Das ist doch unfassbar. wie bin ich eigentlich in diesem dämlichen Nebel gelandet? Fluchte ich leise vor mich her. Das hätte ja auch wirklich nicht besser laufen können. Wieder einmal war ich meinen eigenen Gedanken nachgegangen und nicht bemerkt wie ich in den Nebel einfach hinein spaziert war. Erst als ich beinahe über einen Stein gefallen wäre fiel mir auf das ich nicht wirklich viel sehn konnte. Nach ein paar gut konzentrierten Minuten wurde es etwas besser. Die Geräusche von Rauschendem Wasser drangen an meine Empfindlichen Ohren. Soviel ich davon erkennen konnte, nicht das es viel war, sah es nach einem kleinen Tals aus. Als hätter der Nebel das Tal selbst umgeben, wurde in diesem selbst aber Durchlässiger. Die Nase in die Luft gestreckt schnupperte ich ein wenig. Waren das Artgenossen die ich da roch. Langsam und vorsichtig machte ich mich immer einen Schritt mehr in das Tal hinein, stets wachsam. Mich zwar umsehend aber mehr auf meine Ohren Konzentrierend. Sie würden mir jetzt definitiv mehr nützen.

Während ich weiterhin mit langsam Schritten am Ufer entlang ging, fiel mir ein Rüde auf der Fluss seinen Durst stillt. Perfect.... vergiss nur nicht, du bist eine Streunerin auf der Durchreise. Und möchtest gerne was über dieses Tal erfahren, also sei erstmal freundlich, predigte ich zu mir und ging vorsichtig auf den Wolf zu. Als ich nur noch knapp zwei Körperlängen von ihnen entfernt war, blieb ich stehen, und versuchte ruhig zu bleiben. Ich hoffe ich störe dich nicht, ich hätte da eine Frage, was ist das für ein Tal? frag ich schon fast vorsichtig.

Leise hörte ich ein paar Schritte während ich immernoch versuchte herauszufinden wo ich denn nun eigentlich war. Ein Wolf stand vor mir. Etwa so groß wie ich und mit hellem Fell.
Einen kleinen abstend haltend schnüffelte ich ganz kurz ehe ich die Begrüßung erwiderte. Hallo. Wo bin ich hier? . Fragen würde ja nicht wehtun oder und ich hätte nicht den blassesten schimmer wo ich mich befand.

Meine Nase zuckte werdend ich mein ründliches Ohr in alle richtungen drehte. Ich konnte nur das rauschen des Windes und das gurgeln des Wasser hören das sich vor mir in alle Richtungen schlängelte.

Vorsichtig näherte ich mich der Reisenden Strömung. Mein Herz begann mit jeden Schritt schmerzhafte gegen meine Rippen zu schlagen. Die Erinnerungen an den Tag als ich fast ertrunken währe schwappte wieder über mir zusammen. Ein Wolfssprung vor dem Ufer blieb ich stehen und legte die Ohren an. Ich musste endlich los lassen.

Bei Coleys Anblick beschleunigte ich sofort mein Tempo. Mühelos überwand ich die Distanz zwischen uns und kam schlitternd vor ihr zum stehen. "Da bist du ja", sagte ich atemlos und lächelte dazu breit. Es freute mich noch immer, dass sie nicht einfach gegangen war sondern nach mir gesucht hatte. Rutewedelnd und ohne wirklich darüber nachzudenken, streckte ich meine Schnauze aus und leckte ihr zu Begrüßung kurz über die Nase, ehe ich sie fragend musterte. "Geht es dir gut? Weißt du was passiert ist?"

Kaum hatte ich die Fremde bemerkt näherte sie sich mir. Welch ein Glück für sie, dass ich gerade in einer ausgesprochen gelassenen Stimmung bin. Ich hütete mich davor mir jemals anmerken zu lassen, dass ich genau das immer dachte, wenn mich jemand ansprach und ich nicht direkt abweisend und herablassend war — So würden es zumindest Sensibelchen beschreiben. Neutralität setzte ich wohl mit Freundlichkeit gleich.
Nach einem weiteren Schluck Wasser wandte ich mich zu der Wölfin um. Eisblaue Augen blitzen mir entgegen und ließen vermuten, dass unter ihrer harmlosen Frage etwas kaltes und berechnendes Lag. "Na, stellt man sich heutzutage denn gar nicht mehr vor? mit wem habe ich es denn überhaupt zu tun? Ich bin Cato." Vermutlich wollte ich sie testen. So unglaublich wichtig waren mir Namen letztendlich nämlich gar nicht. Während ich redete erhob ich meine Rute leicht dominant. So gewohnt war ich es mittlerweile ein überlegenes Auftreten an den Tag zu legen, dass ich diesem Automatismus wieder bewusst entgegenwirken musste.

