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| Zuletzt Online: 01.02.2023
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Erfreut darüber, das Zayn ganz meiner Meinung war, trottete ich ihm hinterher, wobei ich aufmerksam nach anderen Wölfen Ausschau hielt. Es war nicht unwahrscheinlich, dass der Hunger anderer sie direkt zu uns und dem erlegten Tier führte. Doch wir hatten Glück und trafen niemanden bis wir den Waldrand erreichten. Da legte ich mich mit etwas Abstand neben den silbernen Wolf und sah dann aufmerksam zu diesen, als er zu sprechen begann. Ich nickte langsam. "Silberrudel, Bergrudel... und welche gibt es sonst noch?", fragte ich neugierig nach, da ich durchaus an einem Rudel interessiert war, doch zuerst einmal Informationen sammeln wollte, bevor ich mich entschied. Zwar kam es mir so vor, als hätte Zayn sie ganz am Anfang schon erwähnt gehabt, doch war mein Interesse der Jagd grösser gewesen. Nun aber wollte ich mehr zu denen hören und ja, vielleicht könnte ich auch einmal einer dieser Wölfe treffen, um zu sehen, ob sie etwas für mich waren.
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Nachdem auch ich ordentlich gefressen hatte und mein Bauch nach langem wieder schön voll und rund war, setzte auch ich mich neben der Beute und sah zu @Zayn . Das war eine ausgesprochen gute Idee, da sich mein Körper unglaublich träge anfühlte. Das war mir schon länger nicht passiert, dass ich so viel gegessen hatte, dass es mich anschliessend so müde machte. Jedoch hatte ich leichte Bedenken, wegen des Platzes, weshalb ich zum silbernen Wolf meinte: "Ich bin einverstanden, doch finde ich es keine sonderlich gute Idee hier auf offener Wiese und gleich neben der Beute zu schlafen. Wer weiss, wen alles der Blutgeruch anziehen könnte." Ich stand auf und sah zurück zum Wald, aus dem wir gekommen waren. "Wir müssen nicht tief in den Wald, aber zumindest am Waldrand wären wir sicherer als hier."
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Zwar war ich, als mich der junge Hirsch abgeschüttelt hatte auf eher unelegant auf die Seite gefallen, doch hatte dies keine weiteren, schlimmeren Folgen. Während ich noch halb am liegen war, hatte ich zugesehen, wie @Zayn unserer Beute den Gnadenstoss verpasste. Zufrieden mit dem Endresultat erhob ich mich wieder auf allen Vieren und hob meine Lefzen zu einem sanften Lächeln. "Alles gut bei mir", antwortete ich ihm und ging dann auch langsam auf den erlegten Hirsch zu. "Wem sagst du das. Das ist der erste Hirsch seit langem", meinte ich und blieb vor dem Huftier stehen. Man mochte es nicht glauben, aber der Geruch von Blut missfiel mir immer wieder aufs Neue. Naja was solls. Sobald ich zu essen begann, war es nicht mehr so schlimm. So begann ich Bisse von der unteren Bauchseite des Tieres zu nehmen. Natürlich liess ich dem silbernen Wolf Platz, damit auch er das fressen konnte, was er gern wollte. "Schmeckt super", gab ich noch als Kommentar ab, bevor ich mich ganz dem Fressen verschrieb.
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Wald --->
Unsere Beute wurde merklich langsamer während wir es über die Wiese hetzten. Gut so. Ich holte so weit zum jungen Hirschbock auf, dass ich neben seiner Flanke rannte und immer wieder versuchte nach dieser zu schnappen, was mir erst beim dritten Mal richtig gelang. Der Bock wurde durch die zugesetzte Wunde noch langsamer, bis er sich entschied ganz anzuhalten und versuchte uns zu konfrontieren. Auf diese Weise hatte das Tier sein Todesurteil unterschrieben. Gegen zwei ausgewachsenen Wölfen hatte er keine Chance. Nun war es nur noch eine Frage von Minuten, bis unsere Beute zu Boden gehen würde. Vorzu sprang ich auf den Rücken des jungen Hirsches und biss kräftig in seinen Fleisch, ehe er mich wieder abschütteln konnte. Da ich so höflich sein wollte, würde ich es Zayn überlassen, der Beute den Gnadenstoss zu verpassen.
