Grollend schnappte ich nach seiner Schnauze, als er mir das Fell verwüstete und zog eine Schnute. "Ist doch klar, dass man müde ist wenn man den ganzen Tag auf dich aufpassen muss", konterte ich murrend und drehte die Ohren zurück. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein verschlafenes Gähnen und eilig wischte ich mir mit den Vorderbeinen über die Augen, um die verräterischen Spuren zu entfernen. Erst dann sah ich mich um und trottete mit leicht gehobener Rute auf den Wasserfall zu. Meine Schnauze versank in den kühlen Fluten und ich trank hastig ein paar Schlucke, ehe ich mich weiter dem Felsvorsprung näherte und herabsah.

Kurz sank mein Grinsen bei ihrem Kommentar, bevor es sogar noch breiter wurde. Auf mich aufpassen? Ist es nicht eher umgekehrt? Fragte ich gut gelaunt. Das sie nach meiner Schauze schnappte beachtete ich bis auf ein zurückziehen meines Kopfes nicht. Warum sollte ich auch? Das würde doch bloß den Spaß verderben. Stattdessen sah ich ihr zu wie sie sich die Pfoten über ihre Augen strich und folgte ihr dann in einem kleinen Abstand. Das sie so nah an der Klippe war gefiel mir nicht. Du solltest vielleicht einen Schritt zurück gehen, nicht das du noch runter fällst. Natürlich sagte ich auch das in einem belustigten Tonfall, auch wenn ich tatsächlich nervös war. Zum Glück hatte sie ihren Rücken in meine Richtung gedreht und konnte es somit nicht sehen.

Wochenlang war ich umhergestreunt. Wo zum Teufel bin ich nur hier gelandet? Es war ein wunderschönes Tal. Nach der langen Reise war ich geschwächt und müde. Ich roch einige Fremde Wölfe, blieb aber sicherheitshalber erstmal in einiger Entfernung. Ich hob die Schnauze in den Wind und witterte. Der Geruch von Weibchen lag in der Luft. Es war göttlich. Nervös schlug ich mit meinem Schwanz hin und her. Wie ein weißes Kaninchen verschwand ich zwischen den Bäumen und dann erstreckte er sich vor mir. Ein Wasserfall. Das Wasser fiel unaufhörlich hinunter auf die Felsen, nur um dort zu brechen. Der Anblick war atemberaubend. Einen Moment hielt ich inne.
Dann lief ich schnellen Schrittes weiter.

----> Am Lachsfluss

Ich musste bei seiner Erwiderung schmunzeln, jedoch versuchte ich es zu verbergen. Als ich seinen Einwand hörte, grinste ich in mich hinein, doch da ich mit dem Rücken zu ihm stand, würde er es bestimmt nicht sehen. "Och, ich kann schon aufpassen", erwiderte ich trocken und schob mich wie zu Bestätigung näher an den Vorsprung heran. Meine Rute pendelte neugierig auf Halbmast, während meine Ohren gespitzt waren. "Das ist der Lachsfluss", bemerkte ich, als ich den Fluss von oben betrachtete, der sich wie eine blaue Schlange durch die Gebiete schlängelte. Plötzlich bemerkte ich eine helle Bewegung an meiner Seite. Erschrocken fuhr ich herum, wobei ich tatsächlich fast ausgerutscht und abgestürzt wäre, doch ein kleiner Vorsprung rettete mir nochmal das Leben und ich entfernte mich durch wenige Sprünge ein paar Meter vom Abgrund. Auslöser war ein grauer Rüde, welcher gerade das Weite suchte. Perplex schüttelte ich den Kopf und trat näher an Zero heran. "Wer war das denn?", murrte ich fast schon entrüstet, um von meiner eigenen Dummheit abzulenken.

Natürlich rieb sie es mir unter die Nase und ging noch ein Stückchen nach vorne. Das ich ihr zuhörte konnte ich nicht bestätigen, viel zu sehr überlegte ich wie ich sie da weg bekommen konnte. Vielleicht sollte ich sie einfach weg ziehen...Gerade als ich meinen Plan in die Tat umsetzten wollte um die Fähe da weg zu bekommen, fiel sie beinahe herunter und mit panisch aufgerissenen Augen versuchte ich sie zu packen. Tala hatte allerdings schneller reagiert und war auf einen Vorsprung gelandet. Ich weiß nicht. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich hin. Am liebsten hätte ich ihr irgendwelche Schimpfwörter an den Kopf geworfen, aber mehr als sie erleichtert anzuschauen bekam ich gerade nicht zusammen. Also deutete ich auf ein etwas sicheres Plätzchen das nicht direkt am Abgrund war. Geht es dir gut? Fragte ich dann und sah sie mit ehrlich besorgtem Blick an, sie hatte mir echt einen Schrecken eingejagt.

