Mit langsamen Schritten begab ich mich an den Rand, und ließ mich mit leicht zurückgelegten Ohren an den nieder während ich in die Ferne blicken. Ich hatte nicht viel auf meine Reisen gebraucht, ein Platz für die Nacht und ab und zu etwas Futter und Wasser mehr brauche ich wirklich nicht. Ich hätte niemals geglaubt dass ich mich je wieder ein Rudel anschließen würde, und doch war ich nun hier, auch glaubte ich niemals für jemanden so zu empfinden wie ich es für Treb tat, und doch tat ich es. Doch kam wieder diese Zweifel in mir auf, könnte ich überhaupt jemals ein gutes oder Mitglied werden ? Und was noch wichtiger war könnte ich jemals die Partnerin sein die sich Treb so sehnlich wünscht ? Mit diesem meinen Fragen in meinen Gedanken, schloss ich meine Augen und genoss die Stille und Einsamkeit.

Mit Anbruch des neuen Tages öffnete ich meine Augen, streckte mich kurz bevor ich mich mit angelegten Ohren um sah, die Frage hat mich auch über die Nacht beschäftigt. Mit weiterhin angelegten Ohren achte ich mich auf den Rückweg, zum Rudelplatz, während mir Unterbewusstsein klar oder deswegen ein weiteres mal versagen würde.


Rudeltplatz Zigeuner Rudel <<----

Ich erreichte den Aussichtspunkt. Nichts... gut
--> stillgelegte Gleise

Als ich an dem Punkt ankam, wo Treb eine Markierung hinterlassen hatte, ließ ich einen Moment die Ohren sinken. Er ist nicht hier. Schnell jedoch fand ich eine neue Fährte und folgte dieser.

--> Still gelegte Gleise

Nahtlos an unser Gebiet grenzte der Aussichtspunkt. Ich wusste nicht wo ihr Rudelplatz war, doch den würden wir schon noch finden. Sie konnten uns nicht entkommen, nicht dieses Mal. Sie waren zu weit gegangen und würden bluten. Wie als würde ich mich auf den Geschmack ihres Blutes freuen, leckte ich mir über die Lefzen.
Da ich nicht wusste ob sie Wachen aufgestellt hatten aus Angst vor uns verlangsamte ich meine Schritte. Auf meinem Gesicht erschien ein kaltes und böses Lächeln. Wachsam hielt ich die Nase in die Luft und die Ohren aufgestellt. Knurrend schüttelte ich meinen Kopf und nieste angewidert. Ekelhaft , sagte ich zu Dash der mir gefolgt war mit deutlichem Ekel in der Stimme.
Allerdings konnte ich keinen frischen Geruch identifizieren und schüttelte somit erneut meinen Kopf.

Ich war kaum eine Meter hinter Billy und hielt meine Nase ebenso wie er in den Wind. Keine Wachen, als würden sie erwarten, dass wir ihnen ihr Vergehen vergeben. Das machte mich fast noch wütender, doch sie würden schon sehen was sie davon hatten. Billy und ich würden ein Exempel statuieren. Niemand vergriff sich an meiner Familie. Doch so wütend ich war, so ruhig wirkte ich nach außen. Meine sonst warmen dunklen Augen waren eisig und voller Hass stur auf mein Ziel gerichtet. Ich wollte jemandem wehtun. Irgendwer musste leiden. Suchen wir weiter, groß kann dieses mickrige Revier ja nicht sein.

Ich nieste noch ein Mal und nickte, Zigeuner. Sie haben sich hier eingeschlichen, haben sich eingenistet wie Parasiten. Sie sind ein zusammen gewürfeltes Rudel, das hat man doch beim Alphatreffen gesehen. Sie haben keine Chance und jetzt fühlen sie sich sicher genug nicht mal Wachen auf zu stellen? . Ich lachte höhnisch und meine Augen funkelten wütend und kalt. Ein Knurren drang aus meiner Kehle während ich mich zu meinem Bruder umdrehte, sie werden bluten . Es war gleichzeitig eine Frage und ein Versprechen, ich wollte von meinem Bruder die endgültige Gewissheit, dass wir keine Grade walten lassen würden. Sie mussten zahlen für das was sie getan hatten, zwar wusste ich, dass er ebenso wütend war aber ich wusste auch, dass er ein sanfterer Wolf war als ich. Er kämpfte nicht gerne.

