Auf ihre Worte bezüglich eines Wolfes namens Azzuan erwiderte ich nichts. Ich wollte nicht, dass sie sich jetzt in solchen Gedanken verstrickte, denn dann würden wir hier nie wegkommen. "Denk darüber jetzt nicht nach", murmelte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, während ich mich langsam weiter unter ihr vorschob. Da sie kleiner war, war es nicht besonders leicht, doch ich drückte mich weiter voran. Selbst wenn sie sich erschrecken würde, wegspringen konnte sie in ihrem Zustand sowieso nicht. Als ich sie endlich knapp hinter meinen Schultern spürte, nahm ich all meine Kraft zusammen und stemmte mich hoch. Sie war wesentlich leichter, als ich erwartet hatte. Ich stand sicher und zumindest im Moment fühlte ich mich absolut kräftig genug, um sie nach Hause zu tragen. "Egal wie ich nun hier gelandet bin, ich lasse dich nicht zurück. Ich habe Mama gesagt, dass ich dich heim bringe und genau das werde ich machen. Und außerdem - ich tat den ersten Schritt - war es meine Entscheidung dich zu suchen. Ich würde dich immer suchen und ich würde mich für dich immer wieder in Gefahr begeben." Leicht drehte ich den Kopf, sodass ich sie aus den Augenwinkeln ansehen konnte. "Du trägst mein Herz in deinen Pfoten, Kobalt. Und wenn ich eines auf den Tod nicht leiden kann, dann ist es, wenn dich jemand anders rettet als ich. Dafür bin ich nun mal geboren. Und jetzt festhalten!" Mit einem leichten Satz erklomm ich den ersten Vorsprung und lief los. Meine Bewegungen waren im tiefen Schnee etwas schwerfälliger. Nicht zuletzt, weil Kobalt mich - uns - noch ein bisschen weiter in die eisige Wassermasse drückte. Doch gerade die Tatsache, dass ich ihr gerade quasi meine Liebe gestanden hatte und sie nach Hause bringen wollte, löste ungeahnte Kräfte in mir aus. Meine Kiefer waren fest aufeinandergepresst und meine Rute deutlich erhoben. Ich würde es schaffen! Ich würde sie zurückbringen und dann würde alles gut werden. Ich würde im Frühling wieder mit ihr jagen gehen und im Sommer mit ihr am Lachsfluss rumtollen - so wie damals, als wir klein waren und uns kennenlernten. Ich würde mit ihr zusammen auf meine kommenden Geschwister aufpassen und ihnen mit ihr zusammen die ersten Lektionen im Jagen beibringen. Das alles würde ich machen...wenn ich sie nur sicher nach Hause brachte! Bei all diesen wunderbaren Gedanken trugen mich meine Pfoten wie von selbst. Meine Beine waren Eisklumpen, doch ich spürte die Kälte nicht mehr. Der Wind rüttelte an uns, doch ich kämpfte mich weiter...bis der abfallende Weg endete und wir die Berge verließen.

(Rudelplatz)

Mir war einfach nur noch kalt. Doch irgendwie schien die klirrende Kälte schon ein Teil von mir zu sein - sie schien mit mir verbunden und mich in eine einladende Umarmung ziehen zu wollen. Sie übernahm meinen Verstand, schien mich steuern zu wollen und meine zitternden Glieder wollten einfach nur noch aufgeben. Doch... mein Körper sollte den Boden nie mehr erreichen. Stattdessen gab ich einen überraschten Ton von mir, als meine Pfoten den Boden verloren und ich mich auf einem warmen Körper wiederfand. Ich blinzelte verwirrt, erlange die Kontrolle über meine Gedanken zurück und dann nahm ich die frostige Luft um uns herum erst wieder wirklich war. 'Heim...', dachte ich schwach und schloss meine Augen. Unter mir konnte ich einen kräftigen Herzschlag hören - selbst durch den lauten Sturm hinweg und auch über meinen zittrigen, schnellen Atem.
Und dann... rollte kurzzeitig eine Welle der Wärme über mich hinweg. Sie war nicht wirklich da und konnte auch nichts gegen die herrschende Kälte anrichten, aber sie fegte wie ein Waldbrand über mich hinweg. Ich war mir sicher, dass mein Herz stolperte und selbst in dieser Situation schlug es gleich darauf wie der Flügel eines kleinen Kolibris in meiner Brust. "Mir... wäre es lieber... wenn du mich gar nicht zu retten bräuchtest", murmelte ich schwach und schmiegte meinen Kopf dichter in sein langes Winterfell. Auch wenn es gerade ebenso feucht, wie das meinige war, vergrub ich meine Schnauze darin. "Ich möchte doch... dass es dir gut geht und... dass du glücklich bist! In Sicherheit", sprach ich einfach weiter, halb schlafend, halb wach. Mein Gedanken waren nur noch dumpf und eigentlich wusste ich gar nicht mehr, ob ich es wirklich sagte oder ob ich es nur dachte. Währenddessen setzte sich Jive in Bewegung und ich fühlte mich sicher, denn ich wusste, dass Jive uns wirklich nach Hause bringen würde. "Denn... wenn dir etwas passiert... wüsste ich nicht, was ich ohne dich... tun sollte" Meine Stimme war leise und zittrig - mit aller Wahrscheinlichkeit, würden meine Worte niemals Jive erreichen.

