Wenn Zeit die Fähigkeit hat, schnell zu verfliegen und zeitgleich langsam zu kriechen, dann hatte sie es in den letzten Monaten - oder wie lange war es nun gewesen? - sichtlich unter beweis gestellt. Vor allem wenn man sich in der Rolle einer mutter wiederfand waren die Naturkatastrophen die uns heimgesucht hatten unerträglich gewesen. Doch irgendwie hatten wir es überstanden.

Als der erste Regen fiel, konnte ich mich kaum aufraffen. Es war grausam. Nur mit Mühe schaffte ich es, mich unbeholfen auf die Pfoten zu rollen und zu @Talia und @Acyra zu gesellen, die unweit von mir entfernt waren. Ich stieß zu ihnen, als Acyra davon sprach, dass sie hoffte, dass uns keine weiter Katastrophe erwartete und ich nickte matt. "Das Leben war lange nicht mehr so kräftezehrend", stimmte ich ihr zu. Mit großer Anstrengung hielt ich mein Gleichgewicht, als mich ein trockener Husten schüttelte. "Wir brauchen alle dringend Wasser..." Mir war klar, dass ich damit nur das offensichtliche aussprach. Doch ich konnte kaum an etwas anderes denken.

Mir war nicht entfallen das auch Acyra nicht besser aussah als ich, aber doch stabiler in den Beinen. Sie hat es gut sie ist klein….ach was der Regen….der Regen kann dieses Mal nur was gutes heißen…. Ich genoss den Regen auf meinem Fell, welcher nicht nur den Staub und dreck runter Wusch sondern auch meine Narben die sich vom Kampf mit den Menschen unter der Haut befanden vom Staub löste.„Ich denke das es dieses Mal kein Unheil geben wird. Dieser Regen muss einfach ein Segen sein.“, auch wenn die ansteigenden Fluten im Lachsfluss kein gutes Zeichen waren. So viel Wasser kam und vernichtete alles, jagte uns davon und riss viele mit sich mit. Genauso wie die Menschen die in einer Welle kamen. Eines nach dem anderen, als konnten wir uns nicht erholen kamen so viele Schicksalsschläge auf uns zu.
„Ich denke schon das es ein Segen ist es muss eines sein, ich glaube daran.“, langsam spürte ich wie die Trockenheit in meinem Maul nach ließ. Wir brauchen etwas Zeit um uns zu erholen und neue Kraft zu tanken und das muss das Tal auch. „Das Tal braucht seine Zeit so wie wir diese Zeit brauchen, um neue Kräfte zu sammeln und uns zu erholen.“, ich zog mein leftzen zu einem Lächeln hoch und sah Acyra an. „Habe Vertrauen Acyra wir leben noch und das Grenz schon an ein Wunder wir werden es schaffen.“, als sie nun die Pfütze erwähnte blickte ich runter nur um zugleich wieder zur Seite zu blicken. „Da hast du recht Mija aber die die genügend Kraft haben werden es schaffen und die die dazu nicht in der Lage sind, denen kann geholfen werden solange es irgendwie möglich ist. Der Regen alleine hilft uns auch schon einwenig es wird nur Zeit brauchen.“, ich blickte sie ruhig und zuversichtlich an. Ja auch meine Müdigkeit stach hervor und meine schwäche doch ich wäre nicht ich, wenn ich nicht weiter kämpfen würde. „Sobald der Regen aufhört könnte man versuchen Jagen zu gehen was meint ihr? Es wäre nur ein Versuch und den könnten wir gut gebrauchen, auch wenn die Chancen sehr gering sein werden, aber an der Grenze zum Tal jagte es sich gut.“, die Hasen waren meine Spezialität und der würde jedem gut tun. Ich fragte mich ob die Beute langsam zurück kehrte oder ob es noch dauern würde, am Rande des Tals hatte ich immer wieder Glück gehabt. Doch in den letzten Monden und Tagen in der Trockenheit hatte ich nicht mal selber die Kraft dazu gehabt, aber irgendwann müsste man anfangen. Ich könnte es ja morgen auch noch versuchen.