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Auf Zayns Zuversicht hin nickte ich nur und war durchgehend gerannt, bis wir die Herde gefunden hatten. Aufmerksam lauschte ich den Worten meines Jagdpartners und gab ein knappes "Okay" von mir, als er dann geendet hatte. Damit unsere Beute auch ja nicht in die falsche Richtung lief, schlich ich weiter und nahm an einem Platz Position, wodurch der junge Hirschbock nur eine Richtung als Fluchtmöglichkeit haben würde. Ich überliess es dem silbernen Wolf den geeigneten Moment zu bestimmen und sprang kurz nach ihm aus meinem Versteck. Wie erwartet geriet die Herde wieder in Panik und stäubte auseinander. Den Bullen fest im Auge behaltend, schnitt ich ihm den Weg ab, sodass er in Richtung Waldrand rannte, geradezu auf die offene Wiese. Das war sein Todesurteil.
---> Wiese
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Aufmerksam hatte ich dem Kampf der beiden zugesehen, wobei mein Körper die ganze Zeit angespannt blieb, auch wenn ich nichts zu befürchten hatte, waren ja die beiden aufeinander fixiert. Dennoch schadete es nie vorsichtig zu bleiben. Als @Zayn jedoch dann meinte, dass wir gehen sollen, liess ich es mir nicht zwei Mal sagen und trabte schnell neben ihm her. Daran gedacht, dass die erlegte Hirschkuh nun frei gewesen wäre, hatte ich nicht. Der Kampf hatte mich zu sehr abgelenkt gehabt. Als wir erneut die Fährte suchten, blickte ich leicht erstaunt auf, als der silberne Wolf zu erzählen begann. Das war also der Grund, weswegen er so abgeneigt war gegenüber der Fähe von vorhin. "Kann ich durchaus nachvollziehen", sagte ich dazu schlicht, fand zeitgleich die Spur der Hirschkühe wieder und wurde schneller. "Komm, in diese Richtung", sagte ich knapp und rannte mit knurrenden Magen in die Richtung, in der sich die Kleinherde befinden musste.
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Wir hatten nicht lange gebraucht, bis wir die kleine Herde aufgespürt und analysiert hatten. Mit Zayns Aussagen war ich vollkommen einverstanden gewesen und hatte zustimmend genickt gehabt. "Mit der alten Hirschkuh werden wir schon..." Ich konnte meinen Satz nicht beenden, da sich plötzlich eine Fremde einmischte und uns die Beute stahl. Ausserdem verursachte sie, dass wir uns schnell in Sicherheit wiegen mussten, wenn wir nicht den innigen Wunsch hatten, von den Hufen der Herde zertrampelt zu werden. Wortlos war ich dem silbernen Wolf gefolgt und war nun ebenfalls schwer atmend neben ihm stehen geblieben. Mit verzogenen Lefzen sah ich dann auch zur fremden Fähe, die sich noch mit der Hirschkuh beschäftigte. Eigentlich wäre jetzt die Chance gewesen, ebenfalls das Beutetier anzugreifen, um es zu erlegen und schliesslich die Fremde in die Flucht zu schlagen. Scheinbar hatte da mein Weggefährte eine andere Haltung dazu. Seinen Worten zufolge nahm ich an, dass er die mir immer noch fremde Wölfin wohl schon kannte. Sie brachte also Ärger? Ich blieb ausdruckslos und sah dann eingehend die Fremde an, die inzwischen die Hirschkuh erledigen konnte. Der Geruch von Blut stieg in meine Nase, was in mir Hunger, aber zugleich Unbehagen auslöste. Dieses Dilemma kam immer wieder, was mich grundsätzlich nervte, da ich so nie es fertig brachte, meine Beute geniessen zu können. Unmerklich seufzte ich aus mehreren Gründen, löste dann aber meinen Blick von der Fähe und sah zu Zayn. Auch wenn ich ihn eigentlich noch überhaupt nicht kannte, wollte ich seine Entscheidung respektieren. Ausserdem wäre es jetzt einfach nur unfair gewesen, wenn wir der Wölfin ihre Beute gestohlen hätten, da sie es selbst erlegt hatte. Hätten wir mitgewirkt, hätte ich durchaus Anspruch über die Hirschkuh erhoben, aber so... "Na gut, dann lass uns...", erneut konnte ich meinen Satz nicht beenden, als noch eine dritte Partei das Feld betrat. Diese schien weit angriffslustiger zu sein, was in mir automatisch meine Muskeln anspannen liess. Vielleicht wäre es besser sich da rauszuhalten, würde dies ja nicht unser Kampf werden, so sah ich leicht fragend zum Silbernen.
