Sein undankbares Verhalten gefiel mir nicht. Dennoch ging ich mit Jen, ohne ein Wort zu sagen mit. Nur ließ ich noch den prachtvollen Elchbock vor ihm liegen zu lassen. Nächstenliebe.. Sei nicht undankbar! War das einzigste was ich zu ihm sagte. Dann ging ich hinter Jen her ohne mich noch einmal umzudrehen. Da ich Hunger hatte wollte ich mir noch etwas vom Fleisch abreißen, aber das wäre nicht sehr taktvoll.. Seid wann interessiert mich das?

(und wieder tut mir leid, ich musste schlafen 😴)

<-- wechselt wieder ins Tal (Fluss)

=> folgt Jenny ins Tal(Fluss)

(Eins will ich nochmal klarstellen: Lunas ist mit seinen 6 Jahren nicht alt. Das ist so, wie wenn ein Mensch 40 Jahre alt ist. Etwa. Nichts da mit alt!)

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie etwas Grünes zu Boden ging, was mich in der Bewegung stocken ließ. Grün? Im Winter? Die Worte der Jungwölfin drangen nur verworren zu mir durch, dennoch ließen sie mich grunzen und mit den Augen rollen. Ich verharrte geduldig in meiner Pose und erst als die beiden Wölfe verschwunden waren, drehte ich mich zu ihren Hinterlassenschaften um. Bei Natu, brummte ich etwas beleidigt, als ich sowohl Brennnesseln, als auch Beute vorfand. Was verstanden diese Fähen eigentlich nicht an einem "Lasst mich in Ruhe"?
Mein ganzer Körper - mein ganzer Stolz sträubte sich die Gaben der unangenehmen Gesellschaft anzunehmen, doch dann dachte ich an Amalia. Sie wird die Beute vielleicht eher annehmen, dachte ich und mein Herz schlug bei dem Gedanken an meine verschiedenäugige Gefährtin ein paar Takte höher. Doch ehe ich mich dem Mahl widmete, beschnupperte ich noch argwöhnisch die Brennnesseln. Ich hatte nur wenig Ahnung von Heilkräutern und dass Brennnesseln gegen meine Symptome halfen, war mir vollkommen neu. Soll ich die essen? Lutschen? Was denn nun? Verzweifelnd legte ich den Kopf von Seite zu Seite, bis ich sie schließlich vorsichtig anstubste und im Schnee vergrub. So wenig ich die beiden Fähen auch mochte, ich war nicht vollkommen taktlos. Und wenn die Fähe die Brennnessel unberührt vorfand, wäre sie sicher noch wenig begeistert von mir. Selbst Schuld, schrie eine zarte Stimme am Rande meines Bewusstseins, doch ich blendete sie vollkommen aus und wischte stattdessen abschließend sogar noch mit meiner Rute über die Stelle, bis der Schnee wieder fast unberührt aussah. Vorsichtig nahm ich nun eines der Hinterbeine von der hinterlassenen Beute ins Maul und zog sie vorsichtig über den frischen Schnee. Es ging leichter als im Sommer auf dem harten Boden, doch mein Gesundheitszustand machte es nicht gerade angenehmer. Dennoch trieb mich der Gedanke an Amalia, Conn und Saki vorwärts.

=> Rauschhöhle (Freie Gebiete)

