Nachdem ich einige Zeit vor mich hingedöst hatte, spürte ich, wie meine Kräfte wieder zu mir zurück fanden.
Eigentlich hatte ich es gar nicht so schlecht getroffen. Ich hatte einen vollen Magen, war einigermaßen ausgeruht
und war irgendwie in einem Stück und recht unbeschadet hier angekommen. Noch etwas schläfrig öffnete ich meine Augen,
hob den Kopf und streckte mich. Es war nicht ganz windstill und die frische Luft in meinen Lungen schien mir wieder neues Leben einzuhauchen.
Doch wie die Tage zuvor, schien ich nicht alleine zu sein. Die leichte Brise trug noch etwas anderes mit sich. Ein Vielzahl an Gerüchen.
Darunter einer, den ich deutlich zu erkennen glaubte. Noch etwas träge sah ich mich um. Irgendwo auf diesem nebligen Fleckchen Erde musste
sich Morgra auch herumtreiben. Wohin sie wohl wollte?

Ein Knurren ließ mich aufhorchen. Es schien von dem Wolf zu kommen, dessen Fährte ich soeben bemerkt hatte. Instinktiv stoppte ich und wartete ab. Ich gab keinen Laut von mir, meine Ohren dominant nach vorne gestellt und die Rute erhoben. Ein Blick zu der Fähe hinter mir verriet mir, dass auch sie den Fremden bemerkt hatte. Warnend sah ich sie an.

Es hatte nicht lange gedauert, bis ich auf meiner inneren Karte anzeichnen konnte wieviele Wölfe sich hier herumtrieben. Ganz klar stachen zwei bekannte Gerüche heraus. Saki. Ravik. Meine Ohren drückten sich flach an Ich hatte schnell festgestellt das es sich um die beiden Rüden handeln musste. Die anderen Wölfe waren mir fremd und ich hatte aktuell keinen großen Drang sie kennen zu lernen. Saki will ich aber auch nicht über den Weg laufen.

Ich blickte ein lächeln zurück, als ich die Witterung von Morgra vernommen hate. Wolte sie jedoch jetst nicht schon wieder belestigen, man würde sich früher oder später übern weg laufen. Und lief kurz darauf einen Rüden (Cato),und eriner Fähe (Runa) in die Pfoten. Oh Hallo brachte ich nur raus, und sah die Fähe an und ließ den Rüden erst mal links liegen.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich entschloss, mich erneut auf den Weg zu machen. Immernoch ein wenig träge erhob ich mich und blickte mich um. Es war kaum etwas zu sehen, doch die Gerüche waren klar. Ich hatte nun die Möglichkeit mich abzuwenden und den Fremden direkt in die Arme zu laufen. Doch das war nicht meine Absicht. Ich hatte in der letzten Zeit zu viele glückliche Zufälle genossen und würde es nicht ein weiteres mal darauf ankommen lassen. So entschloss ich mich meinen Weg in die andere Richtung fortzusetzen. So wie es schien - der schwarzen entgegen. Zwar mochte es nicht die beste Entscheidung gewesen sein, da auch Morgra nicht unbedingt zu der aufgeschlossensten Sorte gehörte, doch erschien es mir immernoch die sicherere Wahl. So lief ich einige Zeit geradeaus, immer meiner Nase folgend, bis ich schließlich auf die schwarze stieß. Weniger überrascht blickte ich sie an und konnte mir ein verschmitztes Lächeln kaum verkneifen.
"Guten Abend."
hauchte ich und legte den Kopf ein wenig schief.
"Wer hätte gedacht, dass wir uns so bald wieder sehen.."
furh ich fort, doch versank mehr in einem Flüstern. Fast so, als spräche ich mit mir selber.

Ich die Fähe mit ein zaghaften Lächeln an als sie ebenfalls grüßte, blieb jedoch auf zwei Körperlängen Abstand zu ihnen stehen. Da ich nicht wusste wie sie zu dem Rüden stand der bei ihr war, und blickte den Rüden mit einem abwertenden Blick an. Da mich seine dominante Haltung nicht im geringsten beeindruckt hatte, und somit nicht einmal meine Verletzungen vor den beiden verheimlicht. In dem ich den linken Vorderlauf gar nicht erst auf erst aufsetzte, Ihr zwei seid neu hier im Tal oder fragte ich und sah wieder zu der Fähe rüber.

Als Ravik aus dem Nebel trat war ich nicht sonderlich verwundert, schließlich hatte sein Geruch ihn schon viel eher verraten.Du schon wieder? Ich war fest davon überzeugt gewesen das er sich vielleicht Lyviannes Rudel angeschlossen hatte. Er machte zwar einen starken Eindruck, war aber offenbar eigentlich ein unsicherer Typ.

Der Blick des Fremden gefiel mit überhaupt nicht. Unwirsch antwortete ich: "Hallo. Ich kann nur für mich sprechen — Ja ich bin neu hier." Er schien zwar nicht angriffslustig, vor allem, da er sich keine Mühe gab seine Verletzung zu verbergen. Ich entspannte mich also ein wenig, doch blieb wachsam. Auch, wenn ich mir sicher war mich gegen ihn verteidigen zu können, war ich nicht wirklich scharf auf Probleme.

Die schwarze schien nicht gerade vor Begeisterung zu platzen. Vielmehr wirkte sie fast teilnahmslos auf mich.
"Und was führt dich an so einem Tag an einen Ort wie diesen?"
fragte ich, um nicht direkt wieder in so eine unangenehme Situation zu geraten. Immerhin schien sie dieses mal alleine zu sein, auch wenn noch einige andere Gerüche in der Luft lagen. Ich konnte nicht genau sagen warum, doch Morgra machte auf mich ebenfalls den Eindruck, als wäre sie auf der Suche. Nur kam mir nicht in den Sinn wonach.

Ich blickte die beiden an, als beide für sich die antwortet hatten. Dan heiße ich euch doch herzlich Willkommen im Tal, sagte ich ich mit einen lächeln und sah auf meine Wunde. Ich habe in der Tat jemanden in der letzten Zeit ganz schön genervt, doch habe ich die Wunde nicht von derjenigen die ich genervt. Sondern von jemanden mit den ich vor kurzem einen kleinen Disput hatte, antwortete ich der Fähe und sah abwechselnd beide an.

Misstrauisch brummte ich. Ich bin bloß rastlos, mehr nicht. Ich wusste schließlich selbst nicht wonach ich hier suchte. Es war einfach dieser Drang umherzuwandern in meinem Herzen. Du? Es war kein echtes Interesse, schließlich könnte sich jeder hier umhertreiben wie er wollte. Trotzdem gab ich meine abweisende Art vorerst auf und setzte mich auf die Hinterbeine.