Talias Optimismus tat mir gut und ich war ihr dankbar dafür. Sicherlich hast du Recht. Und ja, wir sollten jagen. Das Wasser bringt uns nicht viel, wenn wir nichts zu beißen haben.

Ich sagte nicht, dass ich nicht wusste, wie irgendwer von uns die Kraft zum Jagen aufbringen sollte. Acyra und Talia sagen ebenso ausgezehrt aus wie ich und es stimmte einen einfach traurig. Mein Rücken schmerzte, meine Bene waren schwach. Ich wusste nicht, ob ich hoffen sollte, dass wir einen fetten Hasen oder etwas ähnliches fanden, oder ob es unserer beute ähnlich gehen sollte, damit wir eine Chance hatten, sie zu erlegen. Mein Magen grummelte. Der Regen fiel mittlerweile stärker und da das Regenwasser nicht so schnell versickerte bildeten sich kleine Pfützen. Ich neigte meinen Kopf und schleckte ein paar Tropfen des staubigen Rinnsaals auf. Ich sollte gleich nach meiner Familie sehen... Wer ist überhaupt noch hier?, fragte ich und hob den Blick. In der großen Not, die wir in letzter Zeit erlebt hatten, hatte ich einfach keinen Überblick mehr behalten können. Man hatte nicht die Energie, um all die Abschiede mit der gebührenden Trauer zu verkraften, also lies man es bleiben. Zumindest war das meine Herangehensweise gewesen.

„Ich werde alleine gehen, ihr solltet euch ausruhen und Kraft sammeln. Sollte ich euch brauchen, werde ich euch rufen mein Heulen sollte doch reichen.“, ich spürte etwas das ich nicht richtig deuten konnte, aber doch vertraut war. „Glaubt mir wir werden es schaffen. Mija es wäre vielleicht gut wenn du dich hinlegst oder setzt. Ich bin bald wieder da mit neuer Energie Versprochen. Tut mir leid das nicht reagiert habe.“, ich blickte zu Acyra und legte bittend die Ohren an. „Acyra lass mich alleine gehe ich rufe euch wenn ich wirklich am Ende bin. Versprochen ihr solltet wirklich eure Kräfte schonen. Vielleicht rühren sich noch andere Wölfe und finden hier her oder sind hier.“, ich nickte beiden zu. Mein Blick war zuversichtlich und gab Sicherheit preis, das ich das schaffen werde. Ich hatte mal wieder zu langsam reagiert und Mija wäre fast zur Seite gekippt. Lässt mein Hirn schon nach? Hallo Reagieren! Beute wird uns gut tun.

(Freie Gebiete/ Leuchtwald)

Wie ein vertrocknetes Blatt lag ich da. Jegliche Bewegung oder Berührung hätte mich sicherlich zum Bröseln gebracht. Mein Drang war groß in den Wald zu rennen und den Boden nach allerlei Geäst abzusuchen, doch selbst wenn ich die Kraft gehabt hätte, hätte ich dort nur Sand und zerbrechliche Äste gefunden. Ohnehin war es viel zu gefährlich für uns Welpen den Rudelplatz zu verlassen.
Erst waren da die Monster aus dem Tal die kamen, dann die Stürme und zuletzt – wo es doch so sicher zu werden schien – die Dürre. Zwischen all dem: die toten Wölfe. Für mich war es beinahe ungewöhnlich aufzuwachen ohne schlechte Nachrichten; ohne die Neuigkeit zu hören, dass wieder wer von uns gegangen war. Meistens kannte ich die Wölfe kaum, aber nun waren sie fort. Wie einen Stock den man im tiefen Schnee verlor.

Ich bekam die Augen kaum auf, doch zwischen meinen Pfoten spürte ich noch immer den sanften Druck von Stocki, meinem treuen Wegbegleiter. Seitdem er beinahe von dem Regen weggeschwemmt wurde, habe ich ihn selbst beim Schlafen nie losgelassen. Doch auch er wurde immer trockener und ich hatte sorge, wenn ich ihn nur einmal zu fest zwischen die Zähne nahm, er mir im Mund zerbrechen würde.

