Nachdem ich das unwegsame Gelände des Wasserfalls hinter mir gelassen hatte, war die Umgebung deutlich bewaldeter geworden. Leicht hob es sich und machte das Vorankommen anstrengender, doch meine Freude, dass ich es tatsächlich hierhergeschafft hatte, war größer. Fast schien die Fröhlichkeit mein Herz zu erfüllen, aber eben nur fast. Stattdessen konzentrierte ich mich rasch auf meine Bewegungen und meine Atmung, um mich nicht selbst beim Aufstieg zu behindern. Meine Rute zuckte vor Anstrengung immer wieder und meine Ohren waren zurückgelegt, dennoch hielt ich den Trab und bewegte mich eilig durch das Unterholz. Ich wollte nun endlich einen Überblick haben! Ob ich schon alles gesehen hatte? Vermutlich nicht. Allein das Revier, an dessen Grenze ich mich auf dem Weg zum Fluss orientiert hatte, weckte meine Neugier. Auch wenn ich es mir niemals eingestehen würde. Allmählich begann ich wieder zu hecheln und unter meinem Fell wurde es wärmer. Bei einem kleinen Stein setzte ich mich schließlich hin und blickte den Hang herunter. Ich war bereits ein ganzes Stück gelaufen und es konnte nicht mehr weit sein bis zum Gipfel. Zufrieden ließ ich mich auf den Bauch gleiten um meinem Puls die Chance zu geben sich zu normalisieren.
Ohne weiter über jemanden nachzumachendenken kletterte ich steile Brocken hinauf. Seltsamerweise würde ich noch nicht müde.. Ich kletterte immer weiter, ging Pfade entlang und kunschaftete Höhlen aus. Ich suchte mir sogar ein Versteck. Ich wälzte mich vor dem Eingang und verzog mich in den Innenraum.
Ich verfolgte meine Tochter mit angelegten Ohren. Es schien ihr völlig egal was mit uns war. Ich sprang höher als sie und ließ mich auf einer Anhöhe nieder und beobachtete den Himmel. Meine Ohren zuckten hin und her und ich sah mich schmalen Augen zu dem Busch woher ich einen Fuchs roch. Ich zog die Fänge hoch aber tat nichts.
Ich bemerkte nichts von der Gefahr, die sich unaufgreiflich in meiner Nähe begand. Ich trottete einfach in der Höhle umher. Schnupperte mal hier, leckte das ab und verzog angewiedert das Gesicht. Aber dann wurde mir langweilig. Ich wollte weiter klettern. Also ging ich wieder zurück und stand auch schon promt am Eingang.
Der Fuchs schob sich knurrend hinter dem Busch vor. Ein Welpe in Räubers alter war für ihn keine schwere Beute. Ich erhob mich leicht doch blieb ich unentdeckt. Der Fuchs schlich auf Räuber zu und mein Fell sträubte sich.
Ich spitzte die Ohren als ich ein Knurren in meiner Nähe hörte und war sofort auf Alarmbereitschaft. Mein Fell sträubte sich und ein Knurren, das tief aus meiner Brust am erhob sich. Auch wenn ich jung war konnte ich schon furchteinflößend sein, dachte ich zumindest. Ich erkannte die Bedrohung und ließ sie nicht aus den Augen, und ich sah in dessen Augen, dass es eine ferflixt schlaue Bedrohung war. Ich wartete mit gespannte Muskeln und arbeitenden Hirn, was die tun wird. Meinen Papa bemerkte ich überhaupt nicht - er war ja auch keine Bedrohung. Zumindest war es gerade so.
Ich sah meiner Tochter zu und schüttelte bloß den Kopf. Sie hatte gute Instinkte doch sie schien nicht zu erkennen das der Fuchs sie töten konnte. Dieser schlich knurrend auf sie zu und schnappte schließlich nach ihr, er wollte mit seinem Essen vorher noch Spielen. Etwas in mir hielt mich zurück. Räuber sollte Lernen das sie noch nicht ohne uns überleben würde.
Ich sprang jaulend zurück als die Bedrohung nach mir biss. Ich leckte mir über meine Brüderchen und kam vorsichtig näher. Wich immer wieder vor Bissen zurück. Kurzweilig umrundet ich ihn, dann rannte ich los als er miC aus den Augen verlor und sprang auf seinen Rücken und biss ihm so fest ich könnte in seine Schnauze.
