Ich sah schockiert zu dem Szenario auf dem Rudelplatz und mir kam die Situation plötzlich sehr bekannt vor. Der dicke Bauch... ihre Angst... der Geruch der von ihr über den Platz waberte.
Ghost... stammelte ich erschrocken. Dash rief nach Aylia die zum glück schon auf dem Rudelplatz war.
Ich stellte mich hin und drehte nervös die Ohren zurück. Abwartend sah ich zu aylia,sie wusste am besten was jetzt zu tun war.

Dash schien nicht zu verstehen, aber ich konnte es ihm auch nicht verübeln. Denn es passierte mit mir und ich selber war verwirrt und panisch. Irgendwie hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass es bei mir mal passieren konnte und mich dementsprechend auch nicht darum gekümmert. Ekel stieg in mir auf, als ich an eine Geburt dachte und nur mit Mühe schaffte ich es die Galle in mir zu behalten. Unruhig trat ich auf der Stelle, wusste nicht wohin mit mir - aber mein Instinkt gab mir deutlich zu verstehen, dass es bald losgehen würde - und ich würde die Welpen AUF GAR KEINEN FALL mitten auf dem Rudelplatz bekommen. Ich musste vom Rudelplatz weg, traute mich aber nicht einfach in Dashs Höhle zu marschieren und blickte mich deswegen verzweifelt um, während ich in regelmäßigen Abständen vor Schmerz zusammenzuckte.

Eng. Einfach eng, das war das erste was ich feststellte. Mittlerweile hatte ich wenig Platz um mich zu bewegen und versuchte meine Beine zu strecken, dabei latschte ich unangenehm in die Wand um mich herum.
Zusätzlich wurde ich von dem unregelmäßigen zucken dieser Wände angeregt und trat nur noch mehr. Etwas passierte gerade...

Wohlig warm fühlte es sich um mich herum an, eigentlich wie immer. Entspannt genoss ich dieses kuschelige, geborgene Gefühl in dem ich lebte. Es war alles da in meinem kleinen Kosmos, nie hätte ich mit dem gerechnet, was als nächstes geschah. Meine gemütliche Höhle begann sich... zu verändern. Ich konnte nicht genau sagen was es war, doch eins stand fest - es gefiel mir ganz und gar nicht. Wellenweise zog sich mein trautes Heim zusammen und gab mir ein beklemmendes Gefühl. Unzufrieden mit der Situation begann ich zu strampeln, in der Hoffnung, es würde doch bitte alles bald wieder normal werden.

Der Schmerz in mir drin ließ mich fast wahnsinnig werden. Soetwas hatte ich noch nie gespürt, noch dazu ohne Verletzung nicht. Meine Augen waren weit aufgerissen, während ich mich auf meine Atmung konzentrierte und hoffte, dass sich bald alles wieder normalisierte. Es fühlte sich an, als würde mich jemand von innen treten und die Tränen liefen mir die Schnauze herab. Heller Pelz erschien neben mir. "Was glaubst du wie ich mich fühle?" fauchte ich Aylia an, während ich die nächste Schmerzwelle versuchte auszuhalten. "Irgendwas zerreißt mich von innen." Ich wusste, dass sie nur helfen wollte - aber mein Verstand machte mir weiß, dass sie im Moment alle potenzielle Feinde waren, sodass ich versuchte sie auf Abstand zu halten.

Irgendetwas war anders als sonst. Eigentlich hatte ich mich immer sehr wohl gefühlt, dort wo ich mich befand. Es war kuschelig, warm und ruhig gewesen. Doch seltsamerweise schien der Platz für mich immer knapper zu werden und generell fühlte es sich ziemlich unruhig an. Ausgiebig versuchte ich mich zu strecken und zu drehen, um wieder mehr Platz zu bekommen, doch das schien fast unmöglich zu sein.

