Komm! Ich zog vorsichtig an Arcticas Ohr. Akaya wird schon unterkommen. Zitternd versuchte ich durch die Schneewirbel den Eingang zur Höhle zu finden. Schließlich war ich erfolgreich und die Dunkelheit durchbohrte das weißte Treiben. In der Höhle schüttelte ich den Schnee von mir und tapste etwas weiter hinein. Aylia lag zusammengekauert in der hintersten Ecke. Ich ging vorsichtig zu ihr hinüber. Hey, halb so schlimm, der Sturm kann uns hier nichts anhaben.

Sie ist nicht hier! Geh in die Höhle! Ich schubste Arctica in Richtung Alphahöhle und stupste dann auch die anderen an. Los jetzt! Es war kalt und ich konnte bei diesem Wind kaum die Augen offen halten.

Ich schüttelte stur den Kopf und starrte in das unendliche weiß. Ich kann sie doch nicht... allein... bibberte ich und zog den Kopf ein. Nirgends war sie zu sehen. Meine Beine waren starr vor kälte. Ich erhob mich und starkste ein paar Schritt als mich dash schob bevor ich stehen blieb. Meine Beine waren so unendlich taub und kalt und schmerzten.
Ich fühlte mich festgefroren bis ich wieder ein paar Schritt lief.
Vor der Höhle blieb ich stehen, unfähig einen Muskel zu bewegen. Mein dünnes Fell war längst schneeverkrustet und durchweicht.

Ich folgte Arctica und stieß sie dann etwas unsanft in die Höhle hinein, damit sie endlich aus dem Sturm raus kam. Und bleib drin. Nun war meine Stimme ein dominantes Knurren, denn ich meinte es ernst, es war gefährlich draußen, gerade für einen schwachen Wolf wie Arctica. Dann lief ich wieder hinaus in den Sturm um die anderen in Richtung Höhle zu schubsen.

So laut ist es doch gar nicht. Winselte ich als ich merkte das es Aylia scheinbar unangenehm war darüber zu reden. Ich legte mich vor ihr auf den Boden, rollte mich ein wenig ein und legte den Kopf auf die Pfoten. Du könntest summen, dass überdeckt die anderen Geräusche. Leise brummte ich eine kleine Melodie.

Ich tappte mit steifen Beinen zu Szary und legte mich neben sie. Mir war so bitter kalt und der Sturm draußen peitschte heftig, jedesmal zuckte ich zusammen.
Um mich ab zu lenken lauschte ich szary aber viel half es nicht. Ich machte mir sorgen.

Ich hatte dem Befehl von Dash Folge geleistet und saß nun mit gesträubten Fell in der dunklen Höhle, die uns vor Wind und Wetter schützte. Der Wind heulte laut und ich schaute fast schon fasziniert der Spielerei der Naturgewalt zu. Schnee stob vom Boden auf, Eis flog durch die Luft und die heftigen Böen ließen mich leicht frösteln. Meine Ohren drehten sich zurück und dann tapste ich langsam tiefer in die Höhle hinein, zu Aylia und den anderen. Im ersten Moment zögerte ich, aber dann trat ich näher an die rote Fähre heran, wedelte sachte mit der Rute und ließ mich dicht neben ihr zu Boden gleiten. Papa hatte sie gemocht und ich.. mochte sie auch. Ich war mir nicht sicher, ob es okay war, dass ich ihr so nahe kam, aber für mich war es in diesem Moment richtig. Ganz leicht berührte mein Pelz den ihrigen und ich zog meine Vorderpfoten unter meine Brust.

Gerade wollte ich mein Maul öffnen und dem Fremden - Akai - rotzfrech meinen Namen entgegenwerfen, da tauchte Dash auf und löste ein Chaos aus. Verständnislos sah ich zwischen den ganzen Wölfen umher und ganz besonders zu der weißen Fähe, die direkt einen Aufstand machte, was mich das Fell sträuben lässt. Mit schiefgelegtem Kopf beobachtete ich das Treiben, bis alle in der Höhle waren. Erst dann stand auch ich auf - ich hatte mich in der Zeit hingesetzt - und kam langsam in die Höhle getrottet. Im Höhleneingang blieb ich stehen und drehte mich noch einmal nach draußen um. Dichte, weiße Flocken fielen vom Himmel und trübten die Sicht. Verwirrt blickte ich zu den anderen Wölfen. "Was ist das...?" Es muss sehr gefährlich sein!

Verbissen hatte ich mit dem starken Wind und der eisigen Kälte gerungen. Bei solchem Wetter war es unbequem, wenn man groß und schwer war, denn meine Pfoten sackten immer wieder durch die Schneedecke und machten die Fortbewegung schwer. Als ich endlich den Rudelplatz erreichte, war ich völlig erschöpft, doch ich ließ es mir kaum anmerken. Lediglich das Zittern meiner Beine konnte ich nicht verhindern. Das Rudel war nicht zu sehen, doch dafür konnte man noch die groben Umrisse von Abdrücken erkennen, die auf die Höhle zuführten. Lange konnte es nicht her sein, dass sie dort verschwunden waren, denn sonst wären die Spuren längst verschneit. Grollend nahm ich meine letzte Kraft zusammen und trabte auf den Eingang zu. Mittendrin stand ein junger Wolf, den ich als den Welpen identifizierte, der bei Billys Kampf mit der zerrupften Fähe anwesend gewesen war. Nun stand er mir aber im Weg! Wuffend machte ich mich bemerkbar und zeigte ihm grollend die Zähne, ehe ich mich an ihm vorbeidrückte und schnaufend auf die restlichen Rudelmitglieder zulief. Ein Neuer war unter ihnen, doch ich ignorierte ihn erstmal. Mein Rücken war von einer dicken Schneeschicht bedeckt und ließen mich einem Schaf ähneln.

Kein Thema. Murmelte ich zwischen den Zähnen durch und drehte meinen Kopf dann zu Arctica, die sich ebenfalls dazugelegt hatte. Alles okay?

Am Rudelplatz angekommen gliederte ich nich hinter Stín ein und folgte ihm in die Steinhöhle. Den Jungwolf, den Stín "überrumpelte" schaute ich dagegen eher entschuldigend an, als ich an ihm vorüber ging, aber nahe dem Eingang, ein ganzes Stück hinter Stín stehen blieb und mein Selbstbewusstsein hinten anstellte. Ich schüttelte mich etwas, um die Schneeklumpen aus meinem Fell zu entfernen während ich außer Reichweiter wahr, jemanden damit zu treffen.