Mit einem Nicken signalisierte ich Apollo, dass ich verstanden hatte. Schweigend kletterte ich ihm hinterher, während mir die Zunge bereits aus dem Maul hing und ich ordentlich am hecheln war. Es war anstrengend für mich den Berg zu erklimmen. Mir schien, als wäre die Luft hier oben dünner, was mir das Atmen zusätzlich zu der Anstrengung erschwerte. Wieder einmal murmelte Apollo vor sich hin, doch diesmal schien er nachzudenken und war nicht in irgendeiner Trance. Erfreut über die kleine Pause setzte ich mich erstmal hin und versuchte nicht allzufertig auszusehen.
Ich verstand seine Gedanken und überlegte daher laut. "Vermutlich macht es Sinn, euren Alpha zu rufen oder?" Ich wusste nicht, wie das Rudel reagieren würde, wenn Apollo mit einem Fremden einfach so auftauchte - noch dazu am Rudelplatz. Er hatte ja erzählt, dass seine Familie sehr traditionell war. Außerdem konnte ich mich hier kurz erholen, solange wir warten würden. "Ich kann auch hier auf dich warten." bot ich an.

Vielleicht habe ich das ja verdient. antwortete ich dem Lichtwolf leise. Im nächsten Moment spürte ich etwas kaltes an meiner Stirn, sie drückte ihre Nase gegen mein Fell. Neugierig und immer noch an der Grenze zur nächsten Ohnmacht,beobachtete ich jeden Schritt. Wer bist du?
Hatten Lichtwölfe überhaupt namen?

Ich musterte Arko, auch wenn er tapfer durchhielt, er sah ziemlich erledigt aus. Der Aufstieg musste für ihn schwer gewesen sein,
Ich werde meine Tante suchen, du kannst hier bleiben. schlug ich vor, dann konnte er sich ausruhen.
Fall nicht runter.
-> Rudelplatz

An der Brust und der rechten Vorderpfote war der Blutverlust wohl am größten, wobei ich riechen konnte dass die Wunde an der Brust sich entzündet hatte. Niemand hat den Tod verdient, schon gar nicht auf solche Weise. Antwortete ich mit leiser, sanfter Stimme. Innerlich zitterte ich. Wieder drohte ein Wolf vor meinen Augen zu sterben. Das konnte ich einfach nicht zulassen. Mein Name ist Saikko. Ich bin Heilerin im Rudel der Bergwölfe. beantwortete ich schließlich die Frage des Rüden und begann vorsichtig zunächst über die Wunde an der Pfote und dann über die Wunde über dem Auge zu lecken um diese zu reinigen. Hier kann ich dich nicht behandeln.. Ich sprach laut aus, worüber ich nachdachte, das half mir meine Gedanken im Reinen zu halten. Ich warf einen Blick über meine Schulter, in die Richtung in welcher unser Revier lag. Der Weg war relativ weit. Durch den Blutverlust würde der Rüde es sicherlich nicht aus eigener Kraft schaffen. Doch wenn ich ihn mir so besah würde es schwer werden ihn nach Hause zu bringen. Ich zuckte unsicher mit den Ohren und suchte dann in der Nähe umher. Zum Glück wuchsen Brennnesseln auch hier oben zwischen kleineren Felsspalten. Rasch sammelte ich einige Blätter ein und trug diese zu dem Rüden. Obwohl der brennende Geschmack und Geruch noch immer unangenehm waren, so war ich inzwischen daran gewöhnt. So zerkaute ich die Blätter und ließ den Pflanzenbrei vor den Rüden plumpsen. Ich werde jetzt die Wunde an deiner Brust reinigen, in Ordnung?

Saikko. Schöner Name für einen Lichtwolf. antwortete ich. Immer noch war ich mir nicht sicher ob der Wolf vor mir echt war oder nur eine Erscheinung. Aber ich glaubte daran das mir in meinen letzten Stunden etwas gutes erschien.
Ich bekam zwar mit das sie mich behandeln wollte aber ich verstand nicht wieso. War sie nicht hier um mich zu den Himmelsfarben zu bringen? Ich nickte einfach zustimmend, egal was es war. Der Lichtwolf würde wissen was sie tat, ich hatte keine Wahl mehr. Und vielleicht wollte ich auch keine mehr haben.

