Ich schlief ein und träumte.

Unser Rudel! Alle waren sie da! Die Lebenden und die Toten!
Der Endkampf stand bevor und alle wußten das.
Menschen und Wölfe gemeinsam! Hand in Pfote!
Der Dottore besprach sich mit Lyvianne. Beide wollten Frieden, aber es war nicht möglich. Die Soldaten des Diktators hatten sich mit dem Schattenrudel verbunden. Ihr Anführer war ein großer schwarzer Wolf mit blauen Augen. Sie wollten uns vernichten. Sie kannten keine Gnade. Wir mußten stark sein!
Hand in Pfote! Wir arbeiteten zusammen. Für die Freiheit, für das Überleben!
Zlatan und sein Freund arbeiteten zusammen mit Gunter und Rolf. Die 4 Rüden verstanden und liebten sich.
Akela und Odhran kamen von der Seite.
Ivica und Pavel begleiteten sie, unsere besten Krieger.
Casanova beschützte mit Idris, Petja, Snow und Iki die Welpen.
Doch die Mitte war noch offen.
Ich sah Lena an.
Diesmal sterben wir gemeinsam!
Sie nickte nur.
Dann war da Saikko!
Die sanfte Wölfin sagte nur 2 Worte:
Stirb´nicht!
Dann wachte ich auf.

Ich folgte Lyvianne und beshloss etwas für Svoboda zu erjagen

>>>> Felsenwald

Saikko:

Ich hatte Lola und Lyv mit einem sanften Lächeln nachgesehen, ehe ich meinen Fang wieder auf Svobodas Nacken schmiegte. Impulsiv begann ich, während sie schlief zu summen, ehe ein leises Lied meinen Fang verließ. Die große Wolfsmutter allein vermochte zu sagen woher ich es kannte. Schlafe, schlafe - sanft und ruhig - die Dunkelheit ist fern. Träume, ja träume vom großen Stern. Schlafe, schlafe - sanft und ruhig - die Dunkelheit ist fern.
Ich konnte an den Bewegungen von Svobodas Ohren erkennen, als auch an den leichten Bewegungen ihrer Hinterpfoten, dass sie wohl wirklich träumte. Ob sie mir erzählen würde, wovon? Meine Träume waren eher mehr Albträume, wenn ich sie denn hatte. Nach wie vor nagte der Verlust meiner Ziehfamilie an mir - und damit die Sorge ob ich meinem Posten als Heilerin gerecht werden konnte.
Als Svoboda erwachte brummte ich sanft Hallo geliebte Schwester. Hast du gut geschlafen?

O.ohh! Saikko!
Ja, ich habe geschlafen und geträumt !
Aber der Traum war verwirrend.
Dann erzählte ich ihr alles.
Ich würde nie mehr Geheimnisse vor ihr haben.

Saikko:

Wieder hatte ich Svoboda aufmerksam zugehört. Ich wusste ja dass sie eine Weile mit Menschen gelebt hatte, so wie Lola. Als sie die Schattenwölfe erwähnte konnte ich ein Knurren nur mit Mühe unterdrücken und sah dann ein wenig traurig drein. Die Schattenwölfe haben bereits einen Rüden unseres Rudels getötet. Einen alten, sehr kranken. Ich weiß, dass er ohne es zu wissen in ihrem Revier war..aber.. Mein Fell sträubte sich. Ihr Verhalten zeigt nur, dass sie sich liebend gerne an schwachen vergreifen. Und dass sie keinen Respekt vor den Rudelgebieten haben. In meinen Augen blitzte Entschlossenheit auf. Ich werde Akela und Odhran bitten mir das Kämpfen bei zu bringen...denn..beim Jagen kann ich höchstens Schwachpunkte der Beute erkennen, aber ich bin keine besonders gute Läuferin... Ein Seufzen entrang sich mir. Aber ich möchte mehr für das Rudel..für meine Familie tun können, als nach Heilpflanzen zu suchen und sie gesund zu pflegen. Ich biss mir leicht auf die untere Lefze und hob meinen Kopf um Svoboda fest in die Augen sehen zu können. Sollte es zu einem Kampf wie dem kommen, den du in deinen Träumen gesehen hast, will ich an deiner Seite stehen und mit dir gemeinsam kämpfen.

