Ich hatte einige Mühe gehabt, Flare mit mir den Berg hinauf zu tragen, ohne dass sie irgendwo anstieß und aufwachte. Das meine Nase verstopft war machte es nicht wirklich besser. Doch es gelang mir dafür der Fährte von Nora und Sirius zu folgen. Gerade trat ich neben meine Gefährtin und legte Flare ab, da fingen meine Ohren Sirius Worte auf. Ich zuckte mit den Ohren. Ich erinnerte mich an das was mir Luna gesagt hatte..aber vielmehr auch an dass was mir der Geist von Sirius Mutter gesagt hatte. Liebevoll drückte ich meinen Kopf einen Moment an den von Nora, ehe ich Sirius behutsam mit einer Pfote anstubste. Ich wollte ihn nicht mit meiner Nase berühren, aus Angst dass er sich anstecken könnte. Ich sah abwartend zu dem Welpen. Er verstand die Klopfsprache nicht, aber vielleicht konnte ich ihm ja durch Körpersprache die Nachricht seiner Mutter überbringen?

Ich schloss einen Moment die Augen, während wieder die Erinnerung an Seizon und die Tat ihrer Mutter durch mein Bewusstsein strömte. Nein - ich würde ganz sicher nicht zulassen dass unseren Welpen etwas derartiges geschah. Nora hatte mehr als nur bewiesen dass sie eine liebevolle und hingebungsvolle Mutter war. Sanft glitt mein Blick auf sie, während ich aufmerksam die Ohren nach vorne stellte. Ich hoffte das Nora meine Mimik verstand.

Ich wachte fröstelnd auf und sah mich verschlafen um. Wir waren eindeutig nicht mehr am Fluss, dafür war hier zuviel von diesem grauen Zeug dass meine Eltern als Felsen bezeichneten. Bei uns im Gehege hatte es nur einen Felsen gegeben, und auf dem hatte immer mein Vater gelegen. Noch etwas müde stand ich auf und trat näher zu Sirius und Nora, als ich merkte dass Ersterer weinte. Nicht traurig sein! Aufmunternd stubste ich Sirius an.

Ich spitze die Ohren. "Das liegt daran, das ich halb Hund bin., erklärte ich und setzte mich in den Schnee, hier oben auf den Pferden war das Panorama wunderschön. Ich sah mich um.

Die Tränen rannten mittlerweile nicht mehr aus meinen Augen, stattdessen kuschelte ich mich an Flare und an Mama. Dann stubste mich Papa mit seiner Pfote an und ich sah ihn an. In meinem Blick lag Panik, trauer und Angst. Während ich Papa ansah, gingen mir viele dinge durch den Kopf. Der Böse Wolf vom Fluss war genauso wie der Wo meine Mama zu Luna geschickt hatte, und ich hatte aus der Vergangenheit nicht gelernt. Meine Unachtsamkeit und das treudoofe verhalten hatte das leben meiner Mutter gekostet. was wäre passiert wenn, der Wolf Flare, Mama und Papa auch zu Luna geschickt hätte? dann wäre es alleine meine schuld.

Halb... halb Hund? ich legte den Kopf schief und begann genauer zu schnuppern -was mir ein Niesen einbrachte. Immer noch zu!
Dann kommst du also von den Menschen.. wieder nur eine normale Aussage und ich fühlte mich irgendwie eher zu ihr verbunden, seltsamerweise, weil sie ebenfalls von den Menschen kommen musste und ich bisher wahrscheinlich nur erfahrenen wilde Wölfen begegnet bin. Oder gibt es wilde Hunde?
Verwundert über meine fehlende Abneigung ihrer Mischlingsherkunft ließ ich mich neben ihr auf die Hinterläufe nieder und betrachtete das Tal. Weiße zwsrte Flocken begleiteten unsere Blicke nach unten und da bemerkte ich mit einer welpenhaften Freude, dass es schneite.