(Sorry, war so beschäftigt, dass ich euch vergessen hab >.<") @Zayn @Kaya @Maugrim
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Wäldchen --->
Nach einer Weile erreichten wir den deutlich grösseren Wald, von dem ich mehr Gerüche und Geräusche wahrnahm. Ich hatte versucht mir den Weg einzuprägen, waren wir ja über einen kleineren Fluss und einer offenen Wiese gerannt. So wie Zayn hatte ich mein Schritt angepasst und mich verlangsamt, wobei meine Ohren unaufhörlich zuckten. Anders als im Wäldchen zuvor, hatte ich hier deutlich das Gefühl nicht allein zu sein. Aus diesem Grund nahm meine Wachsamkeit zu, da ich sehr wohl damit rechnete, dass es ausser Beutetiere auch andere - vielleicht Artgenossen, vielleicht Raubkatzen - gab, die wir antreffen könnten. Auf den Worten des Rüdens hin nickte ich knapp und erwiderte zustimmend: "Ja, da hast du recht. Vor allem wenn es in einer Hetzjagd enden könnte." Daraufhin senkte auch ich meine Schnauze zum Waldboden und suchte nach einer Fährte. Tatsächlich nahm ich nach einer Weile die Gerüche anderer Wölfe war, die jedoch nicht mehr ganz so frisch war. Besser so. Momentan musste ich noch nicht viel andere Bekannschaften machen, so suchte ich nach einer weiteren Spur. Gerade als mich der silberne Wolf ansprach, kroch mir ein Geruch in die Nase, die ich schon seit längerem nicht mehr gerochen beziehungsweise gefressen hatte. "Ja", antwortete ich kurz und versuchte nun die richtige Richtung zu finden. Als die Fährte etwas stärker wurde, begann ich langsam schneller zu werden, wobei ich Zayn zurief: "Wie wäre es mit Hirsch?" Durchaus würde ich mich nicht mit einem Hirschbock anlegen, doch vom Geruch her schien es eine eher kleine Gruppe zu sein. Deswegen ging ich davon aus, dass es sich um Hirschkühe und ihre Kälber handeln könnte.
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Alagos (ist doch erst gerade gekommen xD) bleibt auch!
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Mit seiner Idee war ich einverstanden, da ich tatsächlich seit längerer Zeit kein Reh mehr hatte. Immerhin war es schwierig so eines zu jagen, wenn man ganz alleine war. Ausser er wäre ein verletztes oder altes Tier gewesen. Doch mit Zayns Hilfe würde ich endlich auch mal wieder in diesem Geschmack kommen. Hasen waren meine eher zum Alltagsmenu geworden, da diese einfacher waren zum Jagen. Als der silberne Rüde lostrabte, folgte ich ihm sogleich. Es war kaum ein Problem für mich seiner Geschwindigkeit anzupassen, dennoch blieb ich leicht hinter ihm, da ich ja keine Ahnung hatte, wo genau wir hinwollten und er mich somit leiten konnte. Als Zayn plötzlich stehen blieb, musste ich leicht auf die Seite ausweichen, da ich ansonsten in ihn gerannt wäre. Zu seinem Kommentar verzog ich keine Miene, antwortete jedoch zustimmend nickend: «Ja, hoffentlich nicht. Doch wenn er jung oder alt genug wäre, hätte ich nichts dagegen ihn auf den Speiseplan zu setzen.» Tatsächlich waren Wildschweine ziemlich gefährliche Zeitgenossen für einzelgängerische Wölfe, doch schon ab zwei, drei Wölfen konnte auch dieses Tier überwältigt werden, wobei natürlich höchste Vorsicht geboten war. Da Zayn und ich beide im gleichen eher mittleren Alter waren, hätte ich es durchaus auch zugetraut, wenn er gewillt gewesen wäre. Doch nun entschied ich mich ihm einfach weiterhin zu folgen und dann zu sehen, was für Beutetiere uns vor die Schnauze liefen.