>Rudelplatz, Nebelwölfe

Ich erwachte, öffnete verschlafen meine müden Augen und erhob mich nur langsam von meiner Schlafstätte.
Ich musste eine halbe Ewigkeit geschlafen haben.. Ein langgezogenes Gähnen entfuhr meinem Fang und ich streckte mich.
Schließlich tat ich ein paar Schritte auf den Höhleneingang zu. Draußen schien eine unnatürliche Kälte zu herrschen.
Der Wind schnitt mir schmerzhaft ins Gesicht, als ich knapp vor der kleinen Öffnung der Höhle ankam.
Unsanft stach mir das grelle Licht, welches sich im neu gefallenen Schnee brach in die Augen. Die Welt war weiß geworden.

ich war fast im Tal angekommen aber dann hatte mich der Schneesturm hart getroffen. Ich hatte es geschafft Zuflucht zu finden aber es war mehr schlecht als recht. Mein Fell war von einer dicken Schneeschicht bedeckt und mir war schrecklich kalt. Der Schneesturm hatte aufgehört und die Luft war kalt und klar.Zitternd stand ich auf und schüttelte mich , ich streckte langsam meine steifen Glieder und lief sehr langsam den Berg herunter. Ich musste mich aufwärmen oder ich würde an Unterkühlung sterben.
-Lachsfluss

Ich suchte alles ab und stapfte furch den Schnee, ab und zu versank ich da din und kämpfte mich wider auf die Oberfläche. Ich suchte einige Höhlen ab doch nirgends war Raviks Geruch zu finden. Ich wimmerte ein wenig als ich immer im wieder im Schnee versank. Bald bekam ich aber doch Raviks Geruch in die Nase. Seine Höhle endlich habe ich den Weg gefunden wenn alles so Schnee weiß ist sieht man ja kaum was. Außerdem ist die Höhle ja begraben due anderen waren es ja nicht do sehr. „Ravik bist du da?“

Ein sanftes knirschen gefolgt von einer Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ein wenig verwundert wandte ich mich um in die Richtung, aus der die Stimme zu mir drang. Ich konnte einen hellen Pelz erkennen und auch bald darauf das Gesicht der Fähe, der ich vor einiger Zeit zum ersten Mal begegnet war.
“Hallo, Asia.“
rief ich, jedoch nicht zu laut. Die angenehme Stille die dieser schneebedeckte Ort ausstrahlte hinderte mich daran.
“Ich bin hier drüben.“
fügte ich leise bellend an und trat ein paar Schritte auf die junge Fähe zu.

Rute wedelnd trabte ich auf ihn zu. „Ich bin so froh dich zu sehen. Du hast den Schneesturm überlebt das freut mich. Ich habe mir Sorgen gemacht.”, ich setzte mich erleichtert hin. „Wo hast du Schutz gefunden? In deiner Höhle oder wo anders.”

Gemütlich schritt ich durch die verschneite Berglandschaft. Täler und Gipfel wurden von mir über-und durchquert, während ich ein leises Lied vor mich hinsummte. Hier war ich mit den Kleinen jagen gewesen und sie alle waren erfolgreich. Bei der Erinnerung musste ich lächeln und spürte wieder den Stolz in meiner Brust. Niak sah seinem Vater immer ähnlicher, doch die Wunde war verschlossen. Es würde immer eine Narbe durch diesen Verlust bleiben, doch ich erfreute mich an der Existenz unserer Jungen. Leichtpfotig setzte ich zu einem Trab an, sprang hier und da im Slalom um die Bäume und übersprang mühelos Hindernisse. Ich war eine geübte Kletterin, kannte mich in den Bergen absolut aus. Meine Rute stellte sich erfreut auf und wedelte in der Luft, während ich weiter dem kleinen Pfad nach oben auf den Gipfel folgte. Ich war hier unzählige Male gewesen und wurde beim näherkommen des Aussichtsplateus immer wilder. Am Ende rannte ich im gestreckten Galopp nach oben und erreichte die kleine Plattform mühelos. Meine Rute stockte kurz, doch dann setzte sie wieder zum Wedeln an, während sich ein breites Lächeln auf meine Lefzen legte. Zufrieden setzte ich mich und betrachtete die Welt von oben.