So lag ich wieder da, fantasierte über den grünen Wald, den ich eines Tages besuchen würde und hoffte erneut, dass die Nacht wieder schnell zurückkehren würde – bis es plötzlich auf mein Fell tropfte.
Erst grummelte ich. Dann riss ich die vertrockneten Augen auf. Ich hob mein Kopf zum Himmel und tropfen fielen auf meine Schnauze. Meine Bewegung kehrte zurück, wie ein nasses aufgeweichtes Blatt. Den Mund riss ich weit auf und streckte die Zunge ein Stück heraus, wobei auch diese – kaum noch befeuchtet mit spucke – beinahe wie ein Fremdkörper in meinem Mund wirkte. Doch als die ersten Tropfen auf ihr landeten, kehrte auch in ihr das Gefühl zurück.
Meine Ohren zuckten, als ich Gespräche aus der Ferne wahrnahm – darunter auch Mama. Meine Rute machte eine sanfte Andeutung eines Wedelns. Kurz fing ich noch einige Tropfen auf und versuchte mich dann auf die Beine zu hieven. Aber so sehr ich mich auch bemühte, schien es so schwer wie nie. Meine Beine zitterten, wenn ich auch nur ein wenig Kraft versuchte aufzuwenden. Ein schwaches fiepen entrann meiner Kehle. Sorge wuchs in mir.
'Wir brauchen als Nächstes einen Fleischregen!', dachte ich und blickte wieder empor, hoffend auf Fleischstückchen, die herunterprasseln würden. Dann guckte ich wieder zu Mama. Auch wenn ich kaum mehr als weißen verschwommenen Flecke sah, bemerkte ich, dass auch ihre Bewegungen anders aussahen. Wieder versuchte ich zu fiepen, wobei es erneut nur schwach zu hören war.

"Danke Acyra", lächelte ich. "Und danke, dass du nach etwas Fressbarem suchst, Talia", ergänzte ich, doch war die große Fähe da schon auf dem Weg. "Entschuldige mich bitte, Acyra. Ich sollte nach meinen Kindern schauen. Ich glaube, @Bombax braucht ich. Mit einem verlegenen Nicken trottete ich davon, um zu meinem Sohn zu gehen. Es regnete mittlerweile angenehm durchweichend auf uns hinab.

"Ist bei dir alles in Ordnung, mein Spatz?", fragte ich und legte mich mütterlich zu dem kleinen, in sich zusammengesunkenen Wolf. Fürsorglich pustete ich ihn an. "Ich bin ja da, komm her mein Herz." Zaghaft robbte ich näher und wünschte mir innig, ihm mehr bieten zu können, als nur meine Nähe.

Ich lag einfach nur da und schaute den treiben, auf dem Rudelplatz zu. Und fragte mich, wie es denn anderen Rudels ergangen ist. Zu dem wie es meinen Bekanntschaften aus meinem Streuner Leben geht. Es ist komisch, aber neben Abruzzo und Morgra machte ich mir auch um den verrückten Basta sorgen. Als ich die ersten Regentropfen, spürte sah ich mit einem Lächeln zu Himmel auf. Zum allerersten mal freute ich mich über den Regen.