INHALTSWARNUNG: Erwähnung und Beschreibung einer Panikattacke (wird aktiv erlebt)

Mit zaghaft schwingender Rute begrüßte ich Echo, der mir entgegengerast kam. Ich zog den Kopf nach hinten und bereitete mich auf den Zusammenstoß vor, der nicht kam. Ein breites Grinsen strahlte mir entgegen, als ich meine zusammengekniffenen Augen wieder öffnete. "Ja i—" weiter kam ich nicht.
Offensichtlich überrumpelt von der plötzlichen Zuneigungungsbekundung — Halt die Schnauze, Kopf, es ist normal für uns Wölfe sich so zu begrüßen — und noch immer recht schwach auf den Beinen, wich ich bei der Berührung minimal zurück. Dann erst konnte ich mich fangen und spüren, wie froh ich tatsächlich war nicht mehr alleine zu sein. Also für den Moment natürlich. Bis es mir besser geht und ich weiß was hier los ist. Insgesamt kann ich gut alleine sein.
Ich lächelte zaghaft. Meine Atmung entschleunigte sich wieder und somit sank auch die Panik rapide. "Ich glaube schon," antwortete ich schließlich. "Mein ganzer Körper tut weh." Demonstrativ schüttelte ich meine Hinterbeine eines nach dem anderen. "Als hätte ich Ewigkeiten geschlafen. Und alles hat sich verändert. Bevor dieser scheiß Nebel aufkam war es doch noch Sommer. Ich hatte keine Ahnung was passiert war und das hat mir echt Panik gemacht!" Kaum dachte ich wieder über alles nach kehrte das allzu bekannte Stechen in meiner Brust zurück. Starr fixierte ich den Boden. Oh nein... "Aber ich kann gar nicht so lange geschlafen haben weil du ja in der Nähe warst. Wir sind doch nicht weit weg von da wo wir gelegen hatten, oder? Aber bist du auch eingeschlafen oder bin ich einfach plötzlich weggerannt und du bist nur durch Zufall hier? Und wie lange war ich überhaupt ausgeknockt? Wenn ich so lange geschlafen habe, wie lebe ich dann überhaupt noch? Ich habe doch monatelang nichts gegessen. Wir müssten verhungert sein!" Haltlos rutschte immer weiter in die Spirale der Nervosität ab und gleichzeitig konnte ich nicht aufhören darüber nachzudenken, dass ich Echo gegenüber vermutlich noch nie so viele Wörter auf einmal geäußert hatte. Und vor allem hat dich noch nie jemand mit so einer Panikattacke erlebt. Du bist gerade vollkommen hilflos. Wenn er wollte könnte er dir jetzt einfach das Genick zerbeißen.

Ich zuckte zusammen als ich ein fremden Geruch und Stimmen wahr nahm. Sie schienen nicht weit weg zu sein. Meine Ohren spielten nervös und mein Instingt veriet mir lieber die Fremden zu umgehen. Ich setzte mich langsam etwas in Bewegung. Ich dukte und drügte mich auf den Boden in der Hoffnung nicht endekt zu werden.

Coley schien perplex oder zumindest verwundert über meine freundschaftliche Geste, was in mir wieder die Frage aufwarf, wieso sie nur so schüchtern war. Ich tat ihr doch gar nichts! Aber wie immer behielt ich diese Frage einfach für mich und grinste sie weiter an. Als sie auf meine Frage zu antworten begann, wurde mein Blick immer besorgter. Sie war ja völlig durch den Wind! Ich wäre gerne nach vorne getreten und hätte mich beruhigend an sie gedrückt, doch da sie schon auf meinen Kuss eher verwirrt reagiert hatte, ließ ich es. Stattdessen setzte ich mich einfach hin und hörte ihr weiter zu - zwischendurch nickte ich oder schüttelte den Kopf. Erst als sie eine direkte Frage an mich richtete - ob ich bei ihr geblieben wäre - sprach ich. "Ja, ich bin hier geblieben. Ich glaube, ich habe auch geschlafen. Aber ich hab mich ein bisschen abseits unter einen Strauch gelegt und da scheinen wir uns nach der langen Zeit aus den Augen verloren zu haben. Tut mir Leid!". Bedröppelt sah ich auf die Erde. Ich wollte sie ja nicht erschrecken - aber wer konnte ahnen, dass aus einem kleinen Nickerchen direkt ein ganzer Winterschlaf werden würde. Als Coley vom Verhungern sprach, meldete sich wie auf Bestellung mein Magen und rumorte leise vor sich hin. Mit einem schiefen Grinsen sah ich auf und bemerkte dabei, wie nervös Coley plötzlich wurde. Wegen meinem Hunger?? Ich wusste natürlich, dass das Quatsch war aber andere Anhaltspunkte für ihre Panik konnte ich mir nicht erklären. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich abermals und erhob mich erschrocken wieder auf alle vier Pfoten. Nervös trippelte ich auf der Stelle. Ich wollte ihr Beistand leisten, ich wollte sie drücken. Doch durfte ich? Nach ihrer ängstlichen Reaktion auf meinen Kuss war ich ein wenig verunsichert. Besorgt legte ich die Ohren an und beobachtete sie.

Ich blieb noch eine Weile liegen und lauschte den Stimmen. Meine Panik hatte ich wieder im Griff und konnte mich auf die Richtung konzentrieren worauf ich sorgfältig achtete keinen Laut von mir zu geben. Wen ich es schaffte könnte ich die Wölfe umgehen. Mein Blick schwebte zum Fluss der einige Sprünge vor mir sprudelt. Meine trockene Kehle wies mich darauf hin etwas zu trinken. Ich schupperte noch einmal in alle Richtungen und rappelte mich dann auf. Vorsichtig näherte ich mich den Fluss und tauchte wachsam meine Nase in das kühle nass.

Auf Cato's Gegenfrage, mußte ich mit mir ringen um nicht gleich eine patzige, und unangemessene Antwort von mir zu geben. Nun guten halt so!.. Ich bin Blacksoul und bin auf der Durchreise, wärst du so freundlich, und würdest einer Streunerin etwas über dieses Tag erzählt? fragte ich und versuchte freundlich zu klingen.