Ich lief zielgerichtet durch den Wald, bis sich der Geruch plötzlich änderte. Das Revier der Bergwölfe. Ich lief ein paar Wolfslängen an der unsichtbaren Grenze entlang, bis ich mich einfach hinlegte und wartete. Irgendwann muss sie doch raus kommen.

Unruhig lief ich an der Reviergrenze von den Zigeuner Ruldel auf und ab, und blickt hin und wieder in das Revier, es machte mich wahnsinnig da ich wissen wollte wie ist der kleinen Fähe ging. Ich wusste jedoch auch das ich mich in Gefahr bringen wenn ich als Streuner, das Revier ohne Zustimmung das Revier betreten würde.

Nachdenklich lief ich durch den Wald und versuchte etwas ausfindig zu machen das uns eine Weile satt hielt. Ich roch Wildschwein und knurrte leicht, ganz sicher nicht. Ich lief weiter und duckte mich als ich ein Reh roch. Meine Schritte würden bedachter und ich schlich in enger werdenden Kreisen um das Tier das mich bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.

Als ich kurz davor war es anzuspringen bemerkte es mich und lief los. Knurrend stürzte ich mich hinterher und jagte es durch den Wald bis ich so wenig Abstand zu dem Tier hatte das ich es seitlich ansprang und es stolperte. Es knackte und es fiel hin, es hätte sich bei dem Sturz das Bein gebrochen. Ich Verbiss mich sofort in die Kehle des Rehs und ignorierte das wilde Schlagen der Hufe bis es schließlich aufhörte. Ich ließ los und leckte mir über den Fang ehe ich es packte und mit zerrte.

--> Ebene

Ich nickte. Mit der Beschreibung konnte ich schon etwas mehr anfangen und auch mit ihrem Auftrag konnte ich sehr gut leben. Ich wartete noch einige Sekunden, dann schlich ich konzentriert los. Mir war es ungeheuer wichtig, eine gute Figur zu machen und darum gab ich mir doppelte Mühe. Auch, weil ich Kobalt später imponieren wollte. Aufmerksam und nervös zuckten meine Ohren umher, während ich mich immer weiter auf das kränkliche Tier zubewegte. Als die deckenden Büsche immer mehr verschwanden, drehte ich mich noch einmal prüfend zu Mama um, um zu sehen, wie weit sie schon gelaufen war. Dann verließ ich die Deckung in einem schnellen Galopp und trennte unsere auserwählte Beute geschickt von der fliehenden Herde. Das Reh gab panische Laute von sich, doch ich konzentrierte mich einfach nur auf seine Bewegungen, um es nicht zu verlieren.

Morgana

Die Lektion war vorbei, jetzt war er auf sich gestellt und ich musste mich beeilen. Da ich Jive vertraute drehte ich mich um und verschwand in den Schatten, leise aber so schnell wie möglich jagte ich in einem Bogen um Jive und das Reh, es bemerkte mich nicht da es so abgelenkt war.
Seine Bewegung waren steif und langsamer aber es war immer noch eine ernst zu nehmender Gegner denn auch Rehe konnten mit den Hufen auskeilen und waren schnell wenn auch wenig ausdauernd.
Die Freude der Jagt pulsierte in meinen Adern und jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Grinsend jagte ich über den mit Blättern bedeckten Waldboden, meine Pfoten trafen dumpf auf die Erde. Ich hatte schon einen guten Vorsprung und versuchte abzuschätzen wo sie heraus kommen würden.
Jetzt war es ja nicht mehr nötig leise zu sein also konnte ich die Pfoten und Hufe leicht ausmachen und stellte mich in Position.

Ich hatte Mama schon längst aus den Augen verloren, ich war ganz in den Bewegungen meiner Beute versunken und der Jagdtrieb nahm immer mehr Überhand. Mein anfangs noch recht zurückhaltendes Knurren wurde allmählich immer lauter, gar bedrohlicher. Es war tief und dunkel, wie das eines ausgewachsenen Rüden. Gewissermaßen war ich das ja auch, jedoch fühlte es sich nur selten so an. Die Zeit verfliegt...
Es kam mir vor wie gestern, als Jumper verschwunden war und ich mich auf die Suche machte. Als ich am Lachsfluss mit Kobalt rangelte und wenig später von Morgana attackiert wurde. Mama...
Meine Bewegungen wurden schneller, längst achtete ich nicht mehr auf meine leisen Schritte. Der Wind zog in meinem gesträubten Nackenfell, während ich um das Reh herumsprang und es fortwährend in die mir erwünschte Richtung trieb, meine Kiefer immer wieder knapp hinter seinen Beinen zusammenschlagen ließ und meine Muskeln bei jeder Bewegung spürte. Es fühlte sich...irgendwie gut an. Ich fühlte mich so lebendig, fand allmählich sogar Gefallen an der Jagd. Doch der ferne und nur leichte Geruch meiner Ziehmutter, riss mich aus meinem Jagdfieber. Sofort begann ich nebenbei nach Mamas Fell zu suchen, glaubte es kurz im Gebüsch zu erkennen und wechselte sofort die Richtung. Das gehetzte Reh reagierte sofort auf meine indirekte Aufforderung und wechselte die Richtung um geradewegs auf das rettende Unterholz zu zu jagen, welches ich ihm vor wenigen Minuten noch verwehrt hatte. Nicht mal den Geruch von Mama schien es zu wittern, zu sehr war es von meinem bösen Spiel verängstigt.