Irgendwie musste ich eingeschlafen sein. Mit einem tiefen Gähnen wachte ich auf und streckte parallel dazu meine Pfoten weg. Verschlafen wanderte mein Blick umher, bis ich die fremden Wölfe bemerkte. Es waren ein Rüde und ein...WELPE! Sofort war ich hellwach und sprang auf meine Pfoten, um mich nervös umzusehen. Ich erblickte die beiden in einiger Entfernung, in eine Balgerei vertieft. Meine Augen kniffen sich kurz zusammen, während ich mich mit einem abfälligen Schnauben abwandte. Bloß weg! Meine Augen wanderten den steilen Hang vor mir hinauf. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, dann würde ich die frische Bergluft atmen können. Ohne dass mir Bäume die Aussicht versperrten. Ein letzter Blick galt den Tobenden, dann löste ich mich von dem Felsen und schritt aus meiner Deckung hervor. Eifrig suchten meine Pfoten ihren Weg über den duftenden Waldboden, der nach Harz und Nässe roch. Sicherlich würde es bald regnen. Wie so oft öffnete sich mein Maul, um meine Zunge freizugeben, die sich augenblicklich über meine Lefzen rollte und mir das Atmen erleichterte. Mit gespitzten Ohren näherte ich mich dem Gipfel, sah ich immer öfter den blendend hellen Himmel, der die Sonne verdeckte und mehr von gräulicher Farbe war, spürte den zugigen Wind, der gegen meine feuchte Nase drückte und mich frösteln ließ. Doch ich ließ mich nicht beirren und erklomm Meter für Meter, bis ich tatsächlich zwischen den Bäumen die unendliche Weite des Landes sah. Mein Herz hüpfte und ohne zu zögern trat ich vom Waldboden auf den felsigen Untergrund, der mich mit rauer Beschaffenheit und Kälte begrüßte. Der Wind zog in meinem Fell und ließ mich die Ohren anlegen, bevor sie abfroren. Mein Blick schweifte über das Tal, welches sich erst jetzt auch als solches erkennbar machte. Es war so vielfältig, dass ich aus dem Staunen nicht herauskam. Seen und Wälder, die Wiese, aber auch neblige Gebiete, die ich noch nicht gesehen hatte. Der Fluss zog sich blau funkelnd durch das Land und bildete ohne Zweifel das Herz des Tales. Ein schattiges Gelände in der Ferne zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war abgelegen und wirkte dunkel und fast schon bedrohlich. Kurzum: es weckte meine Neugier. Nachdenklich setzte ich mich hin, um weiter das Tal zu studieren und mir möglichst vieles einzuprägen.
( Räuber hat's mit einem Fuchs zu tun und Hunabku guckt nur zu xD )
Ich knurrte nun und sprang hinunter da der Fuchs Räuber mit Leichtigkeit weg stieß und sie in den Hals Beißen wollte. Ich packte den Fuchs am Nacken und warf ihn ein Stück weg Ehe ich mit einem bösen Blick auf Räuber knurrte. Bei ihr half nicht einmal ein Fuchs.
Ich sprang, überrascht von Papas plötzlichen Auftauchte, davon. Jedoch verstand ich nicht, warum er mich so böse anknurrte. Verwirrt legte ich die Ohren an und ging langsam rückwärts. So wollte ich Papa nicht gegenüber stehen.
Seit anderthalb Stunden saß ich nun bereits hier oben und starrte wie besessen in das Tal. Es waren viele Gebiete, doch ich glaubte mir langsam einen guten Überblick verschafft zu haben. Dann war ich also mehr im Osten unterwegs, überlegte ich, denn von den Bergen aus, hatte man ja schließlich einen anderen Blickwinkel. Nachdenklich sah ich zurück. Die Berge führten weiter, das konnte ich von hier aus ganz gut erkennen. Vor allem war da ein noch viel größerer Berg, der sich hinter meinem jetzigen Standpunkt in den Himmel reckte. Meine Ohren zuckten kurz, doch dann erhob ich mich. Natürlich würde ich mich weiter umsehen, besonders in den Bergen. Denn das war das einzige Gebiet, das ich von hier aus nicht einsehen konnte.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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27.03.2018 17:25
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