste Dash um mich herum und ich folgte ihm soweit mein Kopf die Drehung zuließ mit den Augen, ehe er sich hinter mir nieder ließ und begann mein zerzaustes Fell zu glätten. Die Erschöpfung machte sich nun richtig bemerkbar, denn meine Augen fielen zu. Ich ließ mich nach hinten fallen, lehnte mich gegen das weiche Fell des Rüden und seufzte leise. Doch die Ruhe hielt nicht lange an. Bisher hatten sich die anderen Rudelmitglieder vor der Höhle aufgehalten, doch nun hörte ich Schritte. Mühsam machte ich ein Auge auf und ließ ein warnendes Knurren ertönen. Die Wölfin, die sich uns genähert hatte - Aylia - hielt aber von selbst Abstand und bat darum näher kommen zu dürfen. Eigentlich war es mir nicht recht, wenn sich jemand Fremdes den kleinen Zwergen näherte - doch ich wollte nun auch keinen Streit. Dunkel erinnerte ich mich daran, mal gehört zu haben, dass Aylia die Heilerim im Rudel war. Also nickte ich. "Du darfst ganz kurz einen Blick auf sie werfen."

(Ich bin ab Freitag im Urlaub. Dash & die Welpen können Bijou mitziehen - sie wird ihre Zeit aber mit schlafen, Welpen füttern, putzen und in der Höhle verbringen)

Ich überließ Bijou alleine die Entscheidung, ob sie Aylia an unsere Welpen heranlassen wollte. Unsere Welpen! Sie entschied sich aber dann doch dafür, wenn auch nicht sehr willig, und ich schleckte ihr einmal über die Ohren, denn es war vermutlich eine gute Idee, wenn sich unsere Heilerin vergewisserte wie es unseren Welpen ging. Ich vertraute Aylia mit meinem Leben und so auch mit meinen Welpen. Ich hoffte nur es würde bald vorbei sein, Bijou brauchte jetzt sicher erst einmal etwas Schlaf und ich wollte dringend mit Billy reden. Komm her.

Ich beobachtete wie Aylia sich unsere Welpen ansah und beschloss erst, als sie sich Bijou zuwandte, dass ich aufstehen und hinaus gehen konnte. Ich schleckte Bijou noch einmal über die Nase und erhob mich, um hinaus vor die Höhle zu gehen, immer ein Ohr zurück gedreht um im Notfall alles hören zu können. meine Rute wedelte wie wild hinter mir, als ich das erste Mal in vielen Jahren mit der Leichtigkeit eines jungen Wolfes zu meinem Bruder hinüber sprang, der neben seiner Gefährtin lag, und ihn anstieß. Ich bin Vater! Absolute fassungslose Freude war in meiner Stimme zu hören, ich konnte es immer noch nicht glauben, aber mein Glück auch nicht fassen.

Als Dash aus der Höhle kam und mich anstieg, sprang ich wie eine Sprungfeder vor und Tackelte meinen Bruder vor Freude. Wurde aber auch Zeit. Glückwunsch, wie viele sind es? Ich freu mich so für dich. Jetzt bin ich Onkel. Gerade so schaffte ich es meine Stimme leise zu halten um die Welpen nicht zu stören. Aber man hörte deutlich meine Freude, die Worte überschlugen sich fast. Aufgeregt sprang ich ihn nochmal an, drückte meinen Kopf gegen sein weiches Fell. Unsere Welpen wachsen zusammen auf. Winselte ich fröhlich, niemals in 100 Jahren hätte ich geglaubt, dass wir beide Familie haben konnten, dass wir Eltern sein konnten. Aber so viel hatte sich verändert und endlich waren wir beide glücklich. Ich sah es in seinen Augen, die Schwere war verschwunden. Die Schatten über die ich mir solche Sorgen gemacht hatten. Mental machte ich mir eine Notiz, Bijou zu danken.

Nachdem mein Gefährte seinen Bruder so stürmisch und fröhlich beglückwünscht hatte, trat auch ich vor. Meine Rute pendelte gelassen und fröhlich während meine Ohren gespannt gespritzt waren.
Mein Glückwunsch Dash ich bin mir sicher eu wirst ein großartiger Vater sein. Wie geht es Bijou und den Welpen? Sind alle wohl auf? fragte ich und hoffte das die Antwort ja war.

Ich fiel in meiner unglaublichen Freude fast um, als Billy mich ansprang und strahlte ihn mit einem leisen, begeisterten Winseln an. Vier Stück, vier wunderschöne Welpen. Ich presste meine Schnauze gegen Billys weichen Kopf, hinter mir rotierte meine Rute förmlich. Ich kanns noch gar nicht glauben. Ich hatte immerhin auch erst durch die Geburt erfahren, dass ich Vater war, die Begeisterung war noch ganz frisch, die Sorgen würden später erst kommen, ob ich ein guter Vater sein würde, oder ob auch alle vier meiner Welpen das Erwachsenenalter erreichen würden, aber für den Moment war ich einfach nur glücklich. Ich sah zu Arctica und lächelte sie breit an. Aylia schaut sie aich gerade an, aber ich glaube alles ist okay, Bijou ist nur natürlich müde.