Ich hatte @Maya gerade eine Antwort geben wollen, da schien es fast schon hecktisch auf dem Rudelplatz zu werden. Ich wackelte, soweit es ging mit den Ohren, ehe ich mich erhob und neben Maya trat. Ich verstand zum Glück - dadurch dass ich derart nah stand - worüber die anderen sprachen. Doch irgendwie machte das keinen wirklichen Sinn für mich. Warum sollte Marek sich nicht mehr erinnern können? Hat er sich den Kopf gehauen? Mama sagte mal, dass wenn man sich ganz doll den Kopf haut, dass es passieren kann dass man manches vergisst. nuschelte ich vor mich hin, wobei es vielleicht auch an den Rest des Rudels gerichtet war, was man nicht wirklich aus machen konnte.

Nachdenklich und besorgt drehte ich die Ohren hin und her und richtete dann die Aufmerksamkeit auf Zidiac als er neben mir stand. Mein Mutterinstinkt beruhigte meine eigene Unruhe. Das ist möglich, ich kenne sonst auch keine Möglichkeit wieso das passiert sein könnte. Vielleicht muss er sich nur ausruhen und dann ist alles wieder gut. Sagte ich leise und schaute dabei den jungen Rüden an.

Ich beobachtet die anderen Wölfe und wahr erleichtert das sie Marek nicht vor den Kopf stießen. Die zweifle die sie hatten waren normal, doch werde sie auch hinter ihm stehen wenn sie die ganze Wahrheit erfahren haben? Ich blickte zu Marek und dann zu Maya. „Sie hat recht vielleicht solltest du dich mal hinlegen und ausruhen. Vielleicht auch mal was essen und dann kommen die Erinnerungen zurück.“, bekräftigte ich ihre Worte und die der anderen. Das Blut konnte er sich abwaschen das war gut, der Geruch schien auch weg zu sein….ob man am Silbersee selbst noch Spuren fand…. Ich wollte Marek in keine Schwierigkeiten bringen. Aber was ist wenn wir erfahren, dass er was furchtbares gemacht hat….die Tatsache das er sich nicht mehr erinnern kann, könnte es entschuldigen. Das war eindeutig zu viel Blut für eine kleine Jagd….. Ich wollte die Gedanken beiseite schieben doch es lies mir einfach keine ruh. „Ich bin Kurz nochmal weg ich komme gleich wieder.“, ich drehte mich um und sauste mit großen Sprüngen davon.
Durch das Training ist mein Körper kräftiger geworden, endlich falle ich nicht mehr ständig um.
(Silbersee)

Marek schien irgendwie Abstand zu uns zu halten, aber er wirkte wirklich mitgenommen.
Ich trat näher zu unserem Alpha.
Vielleicht sollte ich dich einmal anschauen, Marek. bot ich ihm an.

Ich fing Rebells fragenden Blick auf, ohne darauf zu reagieren. Nicht seinetwegen hatte ich mich ein paar Schritte zurück gezogen, sondern viel mehr wegen dem Erscheinen des Alphas und dem Umstand, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte. Es war ein großer Teil Unsicherheit und gleichzeitig dachte ich, dass es respektvoll wäre, wenn ich mich als fremder Wolf nun nicht inmitten des Geschehens befand. Unter normalen Bedingungen hätte ich mich dem Alpha vermutlich höflich vorgestellt, aber das hier war gerade nicht normal. Das Rudel war sichtlich besorgt um Marek und auch ich spürte die Sorge, denn irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich den Ausdruck auf Mareks Gesicht bereits woanders schonmal gesehen hatte. Aber wo nur? Angestrengt dachte ich nach, während ich gleichzeitig versuchte alles um mich herum mitzubekommen.

Marek begann zu erzählen und mit seinen Worten kam schließlich meine Erinnerung zurück. Dieser verrückte Wolf, der uns am Fluss aus heiterem Himmel angegriffen hatte, hatte genau wie Marek diesen verwirrten Blick in seinem Gesicht gehabt, kurz bevor er einfach so davongelaufen war. So, als hätte er überhaupt nicht gewusst, was gerade passiert war. Ich erwiderte den sorgenvollen Blick von Rebell. Denkst du...?, fragte ich stumm und war mir fast sicher, dass ihm die selben Gedanken durch den Kopf gingen, wie mir. Ein Schauer lief mir über den Rücken, ehe ich meine Augen wieder auf den Alpha der Silberwölfe richtete. Was wenn es ihm genauso ergangen ist, wie unserem Angreifer? Und was ist dann mit seinem 'Opfer'? Wenn niemand zur Hilfe geeilt ist....?, dachte ich mit klopfendem Herzen und spürte wie sich meine Kehle vor Entsetzen zuschnürte. Ich wäre jetzt tot, da bin ich mir sicher.

Ich sah Marek erschrocken an aber Acryras Worte beruhigen mich wieder. Sie hatte recht, Marek würde nie grundlos jemand angreifen.
Ich gebe dir etwas für die Nerven. murmelte ich und lief zu meinem Bau. Salbei. ich brauche Salbei. Verscharrt in der immernoch harten Erde fand ich vertrocknete reste, ein bisschen Sandig aber in Ordnung.
Ich nahm sie und lief zurück.
Vorsichtig schob ich sie Marek unter. Acyra hat recht. Schon dich erstmal. Vielleicht kommen die Erinnerungen zurück.

Ich betrat den Rudleplatz und schüttelte mich mal kräftig durch um meine Glieder auf zu wecken. Der kleine Spaziergang hier her war zwar gut doch gereicht hatte er nicht. Ich schritt über den Platz und trug die Beute zur Gruppe. „Wenn ich schon unterwegs bin, kann ich auch was mit bringen.“, ich wedelte mit der Rute. „Ein Glücksfang, ja es hat etwas gedauert aber es hat sich gelohnt.“, ich bemerkte erst jetzt die komische Stimmung und bereute es sofort, einfach so reingeplatzt zu sein. „Tschuligung wollte nicht so reinplatzen.“, ich senkte den Blick auf den Boden und versuchte mich zu setzen.

Als Marek mich anblickte, während er sprach, hielt ich seinen Blick, bis er ihn selber abwandte. Währenddessen fühlte es sich an, als ob sich etwas in meinem Inneren verknotete. Wolfsblut? Jemanden getötet? Und was sagte es über mich aus, dass ich mir mehr Sorgen um Marek und seine psychisches Wohlbefinden machte als dass ein Wolf eventuell tot sein könnte?
Acyras Worte holten mich aus meinem Gedankengang zurück. Und ehe ich es mir versah, war ich instinktiv näher an Marek herangetreten. Ich beugte mich zu ihm hinunter und berührte mit meiner Stirn die seine für einen Augenblick, ohne es mir wirklich selbst bewusst zu sein.
"Acyra hat Recht. Es bringt nichts, sich den Kopf über etwas zu zerbrechen, an dem wir in dem Moment nichts ändern können. Ruh dich zuerst einmal aus. Währenddessen übernehmen wir die Lage und kümmern uns darum." Bei meinen letzten Worten nahm ich kurzen Blickkontakt mit Acyra auf, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Marek fokussierte. Als Dawn sich wieder mit den Kräutern nährte, richtete ich mich wieder auf und trat einen Schritt beiseite, um nicht im Weg zu sein.