Der Winter hatte Einzug in die Berge gehalten und ich wanderte durch den Schnee. Es war kalt, aber die Kälte konnte meinem dicken Pelz nichts anhaben. Seit vielen Tagen war ich nun wieder allein und der Friede der Berge erfüllte mich. Die Murmeltiere waren nun endgültig alle in Winterschlaf gegangen, aber für den aufmerksamen Jäger gab es immer noch genug Beute. Ich durchstreifte grosse Gebiete und niemand störte mich. Im Tal gab es wohl viele Wölfe, aber hier oben in den Bergen war das anders. Vorausschauend mied ich das Gebiet des unfreundlichen Rudels, das mir den Zugang zu dem größten aller Berggipfel verwehrt hatte, aber das war wohl ihr gutes Recht gewesen.
Schade! Ich hätte ihn so gerne erklommen. Die Sicht von dort oben, der Wind und das Gefühl dort waren bestimmt einzigartig.
Doch dafür entdeckte ich andere Wunder der Berge. Ich fand sogar den geheimen Platz, wohin sich der majestätische Luchs zurückzog, aber ich störte ihn nicht. Mir schien es fast, als wären wir verwandte Seelen.
Gelegentlich dachte ich an den Grund meiner Reise und dass ich eigentlich auf der Suche nach meinem Onkel war, aber hier gab es niemanden, den ich hätte fragen können und wenn ich auf Wölfe stieß, waren sie entweder abweisend oder wussten nichts. Man hatte ja auch nicht immer die Gelegenheit zu fragen und ich war ohnehin nicht der Redseligste.
Bisweilen dachte ich an die Fähen, die mir in dieser Gegend bisher begegnet waren. Raava war ziemlich seltsam gewesen, Iluma war nett, aber unstet und die Mutterfähe- hatte sie mir ihren Namen überhaupt genannt?-war mit ihren Welpen wohl jetzt in Sicherheit bei ihrem Rudel. Ich fragte mich immer noch, warum sie so getan hatte, als ob sie alleine war. Vielleicht war das ihr Trick, damit andere Wölfe für sie jagten.
Ich schüttelte meinen Kopf. Es gab wirklich seltsame Wölfe hier.
Dann entdeckte ich erst die Witterung und dann die Spur einer Gemse. Es war jetzt schon 5 Tage her, seit ich zum letzten Mal gejagt hatte und mein Magen knurrte. Es war mal wieder an der Zeit ...

Nach mehren Tagen durch das Gebirge laufen legte sich das etwas unangenehme Gefühl vollgefressen zu sein und ich begann wieder auf die Steine zu springen um an Höhe zu gewinnen und in flotterem Tempo den Berg zu erklimmen. Diesmal war ich vorbereitet auf den vermehrten Schnee und das rutschige Eis auf den Felsen je höher ich kam, sodass es mir weniger Schwierigkeiten bereitete.

Freudig sprang ich und stemmte mich von Stein und Felsvorsprung zum nächsten bis ich hoch genug war um etwas mehr als den Fluss vom Tal sehen zu können. Es sieht so groß aus, sicherlich war ich noch immer nicht überall

Den Blick fest über das Land gerichtet stand ich aufrecht auf dem Felsen, die Pfoten sicher in den Schnee vergruben und spürte ein prickelnd in mir. Ich war stolz bisher die kalte Zeit überlebt zu haben, ich hatte innerhalb der Zeit hier im Tal Jagen gelernt -wenn auch nicht auf die wölfische Art- und war bisher allein zurecht gekommen. Hatte für mich beschlossen Rudel auf immer zu meiden und es geschafft eine Konversation zu führen.
Ja, ich war Stolz auf mich. Und als das freudige prickeln mich erfüllte warf ich den Kopf in den Nacken und ließ elzum ersten Mal ein lautes Heulen über die Berge erklingen. Ich bin hier! Ich habe überlebt!

Die letzten Tage verbrachte ich damit die Berge weiter zu erkunden. Ich sprang und kletterte, testete meine Muskeln und lernte den vereisten Untergrund kennen.
Die waldlose Welt der Berge fühlte sich schon nach wenigen Tagen vertraut an, wo Ei ich immer wieder an Klippen stieß, ausrutschte, .. bisher ging alles gut, doch die Frage blieb wie ich in so einem Gelände Beute fangen könnte, wenn ich wieder hunrig wurde.

Neuer Schnee machte mir meinen Weg wieder schwerer un ich wurde langsamer. Leichter Hunger kündigte sich entfernt an, war es nun schon eine ganze Weile her, dass ich den großen Riss gemacht hatte. Immerhin hatte ich Mitterweile die Beutetiere dieser Landschaft ausmachen können; flinke, wagemutige Rudeltiere, dir mich an Ziegen erinnerten schienen in der kalten Zeit die einzige Mazeit zu sein -also nicht für mich.
Missmutig war ich dennoch weiter geloffen jedoch fand ich eine Duftgrenze zu einem Rudelgebiet, was mir endgültig die Laune verdorb. Pah! Rudel! Wer braucht das schon?
Ich machte kehrt und suchte nach einer geeigneten Stelle mich nieder zu legen. Die Kalte un der Schnee machte mich müde, ich war tagelang nur umher gewandert, gesprungen und mich hochgezogen und jetzt begannen meine Muskeln vor Erschöpfung zu zittern.
Recht plump ließ ich mich unter einem Überhang fallen und rollte mich zusammen. Fast sofort fielen mir die Augen zu.