Ich beobachtete Flare, wie sie versuchte Sirius aufzumuntern und lächelte sie behutsam an. Einen Moment schloss ich dann wieder die Augen. Nicht nur Wölfe wie der schwarze Rüde waren gefährlich. Auch die eigene Familie konnte einem gefährlich werden. Ich sah Sirius ernst an und erhob mich dann, trat langsam ein Stück höher, wodurch der Wind noch stärker an meinem Fell zog. Ich kletterte dann auf einen Felsen und ging soweit nach vorne, dass ich fast schon vorne wieder hinunter fiel. kleine Steinchen fielen vom Felsen, während ich über das Tal blickte. Der Wind zog an meinen Ohren und ließ an jenen Stellen, an denen ich mir das Fell zum auslegen der Mulde gerupft hatte, aufwehen. Jetzt erst wurde sichtbar wieviel von meinem Fell ich wirklich her gegeben hatte, um meine Familie vor der Kälte des Erdbodens zu bewahren. Mein Blick war nach wie vor ernst und richtete sich auf den Mond, welchen man schwach am Himmel erkennen konnte. Luna, warum hast du mir einen neuen Namen gegeben, statt einer Stimme.. ich seufzte innerlich.

Ich nickte langsam. "Ja, ich suche meinen Bruder.", sagte ich langsam.

Mein Kopf schnellte von dem schönen Anblick zu der Hundewölfin zurück und meine Ohren legten sich genervt an, während ich ein Augenstehen und Knurren zu unterdrücken versuchte: Schon wieder jemand, der jemanden aus der Vergangenheit sucht
Da kenn ich noch jemand rutschte es mir heraus. Odhran hatte ich nicht einmal ansatzweise davon abbringen können, dann würde das hier wohl auch nicht klappen und warum kümmern? Genervt sprang ich auf, ich wollte mit ihrer Suche nichts zu tun haben und dieser komischen Besessenheit andere Familienmitglieder zu finden.
War.. schön dich kennen gelernt zu haben, Fayrou Fay. Und viel Glück bei deiner Suche fügte ich mit Sport in der Stimme zu.
Ha und ich hatte gedacht einmal die Nähe eines anderen Wolfes aushalten zu können, weil wir beide von den Menschen suchen kommen? Ich brauche niemanden! Ist ja schon fast krankhaft wie hier jeder sein Leben danach richtet jemanden zu finden. Ich sollte einfach allen aus dem Weg gehen!
Verärgert stürmte ich davon, sprang die Steine hinauf. Weiter und immer weiter, einfach weg von jeglichen Wokfspuren.

Auf dem Weg zum Tal:

Ich war Leevis Fährte gefolgt, was nicht gerade einfach gewesen war, da diese auch durch altes RedClaw Gebiet führte. Einige der Rudelmitglieder hatte es hierher nach dem Kampf verschlagen, um ihre Wunden zu versorgen und die von uns gebrachten Rationen – was meist die gesamte Beute war – zu verzerren. Da seit dem Kampf nun schon ein paar Tage vergangen waren, hatten sich mehr und mehr der Redclaws wieder zusammen gefunden – nachdem sie sich ja versprengt hatten. Ich konnte so neben Leevis Fährte auch den Geruch des Rudels wahrnehmen und war nur froh, dass der Wind die meiste Zeit gegen meine Laufrichtung strömte. So konnte ich mich durch die Schatten der Bäume und Büsche schleichen, wobei meine Ohren stets wachsam aufgestellt waren. Ich hatte kein besonderes Interesse daran als Prügelwolf für die Redclaws her zu halten. Ich wusste auch so, dass sie schon bald wieder zur alten Stärke zurück kehren und mein altes Rudel angreifen würden. Sorgte dieses Wissen dafür dass ich mich schamhaft umwand und kehrt machte? Nein, bei Weitem nicht. Es ließ mich eher unberührt, da ich ja wusste dass meine Brüder und auch Schwestern um den Posten des Alphas rangen, obwohl der Leib unseres Vaters erst wenige Tage kalt war.