---> (folgt @Zayn in den) Wald
(Alles gut :3)
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Durchaus erfreute mich Zayns Antwort. Endlich einmal richtig herunterfahren und an einem Ort richtig ankommen, war mir wichtig, nicht dass ich noch damit rechnen musste angegriffen zu werden. "Schön", sagte ich schlicht dazu und wandte kurz meinen Blick vom Silbernen ab. Es schien eine wirklich grosse und durchaus schöne Gegend zu sein. Mein Blick wanderte schlussendlich wieder zum anderen Rüden, der wieder zu sprechen begonnen hatte. Also hatte ich schliesslich die Wahl zwischen Fluss und einem anderen Wald. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Präferenzen, da mir sowohl Fisch wie auch Fleisch schmeckte. Zu müde zu entscheiden, gab ich die Frage zurück: "Du kennst dich hier besser aus, was würdest du mir denn empfehlen? Ich esse alles, bin also nicht heikel." Daraufhin stand ich nun auf und streckte meine eingeschlafenen Beine. Mir würde alles passen, deswegen überliess ich es nun @Zayn mich zu einem guten Essplatz zu führen. "Sag mir einfach wohin und ich werde dir folgen", meinte ich und senkte somit ein wenig meines Misstrauens. Natürlich würde ich wachsam bleiben, doch der silberne Wolf schien kein schlechter Kerl zu sein, also gab ich ihm schlichtweg das Grundvertrauen in die Vernunft und Freundlichkeit anderer Wölfe.
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Zayn begann sogleich zu erzählen, so blieb mein freundlicher Blick auf ihn ruhen, während ich interessiert lauschte und alle Informationen sogleich verarbeitete. Der Silberrudel, der Bergrudel und der Zigeunerrudel wiederholte ich in Gedanken und hätte Zayn am ehesten im Silberrudel gesehen aufgrund seines silbernen Fells, doch natürlich wusste ich, dass dies nicht die Kriterien der Rudel sein würden. Doch horchte ich aufmerksam auf, als Zayn dann meinte er stamme vom Schattenrudel. Eigentlich hatte ich gedacht, dass er von einem Rudel stammte, der wie mein eigener, ganz an einem anderen Ort lag. Da hatte ich mich wohl getäuscht. Da ich ihn weder unterbrechen noch erneut zu nahetreten wollte, fragte ich diesbezüglich nicht mehr und hörte zu, was er auch zum letzten Rudel meinte. Klang so, als wäre der Nebelrudel besonders gastfreundlich gemäss den Erklärungen des silbernen Rüdens. «Ja, du hast mir wirklich sehr geholfen», meinte ich dann auf seine Frage hin. «Die Rudel sind aber soweit nicht verfeindet oder?», fragte ich dann meinerseits wieder, da mich selbstverständlich interessierte, wie friedlich das Leben hier sein würde, wenn ich vorhatte hier zu bleiben. Zwar hatte er schon erwähnt, dass der Schattenrudel wohl eher etwas unbeliebt war, doch ansonsten nicht weiteres dazu gesagt gehabt. Gerade wollte ich eine andere Frage stellen, als mein Magen hörbar zu knurren. Das war mir doch etwas peinlich. Seit gestern Mittag hatte ich kein Tier mehr zwischen den Zähnen gekriegt. Leicht verlegen legte ich die Ohren etwas nach hinten und fragte dann leicht zögerlich: «Ähm, weisst du zufälligerweise, wo in diesem Tal viel Beute zu finden ist?» Da Zayn von der Gegend war, würde er bestimmt wissen, welche Ecken des Tals gute Jagdgebiete sein würden.