Mein Fiepen erschloss als Mama auf mich zukam. Sie rutschte näher an mich heran und auch ich lehnte mich vollends gegen sie. Mehr und mehr sammelte sich der Regen auf dem Boden, gerade genug, damit ich meinen Kopf senken und einige Schlücke auflecken konnte. Ich ergriff mit beiden Pfoten meinen Stock und zog ihn näher zu mir, wo ich ihn ein wenig betrachtete.
Die Rinde war beinahe komplett abgenagt und mehrere Bissspuren zeichneten sich auf ihm ab. Ich hatte viele Träume, in denen ich ans Essen dachte, vermutlich lag Stocki dabei zu nah an mir dran. Wieder blickte ich zu Mama, zumindest so weit wie es mir möglich war, da sie nun so nah an mir dran lag.
"Ich hab so viel geschlafen.", sagte ich und die Worte kamen rau und krächzend aus meinem Hals. Ich räusperte mich, ehe ich weitersprach: "Aber trotzdem bin ich so schwach."
Es war so ein Getümmel auf dem Rudelplatz und ich konnte kein Teil davon sein.
"Ich würde so gerne wieder mit Nuka spielen …", murmelte ich, doch von meinem Platz aus konnte ich ihn nicht einmal sehen, "Und wie fühlst du dich, Mama?"

Meine Gedanken wurden von einem heulen unterbrochen Was? langsam stand ich auf, während ich in die Richtung blickte, aus der das Heulen kam, da dieses mein Interesse weckte. Ich blickte mit einem lächeln noch einmal zu meiner Familie rüber, bevor ich dem Heulen nach ging.




[ Leuchtwald / Freie Gebiete ]

Es erleichterte mich, @Bombax trinke zu sehen. er war durch die Umstäde unfassbar schwach geworden und ich machte mir unglaubliche Sorgen um ihn. "Ja mein Schatz. Das Wetter und dass wir so wenig zu fressen hatten machen es nicht einfacher... Bald wird es wieder besser. Das verspreche ich dir." Ich leckte sanft über seinen Kopf, als der trockene Husten mich wieder schüttelte. "Dann werdet ihr wieder spielen können", sagte ich zuversichtlich und sah mich nach @Nuka um. Auf seine Frage hin wandte ich mich allerdings wieder Bombax zu. "Mir geht es gut, mein Herz. Mein Hals ist ganz trocken, darum muss ich immer Mal wieder Husten. Aber deshalb musst du dir keine Sorgen machen, okay?" Ich sollte wirklich etwas trinken...

Plötzlich vernahm ich ein leises Jaulen. Saki hatte es ebenfalls gehört und ging in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Mit aufgestellten Ohren sah ich ihm nach. "Bombax, ich bin gleich wieder da. Bleib schön in der Nähe, ja?" Ich war mir recht sicher, dass er ohnehin nicht weit kommen würde, wenn er aufsthen sollte, doch sagte ich es lieber. Kurz wartete ich noch, damit mein Sohn nicht umkippte als ich aufstand,da er sich gegen mich gelehnt hatte. "Ich beeile mich."
Mit diesen Worten trabte ich davon.

--> Leuchtwald (Freie Gebiete)

Ich kam am Rudelplatz an und schritt zur Mitte hin, in meinem Maul noch immer die vier Hasen, ich dann am Boden in der Mitte ablegte. Es waren jetzt keine Pracht Exemplare aber definitiv würden sie einigen Wölfen den Hunger stillen. Ich hielt Ausschau nach Mija und Saki aber die waren nicht hier. „Vielleicht sind sie dem Heulen hinterher wer auch immer das war.“, dachte ich laut und sah dann zu Bombax der kleine ist mittlerweile richtig groß geworden, aber auch er sah wie die anderen nicht gerade gut aus. Ich schritt zu ihm rüber und blieb bei ihm stehen. „Hallo Bombax wie wäre es mit etwas zu beißen, ich habe gerade vier Hasen fangen können. Einen bringe ich mal zu Acyra.“, ich schnappte mir dann einen der Hasen und trug ihn zu Acyra die unter einem Baum lag. Vorsichtig legte ich ihr den Hasen vor die Pfoten. „Ich muss nochmal auf die Jagd es wird eine Weile dauern, keine Sorge ich schnappe mir vorher einer der Hasen und werde ihn verzehren. Kann ich sonst irgendwas für dich tun Acyra?“, ich hatte zwar bemerkt das sie die Augen geschlossen hatte, doch ich musste sie darauf aufmerksam machen nun was zu fressen. Geduldig wartet ich nun auf eine Reaktion.