Ich kam näher zu Acyra, nachdem mein Blick nochmal besorgt von Marek zu Rebell gewundert war. Vor Nervosität musste ich ein paar mal schlucken, bevor ich meine Sprach wieder gefunden habe. Ich möchte auch helfen. Ich muss sowieso nach meinem Sohn suchen. Was kann ich machen? . Fragte ich entschlossen, auch wenn meine Rute wieder zwischen meinen Hinterläufen steckte.

Nachdenklich und besorgt drehte ich die Ohren hin und her und richtete dann die Aufmerksamkeit auf Zidiac als er neben mir stand. Mein Mutterinstinkt beruhigte meine eigene Unruhe. Das ist möglich, ich kenne sonst auch keine Möglichkeit wieso das passiert sein könnte. Vielleicht muss er sich nur ausruhen und dann ist alles wieder gut. Sagte ich leise und schaute dabei den jungen Rüden an.

Als Marek zurück kam und Leben in den Rudelplatz kam, stubste ich Zodiac an und deutete auf Marek. Dann trat ich näher zu der Gruppe, hielt mich aber zurück. Die neue Wölfin schien so vertraut mit Rebell, dass meine Ohren kurz nach unten kippten und sich ein komisches Gefühl in meiner Brust sammelte. Gleichzeitig machte ich mir Sorgen weil er schwankte. Unsicher steckte ich die Rute zwischen die Hinterbeine und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Marek. Seine Ausstrahlung war unglaublich merkwürdig und ohne es zu wollen drang ein Winseln aus meiner Kehle. Was war los?

Mein Ohr wurde frei gelassen und ich wollte mich schon wieder hin stellen, da fing Zodiac an mein Fell abzulecken. Huch, sagte ich, ein bisschen überfordert von der Menge an Körperkontakt. Aber dann fing ich an zu lachen und wand mich. Das kitzelt, was machst du denn da, kicherte ich.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der junge Rüde mit so einer Kraft antwortete und landete mit einem Uff auf dem Boden. Mein Körper war noch ein bisschen schlapp vor Erschöpfung. Aber als er auf meinem Ohr rum kaute hatte ich die erste Überraschung überwunden und kicherte. Meine Pfoten bewegten sich unkontrolliert, während ich versuchte ihn irgendwie ohne Krallen zu erwischen. Ich wollte nicht an meinem Ohr ziehen, damit er mir nicht ausversehen weh tat.

Es bleiben

Maya
Casanova
Billy
Morgana
Cupo
Azzuan
Flidais

Ich tue so als wäre Alessio zurück in Italien.

X

Ein ehrliches Lächeln erhellte mein Gesicht als Zodiac anfing in Spielhaltung zu gehen. Ich tat es ihm gleich und senkte den vorderen Teil meines Körpers. Mit den Vorderpfoten tapste ich auf den Boden und sprang ein Stück nach vorne. Meine Rute wedelte hin und her. So ernst ich sonst auch war, nun sah man mir an, dass ich eigentlich noch jung war. Ich hatte immer gerne gespielt, aber hier war ich bis jetzt noch zu unsicher gewesen.

Ich hatte mich beruhigt und die unsichere Art von Zodiac ließ meinen Mutterinstikt aufflackern. Ich lächelte fröhlich, das ist aber sehr lieb von dir. Du hast recht ich war tatsächlich etwas einsam, aber jetzt ist es besser. Hast du immer noch Lust etwas zu spielen?. Fragte ich ihn mit meiner sanften Stimme. Zwar war ich immer noch müde und meine Gliedmaßen taten mir weh, aber es würde mich ablenken mich um jemanden zu kümmern. Danach würde ich mich auf die Suche nach meinem Sohn machen.

