Ich hatte das Gefühl herumtollen zu müssen. Ich sprang auf kleiner Felsen und durch seichtes wasser. Ich lachte und fühlte mich wohl. Immer wieder sah ich zu Arriku herüber.

Ich lachte und jagte dann hinter Shaien her, stubste sie immer wieder an und sprang sogar leicht über sie. Dann versuchte ich sie ins seichte Wasser zu drücken. Dabei wedelte meine Rute fröhlich.

Ich begab mich mit meiner typischen Haltung, in der ich den Kopf leicht erhöht über den Schultern und die Rute parallel zum Boden trug, in die Richtung des Wasserfalls nahe der Felsen. Mir waren die anderen Wölfe hier schon längst aufgefallen, doch ich hatte keinerlei Interesse an ihnen. Meine Miene blieb typisch kalt und von jeglicher Emotion unberührt. .. mit jedem meiner Schritte kam ich näher ans Ufer des Sees, in dem die Felsenfälle mündeten.

[Sasuke wechselt in die ---> Berge]

Ich lachte und machte Arriku leicht nass. Ich biss ihm verspielt ins ohr und sah schwarzes Fell vorbei flitzen. Ich trabte wieder zu unserer Mulde und legte mich hinein. Ich war auf einmal ganz müde geworden.

Ich schüttelte mir das Wasser aus dem Fell und sah besorgt Shaien nach. Sie war in den letzten Tagen immer recht müde. Ob sie krank wurde? Besorgt trabte ich zu ihr und leckte ich liebevoll über den Kopf. Dann trat ich zu unserer Beute und riss ein großes Stück Fleisch heraus. Dieses legte ich zu Shaien in die Mulde und sah dann wachsam umher.

Nach einer langen Zeit wachte ich wieder auf und sah direkt vor mir ein Stück Fleisch. Ich streckte mich und begann das Stück Fleisch zu verschlingen. Als das weg war drückte ich meinen Kopf an Arriku's Kehle. wollen wir das Tal weiter Erkunden? fragte ich lächelnd

Als Shaien wach wurde wedelte ich erleichtert mit der Rute, meine eigene Müdigkeit ausblendend und vor allem verbergend. Sehr gerne! Mit diesen Worten erhob ich mich und rieb meinen Fang an Shaiens. Dann sah ich sie abwartend an, ehe sie sich an meine Seite gesellte. So liefen wir dicht nebeneinander los.

-->Wäldchen mit Shaien

Als ich meine Beute endlich in langsamen Trotz eingeholt hatte ging mir die Zunge aus dem Maul und Speichel triefte heraus -ich war so hungrig wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Ich fühlte mich seltsam schwach von all der fehlenden Nahrung und der leckere Geruch verschlimmerte das Gefühl nur noch. Die Mäuse als Mahlzeit zu nehmen war eindeutig zu wenig gewesen.
Ich zwang mich zur Geduld. Vorsichtig schlich ich so lautlos wir möglich um die Rudel Tiere herum. Es waren kaum mehr als sechs Ricken mit ihren Halbstarken Kitzen. Unglücklicherweise konnte so immer eine der Mütter Wache halten, während die anderen durch das weiße Schneefell wühlten oder den Bäumen Essbares entrissen.
Der Wind war still, dich ich hatte sie immer gut in Blick, suchte mir meine Beute heraus Das Kitz da drüben sieht kleiner aus als die anderen.. Es kam mir wie Tage vor, dass ich näher zu dem ausgewählten Tier schlich, immer behutsam eine Pfote nach der anderen, ein Spiel der Muskeln während ich die Pfote ganz dachte aufsetzte, Ehe ich das Gewicht verlagerte und die nächste hob.
Mittlerweile war auch die Gruppe etwas weiter gewandert, ärgerlicherweise immer in Bewegung, die großen Ohren aufmerksam drehend. Doch ich schaffte es die Arten nachzuahmen und mein hungriges Selbst zur olIrdnubg und Geduld zu zwingen.

