Mit sorgsam gespitzten Ohren schob ich mich vorsichtig durch das dichte, karge Unterholz. Die Luft war erfüllt mit Gerüchen von Artgenossen verschiedenes Alters und Geschlechts - es waren viele und meine Sinne dementsprechend in Alarmbereitschaft. Ich war mir sicher, dass ich keine Grenze überquert hatte und nicht unerlaubt in ein Territorium eingedrungen war. Zumindest hoffte ich es, denn die vielen Fährten zeigten mir das Gegenteil. Doch es verwirrte mich, dass sie nicht zueinander passten, keinerlei Gemeinsamkeiten aufwiesen. Konnte es wirklich sein, dass ein Gebiet so dicht mit Streunern besiedelt war? Normalerweise wäre ich jetzt umgedreht und hätte vorsichtshalber einen Bogen um das Tal gemacht. Ich wollte keinen Konflikt auslösen und schon gar nicht in einen hineingeraten.
Aber das Rauschen eines Flusses war so verlockend, dass ich meinen Weg schließlich doch unbeirrt fortsetzte. Vor mir tat sich schließlich ein felsiges Ufer auf und ich betrat es, wobei meine Augen mit regem Interesse die offene Fläche begutachteten. Es waren viele andere Wölfe da. Manche befanden sich in einem Gespräch, andere versuchten zu jagen und wieder konnten die Gerüche nicht unterschiedlicher sein. Zielstrebig trat ich auf die Wasserkante zu und senkte meine Schnauze zum Wasser hinunter, wegen dem ich überhaupt erst hierher gekommen war. Nachdem mein Durst gestillt war, setzte ich mich auf und beobachtete schweigend meine Artgenossen. Was war das nur für ein Ort?

Mond


Ich kam am Lachsfluss an und sah wie erwartet wieder unendlich viele Wölfe. Schweigend betrachtete ich die Lachse die im Fluss wuselten.

Ich sah Naron bei seiner Fragerei eisern an. Dass er ebenfalls seinen Platz im Rudel wollte, sah ich ein, doch von einer gemeinschaftlichen Übernahme hatte ich nie gesprochen und es missfiel mir, dass er das so einfach fragte. Grollend hob ich leicht die Lefzen und drehte die Ohren zurück, während meine Rute in erhabener Position schwang. "Erstens war die Übernahme des Rudels keine Zielsetzung, sondern nur ein Gedanke. Es stimmt, dass ich den Alphaposten als Verlockung sehe, doch ich bin kein machthungriger Vollidiot. Und zweitens war nie von gemeinschaftlicher Übernahme die Rede. Ich verspreche nichts und wenn, dann ziehe ich das alleine durch." Meine Stimme wurde mit jedem Wort etwas bissiger und ich knurrte dumpf. Ich war in der Hinsicht absolut kein Teamplayer. Schnaubend sah ich einen Moment zur Seite, bevor ich Naron etwas freundlicher ansah. "Verzeih mir, aber ich hab mir dazu noch keine weiteren Gedanken gemacht", brummte ich. "Aber ja, deinen Platz im Rudel kann ich nochmal ansprechen."

Mia

Ich hatte ein laut und einen duft wahrgenommen und sah einen Hasen auf mich zu rennen. Im moment blendete ich alle um mich herum aus und Sprang auf den Hasen zu der in meine Richtung kam. Mit einem Geschickten Biss tötete ich ihn und lies ihn dann zu Boden Fallen. Ups...

Geduckt lies ich die ersten Bäume hinter mir zurück. Langsam bewegten sich meine Ohren in alle Richtungen. Meine Pfoten setzte ich mit großer Sorgfalt, sodass fast kein Laut von ihnen ausging. Mein Atem ging ruhig und langsam. Aufmerksam beobachtete ich das Unterholz, verließ mich aber mehr auf meine Nase und mein Gehör. Das Wasser wurde lauter. Ich verharrte, als ich die Stimmen anderer Wölfe vernahm. Der Wind (eher eine leichte Brise) stand günstig für mich, denn er kam aus Richtung des Wasser und verbarg somit mein Geruch. Ich blickte in die entgegengesetzte Richtung und einen Wolf (Keirr) , der abseits von den anderen saß. Kurz musterte den großen Rüden und bewegte mich langsam und lautlos weiter durch das Gebüsch, bis ich einige Meter hinter ihm war. Vorsichtig schob ich mich aus den Schatten und trat an das Wasser heran. Während ich trank, beobachtete ich die anderen Wölfen, die sich am Wasser tummelten.