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Tatsächlich wunderte mich es ein wenig, dass Zayn, obwohl dieser mehr als zwei Jahre hier lebte, noch keinem Rudel angehörte. Anhand der Unmengen an Artgenossen ging ich schon davon aus, dass es einige Rudel haben musste. Als dann der silberne Wolf mich fragte ob ich die kenne, schüttelte ich den Kopf. "Tatsächlich bin ich mehr durch Zufall hier gelandet", gab ich ehrlich zu. Ich hatte wirklich nicht davon mitbekommen, dass dieser Tal oder die darin lebenden Wölfe schon einen Ruf hatten. Womöglich hatte ich mich einfach zu wenig mit anderen Wölfen unterhalten, um dies mitzubekommen. "Sind die Rudel hier also bekannt? Welche gibt es denn?" Es würde mich durchaus freuen, wenn meine lange Suche schon bald ein Ende finden würde und ich endlich wieder ein Teil einer freundlichen Gemeinschaft werden konnte. Zu Zayns letzten Worte nickte ich und meinte: "Ja, das verstehe ich. Alles hat seine Zeit."
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Da Zayn doch auf meine taktlose Frage einging hörte ich ihm ruhig und aufmerksam zu. Kurz verwirrte er mich mit dem ersten Kommentar, wobei ich von ihm nicht das gleiche hätte behaupten können. Dennoch sagte ich kein Wort dazu und lauschte weiter seiner Erzählung. Nun verstand ich sogleich, weshalb er zuvor so erschrocken war bei meinem Anblick. Womöglich hatte er gedacht Gespenster zu sehen. Ich fühlte durchaus Mitleid mit dem silbernen Wolf, auch wenn sich auf meinem Gesicht nichts davon widerspiegelte. Selbstverständlich konnte ich verstehen, dass ihn der Verlust der Gefährtin und eines Jungen schwer getroffen hatte, doch stutzte ich, dass er sein zweites Junges dennoch zurückgelassen hatte. Würde man sich dann nicht noch mehr um das sorgen und sich an dem klammern, das einem noch geblieben war? Dieses Mal sah ich davon ab diese Frage laut auszusprechen und nickte nur am Ende seiner Erzählung. "Ich kann deine Gefühle nachvollziehen", meinte ich schlicht zum Ganzen und kurz flogen meine Gedanken zu meinem verstorbenen Rudel. Kurz schüttelte ich leicht den Kopf um diese Erinnerungen wieder wegzuwischen und hob leicht die Winkeln meiner Lefzen zu einem kaum sichtbaren Lächeln, als Zayn zu scherzen begann. "Naja, es gibt so manche Vorteile, wenn man nicht alleine durch die Gegend streift. Gehörst du also zu einer Gruppe?", fragte ich anschliessend.
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Aufmerksam hörte ich seinen Worten zu. Ja, zwei einhalb Jahre waren sicherlich genügend, um eine Ortschaft Zuhause nennen zu können. Als Zayn meinte, es sei viel passiert, legte ich leicht fragend den Kopf auf die Seite. Was war denn wohl passiert? Bei seiner nächsten Erläuterung kam mir schon der Gedanke, was wohl passiert war. Nicht umsonst hätte er es so ausformuliert. Eigentlich wollte ich nicht taktlos sein, doch meine Neugierde hielt sich nicht in Grenzen und leider hatte ich mir auch nie angeeignet durch die Blume zu sprechen, weshalb ich ihn direkt fragte: "Wer war denn dieser jemand? Ist er ..." gestorben? Ich brachte es doch nicht über die Lefzen. Eigentlich hatte ich gar nicht das Recht dies zu fragen, vor allem, da wir doch Fremde waren. Da ich selbst genau wusste, wie solche Ereignisse einen verletzten und selbst nach Monden und Jahren die Erinnerungen schmerzen konnten, ging ich nicht weiter darauf ein und beantwortete stattdessen seine Frage: "Eigentlich bin ich auf der Suche nach etwas Gesellschaft und ein neues Zuhause." Wenn Zayn schon so viele Monde hier gelebt hatte, würde er bestimmt Auskunft geben können, über die verschiedenen Rudeln und Gruppen in diesen Gebieten. Denn an Wölfe musste es hier viele geben. Meine Nase hatte das bereits gerochen, als ich die metallenen Schienen überquert hatte.