Ein heftiger Windsog sorgte dafür dass die Baumwipfel laut knirschten, was mir einen derartigen Schrecken einjagte, dass ich hell aufjaulte. Dummerweise hörten die Redclaws mich, was wiederum dazu führte dass ich mich einer kleinen Gruppe gegenüber stehen sah. Es waren eigentlich nur zwei..na gut nur einer – von den Redclaws - ein eher junger Rüde, dessen Namen ich immer wieder vergaß, oder vielmehr vergessen wollte. Ach hallo.. Ich setzte ein falsches Lächeln auf, während mein Gegenüber bereits wild die Zähne fletschte Du hast hier nichts verloren Nexus! Sieh zu dass du verschwindest..es sei denn du bist hier um deine tägliche Ration abzuliefern. Bei den letzten Worten grinste der Rüde abwertend und seine Augen lagen kalt und arrogant auf mir. Normalerweise hätte mich dieses Verhalten wohl eingeschüchtert, doch in diesem Moment legte ich den Kopf einfach schief und seufzte dann. Weißt du, es gibt wichtigeres als eure verfressenen Mäuler zu stopfen. Mit diesen Worten richtete ich mich zu meiner vollen Größe auf, auch wenn es sehr ungewohnt war für mich, und stolzierte an dem Rüden vorbei. Dieser ließ sich die Beleidigung verständlicher Weise nicht gefallen und sprang mich, in dem Versuch mich an der Schulter zu erwischen, an. Doch gekonnt wich ich aus und knallte meine beiden Vorderpfoten mit aller Kraft auf seinen Kopf, nachdem ich meinen Oberkörper in die Luft geworfen hatte. Benommen blieb der Rüde liegen und fiepte wegen der Kopfschmerzen, die ich ihm wohl beschert hatte. Ich zog eine Augenbraue hoch und kniff die Rute ein. Sollte der Rüde zu sich kommen, würde er sicher sein Rudel herbei rufen. Ganz toll gemacht Nexus..nun aber die Pfoten hoch und laufen!

Gedacht – getan. Noch immer die Fährte von Leevi in der Nase sprintete ich los, jagte durch das Redclawgebiet. Kurz bevor ich dieses verließ vernahm ich tatsächlich das alarmierende Heulen des Rüden. Doch ich war bereits zu weit weg, als dass das Rudel mich direkt attackieren konnte. So streckte ich in einem kindlichen Anflug die Zunge heraus und trabte dann weiter. Bald schon führten mich meine Pfoten und der Duft von Leevi an den Fuß eines Berges. Klettern…wirklich? Ach komm schon Leevi..hättest du dir nicht einen leichteren Pfad aussuchen können?! Ich schnaufte. Ich hasste es mich zu sehr anstrengen zu müssen. Dennoch begann ich mit dem Anstieg, wobei ich immer wieder vor mich her grollte, warum ich mir das hier überhaupt antat. Gerade mal hatte ich einen kleinen Teil der Strecke geschafft, da vernahm ich von weit oben ein Heulen, dessen Stimme eindeutig Leevi gehörte. Leeeviii! Waaarteee! Ich heulte meiner Schwester, dessen Konturen sich vom Bergkamm abhoben nach. Doch sie war wohl zu weit weg um mich zu hören. Ich stieß säuerlich einen Stein weg, ehe ich mich daran machte den Pfad weiter hinauf zu steigen.

Ankunft - > Gipfel der Berge

Ich schleppte mich hechelnd den letzten Rest des steilen und steinigen Pfades empor, welchen Leevi gegangen war. Ich war völlig außer Atem und blickte umher. Sekundenlang stockte mir der Atem und meine Augen wurden groß. Hier war Leevi die ganze Zeit? Mit Staunen und auch leichter Verwirrung betrachtete ich das Tal, welches sich mehr und mehr in meinen Blick begab. Mein Herz begann aufgeregt zu hüpfen, was eher eine Seltenheit war. Unter der Herrschaft der Redclaws hatte es nur selten Momente der Freude oder Gefühle gegeben. Ich sprang wie ein verspielter Jungwolf hin und her und fiepte freudig. Dieses Tal wirkte so sanft, so ..ja so frei von Unterdrückung und Hunger. Meine Rute begann rhythmisch zum Herzen zu wedeln. Gerade versuchte ich wieder Leevis Fährte zu finden, da trug ein starker Windstoß meinen Duft in das Tal hinunter.

(Nach Rücksprache mit Leevi wird dieser bis an den Lachsfluss gelangen)

Ich versuchte trotz des kalten Windes einen sicheren Weg nach unten zu finden. Vielleicht würde ich sie ja dort unten finden? Auch wenn ihre Fährte hier nicht mehr so stark war, da der Winterwind diese bereits mit sich gezogen hatte.

-- >Lachsfluss

Ich beobachtete Odoru mit schief gelegtem Kopf. Warum sieht er so traurig aus? Fragend sah ich Nora an. Ob sie wusste warum der große Rüde derart traurig den Mond angesehen hatte? Ich drückte dann meine Nase in Sirius Fell, welcher wohl ein wenig eingedöst war. Der kalte Wind zog an meinem noch recht dünnen Welpenfell, weshalb ich mich winselnd an Nora drückte. Können wir gehen? Hier ist es sooo kalt!