Nach wie vor ruhte mein Blick auf den Artgenossen, die sich am Fluss tummelten und den verschiedensten Aktivitäten nachgingen. Während er von einem Wolf zum anderem wanderte, blieb er auch manchmal an der Umgebung hängen. An den Bergen, deren Gipfel majestätisch am Horizont aufragten, die tiefen Wälder und die beiden Flussbiegungen in meinen Sichtfeld, hinter denen eine ähnliche Landschaft warten musste. Hier mussten Rudel leben - das Territorium bot sich perfekt dafür an und es würde mich doch schon sehr wundern, sollte ich mit meiner Behauptung im unrecht liegen. Und dennoch war es komisch, dass sich hier so viele Streuner sammelten. Ich glaubte nicht, dass ein Rudel so viele andere fremde Artgenossen in ihrer Nähe dulden würde... außer es war groß, sehr groß. In meinen eisblauen Augen zeigte sich deutliche Neugierde.
Bevor ich meine Gedanken weiterspinnen konnte, tauchte in unmittelbarer Nähe eine weiße Gestalt auf - fast wäre ich überrascht zusammengezuckt, als sich der helle Rüde unvermittelt aus den Schatten schob und zum Wasser herantrat. Meine Ohren drehten sich aufmerksam in seine Richtung und mit regen Interesse beobachtete ich jeden seiner Schritte, bis er die Wasserkante erreichte und sich zum dahinfließenden Nass hinabbeugte. Auch sein Geruch war vollkommen anders und erzählte von einem Leben als Streuner. Nachdenklich betrachtete ich ihn, beschloss dann aber mich fürs erste in das sichere Dickicht des Walds zurückzuziehen. Ich kannte noch nicht genügend über das Tal, als dass ich gerne in der freien Fläche, ohne schützende Deckung, verblieb.

>Wald, freie Gebiete

Amüsiert blitzten mein Augen, als der andere Wolf mich bemerkte. Gelassen trank ich weiter, bis mein Durst gestillt war. Als ich geendet hatte hob ich mein Kopf und schaute dem Rüden nach, wie er im Dickicht verschwand. Mein Blick schweifte zu den anderen Wölfen hinüber. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich versuchen sollte ein neues Rudel zu finden. Es wäre doch nur natürlich. Schuldbewusst legte ich meine Ohren an und lauschte auf mein Inneres. Nach all den Jahren alleine wäre es so langsam an der Zeit. Es kommt sicherlich bald der Zeitpunkt, wo das Jagen zu anstrengend wird. Wobei mich das Leben als Streuner noch recht fit gehalten hatte. Mein Blick fiel auf mein Spiegelbild. Ein Wolf, der wohl seine besten Jahre schon erlebt hatte, blickte zurück. Ich schüttelte mich kurz und wandte mich vom Wasser ab und suchte mir ein recht dichtes Gebüsch. Müde streckte ich mich kurz und rollte mich dann unter einem geeigneten zusammen, um mich auszuruhen. Dabei behielt ich das Treiben am Fluss im Blick, bis ich langsam eindöste.

Ich heiße Kanaille. Kommt ihr von hier? fragte ich den Rüden Saki und die Fähe. Mein Blick blieb kühl aber freundlich, innerlich verdrehte ich genervt die Augen. Konversation... bäh

Ich lächelte freundlich aber meine Stimme blieb kühl. Kanaille wars.
Hoffentlich konnte ich mich bald umdrehen und verschwinden.
Ich bin auf der Suche nach einer Höhle als Quartier und kenne mich hier nicht aus.
Innerlich verdrehte ich die Augen. So schwer ist mein Name nu auch nicht. Bald nennen mich hier alle eh nur Dieb oder Lügner oder Hochstapler..
Der Gedanke entlockte mir ein kichern.

