Gut gerettet. Ich ließ den Rest liegen und krabbelte aus der Höhle. Draußen streckte ich mich einmal genüsslich bevor ich Odhran anblickte. Kann losgehen.
Ich lächelte sie an und meine Zunge hing weit heraus. Dann wandte ich mich an Lyvianne und Casanova. Der Schneesturm wird die Markierungen verwischt haben. Akela und ich laufen die Grenzen ab. Dann sah ich wieder zu meiner Gefährtin hin und meinte: Na los! Wer als Erster beim Gipfel ist! Ich brannte darauf, wieder an diesen Ort zu gehen und die Berge von dort zu betrachten. Dann lief ich los.
Ich war tief in der Traumwelt versunken und träumte das ich auf der Jagd war. Urplötzlich wurde es dann wärmer und ich wachte kurz auf. Saikko war wieder zurück und rollte sich um mich ein. Ganz kurz wedelte ich mit meiner Rute ehe ich dann auch wieder einschlief.
Ich hörte ihm aufmerksam zu. Er tat mir leid. Ich wollte ihm helfen. Er sollte wissen, dass ich ihm mein Herz schenken würde und dass er mir seins anvertrauen konnte, aber sein letzter Satz holte mich wieder zurück. Es war ein kleiner Hieb zwischen die Rippen. Ein langes Ziehen, das sich durch meinen Brustkorb zog. Ich wollte nichts darauf erwidern. Zunächst. Dann fiel mir wieder ein, dass Casanova ein Freund war. Er war vermutlich sogar mein bester Freund. „Sollen wir sie suchen?“, fragte ich. „Du könntest ihr sagen, wie du dich fühlst. Vielleicht mag sie dich auch.“ Ich lächelte ihn so gut ich konnte aufmunternd an. Es war dumm von mir solche Gedanken zu haben. Ich hatte noch nie einen Gefährten gehabt. Ich war auf diesem Gebiet völlig unerfahren und Casanova wusste alles darüber. Ich wäre ihm komplett ausgeliefert...und außerdem sah er mich wahrscheinlich auf eine ganz andere Art als ich ihn.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich streckte meine Pfoten nach vorne und grinste dann Lyv an. Nein, vielleicht hätte etwas daraus werden können aber sie hat sich entschlossen nicht zu uns gehören zu wollen. Also was solls, es sollte wohl nicht sein . Sagte ich ehrlich und stellte die Ohren wieder auf, irgend wann würde ich schon wieder jemanden finden.
Ich war etwas verwirrt. Zuerst nannte mich Svoboda Gefährte und dann verschwand sie einfach, ich war etwas verwirrt. Ich beschloß erstmal in meine Hölle zu gehen und ein weilchen zu schlafen. Ich legte mich hin und schlief nach kurzer Zeit ein.
Ich schlief tief und traumlos. Als ich erwachte fühlte ich mich ausgeruht und gestärkt. Auch meiner Pfote ging es deutlich besser. Es war sowieso nur ein Kratzer gewesen. Doch es war gut, dass sie behandelt worden war. Ich war Saikko dankbar. Es war schön im Rudel eine Freudin gefunden zu haben und ich war froh, dass sie jetzt glücklich war mit Lola. Doch ich spürte etwas anderes, ein anderes Gefühl in mir. Die Paarungszeit hatte begonnen. Ich war eine erwachsene Fähe und ich hatte noch nie einen Partner. Es wurde Zeit. Ich blickte mich auf dem Rudelplatz um. Da gab es nicht viele Rüden. Gunter und Rolf kamen nicht infrage. Casanova hatte schon letztes Jahr kein Interesse an mir gezeigt. Odhran war mit Akela zusammen und Iki pennte. Da musste ich wohl woanders suchen! Sei´s drum! Du bist Svoboda Du hast für die Freiheit gekämpft. Jetzt nimm´dir auch diese Freiheit! Ich dachte an die Worte , die mir Lyvianne, die Anführerin gesagt hatte: Vergnüge dich, mit wem du willst! Ja, das hatte ich auch vor. Ich stolzierte über den Rudelplatz, meine Rute provokativ und stolz erhoben, verneigte mich höflich vor der Anführerin, damit sie in meinem Auftreten keinen Affront sah. Dann verließ ich den Rudelplatz und ging in die freien Gebiete. Mal sehen, ob es dort annehmbare Rüden gab! Ich erinnerte mich Da gab es diesen großen Fluss. Dort lief ich hin.
Ich nickte. Innerlich war ich erleichtert, aber das konnte ich ihm nicht zeigen. „Du findest bestimmt wieder jemanden“, sagte ich dann einfühlsam und stupste ihn mit der Schnauze aufmunternd an.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich rutschte näher zu ihr und legte meinen Kopf über ihren zierlichen Rücken. Dann brummte ich lächelnd, Ja bestimmt, aber das hat ja auch noch Zeit. Ich bin in meinen besten Jahren . Ich klopfte lachend mit der Rute auf den Boden.
Als er seinen Kopf auf meinen Rücken legte, hielt ich ganz still, damit er ihn dort ließ. Ich grinste über seinen Satz. "Eben...du hast noch jede Menge Zeit", sagte ich sanft. Dann sah ich wieder hinaus über das Tal und genoss die wunderschöne Aussicht, die sich mir bot und Casanova ganz nah bei mir.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich war eingeschlafen und wurde von tapsenden Pfoten geweckt. Ich hob den Kopf von Casanovas Rücken und sah Lola aus ihrer Höhle kommen. Ich gähnte und streckte mich. Dann stand ich auf und ging zu ihr. „Hallo, Lola, wie geht es dir?“, fragte ich gutgelaunt.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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26.01.2019 17:17
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