Endlich stand ich Nähe an dem Kitz. Ich suchte mich zum Boden, die Muskeln angespannt, während mein Bauchfell fast den Boden berührte. Wer hätte gedacht, dass Schleichen so ein Kraftaufwand ist? Das Schmatzer des Kitz zog mich aus meiner neugewonnenen Bewunderung für Katzen weg.
Plötzlich war ich ganz nah Wenn ich jetzt den Kopf hebe sieht es mich! stattdessen duckt ich mich weiter, nur die Augen blickten hoch und keine Ohren vibrierten sacht um die Geräusche genau zu orten. Jetzt!

Ich katapultierte aus dem Unterholz, zu unfähig um danach wirklich schnell zu sein, aber Nähe genug um mit dem zweiten Satz das Kitz auf den Boden zu drücken. Die erschrocken Gruppe preschte panisch davon, aber das bekam ich kaum mit. Das tote Tier lag vor mir und der Geruch nach frischem Fressen brnebelte mich fast. Beute! Fressen, fressen,... Ich konnte keinen andere Gedanken mehr fassen und vergrub meine Kiefer in der Beute.

Fressen, fressen, ...

Es war bereits dunkel, als ich schließlich einfach nicht mehr weiter fressen konnte. Schmatzend, mir die Reste mit der Zunge aus den Zähnen holend, blickte ich auf meine Beute runter. Was für ein unordentliches Gemetzel. In meinem wilden Hunger hatte ich planlos alles aufgerissen und von überall angefangen, jetzt war die Beute an scheinbar allen Stellen offen wodurch sie sicher weniger lange haltbar dein würde. Doch mein Magen war zum ersten Mal seit langem mehr als ausreichend gefüllt.
Zufrieden und vom Fressen müde schleckte ich mir nur halbherzig über das blutige Maul und trottete dann, ständig die Beute im Blick, zum Fluss um von dem kühlen Nass zu schlappern. Das Wasser tat gut, aber ich rannte sofort zu meiner Beute zurück, bevor sich die frechen Raben darauf nieder lassen konnten.
Mit gefletschten Zähnen knurrte ich die Vögel an Ehe ich dir Beutereste zu mir unter einen Baum zog. Müdigkeit mcte sich warm in mir breit. Ich ließ es zu, gesättigt wie ich war, doch wachte ich immer wieder auf die Raben zu vertreiben. Wobei mir der Fuchs mehr Sorgen bereitete, der schlaue rote lag verborgen im Unterholz, lauernd, wartend und ich fürchtete in zu tiefen Schlaf zu fallen un meine Beute erfolgreich gegen alle vergreifen zu können.
Dennoch wurde ich immer wieder vom Schlaf geholt.

Nachdem ich Tage mit Fressen und Dösen verbracht habe, nur unterbrochen von dem ständigen Kampf meine Beute zu verteidigen, musste ich jetzt doch die Reste zurück lassen. Ich konnte beim besten Willen nicht mehr weiter fressen und dafür war der Aufwand zu groß. Träge trottete ich davon, immerhin war es bereits zu dunkel als dass die nervigen Raben sich darauf stürzten. Jedoch hörte ich ein Rascheln im Gestrüpp hinter mir und roch wie der Fuchs daraus hervor kam. Seine Geduld hatte sich ausgezahlt.
Immer noch missfiel es mir die Beute aufgeben zu müssen, "teilen" zu müssen, aber das alles war zu viel für einen einzelnen Wolf.

Und jetzt konnt ich endlich ohne Angst vor Beutediebe ans Ufer kaufen und von dem erfrischenden Nass schlappern und mein Blutverkehrs Fell säubern. Es war eine beruhigende Arbeit und so ließ ich mir Zeit mein ganzes Fell gründlich zu putzen.
Nach einer Weile erhob ich mich schließlich wieder und machte mich auf den Weg

--> Berge

Ich humpelte, da meine linke Schulter noch immer brannte. Auch rannen feine Blutrinnsale an der Vorderpfote hinab und hinterließen eine kleine Spur. Durstig und zugleich wachsam trat ich aus dem Waldrand. Ich witterte immer wieder, doch die Gerüche anderer Wölfe waren schwach. Offenbar war hier niemand mehr. Erleichtert humpelte ich an das Ufer und begann meinen Durst zu stillen. Dann dachte ich nach. Ich hatte eine Weile schon nichts gefressen - allerdings war Rennen und das Hinterherjagen im Moment auch nicht grade einfach. Mehrmals hatte ich es auf dem Weg hierher versucht. Doch der Schmerz in meiner Schulter war dann nur schlimmer geworden. Im Rudel hätte ich zumindest Reste bekommen.. Ich starrte mit einem Seufzen auf die Wasseroberfläche.