Unruhig öffnete ich die Augen. Ich blinzelte ein paar mal, damit sich mein Blick einigermaßen scharf stellen konnte. Irgendetwas hatte sich verändert. Es lag in der Luft. Steif erhob ich mich aus dem Gebüsch tapste wackelig einige Meter, bis ich mich ausgiebig streckte. Schnuppernd hob ich meine Schnauze in die Höhe. Ein Wetterumschwung? Das hat mir jetzt noch gefehlt. Aufmerksam betrachtete ich den Himmel und die Wolken. Sie hingen tief und zogen schnell vorüber. Viel zu schnell. Lauschend schaute ich mich um. Der Wald war still geworden. Ich würde mir schnell ein Unterschlupf suchen müssen. Langsam ging ich zum Wasser und trank ein paar Schluck. Anschließend tat ich ein paar Schritte in das eisige Nass und wartete. Ausgerechnet jetzt gibt es nur Fisch. Blitzschnell sauste meine Schnauze in das Wasser. Kräftig packten meine Kiefer einen unvorsichtigen Wasserbewohner und zogen ins an die Luft. Widerwillig verspeiste ich den Fisch, nur um gleich einen zweiten zu fangen. Sobald das Mahl beendet war, trat ich aus dem Wasser und lief den Fluss entlang. Dabei hielt ich mich dicht bei den Bäumen. Meine Schritte verursachten kaum Geräusche auf dem Waldboden. Nach einiger Zeit bemerkte ich vor mir einen weißen Wolf ( Mond). Kurz überlagerte sich meine Erinnerung mit der Realität. Kaala? Ich schüttelte mich. Nein das war nicht meine Gefährtin. Dies hier war eine junge Fähe. Viel zu jung, als das es Kaala hätte sein können. Unabsichtlich brummte ich auf, da ich mich über mich selbst ärgerte.

Ich war etwas am Lachsfluss herumgeirrt, hier und da mal davon abgekommen und hatte mir einpar Orte angesehen, die ich nkch nicht kannte. Als ich das Gefühl hatte, mich im Tal ganz gut auszukennen, hatte ich mich auf einen Felsen nicht fern vom Fluss gelegt, denn ich wusste, nahe vom Wasser wurde es nachts nicht so kalt. Ich wollte noch die Nacht hier verbringen, bevor ich wieder nach Hause ging. Doch meine Ehrfahrung und mein Gefühl sagten mir, dass sich etwas zusammenbraute. Etwas, dass es in meiner alten Heimat nicht gegeben hatte; dort waren die Winter seinerzeit sehr mild gewesen. Ich entschloss, dass es wohl besser war, unmittelbar zurück zu gehen.

->Rudelplatz Zigeuner

Ich hatte diesen Ort eigentlich fürs Erste vermeiden wollen. Gerade mit leerem Magen waren viele fremde Wölfe meist nur schwer auszuhalten. Allerdings hatte ich keine bessere Idee um an Essen zu kommen. Notgedrungen näherte ich mich dem Ufer. Das letzte Mal schienen hier alle relativ friedlich gewesen zu sein. Nicht, dass ich mich durch diese Tatsache in Sicherheit wog, doch ich schenke meiner Umgebung wesentlich weniger Aufmerksamkeit also sonst. Das Wasser war eiskalt an meinen Beinen und ließ ein Zittern durch meinen Körper gehen. Geduldig versuchte ich einen einzelnen Fisch herauszusuchen. Meine Gedanken schweiften zu de, Hasen, den ich fast erwischt hätte. Das wäre devinitiv bessere Beute gewesen, als schon wieder Fisch. Durch all meine Gedanken drang eine bekannte Stimme. Zuerst gelang es mir sie abzuschütteln, sodass ich meine Konzentration wieder auf das Wasser und seine Bewohner lenken konnte, aber als ich dann mit einem Fisch im Maul wieder ans Ufer trottete, meinte ich die Stimme und den Geruch zuordnen zu können. Ein prüfender Blick bestätigte meine Annahme: Die junge Fähe, auf die ich im Nebel getroffen war (Runa). Der Rüde (Saki) war auch bei ihr, doch sie schienen Gesellschaft von einer weiteren Fähe zu haben (Kanaille). Das Wort "Höhle" drang aus ihrer Unterhaltung zu mir herüber und weckte endgültig meine Aufmerksamkeit. Egal wie ungern ich jetzt mit jemandem reden wollte – ein wärmender Unterschlupf war nötig.

Irgendwas in mir riet mich vorsichtig gegenüber Kanaille zu sein. Ja sie war schon eine imposante Erscheinung, aber sie hatte auch irgendetwas an sich, was mich Grübeln lies. Und verfolgte erstmal schweigend die kleine Unterhaltung zwischen ihr und Runa, dabei bemerkte ich noch nicht einmal, dass Runa mich fragen angesehen hatte. Erst als sie mich grinsend an stupste war ich wieder bei der Sache. Eine Höhle ? ..... ja wüsste wo eine große unbewohnte Höhle ist, also zumindest war sie es als ich das letzte mal bei ihr war, meinte ich den doch abwesend und legte meine Ohren.