Ich hatte mein Tun nicht langwiedrig bedacht. Daher hab ich nur nach Instinkt und Angewohnheit gehandelt. Auch habe ich kaum Erfahrung im Kampf, eher bei der Jagd und anderen Dingen.
Ich heiße Iluma und bin erst seit kurzem in dieser Landschaft. Ich lebe seit langem auf den Bergen. Ist sozusagen mein Gebiet. Stoßweise bließ ich die heiße Luft aus meinem Körper und ließ die Schnauze leicht offen. Wie wäre es wenn wir zusammen reisen. Wir sind zwar erst aufeinander getroffen, aber wir können uns vieles erzählen und gegenseitig belehren. Das macht sicher Spaß. Hoffnungsvoll sah ich Odhran offen an.

Ich hatte mich zu einem kurzen Nickerchen zusammengerollt, als ich zwei Stimmen vernahm. Langsam erhob ich mich, schüttelte mir die Müdigkeit aus dem Pelz und streckte mich einmal. So kristallklar die Bergluft auch sein mochte, warm war sie nicht. Nachdem ich das Prozedere hinter mir hatte schlenderte ich zu den Stimmen und konnte Bald 2 Wölfe erkennen.

Amüsiert betrachtete ich die Kleine. Sie hatte wirklich Schneid!
Gegen nette Gesellschaft habe ich nichts einzuwenden, Iluma, meinte ich und lächelte. Ich lerne auch immer gerne etwas dazu und dein Gebiet ist wirklich sehr beeindruckend.
Es ist nicht schlimm, wenn du nicht viel Kampferfahrung hast. Das kommt mit der Zeit.
Wir können gerne ein Weilchen zusammen reisen, wenn du möchtest.

Dann ist es ja entschieden! Ach ja. Warst du schon beim Silberrudel? Wenn nein kannst du ja mitkommen, ich muss nämlich noch einen kleinen Welpen besuchen und mich entschuldigen. Überaus freudig wedelte ich mit dem Schwarz und sprang hin Odhran herum. Dabei bemerkt ich einen anderen Wolf. Sieh da! Ein noch einer der unseren Sorte! Ich kicherte ausgelassen.

Auch ich hatte den fremden Wolf bemerkt, ihn allerdings bislang ignoriert, da er sich nicht feindselig verhielt.
Ich wusste noch nicht viel über die Rudel, aber eines wusste jeder: Rudel schützen ihre Grenzen und da es hier genug freies Gebiet gab, sollte man es auch respektieren.
Ich denke, dass es keine gute Idee wäre, einfach so zusammen mit dir in das Gebiet eines fremden Rudels einzudringen. Sie würden es sicher nicht sehr freundlich aufnehmen und ich mag ja kein schlechter Kämpfer sein, aber gegen ein ganzes Rudel trete ich nur ungern an.
Du bist noch sehr jung, deshalb tolerieren sie dich vielleicht. Aber ich habe schon gekämpft und getötet. Ich wäre eine Bedrohung für sie und das möchte ich nicht sein.
Wenn du Freunde dort hast, dann kannst du sie ja besuchen gehen, aber ich bleibe lieber außer Reichweite.

Ich habe schon bei dem Rudel neben einer Mutter geschlafen und gestört hat es sie nicht. Aber ich gehe noch nicht. Ich will lieber was mit dir machen. Es hat ja noch Zeit Neugierig sah ich ihn an. Gehen wir dann woanders hin oder bleiben wir auf den Bergen?

Wir sind freie Wölfe, Iluma! Wir können überall hingehen.
Ich lächelte.
Nur nicht in fremdes Rudelgebiet ...
Wie wäre es, wenn du mir ein paar nette Plätze zeigst, wo du dich doch schon so gut hier auskennst?

Ich lief am Fuß der Berge entlang, die sich durch das Tal zogen wie eine Wand. Ich lies meinen Blick nach oben wandern. Der Nieselregen fiel unermüdlich weiter. Ich hatte schon länger vor mich hier umzusehen, aber jetzt da am Schlafplatz offenbar nurnoch Welpenparty angesagt war, war das eine gute Möglichkeit endlich mal ein wenig allein zu sein und den Kopf frei zu bekommen. Ich trabte in ruhigem Tempo an den Bergen vorbei. Ich würde mich wohl nicht hoch trauen, würde ich wohl nie wieder.
Ich entschloss mich auf einen der Steinvorsprünge an einem Felsen zu setzen. Und dann begann ich zu singen. Mein eigenes Lied. Von meinem Leben und vermutlich auch von meinem Sterben. Ich heulte tief, langgezogen und der Regen trug mein heulen weiter, weit über die Berge hinaus, über die Flüsse hinaus.

Ich blinzelte. Wenn du meinst. lachte ich. Als ich ich mich bewegen wollte, fiel mir ein das ich noch meinen Bock hatte. Moment! Ich hab doch noch meinen erlebten Bock. Ich muss den noch aufessen. Willst du auch? Danach kann ich dir dann einen zeigen, der mir besonders gefallen hat. Lächelte ich.

Vorsichtig schlich ich dich das Unterholz, und achte darauf wo hin ich meine Pfoten setzte. Wie um alles soll man den hir vernünftig jagen können fragte ich mich, und achtete auf jede kleinigkeit in meiner näheren Umgebung um einen kleine Vorteile zu haben wenn man einen Fasan erblickte.

Ich lächelte zurück.
Einen Happen essen wäre nicht schlecht, meinte ich.
Sie ist wirklich nett und sie mag die Berge auch, dachte ich.
Dann ging ich mit ihr zu der Stelle, wo sie ihre Jagdbeute versteckt hatte.
Ein schöner grosser Ziegenbock, lobte ich sie.
Du kannst schon gut jagen für dein Alter.

Ich hatte die Nacht alleine auf meinem Felsvorsprung verbracht. Das war wohl nicht die beste Idee, denn jetzt tat mir jeder Knochen weh, von dem harten Untergrund. Ich streckte mich aus, wälzte mich kurz hin und her und stand dann auf. Langsam war es wohl wieder an der Zeit sich was zu futtern zu suchen. Ich schaute mich in der steinigen Landschaft um. Hier würde ich sicher nicht wirklich etwas finden, denn immerhin würde ich nicht viel weiter den Berg aufsteigen. Ich grübelte kurz dann stiefelte ich los. Ein Fisch wäre wohl das richtige.

------> Lachsfluss

Groß ja, aber alt. Schmecken tut er sicher noch. Und danke für das Lob! Ich habe fleißig gelernt und hatte einen guten Lehrmeister. Langsam würde das Schwanzwedeln zu einer Dauerbewegung.
Vorsichtig holte ich den Bock aus seinem Versteck und legt ihn zwischen Odhran und mir. Bediehn dich!

Ich nickte noch einmal für die freundliche Einladung und riß ein großes Stück Fleisch aus der Hinterkeule. Es schmeckte ein wenig nach Moschusochse und nach Mufflon. Ich mochte diesen Geschmack und auch wenn der Bock schon alt und etwas zäh war, so war er doch sehr würzig.
Da haben wir bestimmt noch zwei Tage zu essen, meinte ich, als ich fertig war und der jungen Fähe beim Futtern zusah.
Was jagst du denn sonst noch so gerne?