Ich kam erst wieder aus den Gedanken heraus als ich plötzlich an den Felsenfällen stand. Oh.. ich sah mich nach Arriku um. Dann flog mir ein Geruch in die Nase. In er Nähe unserer Mulde waren zwei Fremde.

Ich kam nur Sekunden nach Shaien an und drückte mich sanft an ihre Seite. Ich bemerkte die beiden anderen sofort, doch war es mir egal. Dies hier waren freie Gebiete. Die Mulde konnte ich jederzeit neu ausheben, wobei diese ohnehin nicht geschützt genug lag. Ich begann den nahen Waldrand mit den Augen nach günstigen Büschen abzusuchen, unter denen ich eine Mulde für Shaien und die Welpen ausheben konnte. Ich versuchte bereits mir vorzustellen wie es werden würde. Ich hoffte so sehr, dass ich alles richtig machen würde.

ICh schüttelte mich Kurz und leckte Arriku über die Lefzen. Woran denkst du gerade. fragte ich vorsichtig

Ich zuckte etwas zusammen als Shaien mir über die Lefzen leckte. Ich..habe mich nur gefragt..ob ich ein guter Vater sein werde..für die Welpen..ich..ich habe bisher ja nie erfahren, wie es mit richtigen Eltern ist. Sicher..Argon hat sich damals sehr viel Mühe gegeben und auch Cantarella..aber Ich seufzte Ich habe einfach immer gespürt dass ich kein Teil ihrer Familie bin. Ich lächelte leicht traurig und entdeckte dann einen großen Strauch, an welchem der Fluss entlang strömte. Wir könnten darunter einen kleinen Eingang und eine Mulde graben, in welcher du und die Welpen geschützt wären Flüsterte ich dann Shaien zu.

Ich drückte meinen Fang sacht an seine Kehle. Hey, du wirst ein toller Vater. Hänge nicht an der vergangenheit, wie, wer war. Sondern wie du sein wirst.
Und ich weiß du wirst wunderbar sein. Keiner ist besser geeignet als du. sagte ich sanft. Dann sah ich zu der Besagten stelle. Ja die ist Perfekt. sagte ich lächelnd

Ich brummte leicht, was Shaien an ihrem Fang spüren dürfte Du hast ja Recht. Dennoch nagte die Unsicherheit an mir. Ich stubste Shaien an und trabte dann zu dem Strauch, suchte eine geeignete Stelle um einen Eingang zu graben, durch welchen ich Shaien mit Futter versorgen können würde, und wo sich sicher schnell an das Wasser heran kam, ohne zuweit von den Welpen weg zu sein. Ich prüfte hier und dort sogar den Boden und fand dann eine Stelle, die ich für geeignet hielt. Da ich nicht wusste wann die Jungen kommen würden, war es besser schon jetzt mit der Mulde zu beginnen, ehe es zu spät war. So begann ich sorgsam mit dem Graben des Tunnels.

Ich lächelte sanft und sah ihn zu Soll ich helfen? fragte ich neugierig und trat langsam heran. Ich wollte nicht unnütze herum stehen wo Arriku doch so müde aussah

Inzwischen war mein Brustfell voller Erde, da ich den Eingang sehr tief nach unten grub Du kannst gleich die Mulde soweit ausheben, wie du meinst dass du und die Jungen es brauchen werden. Schieb dann die Erde einfach zum Eingang, dann hole ich sie raus! Damit setzte ich meine Arbeit fort, bis ich der Meinung war dass es tief genug unter den Strauch ging und trat dann nach draussen und ließ mich hechelnd neben den Eingang plumpsen. abwartend sah ich dann Shaien an.

Ich sah ihm zu und dann trat er heraus. Mach ich. sagte ich und trat in den Ausgehobenen Eingang. Dort begann ich erde nach Draußen zu schieben. Immer weiter ging ich hinein und schob die Erde hinaus. Immer weiter grub ich eine Mulde. Ab und an machte ich eine Verschnaufpause und machte dann weiter. Als ich der Meinung war das die Mulde Groß genug war, trat ich hinaus und legte mich hechelnd an den Flusslauf und trank Wasser.

Ich hatte mich schließlich wieder erhoben und die Erde, welche Shaien heraus schob, weiter weg geschoben, so dass der Eingang stets frei lag. Als sie sich zum Trinken an das Wasser begab, tat ich es ihr gleich. Das frische, kühle Wasser tat in der Kehle, welche mir wie ausgetrocknet vorkam, richtig gut. Dann begann ich in der näheren Umgebung nach weichem Nestmaterial zu suchen. Schließlich sollten die Welpen es warm und weich haben!