Ich sah Talia und der hellen Fähe nach, während ich wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen blieb. Hoffentlich geht alles gut., dachte ich und war zumindest etwas beruhigt darüber, dass die Welpen nicht mitten auf dem Rudelplatz zur Welt kommen würden. Ich glaube nicht, dass sie uns in die Nähe der Welpen kommen lässt., antwortete ich Rebell. Jedenfalls hatte ich bisher noch nicht erlebt, dass eine frisch gebackene Mama sofort ihre Welpen präsentierte. Möglich, dass es Ausnahmen gab. Wir könnten Talia fragen? Ich sah Rebell kurz an, ehe ich mich langsam in Bewegung setzte, um soweit zu gehen, dass ich die liebe Wölfin entdeckte. Talia?, fragte ich leise. Ich hielt einen angemessenen Abstand zu den beiden Fähen. Können wir etwas tun? Braucht ihr vielleicht Sialuk? Kaum hatte ich meine Frage gestellt, hörte ich das leise Fiepen der Neugeborenen und musste augenblicklich lächeln. Was für ein Glück - es schien alles gut geklappt zu haben.

Etwas zu essen wäre gut, antwortete ich gerade, als die weiße Fähe von vorhin - Nalu hieß sie, hatte Talia mich erinnert - vorsichtig näher kam und mit meiner fleißigen Helferin sprach. Ich legte die Ohren zwar etwas misstrauisch an, schließlich war der Mutterinstinkt in mir die Stimme die mir sagte, dass niemand an meine Welpen heran durfte, rang mich schließlich allerdings zu einem warmen Lächeln durch.

Ich war zuversichtlich, dass ich Talia und den anderen Rudelmitgliedern trauen konnte und so rollte ich mich um meine Jungen zusammen und genehmigte mir den Schlaf, den ich definitiv brauchte.

Auch wenn wir genügend Abstand zu der weißen Fähe hatten, konnte ich dennoch einen Blick auf sie werfen. Sie lächelte, auch wenn sie ein wenig unsicher wirkte. Ihre Welpen hatte sie behutsam unter ihrer Rute versteckt. Als Rebell dann von einer Jagd sprach, nickte ich zustimmend. Die Bewegung würde sicher gut tun! Ob Talia mit uns kommen würde? Sialuk, die Heilerin, wurde offensichtlich und glücklicherweise nicht gebraucht. Jedenfalls wirkte alles ziemlich in Ordnung bei der Wölfin, deren Name ich noch nicht kannte. Sollte nicht jemand bei Marek bleiben?, fragte ich dann und warf einen Blick über meine Schulter, um nach dem Alpha zu sehen.

Zuerst war alles ruhig. Ich genoss die kuschelige Enge meiner Höhle, auch wenn sie von Zeit zu Zeit etwas beklemmend wirkte. In letzte Zeit kam es öfter vor, dass ich unsanft aus diesem wohligen Gefühl gerissen und unsanft eingeengt wurde, doch das verflog meist nach einer Weile, sodass es mich nicht weiter bekümmerte. An diesem Tag war es allerdings anders. Immer wieder wurde ich in unerwarteten Schüben zusammengedrückt, bis mir meine gemütliche Höhle gar nicht mehr so gemütlich vorkam. Anders als sonst schien es gar nicht mehr zu enden. Ich wollte mich wehren, strampeln, meine Ruhe wiederfinden, doch inzwischen war ich so eingeengt, dass es mir kaum noch möglich war mich zu bewegen. Schließlich wurde der Platz so knapp, dass in mir ein Gefühl der Angst aufstieg. Dann wurde plötzlich alles anders. Ein Ruck durchfuhr mich und kurze Zeit später erfasste mich eine Eiseskälte. Vor Schreck begann ich sofort instinktiv meine Lungen mit Luft zu füllen, die ich sogleich deutlich hörbar wieder ausstieß. Ich hinterfragte nicht was da gerade geschehen war, alles was ich wusste war, dass es mir überhaupt nicht gefiel. Ich beruhigte mich erst langsam wieder, als mich etwas warmes berührte und mich schließlich wieder, wenn auch kaum vergleichbar, gemütlich umhüllte.

„Ich passe auf Marek auf während ihr auf der Jagd seid. Und sorge auch dafür das Mija gut beschütz ist ihr geht es soweit gut, sie scheint nur erschöpft zu sein und die Welpen scheinen auch wohlauf zu sein.“, ich stellte mich etwas schützend vor Mija auch wenn ich wusste das sie dies gut alleine Kommunizieren konnte. Lieber wäre es mir doch das eine Heilwölfin ein Auge auf Mija und die Welpen wirft, ich bin ja keine Heilwölfin und kann nur ungefähr sagen vom äußerlichen das es ihnen gut geht…..„Es wäre eine Hilfe frische Beute hier zu haben für Mija sie braucht es für die Welpen und Marek wird sicher auch was brauchen wenn er wieder wach ist.“, ich fühlte mich einwenig anders sicherer zuversichtlicher und kräftiger. Mein Körper hatte sich ja auch in den Monaten stark verändert. „Ich setzte mich so hin das ich zu beiden gut hinsehe und schnell reagieren kann.“, versicherte ich Rebell.