Wieder sprach der Rüde von diesem Lichtwolf. Ich bin kein Lichtwolf..zumindest nicht dass ich wüsste. murmelte ich halblaut, ehe ich vorsichtig begann das Fell um die Wunde an der Brust sauber zu lecken - und so von dem Blut zu befreien. Auch über die Wunde leckte ich behutsam, darauf achtend die entzündeten Stellen nicht zu sehr zu treffen. Ich war mir sicher, dass es schmerzhaft sein musste, weswegen ich so zügig wie möglich arbeitete. Nachdem ich zufrieden war mit der Reiningung nahm ich mit der rechten Vorderpfote etwas von dem Plfanzenbrei auf, um diesen in die Wunde zu drücken und an dieser zu verreiben. Da ich kein Gespür in der Pfote hatte, wusste ich nicht ob der Druck zu stark oder zu schwach war, doch im Moment ging es ja auch nur darum der Wunde eine Grundversorgung dar zu bringen. Richtig würde ich den Rüden erst in meiner Höhle behandeln können. Mal überlegen..welche Pflanzen kann ich jetzt noch finden die ihm helfen.. Zur jetzigen Jahreszeit wuchsen wirklich nicht mehr viele Pflanzen, die mir helfen konnten. Ich könnte nach Kamille suchen, oder Mädesüss..Doch wenn ich nach diesen Pflanzen suche, könnte er inzwischen sterben.. Ich war hin und her gerissen. Zum einen wollte ich nach den Pflanzen suchen, andererseits konnte ich den Rüden in seinem Zustand nicht allein zurück lassen.

Ich fletschte die Zähne vor Schmerz, konnte den Kopf aber nicht weiter großartig heben und entschied dann einfach mit zusammengebissenen Zähnen durchzuhalten. Der Schmerz holt mich aus meinem Fieber ein Stück zurück in die Realität.
Als es endlich vorbei war legte ich den Kopf wieder auf den kühlen Boden.
Autsch brummte ich als das pochen langsam nachließ.
Saikko von den Bergwölfen also. Ich war schon mal bei euch.
Ich war ein bisschen enttäuscht das sie kein Lichtwolf war, auf der anderen Seite hieß das auch das ich vielleicht nicht heute noch abtrat.

Ich legte den Kopf schief. Beim besten Willen konnte ich mich nicht daran erinnern diesem Rüden schonmal begegnet zu sein. Vielleicht war er zu einer Zeit bei uns, in welcher ich mich zurück gezogen hatte? Ich würde dich gerne weiter behandeln..aber an einem trockenen und vor allem sicheren Ort. langsam ließ ich mich neben den Rüden nieder und zuckte unsicher mit den Ohren Ob jemand aus meinem Rudel kommen und helfen würde? Wieder glitt mein Blick in Richtung unseres Reviers. Nein..ich muss auch mal was allein schaffen! Ich atmete durch Verrätst du mir auch deinen Namen? wand ich mich dann an den Rüden, ehe ich nun damit begann den Rest des Pflanzenbreis auf die Wunde an seiner Pfote aber auch etwas an seinem Auge zu verteilen. Bei der Wunde an seinem Auge achtete ich darauf dass nichts in sein Auge geriet - immerhin wollte ich helfen und nicht ihm noch weiter Schaden zufügen.

Ich wusste nicht was an meinem jetzigen Standpunkt verkehrt war, für mich sah es nach einem passablen Unterschlupf aus. Hier war es genauso gut wie in jedem anderen Teil der Berge. Außerdem würde ich keine großen Wanderungen mitmachen können, ich schaffte es vielleicht aus der Höhle raus. Ich weiß ja nicht was dir vorschwebt aber ich kann momentan nirgends hin. brummte ich. Vielleicht wenn ich ein wenig ausruhte, dann konnte ich mich zu einem Kraftakt aufraffen.
Maugrim. antwortete ich ihr und sah sie eine Weile an. In meiner Heimat wäre ich erledigt gewesen, eine last für die anderen.
Warum hilfst du mir? ich kniff die Augen zusammen als sie an meinem Auge angekommen war, es tat nicht so weh wie der Rest, brannte aber unangenehm.

Ich brummte leicht, und zuckte sogar mit den Ohren. Ich werde versuchen dich zu tragen. In meiner Wohnhöhle ist es trockener und sicherer. Wenn du hier bleibst und ein anderes Raubtier - oder gar ein Wolf mit bösen absichten - deine Wunden riecht, endest du sonst als Hauptspeise. Ich bemühte ich ein wenig einen flaksigen, ja amüsierten Ton anzuschlagen, auch wenn die Situation mit Nichten amüsant war. Auf seine Frage, warum ich ihm half sah ich ihm fest in die Augen. Dadurch dass ich ihm nahe war, schien mein Blick wohl besonders intensiv, ja durchdringend zu sein. Weil ich nicht noch einmal einen anderen Wolf vor meinen Pfoten sterben sehen will! Zuoft hatte ich den Tod mit ansehen müssen, ohne dass ich etwas hätte tun können. Zuviele mir nahe Wölfe verloren. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen als ich an Akela dachte. Zu früh.. Meine Ohren legten sich automatisch dicht an meinen Kopf an, während ich nicht verhindern konnte dass für den Bruchteil von Sekunden Traurigkeit durch meine Augen zog. Rasch schüttelte ich den Kopf und brachte ein scheues Lächeln zustande. Ich fühle einfach dass es als Heilwolf meine Aufgabe ist, anderen zu helfen, egal ob diese zum Rudel gehören oder nicht. Daher..werde ich alles in meinen Pfoten mögliche tun um dir zu helfen Maugrim.