Unruhig wachte ich wieder auf. Eine seltsame Stimmung belegte mich, wie ein Fang um meine Kehle und ich sprang auf, nach Luft hechelnd. Ich fühlte mich auf einmal so schrecklich miserabel und wusste nicht woher so plötzlich. Hunger war es noch keiner, aber ich schien nach etwas anderes zu hungern; meinen Schnauze schnüffelte zitternd, doch nichts was sie roch gab mir Antwort. oder vielleicht doch? Denn plötzlich fühlte ich Einsamkeit, die mir in den Magen rammte und suchte nach dem Geruch anderer Wölfe, vor allem einer kürzlich begegneten Fähe und ohne das ich es wollte setzten sich meine Läufe in Bewegung. Pfote auf Pfote schritt ich hinaus in den Regen ein schrecklich passendes Wetter... aber es macht jede Witterung schwerer und versuchte nicht wahrzunehmen, wohin mich meine Pfoten trugen. Ich wollte es nicht wahrhaben, doch ich konnte mich nicht zurück halten.

-> Lachsfluss

Wieder waren mehrere Tage vergangen.
Die Welt der Berge war irgendwie zeitlos. Manchmal wusste ich nicht, ob ich wach war oder schlief und träumte. Seitdem ich meine Heimat verlassen hatte, hatte ich nicht mehr so eine faszinierende Gegend gefunden.
Jetzt war es Winter. Wie schön mochte es hier erst im Sommer sein?
Als ich mal wieder von einem meiner zahlreichen Aussichtspunkte hinab ins Tal sah, kam mir die Idee, mal wieder hinab zu steigen. Die Berge würden auch noch da sein, wenn ich wieder hierhin zurückkehrte.
Ein Reh wäre jetzt nicht schlecht, dachte ich, als der Wald vor mir lag.

>>>>> Wald

Mit hängender Zunge war ich schließlich die Berge hoch genug hinauf gerannt, un einen ersten Blick über die Baumspitzen zu erhaschen. Eigentlich wollte ich viel weiter hoch, tiefer hinein in die Gebirgswelt, doch ich konnte nicht.
Die Unruhe in mir hatte sich zu einer schweigenden Leere verabschiedet, eine plötzliche Emotionslosigkeit, die ich entgegen meiner Erwartungen nicht willkommen hieß.

Grummelnd liest ich mich auf einem Felsvorsprung nieder, den Kopf erhoben un versuchte Ruhe zu finden, indem ich über drn Wald blickte.
Ich bleibe jetzt also hier oben bis sich alles gelegt hat? Finde ich hier oben überhaupt was zum Fressen? Wobei Fressen das letzte war, dass ich tun wollte. Der andere Hunger brodelte noch immer in mir, es war wie ein Jucken, dass ich alleine nicht kratzen konnte.
Betrübt ließ ich meinen Kopf auf die Vorderläufe sinken und versuchte mich abzulenken, indem ich einer Tanne beim Schaukeln im Wind zusah.

