@Saki und ich kamen am Rudelplatz an.
Die Schmerzen waren unerträglich geworden. Eigentlich hätte ich schon längst einen Bau suchen müssen, doch ich war zu aufgewühlt und zu unerfahren, um gerade einen kühlen Kopf zu behalten. Für mich galt gerade: Rudel bedeutet Schutz. Wir sind hier sicher. Dass ich eine Weile lang niemanden an meine Kleinen heranlassen würde, sollte eine Sorge meines zukünftigen Ichs sein.

Hilfesuchend sah ich mich um. Ich zitterte leicht, auf Grund der Anstrengung, die die Wehen mit sich brachten.

Während ich auf Mayas Antwort wartete um Lighto und andere Rudelmitglieder suchen zu gehen, kam Mija auf den Rudelplatz zurück und sie verhielt sich komisch. Rebell und Nalu hatte ich nicht belauscht so wusste ich nicht über was sie geredet hatten. „Ehm Mija geht’s dir gut?“, ich bemerkte beim näher kommen der Fähe das sie einen komischen Geruch ausstrahlte welchen ich nicht deuten konnte. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, ich blickte zu Rebell und Nalu rüber und blieb dann stehen.

Als Talia zu uns herüber kam lächelte ich sie erleichtert an, wobei meine Lefzen kurz zuckten, als mein Bauch wieder krampfte. Ich hechelte nervös. Hallo Talia, sagte ich. Ich weiß nicht ich... Ich senkte meinen Blick und meine Stimme. Ich bräuchte eine Rückzugsmöglichkeit. Ich bekomme Welpen. Ich hatte diese Worte noch nie Laut gesagt. Nicht einmal im Selbstgespäch. Sie brachten mich zum Lächeln und zauberten mir ein freudiges Funkeln in die Augen. Und eine Freundin, die mir zur Seite steht wäre auch schön, gestand ich. Ich würde wohl nicht sagen, dass ich super aufgeregt war, (als ob man es mir nicht anmerkte), aber ich war eben sehr aufgeregt.

Noch bevor Rebell irgendetwas sagen konnte, kamen zwei weitere Rudelmitglieder auf den Platz. Die beiden hatte ich bisher noch nicht gesehen, doch der hellen Fähe war anzusehen, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie wirkte aufgeregt und... Sie bekommt Welpen!, sprach ich laut aus, als mich die Erkenntnis traf und erhob mich aus meiner liegenden Position. Wieso hat sie sich nicht schon längst einen Unterschlupf gesucht? , fragte ich mich, während ich mit aufgerichteten Ohren und leicht aufgestelltem Nackenfell zu der kleinen Gruppe sah. Der Anblick der hellen Fähe, brachte die traurige Erinnerung an meinen eigenen Wurf zurück... als ich schließlich meinen Blick von der unbekannten Fähe losreißen konnte, sah ich Talia an. Sie war bei ihr und würde bestimmt wissen wie sie ihr helfen konnte.

Ich überlegte wohin wir gehen könnten. Ich habe zwar keine Ahnung was ich machen muss wen. Jemand Welpen bekommt, aber ich schaffe es ihr einen Rückzugsort zu geben. „Komm mit ich weis wo du ungestört bist.“, ich trabte rüber zur Höhle ging aber nicht rein sondern seitlich hinten rum. Dort fand ich eine Stelle wo die Erde etwa locker war. Ich fing an eine Mulde zu graben und trat es etwas mit den Pfoten platt. Ob das ausreicht braucht sie noch etwas? Ich weis es nicht….muss es den vielleicht weich sein…..Mama und Papa haben mir nie was davon erzählt….. Aber durch den Felsen der Höhle ist sie vor Wind geschützt und im Moment ist sie allein hier…..ich würde ihr beistehen so gut ich kann aber mehr kann ich doch nicht tun oder? Und was ist wenn was schief geht wenn die Welpen kommen…..wie soll ich das machen…wie kann ich ihr helfen……ich brauch selber Hilfe! Ich blickte zu Mija und hoffte das es ausreichen würde. „Ich hoffe das geht so in Ordnung und keine Sorge ich bin bei dir und passe auf das man dich auch in Ruhe lässt……nur ich kenne mich mit Welpen gar nicht aus…..und ich war noch nie bei sowas dabei also verzeih wenn ich etwas Falsch mache.“, ich habe die Mulde etwas größer und breiter gemacht so das sie es mehr oder weniger bequem hatte. Ich versuchte meine Nervosität nun beiseite zu schieben und Konzentrierte mich auf die Fähe sie brauchte jetzt all meine Konzentration und Hilfe. Ich atmete durch und versuchte ihr Sicherheit, Ruhe und Geborgenheit zuschenken mit jeder Faser meines Körpers und strahlte es so gut es geht auch aus. Meine Augen und meine Atmung waren ruhiger, meine kreisenden Gedanken hörten auf und ich setzte mich nun hin und wartete das Mija sich in die Mulde legte. Es kostet mich zwar einwenig Kraft aber ich wusste das es vonnöten war und es gar nichts brachte wenn ich jetzt auch noch verrückt spielen würde vor Angst und Nervosität.