Ich hörte Billys Frage und nickte knapp. Sie werden bezahlen. Nicht wir hatten diesen Streit zum Krieg gemacht, wir hatten nicht getötet, sie schon. Ich war bereit zu kämpfen. Ob ich bereit war zu töten wusste ich selbst nicht.

Ich knurrte dunkel, @Dash lass und dieses Zigeuner Gesindel suchen. Es kann doch nicht sein, dass sie nicht auf uns warten. Ich will meine Zähne endlich in irgend etwas versenken.
Böse funkelten meine Augen während ich kurz zu zu meinem Bruder sah und dann eine Richtung aussuchte.
Da ich mich hier nicht auskannte lief ich einfach irgendwo hin, ich konnte nicht mehr still stehen bleiben.
-Alte Miene

Ohne ein Wort zu sagen nickte ich und folgte Billy.
(Alte Miene)

Der Wind peitschte mein Fell in alle Richtungen, als wir auf den luftigen Aussichtspunkt herauf liefen. Ich war rückwärts vorgegangen, langsam und stets darauf bedacht nicht zu stolpern. Aus dem Körper zwischen meinen Zähnen war mittlerweile jegliche Wärme gewichen und er blutete auch nicht mehr. Ich konnte die Wölfinnen die mich begleiteten nicht ansehen, musste ich doch immernoch innerlich um Fassung ringen.

Es war ein schwerer Aufstieg gewesen. Das lag nur nebensächlich an dem Hang an sich. Am höchsten Punkt blieb ich stehen und sah zu Kasai. Sie sollte meiner Meinung nach einen geeigneten Platz aussuchen, war es doch ihre Idee gewesen. Es stank merklich nach Schattenwolf, dass ging durch Sinners schwächer werdenden Eigengeruch hindurch.

Kasai:
Endlich erreichten wir den Aussichtspunkt. Obwohl wir alle gemeinsam den Leichnam getragen hatten, war der Weg beschwerlich gewesen. Nicht zuletzt das letzte Stück, da uns der Gestank des Schattenrudels entgehen strömte. Von hier sind sie also gekommen. Ich ließ Sinners Körper los und schmiss mich grade zu aggressiv, auf jene Stellen, welche besonders stark nach Schattenrudel rochen, und wälzte mich dort, um den Geruch unseres Rudels zum über decken zu nutzen. Erst als ich zufrieden war, begann ich mich nach einem geeigneten Platz für das Grab umzusehen. Ich entschied mich für eine Stelle, über welcher ein leichter Felsvorsprung Schatten warf und Büsche standen, welche in meiner Erinnerung im Sommer wunderschöne Blüten trugen. Was haltet ihr von dieser Stelle?

Es kostete mich einiges an Überwindung nicht vollends die Fassung zu verlieren, als der Wind gewisse Gerüche zu mir hinübertrug. Ich lies Sinner sanft auf den Boden ab. Ein schöner Ort. Ich rang mir ein mühseliges lächeln ab, dann ging ich einige Schritte von den anderen weg und hob mein Bein. Das Rudelgebiet musste stärker markiert werden und vorallem musste dieser Gestank weg. So machte ich eine Tour an all die größeren Ecken in der Umgebung, bis ich schließlich wieder bei den Wölfinnen und Sinner angekommen war. Dann los. Ich nickte in Richtung der Stelle, die Kasai ausgewählt hatte, machte einige Schritte in die Richtung und begann schon einmal zu graben.