Es wurde deutlich steiler, der Weg immer kräftezehrender und doch rastete ich nicht. Mit jedem Schritt den ich tat, kam ich etwas besser mit dem schroffen Terrain klar und meine Bewegungen wurden sicherer, wodurch ich auch langsam in eine angenehme Geschwindigkeit fallen konnte. Mein Atem beschleunigte sich zwar leicht, aber dies war der ungewohnten Anstrengung zu verschulden in einem abschüssigen Gelände unterwegs zu sein und so hatte ich bald die Marke erreicht, wo ich das waldige Gebiet verließ und ich über die ersten Baumspitzen einen Blick auf das Tal erhaschen konnte. Zufrieden genoss ich den Ausblick für einen Moment, bevor ich beschloss, mir einen geeigneten Unterschlupf zu suchen. Vielleicht würde ich ja eine Weile hier oben bleiben. Zumindest war der Geruch nach anderen Wölfen nicht gerade vorhanden, Beute würde sich hier oben ebenfalls finden lassen und Gebirgsbäche sprudelten in solchen Gegenden auch immer munter vor sich hin. Aber dann erschnupperte meine Nase doch eine frische Fährte, die mir sehr bekannt vorkam. "Raava?", sprach ich den Namen, den ich zuordnen konnte, verwirrt aus, da sich doch eigentlich in die entgegengesetzte Richtung gegangen war und ich nicht damit gerechnet hatte, auch nur einen Hauch ihres persönlichen Geruchs zu finden. Für einen kurzen Moment blieb ich ratlos stehen, war sogar kurz davor wieder umzudrehen und doch blieb ich an Ort und Stelle, als wäre ich am Boden festgeklebt. Ich konnte die gleichgroße Fähe nicht erspähen, wobei dies auch ihrem Fell verschuldet sein könnte.

(sorry^^')

Wie vorherzusehen war schrecklich langweilig der Tanne beim Schaukeln zuzusehen. Davon geplagt rollte ich mich auf den Rücken und sah ihr kopfüber zu -immerhin etwas interessanter die Welt einmal so zu betrachten. Dennich verfiel ich in ein leichtes Dösen, durch das ich wieder auf die Seite glitt.

Und schlagartig würde ich wieder wach. Hat mich jemand gerufen? übermütig sprang ich auf und schüttelte mir den Schlaf ab.
M one Antwort brachte mir der Duft, der seinen Weg zu mir hoch fand, als mir ein leichter Windstoß durchs Fell fuhr.
Shiva!
Es war als wäre ein Schlag durch meinen Körper gezuckt. Hellwach gab ich dem Kribbeln nach und sprang in ihre Richtung.
Shiva! Endlich hatte ich sie entdeckt und schlitterte einige Wolfslängen entfernt zu einem Halt. Auch ihr Geruch hatte sich scheinbar verändert und es war mir unmöglich meine Aufmerksamkeit von ihr zu nehmen.

Einige Sekunden folgte keinerlei Reaktion und ich wollte gerade mehr oder weniger erleichtert aufseufzen, als Bewegung in die Landschaft kam. Nur einen kurzen Moment später sprang Raava schon schlitternd und aufgeweckt auf mich zu, was meine Rute leicht zum Schwingen brachte und mich, als ich diesen Zustand bemerkte, zum Schnauben. "Hallo Raava", begrüßte ich die Fähe dennoch freundlich und irgendwie auch erfreut, während sich meine Nase in ihre Richtung richtete, "Ich... hatte nicht unbedingt erwartet, dich in den Bergen anzutreffen." Meine Ohren drehten sich leicht zurück, als ich mich auf den steinigen Boden setzte und mich jetzt schon in besserer Gesellschaft fühlte, wie unten am Lachsfluss. Schwer war das zugegebenermaßen allerdings nicht - Basta war zwar nett, aber einfach zu aufdringlich und hibbelig gewesen. Raava war da mitunter das komplette Gegenteil, auch wenn sie scheinbar zu viel Energie übrig hatte. Aber zumindest stolzierte sie nicht in Kreisen um mich herum, wie ein verletztes Reh oder was auch immer der graue Rüde darstellen hatte wollen.

(Entschuldige... lag die letzten Tage krank im Bett und konnte mich einfach nicht aufraffen ^^")

(Gute Besserung!)

Sie ist zu mir gekommen! ich hatte ihren letzten Satz etwas überhört, doch allgemein war Denken gerade etwas schwierig. Es war zu viel. Zu viel Kribbeln in eigenen Körper, das mir sowieso schon keine Ruhe ließ und dann dieser Duft...
Es kommt von ihr. Un jetzt ist sie da..
Ich hab dich vermisst winselte ich fast und überbrückte die letzten Wolfslängen und wollte mich an sie schmusen, würde sie es zulassen.
Irgendwo in meinen Gedanken schrie etwas von "Rückzug" und "Alleinsein" aber das Verlangen war zu stark, blendende meine abweisende Haltung aus. Ich konnte nur hoffen, dass es Shiva genauso ging.