Nachdem sich das Reh auf Mama zubewegt hatte, hatte ich mein Tempo etwas verringert, sodass ich nicht mit Schwung in das sterbende Tier reinraste, sondern geschickt ausweichen konnte. Hechelnd blieb ich neben Mama und unserer Beute stehen und betrachtete es mit wild bebenden Nasenflügeln. Trotz allem hatte ich Mamas Erklärungen längst nicht vergessen und suchte immer noch wie versessen nach dem süßlichen Geruch, der sich angeblich im Blut des Rehs verbarg. Doch ohne Vergleich wurde das nichts und resigniert ließ ich die Ohren hängen. Mamas Versprechen hingegen, dass ich das nächste Mal töten durfte, hob meine Laune sofort und ließ meine Augen wieder strahlen. Ja! Danke, freute ich mich wedelnd und folgte anschließend ihrer Ausführung über Götter. Ein wenig Verwirrung zeichnete sich in meinem Blick ab, dennoch nickte ich zaghaft. An Götter hatte ich bisher nie geglaubt, jedoch war ich bestrebt, mich damit auseinanderzusetzen. Mein Hirn verarbeitete diese Information schnell, dann sah ich fragend auf unsere Beute. Was machen wir jetzt?, fragte ich zaghaft. Bringen wir es zu unserem Rudel oder verspeisen wie es hier? Ich freute mich auf die Gesichter, die sie alle womöglich machen würden, allen voran Kobalt. Und dann war da ja noch was anderes. Wann haben wir zuletzt alle gemeinsam gegessen? Es kam mir vor wie Ewigkeiten...

Huch, entfuhr es mir, als ich das Stück Fleisch neben meiner Pfote bemerkte. Ich hatte es vorher gar nicht realisiert. Zaghaft beugte ich mich herab und schnupperte an dem herrlich duftenden Stück, dann fraß ich es zügig auf, wobei mein Ohr auf Mama lag, um ihren Worten zu folgen. Das Fleisch war mit fünf Bissen in meinem Magen verschwunden, woraufhin ich kichernd die Schnauze zu Mama drehte. Schon fertig, rief ich lachend aus, dann besah ich das schwächlich wirkende Reh. Ich würde zu gern Kobalts Gesicht sehen, gestand ich fröhlich und wedelte bei diesem Gedanken glücklich mit der Rute. Doch dann wurde mir etwas bewusst, woraufhin sie etwas langsamer wurde. Ich muss mich noch entschuldigen, fiel mir ein, auch wenn ich noch immer auf mein Recht plädierte. Ich wollte schließlich keine Feinde im Rudel haben.

Oh Gott, ich hasste diesen Blick. Dieses Grinsen. Ist es so offensichtlich? Seit es mir damals gegenüber Barbossa rausgerutscht war, behielt ich diese Information lieber für mich, verbarg sie unter meinem dichten Pelz, der mir auch bei wechselnden Gesichtsfarben ein treuer Schutz blieb. Dass Mama nun all dies zu wissen schien, gefiel mir gar nicht und ließ meine Laune hinunterrasseln. Mamaaa!, rief ich verzweifelt und langgezogen aus und wäre es mir möglich, hätte ich mir jetzt wohl das Fell gerauft. Es ist nicht so wie du denkst, versuchte ich meine Würde wieder herzustellen, folgte dann aber ihrem stummen Befehl und packte das Reh ebenfalls knapp neben der Stelle, an der sich auch Mamas Zähne fest in das weiche Fleisch bohrten. Dann begannen wir zu ziehen und verließen schneller als erwartet das Gebiet.

=> Rudelplatz (Nebelwölfe)

Ich lief mit gespitzten Ohren, und dem inzwischen wohl eingeschlafenen Sirius im Fang, durch die Reihen der Bäume. Hinter mir vernahm ich die leisen Pfotenbewegungen von Nora, welche mir dicht folgte. Durch die Nacht war kaum etwas zu erkennen. Doch wo die Sterne durch das Blätterdach drangen, konnte ich noch einigermassen erkennen wo wir lang liefen. Auch vertraute ich auf die Geräusche und Gerüche die mir entgegen drangen. Schließlich fand ich eine Gruppe von Bäumen, welche sehr dicht beieinander standen und einen guten Windschutz boten. Behutsam setzte ich Sirius an einem der Stämme ab, ehe ich begann eine Mulde in den Boden zu graben, welche groß genug für uns drei sein würde. Nora blieb derweil wachsam bei Sirius stehen. Zum Schluss legte ich noch einige weiche Blätter als Unterlage auf den Boden der Mulde. Dann legte ich mich hinein. Nora trug Sirius heran und legte ihn dicht zu meinem Bauch, ehe sie sich dazu legte. So lag Sirius zwischen uns beiden eingekuschelt. Ich ließ meinen Fang auf Vorderpfoten sinken und dämmerte in einen Halbschlaf über, die Ohren nach wie vor wachsam.

Nichts geschah um mich herum. Bis auf das Rascheln des Laubs hin und wieder war alles still. Lange halte ich das nicht mehr aus. Es erinnerte mich an die Gefangenschaft. Vorallem die lange Zeit in der dunklen Kiste. Damals war auch alles still. Die ganze Zeit. Ich hatte mich nach anfänglichen Ausbruchsversuchen nicht mal getraut, einen Mucks zu machen. Bevor mich die Stille wahnsinnig machte, sprang ich auf. Meine kräftigen Pfoten fanden einen Ast, den sie sofort zerbrachen. Das tat gut.
Doch noch immer war ich hier allein. Ich zögerte einen Moment, lief dann aber selbstsicher geradeaus in das Revier hinein.

>>Rudelplatz Bergwölfe