Ich war in meinen Gedanken versunken, sodass ich gar nicht bemerkte, wie Acyra mich ansah. Erst als Talia wieder zurück kam, kehrte ich ins Hier und Jetzt zurück. Sie hatte frische Beute mitgebracht. Mein Magen zog sich bei dem Anblick schmerzhaft zusammen, denn ich hatte seit einer Ewigkeit nichts mehr gefressen. Allerdings hatte das Rudel zuerst das Recht darauf etwas von der Beute zu bekommen und ich hatte trotz meines Hungers ohnehin kaum Appetit. Ich schenkte der Fähe ein kleines Lächeln, ehe mein Blick wieder zu den anderen glitt. Sie versuchten den Alpha zu beruhigen und mir war klar, dass ich den Silberwölfen helfen würde. Ganz egal was Marek getan oder nicht getan hatte.
In meinem Blick war Dankbarkeit, als ich nochmals das Rudel anblickte. Sai und Dawn hatten sofort auf meinen stummen Hilferuf reagiert. Während Dawn sofort los ist und nach einem Kraut zur Beruhigung geschaut hat, war Sai näher getreten. Mareks Zustand schien sie sehr mitzunehmen und in einer ruhigen Minute würde ich mit ihr darüber sprechen. In Sai hatte ich eine beste Freundin und Vertraute gefunden und ich hoffte sehr, dass ich das selbe für sie war. Und auch Rebell schien nicht wirklich daran zu glauben, dass sein Vater etwas schlimmes getan hatte. Ich blickte dem Rüden kurz in die Augen in der Hoffnung, dass mein Vorgehen für ihn okay war. "Rebell, wäre es okay für dich bei Marek zu bleiben?" Der Rüde konnte mit seiner Verletzung eh nicht unterwegs sein und eventuell erinnerte sich Marek bald wieder und dann sollte jemand vertrautes für ihn da sein. Talia riss mich aus meinen Gedanken, als sie Beute mitbrachte. "Danke, dass du soweit mitgedacht hast. Eine Stärkung ist wichtig. Wir können alle selber jagen, daher bitte ich dich das Fleisch unter Marek und den Verletzten zu verteilen." Beim Anblick der Beute grummelte mein Magen, doch ignorierte es und sprach weiter. "Ich möchte gerne, dass jemand am Fluss nachsieht ob es entweder noch mehr Verletzte gibt oder eventuell der Wolf auftaucht der Nalu und Rebell angegriffen hat. Damit nichts passiert, geht keiner alleine! Das andere Team schaut sich nochmal die Ebene und Umgebung an." Mein Blick ging einmal durchs Rudel und wieder einmal vermisste ich Tayro. Er hätte gewusst, was am meisten Sinn macht. "Wer möchte wohin?"
Gefahr? Ich hab' keine Angst vor Gefahr. Hörst du mich, Gefahr? Ich lach dir ins Gesicht!
Wölfin - 3 Jahre - trägt ein Halsband, welches unterm Fell fast verschwindet Stärke 8 - Geschwindigkeit 8 - Kampfgeschick 7
„Ist gut Acyra mache ich gleich.“, ich wedelte freudig mit der Rute, innerlich und äußerlich strahlte ich, dem Rudel doch was gutes getan zu haben und helfen zu können. Ich schnappte mir den größeren Hasen und trug ihn zu Marek. „Der ist für dich guten Hunger, wäre es okay wen. Du dir den mit Rebell teilst ich gehe später nochmal raus und jagen ich würde Nalu gerne den anderen Hasen geben.“, ich nickte ihm noch kurz zu und ging zum anderen Hasen und hob diesen auf. Als ich hörte was Acyra da sagte blickte ich nervös zu Marek. Ich weis ja selber nicht was passiert ist und Marek….Marek hat niemanden was getan ganz bestimmt nicht…..aber das viele Blut…..Nein er war nicht der Wolf der die angegriffen hat bestimmt nicht….er…er……ob er mir böse ist weil ich zweifle….aber das muss er ja nicht wissen…niemand muss meine Zweifel sehen oder hören oder meine Gedanken die bleiben bei mir! Ob es falsch war die Spuren zu verwischen? Es hat nicht nur nach Hase gerochen doch der andere Geruch war einfach zu schwach und an Marek konnte ich beim See auch nicht wirklich was riechen dafür war ich zu weit weg von ihm.…. Ich schüttelte kurz den Kopf die anderen werden schon herausfinden was passiert ist. Doofe Wölfin so vertieft in andere Gedanken ich hätte auf Marekes Antwort warten sollen, ob es okay war das Rebell und er sich den Hasen teilten. Ich blickte zu meinem Alpha und wartet auf eine Reaktion. Ich versuchte meine Nervosität zu unterdrücken. Stille und ruhe Talia stille und ruhe….
