(verwirrend, Lokis Bild war mal das Bild von Fauna XD)

Ich setzte mich auf meinen Hintern und wackelte mit den Ohren, als meine Schwester aufwachte. Ich wollte alles nach sprechen was Mam gesagt hatte, da i da swesa. Ich Mam aaaaa, flo a. Swesa flo, brabbelte ich fröhlich nach und lachte. Bei den langezogenen As öffnete ich weit das Mäulchen und kicherte dann. Da Swesa? swesa flo ? , fragte ich lächelnd und stellte mich wieder hin. Aufgekratzt versuchte ich flo zu erwischen, flo. Piepste ich lachend und versuchte sie mit der Pfote zu treffen.

(oh sorry, soll ich es ändern?) Die frische Bergluft war Balsam für meine Nase, so nahm ich tiefe Atemzüge. Danach setzte ich meine Wanderung fort, kickte mal hier mal da Steine weg, scannte meine Umgebung um meinen Kopf zu beschäftigen. Ein Geräusch! Klingt wie.... ein Welpe! Was der so alleine hier oben macht? Meine Beine trugen mich mit schnellen Schritten zu der Stelle, wo ich das Geräusch vernommen hatte. Tatsächlich! Vor meinen Augen sprang ein aufgekratzter kleiner Welpe um seine Geschwister herum.

Dieses Mal wählte ich meinen nächsten Lagerplatz mit Bedacht.
An einem Pass zwischen zwei hochgelegenen Berggipfel fand ich die Fährten von Steinböcken, vielmehr die Hinterlassenschaften von ihnen, denn der Boden war zu steinig, um Hufspuren zu zeigen.
Offenbar stellte dieser Pass einen Wildpfad dar, den diese stolzen und mächtigen Tiere nahmen, um von einem Weidegrund zum nächsten zu ziehen.
Wann oder wie oft sie das taten, dass wollte ich herausfinden.
Ich legte mich also auf einem Felsen oberhalb des Passes auf die Lauer und wartete ab.
Ich hatte viel Zeit und der Ruheplatz war schön bequem. Außerdem bot er eine herrliche Aussicht und ich genoss den Anblick der Bergwelt.

Abgesehen von den Beutetieren die hier herumwuseln stachen zwei besonders intensive Gerüche heraus: Steinbock und Wolf. Was genau ich von beiden wollte ist noch unklar. Aber entweder hole ich mir jetzt eine leckere Mahlzeit, oder begrüße den Wolf. ODER ich mache beides in einem. Genau, das ist es! So trapte ich wohlbefinden in Richtung Ziegenbockherde und schnapte mir auch sogleich einen alten Bock. Nicht so saftig aber lecker.
Und jetzt schlich ich dem neuen Wolf zu, bedacht mich nicht durch Geruch oder Gehör zu verraten. Den Bock hatte ich allerdings noch im Maul. Aber den Geruch könnte ich durch Ortskenntnis ausgleichen. Noch vor einem Monat lebte ich in den Bergen.

Ich war ein wenig eingeduselt über meinen Gedanken.
Jetzt spitzte ich die Ohren, als ich sah, dass unten im Pass eine Ziegenherde es eigentlich viel zu eilig hatte. Es war geradeso, als ob die Tiere gejagt wurden. Aber ich konnte beim besten Willen nicht die Ursache dafür entdecken.

Der Wolf vor mir beobachtete die flüchtene Herde. Haben die immer noch nicht verstanden das ich schon weg bin? Sieht wohl nicht so aus.
Ich überlegte nochmal, ob ich den Bock weiter im Maul behalten sollte. Beschließte mich aber dagegen. Also schlich ich auf sanften Sohlen, und ohne mit den scharfen Krallen auf dem harten Boden zu kratzen, davon. Immer noch als Ziel den Wolf freundlich zu überraschen.
Schnell legte ich meinen Bock in eine kleine Höhle unter dem Vorsprung links, auf dem er saß. Meine Ohren zuckten neugierig und mein Blick huschte immer wieder aufmerksam zum Wolf. Er sollte mich nicht entdecken. Ich achtete darauf, dass kein anderer Räuber meine Beute fand.

Ich dachte nach, berücksichtigte die Windrichtung und von woher die Geräusche kamen, die an mein Ohr drangen und kam so zum Schluss, dass das, was die Herde erschreckt hatte, wohl ziemlich genau hinter mir sein musste.
Ich blieb betont gelassen und ließ mir nichts anmerken. Wenn das ein Überfall werden sollte, dann war ich gut vorbereitet.

Als ich ein weiteres Mal zu ihm auf sah, würde mir komisch. Irgendwas in seinen Augen ist was. So eine bedächtig Ruhe die vorher noch nicht da war. Hoffentlich greift er mich nicht an, wenn ich ihn überraschen will. Bedrückt legte ich die Ohren an und verkniff mir nur schwer ein leises Winseln. Aber ich fing mich wieder und ließ diesen Gedanken bei Seite.
Als ich wieder hinter ihm war, wohl bedacht die Windrichtung zu bedenken und keine Geräusche zu machen. Normalerweise war ich eine ausgezeichnete Jägerin, aber ich gab mir meistens nur halbherzig Mühe. Dazu kam das ich mich bestens in den Bergen auskenne und weiß ich mich in den verschiedenen Situationen verhalten sollte.
Langsam und geschmeidig schlich ich mich weiter an. Ich wusste das er nach rechts ausweichen würde wenn ich anspringe. Ich spannte meine Muskeln an und machte mich in einer trägen Haltung bereit zum Sprung.