Ein Lächeln floss über meine Lippen und ich trat noch ein paar Schritte auf die helle zu, bevor ich vor ihr zum stehen kam.
"Ja, mir geht es gut. Ich scheine Glück gehabt zu haben und der Sturm ist nicht bis in die Höhle vorgedrungen."
Ich zögerte einen Moment und musterte sie.
"..und wie ist es dir ergangen?"

„Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig in einer Höhle beim Lachsfluss hinter einem Wasserfall in Sicherheit bringen. Leider war ich dann soch bewusstlos die kälte hatte mich erwischt auf dem Weg dort hin.“, ich stupste ihn an. „Gut das du aber wieder aus der Höhle raus gekommen bist. Ich freue mich auf die wärmeren Tage.“, ich stand auf. „Ich suche gerade die Wölfe die ich gut kenne und mit denen ich befreundet bin um zusehen ob es ihnen gut geht. Desswegen bin ich eigwntlich hier, den Freunde zu habe ist was schönes. Auch wenn man sich oft sagt Freund egehen und kommen irgendwann bleiben die richtigen und wahren Freunde bei dir und das för immer.“

Mein Blick verfinsterte sich. Sie war... bewusstlos? Offenbar hatte ich mich in meinem Versteck derartig sicher gewähnt, dass mir beinahe entgangen wäre, welche Katastrophe dort draußen tobte. Ein Anflug von Besorgnis überkam mich, sodass ich ihre nachfolgende Rede für einen Moment übersprang.
"Ist alles in Ordnung mit dir..?"
fragte ich ein wenig unsicher und eher flüsternd. Sie würde diese Sorge sicherlich nicht sehr positiv aufgreifen, da war ich mir fast sicher. Also entschloss ich mich rasch diesen Fauxpas schnellstmöglich beiseite zu legen und fuhr fort.
"Ich weiß zu schätzen, dass du gekommen bist um nach mir zu sehen. Danke."
Ich lächelte und hoffte stumm, dass ihre Ohnmacht der einzige Verlust war, den sie zu betrauern hatte.

„Ja mir geht es soweit gut ich habe was gefressen und was getrunken. Danke für deine Sorge.“, freudig wedelte ich mit der Rute. „So leicht bin ich nicht unter zu kriegen.“, ich sah ihn Kampflustig an und lauschte seinen nächsten Worten. „Das macht man doch unter Freunden so, mir war das wichtig. Und deswegen keine Ursache.“, ich stupste ihn an. „Na dann ich suche noch wen anderen. Ich hoffe doch das wir uns wieder sehen schon bald wen möglich. Vielleicht gehen wir mal zusammen Jagen wenn du Lust hast. Wäre das okay?“, fragte ich ihn eineenig mit Hoffnung in der Stimme. Ich hoffe das ich wirklich in Ravik einen Freund fürs Leben gefunden habe. Und ich hoffe er weis das zu Schätzen. Es freut mich um so mehr, es hat sie nie einer wirklich sorgen um mich gemacht außer die eine ältere Frau die sich um mich gekümmert hatte. Es ist toll so einen Freund zu haben.

Ich setzte ein schiefes grinsen auf und nickte ihr zu.
"Das werden wir."
sagte ich mit einem Anflug von Zuversicht in der Stimme. Doch eine Frage mich lies mich nicht los. Sie sucht noch jemanden..? Meine Gedanken begannen sich langsam zu drehen. Vielleicht ist sie ja doch nicht ganz so unbeschadet davongekommen.. Mir schien nicht viel übrig zu bleiben, als sie danach zu fragen, wenn ich mich nicht an ausgedachte Möglichkeiten halten wollte.
"Sag, Asia.. Hast du jemanden in dem Sturm verloren?"
ich setzte mich für einen Moment, legte meinen Kopf ein wenig schief und das grinsen wich einem eher besorgten Gesichtsausdruck.

Ich blieb stehen. „Ich hoffe nicht du lebst und ich such noch wen anderen ich habe nur von Basta gehört das er leben sollte. Ich möchte mich nur vergewissern das er es tut. Außerdem ja Basta hab eich auch gesucht und von dem weis ich das er noch lebt ansosnten kenn ich niemanden. Ihr drei sied bis jetzt meine einzigen Freunde.“, sagte ich und drehte meinen Kopf zu ihm nach hinten um und hechelte.

Ein Asudruck von Bedauerung lag in meinem Blick, ich sollte sie nicht daran hindern ihre Freunde wieder zu finden.
"Ich hoffe du findest wonach Du suchst, Asia. Pass auf Dich auf."
sprach ich mit fester Stimme in ihre Richtung.
"Solltest du einmal Hilfe brauchen.. Du weißt wo Du mich findest."
fügte ich noch kurz an und erhob mich erneut von meinen Hinterläufen.