Zum zweiten Mal rannte ich durch den Wald, vorbei an Bäumen und Büschen, immer weiter geradeaus. Auch dieses Mal galt der Lauf nur einem einzigen Grund: Flucht! Immer wieder verließ ein entsetztes Keuchen meine Kehle, während vor meinem inneren Auge Unmengen von Blut floss und sich Wölfe regelrecht zerfetzten. Es waren Trugbilder, vermischt mit ein paar Erinnerungen. Ab und an blitzte das weiße Fell meiner Mutter auf, während die junge Stimme meiner kleinen Schwester immer wieder wie zur Untermalung erklang.
"Daddy!", "Daddy!", "Daddy!" - es tauchten Erinnerungsfetzen vor mir auf und ich schrie regelrecht vor Schmerz, als es krachte und die Stimme meiner Schwester mit einem panischen "Papa!!" verstummte. Im selben Moment rammte ich meine Pfoten in die steinerne Erde und kam rutschend zum Stehen. Eine gähnende Leere breitete sich vor mir auf. Ein paar Zentimeter mehr und ich wäre in den Abgrund gestürzt. Mein Puls raste, meine Brust vibrierte durch die hastige Atmung und dem wilden Schlag meines Herzens. Hustend wich ich vor dem Abgrund zurück und setzte mich beinahe automatisch hin. Ich fühlte mich wie erschlagen, doch zumindest waren die Bilder verschwunden. Die Stimme meiner Schwester spuckte jedoch noch immer durch meinen Kopf, wie eine ruhelose Seele. Wie in Trance ließ ich mich auf den Bauch gleiten und bettete meinen Kopf auf meine Pfoten, während ich trostlos auf den Boden starrte.

Bei den Felsenfällen angekommen, legte ich den Hasen vor meinen Pfoten ab und leckte mir einmal über das Maul. Dann drehte ich mich mit wedelnder Rute zurück um Tala anzusehen. Hier müssten einige Höhlen sein. Sagte ich und ließ meinen Blick in der Gegend herum schweifen. Hier war ich wirklich lange nicht mehr. Das letzte mal als ich hier war, war nicht gerade schön gewesen. Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie ich einer meiner Ausflüge gemacht hatte, dabei Pfötchen mitnahm und wir Beide hinunter gefallen waren. Ich schüttelte einmal meinen Kopf, bevor ich in die Richtung meiner Freundin grinste. Das war schließlich schon lange her, und so etwas würde mir nicht noch einmal passieren.

Erleichtert rannte ich auf das ruhige Wasser hinter den Felsenfällen zu. In meiner Verzweiflung übersah ich die anderen Wölfe und sprangs in den kalten Fluss, bis er mir an den Bauch reichte -was Recht schnell der Fall war.
Ich bin so nah an der breiten Stele des Flusses, wo sich die ganzen Wölfe tummeln, sicher schadet ein kleiner Bli- Stopp! ich unterbrach meine eigenen Gedanken und steckte kurzerhand meinen Kopf unter Wasser. Durch mein kurzer Fell in Gesicht drang das eisige Nass sofort an meine Haut und ich zog den Kopf japsend wieder aus dem Wasser. Kalt! Kalt! Kalt! ..
Angespannt blieb ich kurz in geneigter Haltung über dem Wasser stehen; ich schnupperte zaghaft - Nichts. Für den Moment war meine Schnauze blind und die Kälte brannte in meinem Gesicht, was mich von dem Gedanken den Lachsfluss hoch zu rennen abhielt. Nein, zu den Bergen!
Mit kräftigen Sprüngen setzte ich über den Fluss hinweg und jagte die Berge hinauf.
Weg, weg von den Problemen, bevor ich wieder schwach wurde.

--> Berge