Zuerst war mir nicht klar, was da vorging. Wir hatten das Ritual an der Höhle und dann gab es Streit. Lunas rebellierte gegen Papa und auch Amalia und die anderen waren nicht zufrieden. Sie wollten Odhran nicht aufnehmen und sie wollten auch nicht auf Papa hören, selbst, als er es ihnen mit guten Worten erklärte. Da habe ich gedacht, Papa zeigt denen , was ´ne Harke ist und bringt sie zur Raison, aber was tat er ? Nichts! Oder besser das Falsche. Er kniff den Schwanz ein und überließ Lunas das Feld. Er kämpfte nicht für seine Überzeugung! Er gab einfach auf! Ich hätte heulen können vor Frust und vor Enttäuschung! Papa war alles für mich gewesen und nun .... nun war er für mich nur ein Feigling. Das war fast so schlimm, wie ein Verräterwolf zu sein. Oh nein! hatte ich geschrieen, aber niemand hatte mich hören wollen. Warum auch? Ich war nur ein Welpe. ein kleiner Welpe eines Wolfes, der nicht mehr würdig war, mein Vater zu sein! Im ersten Moment folgte ich Mama und Papa als sie gingen. Aber dann in den Bergen kamen mir Gedanken. Papa und Mama waren so schlecht nicht gewesen. Sie hatten mich vieles gelehrt. Doch vor allem hatten sie mich Stolz und Ehre gelehrt. Ich war noch klein,aber ich hatte schon meine erste Beute gefangen - einen Hasen. Ich wusste, ich konnte überleben und so sprach ich mit meiner Schwester, der es ähnlich ging, wie mir. Sie war ungewohnt kleinlaut, aber sie war im Grunde derselben Meinung. Darum rebellierten wir. Wir sagten Papa und Mama klipp und klar, dass wir unseren Weg allein gehen wollten, dass das Tal unsere Heimat war und dass wir nicht mit ihnen in die Fremde ziehen wollten. Es war schwer. Es war vor allem schwer, als Mama weinte und Papa uns mit großen enttäuschten augen ansah. Doch wir waren jung, aber wir waren Wölfe. Wir standen zu unserer Entscheidung und wir waren überrascht, dass sie uns tatsächlich einfach so gehen ließen. Das hatten wir nicht erwartet. Odhran kam mit uns. Wie üblich sagte er nicht viel. Ihr müsst lernen, ich bring´s euch bei! Das war alles was er sagte. Dann gingen wir fort, in die Berge, dorthin, wo Odhran sich auskannte.
Ich war wie betäubt.Es war gerade so, als hätte mir ein kräftiger Dachs links und rechts auf die Nase gehauen. Unfähig etwas zu sagen, folgte ich zunächst meinen Eltern, dann Rill, dann Odhran. In den Bergen angekommen, ballte sich all meine Wut zusammen und ich ließ einen lauten Schrei los, der von ganz tief innen kam. Als mich meine Schwester danach so merkwürdig ansah, fragte ich sie
Was hast du Rill?
ihre Antwort beunruhigte mich ein wenig. Sie sagte zu mir: Ich heisse Cherryll, Kleine! Nenne mich nie wieder Rill!
Noch während der Dämmerung war ich im Unterholz noch auf die Jagd gegangen, und hatte nach kurzer Zeit die Witterung von Rebhühnern aufgenommen vorsichtig schlich ich mich heran. Und wartete auf den richtigen Zeitpunkt, als diese gekommen war zögerte ich keinen Moment und schnappte mir eins von den Rebhühnern. Nach der erfolgreichen Jagd legte ich mich mit der Beutel ins Unterholz und wartete auf die Nacht, als diese hereingebrochen war machte ich mich langsam auf Morgra in den Bergen zu suchen. Auch wenn ich eine Weile gebraucht habe um die schwarze schönheit zu finden, war ich froh dass ich sie überhaupt gefunden hatte vorsichtig näherte ich mich ihr da sie schon schlief und legte das Rebhuhn neben ihr ab. Und machte dann einige Schritte zurück, und legte mich na kurze Suche auf einen Felsen der etwas höher gelegen war und schloss meine Augen.
Irgendwann war ich eingeschlafen. Die Kaninchen hatten ihr emsiges Treiben beendet und der abnehmende Mond war hinter einigen dichten Wolken verschwunden.
Zwinkernd stellte ich nun meine Umgebung scharf, wärend die Sonne auf meinen Lidern kitzelte. Meine Nase zuckte. Ein Geruch nach Tod stieg mir in die Nase. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und entdeckte sogleich die Quelle dessen. Ein Rebhuhn? In meiner Schlaftrunkenheit dachte ich tatsächlich darüber nach, ob sich dieses Tier zum sterben neben mich zurückgezogen hatte. Dann roch ich noch etwas anderes. Saki? Verschlafen rappelte ich mich auf die Beine und drehte meinen Kopf. Und dann entdeckte ich ihn auf einem Felsvorsprung schlafend. Ich streckte mir die Müdigkeit aus den Knochen, dann packte ich vorsichtig das Rebhuhn, klemmte es zwischen meine Vorderbeine und begann die Federn auszurupfen. Nach einiger Zeit fand ich mich in einem Bett aus Federn wieder. Das Rebhuhn leg kahl gerupft vor mir. Vor lauter Federn musste ich niesen. Schlussendlich machte ich mich daran, das Huhn zu fressen. Immer wieder stieß ich auf Federkiele in meinem Maul. Das Blut war bereits geronnen, daher schloss ich, dass Saki das Huhn bereits gestern abend hierher gelegt haben musste. Ich verschlang es restlos. Alles was blieb waren meine schmutzigen Pfoten und ein Meer aus Federn.