Ich leckte beide Welpen ab und sah zu Odo. weißt du Flare...Sirius Papa kann nicht sprechen...das macht ihn vermutlich traurig erklärte ich und stand auf Liebster? Lass uns gehen sagte ich zu ihm und sah ihn lange an. Ich würde Sirius versuchen die Klopfsprache beizubringen.

Ich hatte noch etwas länger den Mond angestarrt, so als erhoffte ich mir eine Antwort von Luna. Als ich nun Noras Stimme hörte nickte ich. Hier oben war es zu kalt für die Welpen. Noch immer sorgte der Wind dafür, dass man die Stellen in meinem Fell sehen konnte, aus welchen ich die Büschel gerissen hatte für unsere Schlafmulde. So vorsichtig wie möglich stieg ich vom Felsen herunter und trabte zu meiner Familie. Ich rieb einen Moment meinen Kopf an dem von Nora und nahm dann behutsam den eingeschlafenen Sirius am Rückenfell. Bald würde ich ihn nicht mehr so tragen können. Ich nickte auf Flare, sie war schließlich leichter als Sirius, also bat ich so Nora stumm darum, dass sie die Welpin trug. Dann machte ich mich langsam auf den Abstieg, darauf achtend dass mein Kopf hoch genug war, dass Sirius nicht den Boden streifte. Mein Weg schlug ich wieder Richtung Fluss ein, zurück zu unserer Mulde.

-->Odoru mit Sirius (einverständnis liegt vor) Lachsfluss

Besorgt musterte ich die Stellen im Fell meines Gefährten und nahm Flare vorsichtig am Fell hoch und folgte ihm.

--> Lachsfluss

Weiter und weiter war ich gesprungen, zog mich mit den Vorderpfoten an den großen Steinen hoch, sprang aus dem Stand auf den nächsten Felsen. Weiter, weiter..!
Mein Atem rasselte und meine Zunge hing fast bis zum Boden und mein Hecheln klingelte mir in den Ohren.
Bin ich weit genug?
Meine Frage wurde von meinem Körper beantwortet, als ich den nächsten Sprung nicht schaffte.
Meine Läufe aufgeschürft und in Hasentempo hechelnd, lag ich, mit ausgestreckten Läufen, auf dem Bauch auf dem Felsen.

Auch nach mehren Versuchen gelang es mir nicht mich aufzurichten, aber ich zog meine Pfoten an, kippte dann jedoch zur Seite weg und viel in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf.

Besorgt beobachtete ich die Bewegungen meiner Jüngsten, die sich langsam aber sicher dem Felsspelt näherte. Niak hatte bisher nicht auf meine Redeversuche reagiert, was mich etwas stutzig machte. Als Flora schließlich beinahe den Eingang erreicht hatte, stand ich mit wackelnden Beinen auf und fing die Kleine ab. Na!, rief ich tadelnd und hielt die Kleine sanft am Rückenfell zurück. Wenn, dann gehen wir alle gemeinsam! Zugegeben, ich war ganz die Übermutter. Doch ich hatte viel zu große Angst um das, was mir nach Nikais Tod und dem Rausschmiss aus dem Rudel noch geblieben war. Beruhigend leckte ich meiner Tochter den Rücken, ehe ich sie unwahrscheinlich sanft zu ihrem Bruder zurücktrug und dort absetzte. Du kannst sie nicht ewig gefangen halten, warf mir eine innere Stimme vor. Kann ich doch, patzte ich gedanklich zurück, auch wenn ich der Stimme wohl oder übel Recht geben musste. Bereits jetzt war der Erkundungstrieb meiner Welpen viel zu groß und auch von der Größe her, wurde es in dem kleinen Gewölbe langsam zu eng. Nur noch ein paar Monate, flehte ich die Zeit an. Zeit, die ich einfach nicht hatte.
Um meine Kleinen von dem überaus interessanten Ausgang abzulenken, zog ich schnell ein paar Fetzen Fleisch von den Kadavern vor der Höhle hervor und kaute sie den beiden eifrig vor, ehe ich die Masse auf die Erde rutschen ließ. Probiert mal, forderte ich sie rutewedelnd auf. Sie müssten alt genug sein.