Ich nickte bei Acyras Worten. "Ich werde zum Fluss gehen, um dort ein wenig nachzuforschen. Ich kenne zwar nicht alle Heilkräuter, aber falls es irgendwo tatsächlich Verletzte gibt, dann weiß ich genug, um ihnen zu helfen." Danach richtete ich mich an Rebell, Nalu hatte schließlich gesagt, dass ihre Sicht bei dem Angriff getrübt gewesen war. "Rebell, kannst du dich an körperliche Merkmale des wahnsinnigen Wolfes erinnern. Zum Beispiel die Größe, Fellfarbe oder was auch immer dir noch aufgefallen ist?" Die einzigen Anhaltspunkte, die ich bisher hatte, waren, dass der Angreifer männlich war, dieser Rüde keinen Rudelgeruch hatte - wobei mittlerweile Zeit vergangen war. Allerdings, wenn er sich noch immer in dem Zustand befand, den Nalu und Rebell uns beschrieben hatten, würde eines der anderen Rudel diesen Wolf aufnehmen? Wenn sich der Zustand wieder gebessert hatte, würde es schwieriger werden, diesen Rüden ausfindig zu machen.
~Not your faults define you, but what you make out of them~
Dankbar lächelte ich Talia an und beobachtete sie, wie sie direkt zur Tat überging und die beiden Hasen verteilte. Ihre Bewegungen waren inzwischen um einiges koordinierter und nicht mehr so tapsig. "Auch sie wird erwachsen." dachte ich kurz, ehe ich mich wieder der Gruppe zuwandte. Sai beschloss, an den Fluss zu gehen um dort nachzuforschen und befragte Rebell zu Merkmalen des Angreifers. Sie hatte Recht, sie könnte möglichen Verletzten auf jeden Fall helfen. "Ich begleite dich Sai." meinte ich.
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Ich kam näher zu Acyra, nachdem mein Blick nochmal besorgt von Marek zu Rebell gewundert war. Vor Nervosität musste ich ein paar mal schlucken, bevor ich meine Sprach wieder gefunden habe. Ich möchte auch helfen. Ich muss sowieso nach meinem Sohn suchen. Was kann ich machen? . Fragte ich entschlossen, auch wenn meine Rute wieder zwischen meinen Hinterläufen steckte.
~Kindness is giving hope to those who think they are all alone in this world~
"Ich bleibe bei ihm", bestätigte ich Acyra. Als Talia mit dem Hasen auf Marek und mich zukam, lief mir das Wasser im Maul zusammen. Was hab ich einen Hunger! Sai sprach mich an und ich wandte meinen Blick von dem saftigen Fleisch ab. "Nichts auffälliges. Er war relativ groß und hatte dunkles Fell. Allerdings wirkte er gleichzeitig abwesend. Als wären keine Gedanken in seinem Kopf. Stimmts, @Nalu?" Ich wandte mich an die Fähe. Vielleicht war ihr noch etwas aufgefallen. Dann wanderte mein Blick wieder auf den Hasen. Ich wollte was essen.
Ich hörte Rebell aufmerksam zu. Groß und dunkles Fell. Okay. Das würde zumindest schonmal einige Wölfe ausschließen, auch wenn es damit dennoch alles andere als einfach werden würde, den Wolf zu identifizieren. Obwohl, dass er abwesend wirkte, könnte es vielleicht etwas leichter machen - geschweige denn, er befand sich noch diesem Zustand. Als er Nalu auch mit ins Gespräch einband, richtete ich meine Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Fähe. Vielleicht hatte sie ja doch ein anderes besonderes Detail oder etwas in die Richtung mitbekommen.
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Auch ich prägte mir die Beschreibung des Wolfes ein. Während Sai sich jedoch an Nalu wandte um dort mehr zu erfahren, drehte ich mich zu Maya um. Die rötliche Fähe wirkte noch immer so zerbrechlich und erst als sie ihren Sohn erwähnte, wurde mir klar, dass ein Teil des Rudels fehlte und ich diese schon länger nicht gesehen hatte. "Bestimmt ist er mit Lighto im Revier unterwegs." murmelte ich und rieb mit meiner Schnauze über ihren Kopf. "Vielleicht kannst du Talia begleiten, dann könnte Dawn hier bleiben und nach den Verletzten sehen." bot ich ihr an und blickte mich um. "Und wenn ihr Rudelmitglieder antrefft, dann schickt sie zum Rudelplatz. Es wird Zeit, dass die Familie wieder zusammenkommt."