Ich quietschte laut als mir irgendwas ins Ohr kniff und zuckte zurück. Dabei knallte ich unsanft gegen den Baum hinter mir und winselte. Aber als ich mich leicht panisch umsah, entdeckte ich den jungen Wolf Zodiac vor mir. Hechelnd setzte ich mich, als mir klar war, dass keine Gefahr von ihm ausging. Ein zittriges Lächeln erschien auf meinem Gesicht, denn der Kleine sah trotz allem was passiert war fröhlich aus und ich erinnerte mich an seine naive Aussage an den Gräbern. Er hatte anscheinend nicht gelernt wie man mit anderen umging. Hey Zodiac du hast mich erschreckt. Warum hast du mir denn ins Ohr gezwickt?, fragte ich ihn freundlich und lächelte etwas sicherer, als sich mein Herz langsam von dem Schreck erholte. Ich war immer noch müde aber es ging mir besser als am Abend zuvor.

An den Inhalt meines Traumes erinnerte ich mich nicht, nur an das Gefühl so schnell wie möglich weg rennen zu müssen. Mit einem Winseln wachte ich auf und die Veränderung von angenehmer Stille meiner Gedanken zu der lauten Wirklichkeit, war wie ein Schlag in dem Magen. Mein Herz raste. Seufzend ließ ich den Kopf auf den kühlen Boden sinken und kniff einen Moment die Augen zusammen. Ich befand mich auf dem Rudelplatz und als die Erinnerungen zurück kamen, tat mein Herz weh. Meine Glieder fühlten sich erschöpft an und meine Muskeln schmerzten. Das passierte immer wenn ich mich mental so überanstrengte. Ein Stück entfernt erkannte ich Rebell, Talia und Sialuk. Auch eine Wölfin die ich nicht kannte war bei ihnen und ich beobachtete die Gruppe von meiner liegenden Position aus. Es lenkte mich ein bisschen ab und gab mir Zeit mich zu sammeln und meinen Kopf zu sortieren.

Wir hatten uns langsam in Bewegung gesetzt und irgendwie waren wir tatsächlich agekommen. Den Weg hatte ich nicht mitbekommen. Als wir den Platz betraten, ließ die Anspannung und Angst nach, was eine positive Sache gewesen wäre wenn es nicht das einzige gewesen wäre das mich aufrecht stehen ließ. kurz schwankte ich leicht, dann schaffte ich es aber ein Stück zu laufen und mich an einen Baum zu drücken. Ich rollte mich zusammen so klein ich konnte. Da ich sowieso eine kleine Wölfin war, nahm ich nicht viel Platz ein. Mein Kopf war an meinen Bauch gedrückt und meine Rute legte ich darüber. So konnte man nichtmehr erkennen wo meine Gliedmaßen waren. Zitternd atmete ich aus und auch mein Körper zitterte noch eine ganze Weile. Die Erschöpfung gewann ziemlich schnell und zog mich in die Tiefe, doch es war kein ruhiger Schlaf. Durch die vielen Eindrücke hatte ich schlimme Albträume und schlief unruhig. Wahrscheinlich hatte ich bereits eine Menge Energie verbraucht die eigentlich für den nächsten Tag vorgesehen war und würde noch ein oder zwei Tage mit Erschöpfung zu kämpfen haben.

Ich starrte zu Rebell aber eigentlich sah ich ihn nicht. Angriff? einfach so?, in meinem Kopf spielte die Erinnerung ab als ich gerade von den Menschen in die Wildniss gebracht wurde und mich der schwarze Wolf angegriffen hatte. Vor meinem inneren Auge sah ich seine weißen Zähne, den kalten Blick und den Speichel der von seinen Lefzen tropfte. Wenn solche Wölfe auch im Tal herum liefen, war Jett vielleicht einem von ihnen über den Weg gelaufen. Mir war schlecht und mein Atem wurde schneller, aber bevor ich mich weiter in meine Angst steigern konnte, sprach mich Acyra an. Ich zuckte erneut zusammen und blinzelte ein paar mal, bevor mein Blick sich fokussierte. Es dauerte noch eine Weile länger bis ihre Worte durch die Watte in meinem Kopf ankamen. Nach Hause, der Gedanke leiß mich die Luft ausatmen die ich angehalten hatte. Müde nickte ich und wartete, dass sie los lief. Ich würde folgen.
-Rudelplatz