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Mir entging nicht, wie der Rüde vor mir kurz erschrak, was mich doch etwas wunderte. Ich war nicht viel grösser als er und hatte auch nicht die Zähne gefletscht, doch womöglich waren es mal wieder meine Augen gewesen, die etwas in den silbernen Wolf ausgelöst hatten. Schon früher war es immer wieder passiert, dass sich Fremde von meinen verschiedenfarbigen Augen hatten einschüchtern lassen. Deswegen versuchte ich mich auch an einen freundlichen Blick, da ich eigentlich gar nicht wusste, was ihn nun wirklich erschrocken hatte. Bei den nächsten Worten des Fremden, entspannte ich mich etwas, da ich nun nicht befürchten musste irgendeiner Gruppe oder Rudel den Boden streitig zu machen. Auf seine Frage hin nickte ich leicht den Kopf und erwiderte: "Ja, ich bin erst seit heute Nacht in diesem Gebiet." Da Zayn ein eher ruhiger und freundlicher Geselle zu sein schien, entschied ich mich abzusetzen und mich etwas zu beruhigen. Noch hatte ich den Sicherheitsabstand, der mir das Gebüsch schenkte. "Mein Name ist übrigens Alagos", stellte ich mich anschliessend vor, da dies nur fair war, nachdem er mir schon seinen Namen verraten hatte. "Wohnst du schon seit längerem in diesen Gebiet?", fragte ich ihn dann neugierig, da er offensichtlich schnell erkannt hatte, dass ich hier ein Neuling war.
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Irgendwie hatte ich es doch geschafft gehabt, kurz einzunicken, da ich die Präsenz des fremden Wolfes erst spürte, als dieser unmittelbar neben mir stand. Zwar trennte uns noch das Gebüsch, hinter dem ich mich verkrochen hatte, doch wir beide rochen einander. Da mich der Fremde noch nicht angegriffen hatte, obwohl er eine äusserst günstige Gelegenheit dazu gehabt hätte, ging ich davon aus, dass er nicht allzu feindselig sein musste. Dennoch hob ich nun langsam den Kopf und spannte meinen ganzen Körper an. Ich war grundlegen misstrauisch gegenüber anderen, da man nie vorsichtig genug sein konnte. Noch stand ich nicht auf, da ich zuerst prüfen wollte, ob der Fremde alleine war. Tatsächlich nahm ich keinen anderen Geruch neben seines wahr, so ging ich auch nicht von einem Hinterhalt aus. So erhob ich mich schliesslich und sah daraufhin geradewegs in die unbekannten grün-blauen Augen des Fremden. Das Gebüsch war eher niedrig weshalb ich gut darüber sehen konnte. Meine Ohren waren leicht angelegt, ansonsten zeigte ich keine Feindseligkeit. Kurz sah ich mir den mein Gegenüber eingehend an. Er schien etwa in meinem Alter zu sein und hatte ein schönes, silbernes Fell. Von seiner eleganten Statur aus, hätte man fast meinen können, dass er eine Fähe war, doch sein Geruch war unverkennbar die eines Rüden. Da ich trotz meines Misstrauens höflich bleiben wollte, liess ich mich auf ein Gespräch ein. „Guten Tag“, kam es von mir in freundlichem Ton. „Ich hoffe, ich bin hier nicht in deinem Territorium.“ Erfahrungen hatten mich gelehrt, dies als erstes einmal zu klären, bevor man weiter plaudern konnte.
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