Ich führte die Welpen zu einem sicheren versteckten Ort in den Bergen. Es war ein geschützter Überhang aus Fels, der nahe an einer Quelle lag. Da konnten sie trinken, wenn sie wollten. Ihre Stimmung war angespannt und sie knurrten sich bisweilen an. Ja, es war nicht einfach, wenn alles so plötzlich kam. Hier bleibt ihr, kapiert! Ich besorge etwas zu essen. Dann wird gegessen und morgen lernt ihr zu überleben, also spart euch eure Kraft. Ihr werdet sie brauchen! Ich bin nicht eure Mama und wenn ihr sterben wollt, dann tut es. Dann wandte ich mich ab. Ich hatte genug gesagt. Der Frühling machte sich jetzt auch hier oben in den Bergen bemerkbar. Die Murmeltiere kamen schon aus ihren Winterquartieren. Mir lief das Wasser im Maul zusammen, als ich an die fetten zarten und wohlschmeckenden Beutetiere dachte. Doch dann fiel mir ein, dass sie jetzt, nach ihrer Winterruhe wohl nicht mehr fett und wahrscheinlich auch nicht mehr besonders zart waren. Egal! Sie waren nicht schwer zu jagen, schmeckten und die Welpen brauchten Nahrung! Auch wenn ich Bradwr war, ich würde niemals Welpen sterben lassen. Dann ging ich auf die Jagd.
Als ich so langsam wach wurde stellte ich meine Ohren auf als ich ein niesen vernahm, was mir ein leichtes Lächeln auf die Lefzen brachte und öffnete kurz auf meine Augen. Es war ein verdammt wunderschöner Anblick der sich mir da stellte schwarze schönheit in ein Bett aus Federn, freudig ging meine Route auf den Boden langsam hin und her während aus dem leichten Lächeln ein Lächeln wurde. Guten Morgen ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht, sagte ich und rappelte mich langsam auf und fing an mich zu strecken. Während ich zu sah wie Morgra das Rebhuhn fraß, es ist eine kleine Entschädigung für mein Verhalten an der Höhle und dafür dass ich wenn Spaziergang den ich mit dir nicht mehr machen konnte sagte ich vorsichtig und setzte mich.
Es dauerte nicht sehr lange bis ich drei Murmeltiere erlegt hatte. Das schöne Wetter und der Frühling machten sie unaufmerksam und unvorsichtig. Sie waren natürlich nicht fett, aber mager und trotzdem schön zart und lecker. An einem davon stillte ich meinen Hunger und die anderen beiden brachte ich zu den Welpen. Sie freuten sich, als ich wiederkam und wedelten mit der Rute. Hier sind zwei Murmeltiere, sagte ich, nachdem ich meine Beute abgeladen hatte. Eins davon könnt ihr euch heute teilen. Das andere müsst ihr euch morgen verdienen. Dann zog ich mich unter den Felsüberhang zurück und ruhte mich aus.
Odhran brachte Essen, gut! Doch seine letzte Bemerkung ließ mich aufhorchen. Dieser Wolf würde uns nicht verhätscheln. Da war auch nichts mit Augenklimpern und süß sein! Im Grunde war mir das auch recht. Ich blickte zu meiner Schwester, die nur stumm nickte. Dann teilten wir uns die Beute.
Ich dachte vor allem auch an meine Tante Morgra. Ich werde gefäääährlich werden, schwor ich mir.
Du brauchst dich nicht bei mir entschudigen. Ich legte die Ohren an. Wieso glaubt er immer das er sich entschuldigen muss? Letztendlich stand ich aus meinem Federbett auf und schüttelte mir auch die letzten verbliebenen Daunen aus dem Pelz. Dann tapste ich vorsichtig los, zu dem kleinen Teich inmitten der rauen Felsen. Dem an dem ich abgestürtzt war. Vorsichtig und mit bedachten Schritten trat ich an das Wasser heran, trank einige Züge und tauchte letztendlich meinen ganzen Kopf hinein. Ich wollte die Kälte, die Nässe und das Gefühl spüren die mir nur das Wasser geben konnte. Schließlich tauchte ich meinen kompletten Vorderkörper unter Wasser. Ich wartete bis das Wasser durch meine dichte Unterwolle bis auf meine Haut kam. Dann watete ich vorsichtig, rückwärts wieder hinaus. Ich schüttelte mich und die fliegenden Tropfen hinterliesen Spuren auf dem staubigen, trockenen Boden. Als ich mich abwendete, um diesen Ort hinter mir zu lassen, sah ich aus dem Augenwinkel einen Wasserläufer. Teufelsbiest!
Ich sah Morgra an und folgte ihr langsam zu dem Teich und sitzt mich hin, wären sie sich mit ihren Vorderkörper in den Teich bekam würdest du mich immer noch auf einen kleinen Spaziergang begleiten. Ich glaube nämlich dass jeder Ort ziemlich gefallen würde, den ich mir als Ziel ausgemacht habe sagte ich und lies meine Rute leicht über den Boden schleifen.
Welchen Ort hast du dir denn ausgesucht? In einiger Entfernung zu dem kleinen Wasserbassin war ich stehen geblieben, weitgenug vom Abhang entfernt. Jetzt stand ich vor Saki und schaute ihn mit schiefem Kopf an.
Ich weiß zwar nicht welche Namen dieser Ort hat oder wie ihn die anderen Wölfe nennen, ich sah ihn damals von Berg auf und fand ihn recht interessant als ich auf dem Berg nach dir suchte. Er liegt im Wald und es scheint da einen kleinen ruhigen See zu geben, sagte ich und sah Morgra an werden meine Rute weiterhin leicht auf dem Boden hin und her ging.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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04.04.2018 21:09
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