Nachdem meine Tränen langsam nachließen und auch das Zittern weniger wurde, drückte ich mich noch einen kurzen Moment länger gegen die Wölfin. Ich genoss einen Augenblick länger die Stärke und Wärme die sie ausstrahlte. Dann seufzte ich schwer und zog mich zurück, denn der Tumult der langsam an meine Ohren drang, machte mich nervös. Erschöpft hielt ich den Kopf gesenkt, danke. Flüsterte ich leise, auch wenn das Wort nicht reichte um zu erklären, was mir ihr Beistand bedeutete. Aber ich hatte mich in mich selbst zurückgezogen und es fühlte sich an als wäre alles um mich herum etwas weiter weg als sonst. Als müsste ich erst einen Weg überwinden um überhaupt an meine äußere Hülle zu kommen. Besorgt musterte ich wie sich Wölfe um Rebell versammelten und hörte Talias Worte. Ich wollte schlafen, dieser Zustand würde nur weg gehen wenn ich geschlafen hatte. Mein Kopf und mein Herz waren überlastet und konnten nicht mehr richtig reagieren. Also wartete ich erneut still was die anderen machen würden und hoffte wir konnten bald alle zurück zum Rudelplatz.

So sehr ich versuchte mich genug zu beruhigen um mich dem Heulen anzuschließen, funktionierte es einfach nicht. Ich war zu müde von allen emotionen, zu roh und traurig. Als sich plötzlich weiches Fell gegen mich drückte, zuckte ich heftig zusammen. Aber es war niemand der mir schaden wollte, es war Acyra die gekommen war um mich zu trösten. Trotz ihrer eigenen Trauer war sie zu mir gekommen weil ich weinte. Auch wenn ich sonst die war die anderen beistand, war hier doch seit Monaten alles so fremd und anders. Ich war wie ein Welpe der alles neu lernen musste und hatte keine Gegenwehr mehr. Der Damm brach und ich drückte meinen Kopf in ihr Bustfell, der erste richtige Körperkontakt seit Wochen. Morgen wäre mir dieser Kontrollberlust wahrscheinlich peinlich, aber jetzt konnte ich einfach nicht mehr dagegen ankämpfen. Ich brauchte Nähe wie die Luft zum atmen und mir fehlten mein Sohn und Lighto schrecklich. Während die anderen ihren traurigen Abschiedsgesang in den Himmel schickten, schluchzte ich zitternd an die Wölfin neben mir gepresst. Mein Kopf schrie zu viel, es ist alles zu viel und ich konnte nicht mehr denken.

Ich hatte sonst so viele Worte, ich konnte Geschichten erzählen und andere beruhigen. Es war für mich immer leicht andere zu trösten. Aber ich konnte weder Marek antworten, das übernahm wenigstens Tayro für mich, noch schaffte ich es nette Worte für Zodiac zu finden. Nach einander sah ich die anderen an, die so sicher und gefestigt wirkten. Als würden sie einfach hier her gehören. Mein Blick blieb auf den Gräbern liegen und wanderte dann zu Marek. Er sah stark und verschlossen aus, aber ich fühlte seinen Schmerz, ich fühlte wie sie alle litten, wie traurig sie waren. Die ganze Trauer bewirkte, dass ich weder sprechen konnte, noch klar denken. Wie eine Statur stand ich da und weinte still.