Ich gab es nur ungern zu, aber diese Situation weckte ordentlichen Respekt vor mir. Mein Gefährte war unterwegs, seine Rückkehr war noch ungewiss. Unser Alpha stand neben sich, sein Sohn verletzt. Ich hatte das Gefühl, dass all das nun auf meinen Schultern lastete. Doch ich straffte meine Schultern und richtete mich auf: Ich würde das hier schaffen und mich beweisen.
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Ich war überrascht, als Talia mir den einen Hasen komplett überlassen wollte. Vielen Dank!, sagte ich leise an sie gerichtet. Sie war so lieb zu mir. Genau wie alle anderen. Um mein Herz breitete sich eine wohlige Wärme aus. Scheinbar hatte niemand etwas dagegen, dass ich den Hasen bekam. Mir lief das Wasser im Maul zusammen und ich leckte mir über die Lefzen, ehe ich erst zu Rebell und dann zu Sialuk herüber sah. Zustimmend nickte ich. Ja, er wirkte erst wieder klar, als der rote Mond verschwand., sagte ich und dachte an den Moment zurück. Als der Mond verschwunden war, waren auch meine seltsamen Symptome verschwunden. Er hatte Narben in seinem Gesicht!, ergänzte ich Rebells Worte. Das würde sicherlich nützlich sein, wenn man den Rüden finden wollte. Wenn ich doch nur schon wieder besser laufen könnte, dann würde ich vielleicht irgendwo seinen Geruch finden und auf diese Weise beim Suchen helfen können...
Narben im Gesicht. Das würde das Erkennen des Wolfes auf jeden Fall erleichtern, sollten wir ihm über den Weg laufen. Ich nickte und blickte dann zu Nalu, bevor mein Blick sich wieder auf Rebell wandte. "Vielen Dank für eure hilfreichen Informationen, ihr beide." Auf halbem Ohr hatte ich auch dem Gespräch zwischen Maya und Acy mitverfolgt. Wenn sich Maya entschloss, mit Talia zu gehen, wären die beiden Teams somit gebildet und wir würden aufbrechen können. Hoffentlich konnten wir dadurch wieder ein wenig mehr Ordnung und vor allem auch Beruhigung in das Rudel bringen.
~Not your faults define you, but what you make out of them~
Ich neigte vor Rebell meinen Kopf und blickte dann zu Nalu und nickte ihr auch freundlich zu. „Sehr gerne lass es dir schmecken.“, mein Blick war sanft. Dann richtet ich meine Aufmerksamkeit auf Acyra und Maya. Ich trat zu der kleinen Fähe und nickte Acyra zu. „Ist gut wir werden auf die Suche gehen. Wir werden sie finden. Ist das okay für dich Maya?“, ich kann mir nicht vorstellen wie sich Maya fühlen muss. Ob es das selbe Gefühl ist als ich meine Familie verlor? Bestimmt hat sie Angst und macht sich sorgen. Ich hatte die Beschreibung vom Wolf gehört und dachte nach. Narben im Gesicht Marek hat doch keine Narben….. Ich verdrängt jetzt den Gedanken. Er war nur jagen und kann sich nicht daran erinnern…..nur Jagen…..
Während die anderen sprachen, hatte ich angefangen an dem Hasen herumzuknabbern, doch der Hunger machte sich nicht wirklich in mir breit. Irgendwann merkte ich wie erschöpft ich war. Die Stimmen meiner Rudelmitglieder beruhigten mich und das Vertrauen, das ich in sie setzte, gab mir ein warmes wohliges Gefühl. Und so glitt ich langsam in einen traumlosen Schlaf über.
Narben! Stimmt. Ich nickte bei Nalus Worten und sah dann zu Marek, der eingeschlafen war. Vorsichtig zog ich den Hasen unter ihm hervor und begann zu essen. Ich hatte unglaublichen Hunger und war froh, endlich etwas zwischen die Zähne zu kriegen. Acyra und Sai würden schon alles klären. Alles wird gut.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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08.02.2023 13:33
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