Ich konnte die Sorge von Rebell gut verstehen. Dass Marek immernoch schlief, war seltsam. Gerne hätte ich mich angeboten bei dem Rüden zu bleiben, doch Marek kannte mich nicht und es war wohl besser, dass er ein bekanntes Gesicht zu sehen bekam, wenn er wieder wach wurde. Meinst du, dass du es allein schaffst? Ich könnte sonst auch alleine etwas zu Fressen suchen. Es macht mir nichts aus..., sagte ich erst an Talia gerichtet und sah dann zu Rebell. Es würde vermutlich kein riesiges Festmahl werden, aber mindestens einen fetten Hasen würde ich sicher finden.

Leicht in Gedanken versunken Betrat ich neben meiner Gefährtin. Und versuchte mich daran zu erinnern, wie fürsorglich unser Vater doch in dieser Zeit gewesen sein sollte, nach der Aussage unserer Mutter. Väterlichefürsoge von wegen ich schüttelt kurz meinen Kopf, um wieder klar denken zu können, und sah wie Rebell und eine Fähe. Mija und der Fähe die ihr zur Seite stand, nach einiger Zeit folgten. Mit leicht angelegten Ohren folgte ich ihnen, war mir aber nicht sicher ob die ide zu folgen gut war, sicherlich würde mein Engel ruhe haben wollen oder ? Ach wenn mann schon ein gestandener Rüde war, wahr man in der Sache doch noch recht grün hinter den Ohren.

Aus meinem tiefen Schlaf erwacht, erfüllte mich ein blödes Gefühl. Mein Bauch grummelte und tat weh. Durch mein Unwohlsein zappelte ich hin und her, in der Hoffnung, es würde besser werden. Dabei traf ich im kuscheligen Fellhaufen auf etwas Hartes. Instinktiv drückte ich mein Maul darauf, nutzte die Pfoten als Unterstützung und begann zu saugen. Es schmeckte so gut, dass ich gar nicht aufhören wollte! So plötzlich wie die Schmerzen kamen, verschwanden sie wieder und als sich mein Bauch so anfühlte, als würde er bald platzen, ließ ich davon ab und rollte schmatzend davon weg. Nach diesem Kraftakt ließ ich mich mit einem Grummeln zufrieden ins Traumland fallen.

Ich sah Rebell eine Weile an, doch er schien sich nicht wirklich entscheiden zu können. Meine Lefzen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Ich werde allein gehen., entschied ich schließlich und nahm mir vor, nicht all zu weit weg zu gehen. Immerhin hatten wir noch nichts von den anderen Rudelmitgliedern bezüglich unseres Angreifers gehört. Ich hoffe es geht ihnen gut., dachte ich flüchtig und blickte dann zu Talia. Ich bin bald zurück! Mit diesen Worten kehrte ich den Silberwölfen den Rücken zu. Während ich auf dem Weg war im Dickicht zu verschwinden, begegnete ich Mijas Gefährten. Ich schenkte ihm ebenfalls ein flüchtiges Lächeln, ehe ich zwischen die Sträucher trat und richtung Wald lief.

--> Wald

Neben Rebell stehen bleibend, blickte ich in Mijas Richtung und legte die Ohren leicht an. Mija mein weißer Engel darf ich näher kommen, leicht unsicher und fragte mich auch gleich ob es ihr und den Welpen gut geht.

Ich war unglaublich dankbar, dass man sich so gut um mich kümmerte. Unfassbar, wie schnell man die Gemeinschaft eines Rudels doch zu schätzen lernt... Nalu verschwand und in dem Moment tauchte mein Gefährte auf. Ich strahlte ihn verschmitzt an. Komm näher, ermunterte ich ihn leise und schob meine Rute ein Stück weit zur Seite. Sie sind so wunderschön, hauchte ich. Findest du nicht? Kurz sah ich mein Monster an, ehe ich wieder zu den Jungen von uns blickte. Fürsorglich putzte ich @Nuka und @Bombax (Aktuell offiziell noch ohne Namen :) ). Sie sollten langsam ihre Namen bekommen, stieß ich das Thema an, was mir nach den letzten Tagen etwas auf dem Herzen lag. Welpe eins und Welpe zwei ist irgendwie nicht sehr persönlich, scherzte ich.

Die warme Hülle entfernte sich wieder von mir und ich fing an zu frösteln. Laut qiekend gab ich meinen Unmut kund und versuchte mich in einer robbenden Bewegung näher an das kuschelige Warm zu drücken, das ich gerade noch so erreichen konnte. Ein wunderbarer Duft stieg mir in die Nase und so gab ich mir alle Mühe diesem näher zu kommen, bis ich schließlich auf etwas stieß. Instinktiv umschloss ich es mit meinem zahnlosen Fang und begann daran zu saugen. Kurz darauf löste sich mein Unmut in Luft auf, als etwas warmes, wohlschmeckendes meine Kehle hinunterrann. Ein wohliges Gefühl überkam mich und ich presste meine Pfoten abwechselnd der Wärme entgegen, um noch mehr davon zu erhalten.

Nach Mijas, andwort ging erleichtert und mit leicht, pendelnder Rute auf meine Gefährtin zu. Sie sind so wunderschön wie ihre Mutter, meinte ich und blickte auf unseren Nachwuchs. Ich wahr überglücklich über meine kleine Familie, du hast wie immer Recht mein Engel. Wir werden noch zwei passende Namen finden, antwortet ich und rieb meine Schnauze an ihren Hals.