Aylia kam zum Glück schnell zu uns und versuchte sich Bijou anzunehmen, die aber in ihren Schmerzen sehr ungehalten war. Unwillkürlich winselte ich und legte die Ohren an, während ich zwischen den beiden Fähen hin und her sah. Was ist los mit ihr? Warum versuchte sie etwas von innen zu zerreißen? Hatte sie irgendetwas lebendiges heruntergeschluckt? Würde Bijou sterben? Ich wr mir nicht sicher ob ich es überstehen würde sie sterben zu sehen.

Ein Winseln ließ mich den Kopf drehen und ich erblieckte den Alphawolf, dessen Ohren eng am Kopf angelegt waren. Seinen Blick konnte ich nicht deuten, aber er blickte zwischen mir und Ayla hin und her. Ich hatte gar nicht die Chance gehabt ihm von meiner Vermutung zu berichten und irgendwie war das nun zwischen all den Wölfen und den Schmerzen nicht mehr wirklich möglich. Ich wollte etwas sagen, doch etwas nasses zwischen meinen Beinen ließ mich den Kopf noch weiter drehen. Hatte ich mich gerade eingepinkelt? Wieder stieg Ekel in mir auf, während ich staksig ein paar Schritte zur Seite machte.

Dashs Winseln ließ mich einen Satz in seine Richtung machen, ich wollte wissen was los war. Auch wenn die Wölfin die mir so ähnlich da und ich nie so richtig warm geworden waren, wusste ich wie viel sie Dash bedeutete. Doch auf halben Weg blieb ich stehen, denn ich erinnerte mich plötzlich an die Geburt von meinen Welpen. Mit riesigen Augen starrte ich in die Richtung meines Bruders, drehte mich dann wieder zu meiner Gefährtin. Auch auf ihrem Gesicht erkannte ich die gleiche Erkenntniss. Oh scheiße, brachte ich wenig geistreich heraus und als mein Blick zu Dash wanderte, sah ich so große Verwirrung und Sorge, dass mir das Herz in den Magen rutschte.

Wo zuvor Ruhe und Geborgenheit geherrscht hatte, kam eine Unruhe auf. Es fühlte sich enger an. Ich versuchte mir strampelnd etwas mehr Platz zu schaffen, aber alles fühlte sich anders und seltsam an. Da dieses Gefühl nicht aufhöre, versuchte auch ich weiter, die Beine bewegend, der Enge zu entkommen.

Ich musste hier weg. Alle starrten mich an, ich konnte die Blicke spüren und bildete mir ein, dass sie mich angewiedert ansahen. Ich verstand die Situation selbst nicht doch mein Instinkt ließ mich einfach loslaufen. Ohne mich umzusehen ließ ich alle anderen stehen und schleppte mich zu der Höhle, die Dash als seine bezeichnet hatte. Jeder Schritt schmerzte mich. Zitternd betrat ich die Höhle und seufzte leise, als ein weiteres Ziehen sich bemerkbar machte. Es war anders, schmerzhafter. Ich ließ mich einfach auf den Boden fallen, schon spürte ich eine Flüssigkeit zwischen meinen Beinen. Es fühlte sich an, als würde etwas aufreißen und ein lauter Schrei verließ meinen Mund, während ich versuchte mich zu winden und erblickte plötzlich hinter mir ein kleines Bündel. Sofort setzte der Schmerz aus und ich blickte verwundert das Paket an, schnüffelte angewiedert daran und seufzte. Und nun? Hatte ich gerade ernsthaft einen Welpen zur Welt gebracht?

@Vollo

Auch Ghost hatte es begriffen, auch Aylia schien Wind davon zu haben was los war und ich lief an Ghost Seite. An seinem Gesicht konnte ich die Sorge um Dash sehen.
Kümmere du dich um deinen Bruder...Ich denke er weiß nicht was gerade passiert.
Dann lief ich zum Eingang der Höhle, aber nicht hinein.
Bijou, brauchst du Unterstützung?

Zuerst erfasste mich ein starker Ruck und dann wurde es plötzlich kalt. Ich konnte mich nicht großartig bewegen und bereits jetzt war ich einfach nur erschöpft und... unglaublich hungrig.
Die schleimige Hülle um mich versperrte mir den Atem, ich zappelte schwach und panisch.