Ich erwiederte Saikkos Blick.
Oh, Saikko! Es war doch nur ein Traum! Wir werden nicht sterben. Ich bin doch keine Seherin!
Dann räumte ich ein:
Aber du hast recht! Wir sollten wehrhaft sein.
Ich überlegte.
Das mit Akela und Odhran ist eine gute Sache! Wir sollten sie fragen. Ich weiß, wie man gegen Menschen kämpft, aber nicht gegen Wölfe. Ich könnte es lernen.
Ich dachte weiter nach.
Ich könnte dir auch zeigen, wie man gegen Menschen kämpft und sie tötet. Als Partisanin habe ich das öfter getan. Es ist garnicht so schwer, wenn man Bescheid weiß.

Tut... tut mir leid. Ich... ich war bei den Gräbern. Die... die ersten Blumen blühen. Ich bemerkte nicht, dass ich leicht zitterte, schloss aber die Augen. Sie offen zu halten wäre zu anstrengend.

Ist schon okay. Ich muss demnächst auch mal raufschauen. Es ist immer so schön oben, wenn es warm ist. Ich bemerkte Rolfs Zittern hingegen sehr wohl und schmiegte meine Schnauze an seinen Hals. Ist alles in Ordnung?

Ich atmete langsam ein und lehnte meinen dünnen Körper noch etwas mehr in Mayestrils warme Seite. Mir... mir ist kalt.

Besorgt sah ich zum offenen Himmel rauf. Es zogen Regenwolken auf, aber eigentlich war es relativ warm heute. Hilft dir meine Wärme? Rolf wirkte müde, mehr als sonst in den letzten Wochen.

Ganz zart nickte ich und drückte mich in Mayestrils kurzes Fell, durch das seime Körperwärme sehr gut nach außen drang. Ja.

Ich war immer noch besorgt, lächelte aber sanft. Dann bleibe ich genau da wo ich bin. Ich rollte mich etwas um Rolf herum zusammen und legte meine Schnauze auf seinen Kopf, wo wie es Kira früher immer bei ihm gemacht hatte, wenn er Angst hatte.

Ich schleckte Svoboda über den Kopf Ich habe nicht vor, je in die Nähe eines Menschen zu gehen..ich denke dass die Bedrohung durch das Schattenrudel wesentlich ernster zu nehmen ist. Sachte löste ich meine Pfoten von Svobodas Kopf und erhob mich dann, schüttelte mich leicht, wobei einige Fellfusseln zu Boden fielen. So langsam begann das Winterfell, welches meinem Körper einen leicht bräunlichen Ton gegeben hatte, sich zu lösen, so dass das pechschwarze Fell unter diesem hervor schimmerte. Ich werde ein wenig nach Pflanzen suchen gehen..gerade die frischen Wurzeln und Gräser enthalten sehr viel gutes..Magst..magst du mich vielleicht begleiten?

Ich betrat den Rudelplatz drei Tage nachdem ich ihn verlassen hatte.
Meine Beute trug ich stolz in der blutenden Schnauze.
Ein Steinbockkalb! Eine seltene Beute! Nur die besten und erfahrensten Jäger hatten da Erfolge! Und dann noch ein Milchkalb! Von der Mutter beschützt - gaanz zart und saftig! Ein Leckerbissen!
Natürlich war ich stolz.
Ich sah mich um auf dem Rudelplatz, grüßte Gunter, Rolf, Casanova und die beiden Fähen Svoboda und Saikko mit respektvollem Kopfnicken und Ohrenzucken - und legte dann meine Beute vorsichtig am üblichen Lagerplatz der Anführerin ab.
Dann suchte ich Akelas Blick und fand ihn auch.
Jetzt musste ich etwas sagen!
Ich räusperte mich.
Ähem! ... Beute für Anführerin! ... Ist Entschuldigung ... war vorlaut gewesen!
Dann senkte ich Kopf und Rute und schlich zu meiner Akelal

Natürlich komme ich mit dir, Saikko!
Dann sah ich Odhan ankommen.
Schau´ nur! Seine Schnauze blutet !