Ganz leicht korrigierte ich meine Pfotenhaltung, um im richtigen Moment wie eine Feder springen zu können. Wer sich da an mich heranschlich gab sich sehr viel Mühe unerkannt zu bleiben - und er hatte Geduld. Doch meine Kriegersinne waren geschärft und ich hatte gute Lehrmeister gehabt. Als Sohn des Anführers hatte man mich mit einem hohen Maß gemessen. Ich erkannte die unmerkliche Veränderung der Luftströmung, die darauf hindeutete, dass der Angriff unmittelbar bevorstand. Der Angreifer würde vermuten, dass ich unwillkürlich nach rechts ausweichen würde, denn so sagten es Instinkt und die Reflexe. Aber diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Genau von dort würde der Schatten kommen und sobald er da wäre, würde ich springen. Ich war bereit.

Auch trotz der leichten Bewegung merkte ich das er seine Pfotenhaltung änderte. Nun wenn ich ihn nach rechts angreifen wollte, kam mir ein Gedanke. Er hatte mich zwar bemerkt, aber er kann nicht vorher sehen wie ich handeln werde. Erst recht nicht weiß er das ich nicht allein bin. So schnell ich könnte sprintete ich vor. Kurz danach änderte der Wind die Richtung und ließ es so hören als wenn ich nach rechts angreifen würde.

Als ich das feine, aber nicht ganz vermeidbare Geräusch der rennenden Pfoten hörte, wusste ich Bescheid.
Du hast einen Fehler gemacht, mein Freund! Dein Anlauf war zu lang. Kurz bevor mich mein Gegner erreichen konnte, katapultierte ich mich mit allen vier Pfoten senkrecht in die Luft und ließ den Angreifer ins Leere stoßen-egal ob er von links oder rechts angriff. Noch in der Luft drehte ich mich, so dass ich wie ein Raubvogel hinabstoßen konnte. Mein Lehrmeister hatte das die Falkentaktik genannt. Man war viel schneller wieder unten, als der Gegner reagieren konnte - und dann hatte man ihn am Schlawittchen.

Als ich ausgesetzt wurde, hatte ich eine Menge Fehler gemacht. Aber ich hatte auch daraus gelernt. Sowie bei einem schnellen Ausweichmanöver des Gegners genauso schnell wieder zurück zu weichen. Deshalb dachte ich nicht nach und sprang einfach nach hinten zurück, ehe er mich verletzen konnte. Da ich nicht böswillig erscheinen wollte wedelte ich leicht mit dem Schwarz und legte die Ohren an. Angespannt blieb ich trotzdem.

Ich sprang, drehte mich, tauchte ab unhd da sah ich, dass mein Angreifer offenbar im letzten Moment zurückgewichen war, so dass ich nicht direkt auf ihm landen würde. Das war keine Gewinnertaktik, das war Unentschlossenheit und jetzt hatte ich die Initiative in den Fängen.
Schon war ich kurz davor, dem fremden Wolf an die Kehle zu gehen, als ich registrierte, dass es sich um eine junge Fähe handelte, vielleicht erst knapp ein Jahr alt.
Sie wedelte mit der Rute.
War das etwa kein Angriff? Wollte sie etwa nur SPIELEN ?
Sofort stoppte ich meine Attacke und musterte sie.
Du bist noch sehr jung, stellte ich fest. Dafür hast du deine Sache aber schon wirklich gut gemacht, lobte ich sie und mein Lob war ehrlich und ernstgemeint. Aber wenn du den Angriff durchgezogen hättest, dann hätte ich dich jetzt an der Kehle. Dein Anlauf war zu lang gewesen, das war dein Fehler.
Ich zuckte mit den Ohren, um ihr zu zeigen, dass ich ihr nicht böse war.

Als er ins Leere viel und sich dann umdreht um mich zu attackieren blieb ich wie ich war. Als ich hörte wie er mich lobte, wedelte ich stärker und richtete die Ohren freudig auf. Deswegen habe ich auch aufgehört. Ich habe gemerkt das es ernst wurde. Und wer sagt denn das es keine Absicht war? Ich habe nur viel Anlauf genommen damit ich dich währenddessen analysieren könnte. Weiß nicht wie ich das genauer erklären soll. Nachdenklich legte ich den Kopf schief. Ich nahm nicht sofort das Ohrenzucken an ihm war, aber ich empfand es als gut. Tut mir leid murmelte ich im kindlichen Ton.

Du bist mutig und hast Sinn für Taktik, stelle ich fest und lächelte. Allerdings, wenn es wirklich deine Absicht gewesen wäre, warum hast du denn statt dir mir die Möglichkeit gegeben, die Situation besser analysieren zu können?
Nur ein kleiner Vorteil genügt gewöhnlich, wenn zwei erfahrene Kämpfer aufeinander treffen - und der wäre dann auf meiner Seite gewesen.
Ich heiße übrigens Odhran, bin auf der Wanderschaft und mag diese Berge hier.
Ich lächelte und meine Zunge hing lang heraus.
Sie ist für ihr Alter ganz schön selbstbewusst, dachte ich.