Ich sah, was Morgra tat und machte dasselbe. Hinter den Heidelbeersträuchern war ein guter Platz. Kaum hatte ich es mir bequem gemacht, als auch schon die Müdigkeit ihren Tribut von mir forderte und ich einschlief. Dieser Wald ist ein guter Platz, war das letzte, was ich dachte.
Wir waren zusammen und wir liebten uns. Mehr war dazu nicht zu sagen.
Die Stunden vergingen und die Zeit spielte keine Rolle. Eng aneinandergeschmiegt kuschelten wir und wärmten uns gegenseitig, als die Sonne unterging und die Dunkelheit der Nacht sich wie eine schwarze Decke über uns ausbreitete und uns umhüllte. Wir tauschten Zärtlichkeiten aus und badeten im Duft und in der Liebe des anderen. Wir fühlten uns eins - und vollständig. So sollte es sein! Der Herzschlag meiner Geliebten wurde mir vertraut, wie mein eigener und ich lauschte auch den Tönen unserer ungeborenen Welpen solange, bis ich sie auseinanderhalten konnte. Es waren tatsächlich vier und ihre kleinen Herzchen klopften stark und regelmäßig. Ich spürte auch, wie Yui sich immer mehr beruhigte und zu der Gelassenheit fand, die eine werdende Mutter so dringend benötigte und doch so oft vermisste. Sie brauchte, sie sollte keine Angst haben! Denke nicht einmal daran, ich könnte dich im Stich lassen! flüsterte ich ihr leise ins Ohr und liebkoste es anschließend mit meiner Zunge, während wir uns gegenseitig umarmten. Du musst Vertrauen haben und keine Angst! Ich weiss ja, dass du Schlimmes erlebt hast-auch Verrat, aber das muss nicht immer so sein. Du bist stark und ich bin stark. Wir sind nicht allein und haben Freunde. Ich bin sicher, wir werden es schaffen, Sonne meines Herzens.
Die Zeit verging. Wir schliefen zusammen ein und wachten zusammen auf. Schließlich graute der Morgen und die ersten Sonnenstrahlen brachten den See zum Erglühen und streichelten unseren Pelz. Die Vögel erwachten und begannen ihr morgentliches Gezeter, dass mich dieses Mal überhaupt nicht störte. Ich war ein glücklicher Wolf mit IHR an meiner Seite. Sag´mal, Liebes! flüsterte ich meinem Morgenstern ins Ohr. Was hältst du eigentlich von diesem Saki? Schließlich hatte sie ja die ganze Unterhaltung mitbekommen, aber nichts dazu gesagt. Ich glaube, Abruzzo mag ihn und fühlt sich wohl immer noch ein bisschen verpflichtet, weil er sein alter Schüler war. Könntest du dir vorstellen, dass er sich uns anschließt, mein süßer Rauschepelz? Zärtlich kraulte ich ihr mit meinem Fang sanft das Nackenfell. Ich denke, er könnte ein Gewinn für unser Rudel sein. Ein weiterer Jäger, der Kampferfahrung hat, würde unseren Welpen noch besseren Schutz versprechen. Ich weiss ja, dass du im Moment keinen Trubel magst, aber wenn die Welpen erst einmal da sind, wird es auch Trubel ohne Ende geben und dabei könnten wir Hilfe gut gebrauchen, was meinst du?
Meine Ohren spielte. Ich überlegte mit geschlossenen Augen Ich hab nix dagegen mein Schatz. Solange ich dich mal für mich mal allein hab und wir irgendwann mal wieder jagend gehen können sagte ich leise und kuschelte mich eng an mein größten Schatz
Das kann ich gut verstehen, meinte ich. Mir würde das Rennen auch fehlen. Aber das wird ja nun bald vorbei sein! Außerdem finde ich, dass du einfach prachtvoll aussiehst - von wegen Tonne! Geradezu zum Anknabbern! fügte ich noch hinzu und schnappte sogleich nach ihrem Öhrchen.
Ich wollte ihn gerade folgen als ich ein lautes Aua lasst das rief. Conn warte. Verdammt tut das weh. Also benehmt euch mal dadrin das tut der Mama weh
Ich lauschte und tatsälich war Ruhe und ich stand wieder auf. Danke mein Schatz die schein auf dich zu hören sagte ich und ging dann langsam los. Ich fühlte mich schwerfällig aber nicht mehr lange und sie kommen
Scheinbar hatte es funktioniert. Wenn das auch so klappt, wenn sie erst mal auf der Welt sind, dann wäre das toll! Aber ich kannte Welpen. Schließlich habe ich lange genug welche gehütet. Es wird natürlich nicht so sein! Jetzt ging es endlich zurück nach Hause.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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28.10.2017 11:00
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