Eine ganze Weile nach Lyvianne kam ich erst an. Meine Güte hatte die ein Tempo drauf. Angekommen setzte ich mich ohne etwas zu sagen neben die kleinere Fähe und sah zum nächsten Berg hinüber.

Ich drehte den Kopf zu Lyvianne und lächelte sie an, auch wenn sie es nicht sah. Vielleicht, aber du hast dich heute wie eine richtige Alpha verhalten, das war eindrucksvoll.

Woran das auch immer lag, du hast gezeigt, dass du das kannst. Ich lächelte und stupste Lyvianne freundschaftlich mit der Nase gegen den Nacken. Natürlich Kleines, ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst. Rolf übrigens auch.

Ich glaube... nein, ich hoffe, er ist am Gipfel. Als ich aufgewacht bin war er schon weg. Ich sah nun selbst ins Tal hinab und sah nachdenklich drein. Ich mache mir Sorgen um ihn Lyv, ich habe nicht das Gefühl, dass sein Problem besser wird, eher im Gegenteil.

Ich lag in meiner Höhle und bekam kaum mit, was draußen vor sich ging.
Es gab wohl allerhand Aufregung, aber ich war selbst völlig aufgedreht, verwirrt und gleichzeitig müde, so dass ich es nicht zuordnen konnte.
Ich war mir bewusst, dass immer noch der Geruch der Paarung auf mir lag und vermutete, dass ich deshalb wohl auch so durcheinander war. Schließlich hatte ich das noch nie erlebt.
Auch meine Gefühle waren widersprüchlich.
Abruzzo!
Ich wusste nicht, ob ich ihn lieben oder hassen sollte.
Ich bedauerte auch, dass Iki sich nicht um mich bemüht hatte.
Ach … !!!

Es ist viel mehr das was nicht passiert. Rolf frisst immer noch nicht richtig und manchmal... Ich wusste nicht ob ich das wirklich sagen sollte und sah vor mir in die Tiefe hinab. ...manchmal habe ich das Gefühl er wünscht sich es würde alles enden.

Saikko:

Ich hatte, wie ich feststellen musste, viel zu viel und zu lang geschlafen. Was wohl auch daran lag. Dass ich mich das erste Mal seit langem satt gefressen hatte. Ein Heulen riss mich aus meinen Träumen, so dass ich auf sprang und sichtlich angespannt die Rute aufstellte. Dass ich bei meiner heftigen Bewegung beinahe Lola umwarf registrierte ich jedoch schnell und stubste sie sanft an. Hey meine Süße. wohl auch um mich selber zu beruhigen, ließ ich mich einen Moment auf die Hinterpfoten sinken, zog Lola sachte mit den vorderen Pfoten zu mir und begann sie abzuschlecken. Dabei waren meine Ohren gespitzt, jeder Nerv in mir angespannt. Als ich durch den Eingang der Schlafhöhle Lyv herauf preschen sah, ließ ich von Lola ab und trat vorsichtig aus der kleinen Höhle heraus. Der Geruch der Kräuter folgte mir. Ich stellte mich neben Lyv. Was..ist passiert? besorgt musterte ich meine Alpha.

Saikko:

Schattenwölfe!? Mein Fell sträubte sich, als ich an Shizukani dachte, welcher ja von den Schattenwölfen getötet worden war. Angst schürte mir die Kehle zu. So wie ich das eben richtig auf geschnappt hatte, war zumindest einer von ihnen in unserem Revier gewesen. Mein Blick glitt zu der Schlafhöhle, welche ich mit Lola bewohnte und welche zugleich als Kräuterlager diente. Ich weiß wie man kleine Beute erlegt und bei großer Beute Schwächen erkennt. Ich weiß wie man Wunden und Krankheiten versorgt. Aber..was ist wenn einer von Ihnen Lola oder wem anders etwas antun will?! Meine Rute bauschte sich auf und ich bleckte mit einem tiefen Knurren die Zähne. Dann sah ich in die Tiefe. Akela und Odhran sind gute Krieger..Kämpfer. Ob sie mich trainieren würden?

Ich weiß es nicht, aber es wurd immer stärker. Es geht immer wieder bergauf mit ihm und dann stürzt er wieder zurück und mit jedem seiner Tiefs wird es schlimmer. Ich verstummte aprupt als Saikko zu uns kam und sah wieder ins Tal hinab, während Lyvianne unserer Heilerin erklärte was passiert war.