Wie lange ich so da gelegen hatte, die Wölfin vor mir betrachtet und über ihr Leben nachgedacht hatte, wusste ich nicht. Aber ich war müde, sehr müde. Trotzdem zuckte ich heftig zusammen als Marek auftauchte. Wenn es Rebells Schwester gewesen war, war es seine Tochter und beim Gedanken an Jett fehlte mir beinah die Luft zum atmen. Mir geht es gut! Da das wahrscheinlich zu schnell war und offensichtlich nicht stimmte, ließ ich die Ohren hängen. Ich hasste Lügen aber es war einfach nicht wichtig wie es mir jetzt gerade ging. Es ist schon okay, danke dass du fragst. Korrigierte ich mich daher leise und beobachtete ihn dabei wie er die Gräber noch weiter bearbeitete. Ich verstand es und wartete bis es ihm passte.
Ihn zu fragen wie es ihm ging wäre nicht nett gewesen, denn die Antwort war wohl klar. Möchtest du... möchtest du mir erzählen wie sie war, oder möchtest du lieber stille Gesellschaft? Oder soll ich irgendwas für dich erledigen?. Ich hatte gelernt, dass es besser war Optionen zu geben, als einfach so etwas anzunehmen. Ich wollte ihn nicht aufwühlen, aber auch nicht einfach so seiner Trauer selbst überlassen. Während ich mir um Rebell Sorgen machte, konnte ich ja sehen ob Marek Beistand wollte.

Oh ein wunderschöner Charakter :) willkommen bei uns und ich hoffe Maya begegnet ihm mal <3

Meine Pfoten taten bereits weh und mein Fell war voller Erde, aber es tat gut etwas zu tun. Der Sturm in meinem Inneren lies langsam nach. Doch bei Rebells Antwort, sackte mir das Herz so weit in den Magen, dass ich beinah zu husten anfing. Bevor ich etwas sagen konnte, obwohl ich nicht wusste was, schoss er davon um einem Heulen zu folgen. Hörte das denn nie mehr auf?, dachte ich erschöpft und lauschte Tayros Worten. Sie beruhigten mich, hatten fast etwas poetischen an sich. Dennoch war auch er nach kurzer Anweisung verschwunden und ich stieg umständlich aus dem zweiten fertigen Grab. Nun war ich alleine mit der toten Schwester von Rebell und zitterte so stark, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Auch wenn mir die Anwesenheit der Wölfin Angst machte, nein eher das fehlen ihrer Ausstrahlung machte mir Angst. Das fehlen ihrer Seele, ich konnte nicht mehr fühlen wer sie war. Jeder wolf hatte eine eigene Ausstrahlung, Gefühle die ihn umgaben. Doch sie war leer und still. Dennoch legte ich mich vor ihr auf den Boden, nach einem langen Moment in dem ich mit mir kämpfte. Sie sollte nicht alleine sein. Wieder liefen mir dicke Tränen über die Wangen und tropften ins Laub. Während ich leise weinte, fragte ich mich wer sie gewesen war. Was für eine Art wolf. Sie musste wunderschön ausgesehen haben. Man sah es immer noch ein wenig.

Als Rebell sich an mich drückte versteifte sich meine Haltung automatisch, da ich noch emotional so aufgeladen war. Ich..ich kannte sie nicht. Es tut mir leid, dass ihr sie verloren habt. Flüstere ich, aber Rebell war bereits dabei zu den Gräbern zu gehen und ich sah zu Tayro der eine Wölfin auf den Boden legte. Erschrocken wich ich zurück und drückte mich auf den Boden. So viel Tot war ich nicht gewohnt. Wenn ich genau drüber nachdachte, hatte ich noch nie einen gesehen vorher. Tayro fragte mich was los war und ich sah mit großen Augen zu ihm hoch. Nava...so viel Tot. Innerlich kämpfte ich hart mit meinem Wunsch nützlich zu sein und meiner Panik. Rebell begann ein Loch zu graben und es dauerte eine Weile bis ich mich wieder bewegen konnte. Zitternd kam ich zu ihm und half dabei zu graben, auch wenn ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Wer? ..wer ist sie?, brachte ich heraus während ich all meine Konzentration darauf lenkte das Loch zu graben um bloß nicht nachzudenken.

Morgana
Cupo
Miro
Maya
Billy
Casanova
Azzuan
Bleiben Aktiv

Die kleine Flidais kommt dazu
Alessio ist pausiert und wird wahrscheinlich raus gespielt