Ich fing den Blick und die Worte der weißen Wölfin etwas abseits von uns auf (@Nalu ) und sah unsicher zu ihr hinüber. Wieder bemühte ich mich um ein sanftes Lächeln, doch eigentlich sah ich bloß hilfesuchend aus. Ich seufzte erleichtert, als Talia meinte, dass sie einen Ort wusste, wo ich etwas geschützt war. Als ich der jungen Fähe zögerlich folgte, haftete mein Blick weiterhin an der weißen. Ich war mir nicht sicher doch ich glaubte, einen Funken Traurigkeit in ihren Augen vernommen zu haben. Beim besten Willen fiel mir bloß nicht ihr Name ein. Talia? Wer ist sie? Sie sah gerade irgendwie betrübt auch..., fragte ich. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, zu ihr herüber zu gehen und sie anzusprechen, als eine weitere Wehe meinen Körper durchfuhr.

Hilfsbereit wie sie sich zeigte, hatte Talia schon eine Mulde ausgehoben, in die ich mich legen konnte, als ich bei ihr ankam.
Vielen Dank, das ist unglaublich lieb von dir, hechelte ich außer Atem.
Ich... Hab da auch nicht wirklich Erfahrung mit. Aber das wird schon. Andere schaffen es, ohne Beistand und Schutz durch ihr Rudel, ermutigte ich die gräuliche Fähe in meiner Nähe.

Mir ist nicht entgangen das Nalu anscheinend diese Situation nicht wirklich klar kam. „Nalu ist erst seit kurzem bei uns. Vielleicht kommt sie nur mit der Situation nicht klar.“, ich konnte Nalu von hier aus nicht mehr sehen aber jetzt wo Mija sie erwähnt hat. Vielleicht frage ich späte mal nach was los ist wenn sie reden will.„Gerne Mija ich helfe wo ich kann. Na wenn das andere auch schaffen und ich dir sogar jetzt beistehe, kann nichts mehr schiefen gehen denke ich. Wir schaffen das schon. Positiv bleiben.“, ich war zuversichtlich doch hatte keinen Plan, ich würde alles versuchen und alles tun um Mija zu helfen.

Geborgen in meiner kleinen Höhle fühlte ich mich immer wohl. Es war warm und gemütlich, normalerweise hatte ich nie etwas daran auszusetzen, aber mit einem Mal wurde es ganz eng. Ich fühlte mich eingequetscht und konnte kaum noch meine Beine bewegen, weshalb ich wild strampelnd anfing mir selber Platz zu machen. Ich trat aus in mehrere Richtungen, bis ich dachte, dass es genug Platz sei, aber immer wieder begann meine Höhle mich einzuquetschen. Verzweifelt begann ich wieder herumzuzappeln.

Ich hatte mich in der Mulde flach hingelegt und drückte mich wegen der Schmerzen gegen den Boden. Ich spürte wie mein Körper verkrampfte.
Zwischendurch lächelte ich Talia dankbar an. Auch, um ihr zu zeigen, dass sie alles richtig machte und mir den gewünschten Beistand leistete.
Zudem blickte ich mich gelegentlich nach @Saki um.

Der Abstand, in dem die Wehen aufeinander folgen verringerte sich immer weiter, als sich das Gefühl plötzlich änderte. Ich unterdrückte einen Aufschrei, fuhr mit meinem Kopf hoch und wand mich zu meinem Hinterteil. Und da war es. Das erste kleine Fellknäul, das das Licht der Welt erblickte (@Bombax ). Meine Augen füllten sich vor Freude mit Tränen und stolz blickte ich zu Talia auf, ehe ich mich darum kümmerte, das kleine Wesen zu säubern und an meinen Bauch zu schieben, wo ich es wärmte. Wie wunderschön du bist...
Die Angst, die ich die letzten Tage empfunden hatte, war plötzlich wie verpufft, als ich meinen erstgeborenen Welpen sah und wusste, dass ich ihm eine gute Mutter sein würde.

Zu gerne hätte ich diesen Moment weiter genossen, doch noch war die Geburt nicht vorüber, weshalb die Schmerzen schnell wieder einsetzten.

Ich wedelte wie wild mit der Rute, als der erste Welpe kam. So findet also eine….ehm Geburt glaube ich statt……komische wirklich komisch das ganze, Mija hat schmerzen das gefällt mir gar nicht…..aber trotzdem fühle ich Glück wenn ich den kleinen oder ehm die kleine so sehe….das ist doch auch was schönes oder……so ein Welpe….oder? Ich versuchte den Wunsch sie alleine damit zu lassen zu unterdrücken und lies die Positive Energie aus mir raus, was zum Glück nicht all zu schwer war. Für mich war das sehr sehr neu alles und ich fühlt mich einwenig unsicher. Auch wenn Mija mir sagte das ich alles richtig machte. Trotzdem beschloss ich mich nicht unterkriegen zu lassen und tat mein bestes um für sie da zu sein. „Gut gemacht Mija….da scheint aber noch eines zu kommen….du schaffst das, du bist so tapfer.“, ich trat näher und legte sacht meine Nase auf ihren Kopf um ihr Kraft, Trost und Energie zu spenden. Ich wünschte ich könnte ihr noch mehr helfen…..aber wie? Vielleicht gibt es Pflanzen aber welche….? Uff wir zwei schaffen das irgendwie schon….vielleicht hat ja irgendwer bemerkt das wir nicht am Platz sind….ruhig Talia! Ruhig! Meine Gedanken fuhren Achterbahn auf und ab und ich versuchte mein bestes um sie ständig abzuwehren, die Schwäche, Angst und Nervosität. Ich konzentrierte mich darauf das diese Fähe gerade Welpen bekam und ich alles geben würd um alles zu tun das alle leben und gesund sind, soweit ich da abgeurteiltem konnte. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich darauf Ruhe und positive Energie so wie Kraft zu spenden. Mein Herzschlag verlangsamte sich und mein Atem wurde ruhige und gleichmäßiger, aber kräftig blieb es die Kraft wollte ich ihr ja auch geben.

Plötzlich wurde die Höhle enger denn je, es fing schon an, wehzutun, aber mit einem Ruck war ich frei. Zu frei. Mir war kalt und der Boden war zu hart. Doch dann spürte ich etwas, ein leichter Druck, der mehrere Male über meinen Körper ging. Mein Fell fühlte sich besser an und wärmer wurde mir dabei auch noch. Zuletzt wurde ich in eine Richtung gedrängt. Mit aller Kraft versuchte ich mich am Boden festzuhalten, fiepste laut dabei, aber ich war einfach zu schwach. Was aber nicht so schlimm war, wie ich erst annahm, denn nun war es dort wieder warm und kuschelig. So beruhigte ich mich langsam und döste vor mich hin.

Ich wedelte kurz mit der Rute, als Talia wieder lieb zu mir sprach. Die Schmerzen waren kaum noch zu ertragen, als sie mit einem Mal aufhören, nachdem ein weiterer Ruck durch meinen bebenden Körper ging. Geschafft! Mein zweites Junges (@Nuka ) war soeben auf die Welt gekommen. Fürsorglich putzte ich auch dieses kleine, unschuldige Wesen und schob es an meinen Bauch, dass es sich wärmen und etwas trinken konnte. Danke Talia. Du bist wahrlich eine Freundin, strahlte ich sie erschöpft an. Wenn das für dich in Ordnung ist, würde ich mich nun gerne in Ruhe um die beiden kümmern. Deine Unterstützung war wunderbar. Ich hielt kurz inne und sah nochmal zu der Fähe auf. Auch, wenn es mir irgendwie widerstrebte, fragte ich: Möchtest du sie ansehen? Ich hatte meine Rute schützend um die kleinen Körper gelegt und gab nun für einen Augenblick die Sicht für Talia frei, die mir so tapfer beigestanden hatte. Sie sind so wunderschön, hauchte ich und Tränen stiegen mir in die Augen vor Glück. Ich kann es noch immer nicht fassen. Wie klein die beiden sind...! Ich verbarg meine Jungen wieder und widmete mich sanft ihrer Pflege. Ich leckte ihnen über ihre winzigen Rücken und schob sie an meine Zitzen heran. Ich werde euch beschützen. Koste es, was es wolle.

Ich wedelte wie wild mit der Rute. Es ist alles gut gegangen ich bin so froh. Als Mija fragte ob ich sie sehen will nickte ich. „Es freut mich das alles gut gegangen ist, du hast es geschafft. Die beiden schauen auch gesund aus nur du erschöpft. Ruh dich in Ruhe aus. Freut mich das ich dir helfen konnte. Brauchst du vielleicht was zum essen?“, fragte ich sicherheitshalber nach. Ich glaube ein Kaninchen sollte noch irgendwo da sein. Ansonsten ja sollte ich sie wirklich ruhen lassen.