Hauptspeise. ich lachte tonlos wobei ich jedoch zusammen zuckte als ein stechen durch meine Rippen glitt. Seh ich so appetitlich aus? ich grinste, auch wenn ich eigentlich wusste wie recht sie hatte. Ich hatte selbst lange nicht zwischen Beute und Wolf unterschieden. Mein grinsen erstarb, als ich an die Monde dachte in denen Blizz auf den hängen lauerte und Keren neben mir unter dem Schnee lag. Wir hatten den ganzen Tag gewartet, wir hatten die sogar Wölfe gekannt...
Ich schob die Vergangenheit bei Seite, ich hatte sie im Eis zurück gelassen.
Ich hörte Saikko zu, meine Pinselohren zuckten aufmerksam. Ihre Stimme hatte einen bitteren Ton angenommen und ich sah die Trauer in ihren Augen. Aber auch etwas entschlossenes blitzte darin, vor dem ich Respekt hatte. Sie kannte mich nicht, sie musste mir nicht helfen.
Ich bin eigentlich nicht so leicht kleinzukriegen. versuchte ich ihr ein bisschen entgegen zu kommen. Und du hast vielleicht das Herz am rechten Fleck... Aber du wirst mir nicht helfen können wenn du unter meinem Gewicht zerquetscht wirst.
Ich pustete ihr ein bisschen Luft ins Gesicht weil sie so nah dran lag. Dabei fiel mein Blick zufällig auf ihre Pfoten und blieb daran hängen.
Und so, wird das erst recht nichts. stellte ich fest. Ihre rechte Pfote sah reichlich demoliert aus,ich fragte mich was passiert sein musste. Vielleicht ein Kampf

Ich zuckte mit den Ohren, als Maugrim auf meinen 'Scherz' eingin Das..ehh kann ich nicht beurteilen. nuschelte auf seine Aussage über das appetitlich aussehen. Dann rollte ich mit den Augen und murrte ein Warum müssen Rüden immer so tun als könnte nichts sie klein kriegen? Sanft patschte ich mit meiner rechten Vorderpfote auf Maugrims Kopf - für mich gar nicht spürbar, und für ihn wohl nicht wirklich schmerzhaft. Wenn mein Herz am rechten Platz säße, hätte ich nicht so viele geliebte Wölfe sterben sehen.. entfuhr es mir halblaut. Noch immer gab ich mir an all den Toden in unserem Rudel die Schuld, daran würde sich niemals etwas ändern - auch wenn es mich mit der Zeit wohl abgestumpfter gegenüber den Verlusten machte - was wiederum gefährlich werden konnte. Ich seufzte, da Maugrim recht hatte, was das Tragen anging. Wieder glitt mein Blick zum Revier und ich fasste einen Entschluss. Ich trat ein Stück von Maugrim weg, ehe ich meinen Kopf in den Nacken legte und kraftvoll in Richtung Revier heulte.

Hey ich sagte nicht leicht kleinzukriegn. Nicht gar nicht klein zu kriegen protestierte ich und hob den Kopf. Es ging mir ein bisschen besser, nicht besonders viel aber wenigstens so das ich nicht mehr da lag wie gerade durchgekaut.
Ihre Bemerkung über die gestorbenen Geliebten Wölfe kommentierte ich nicht. Ich wollt nicht in alten Wunden herum bohren, ich kannte Saikko schließlich kaum.
Als sie allerdings nach Hilfe heulte drehte ich die Ohren, mein ganzer Körper spannte sich an, das gefiel mur überhaupt nicht.
Wenn jetzt fremde Wölfe auftauchten konnte es ganz schnell kritisch werden mit meiner gutmütigkeit. Besonders wenn sie weniger freundlich waren wie Saikko es war. Besonders wenn es Rüden waren.
Das wär nicht nötig gewesen, ich denke ich kann es auf einen Versuch ankommen lassen. brummte ich und startete den Versuch mich auf die Vorderpfoten zu stemmen. In diesem verletzlichen Zustand konnte ich mich nicht sehen lassen. Meine Erfahrungen hatten mich eines besseren belehrt.

Ich brach das Heulen ab und wirbelte zu Maugrim herum Liegen bleiben! Meine Stimme wurde von einem Knurren begleitet. Mein Rudel ist nett..und..im..im Notfall kann ich dich sicherlich beschützen! Unterschätz mich nicht! Dass der Rüde mich offenbar für derart schwach hielt, kratzte mächtig an meinem Ego. Nur weil ich nun nicht mehr alle Pfoten einsetzen konnte wie es gut gewesen wäre, war ich nicht minder ein Wolf mit Klauen und Zähnen. Auch wenn ich sicherlich bei weitem nicht soviel Kraft besaß wie Casanova, Onkel Tril und Onkel Rolf. Mit fast schon stolz erhobenem Kopf starrte ich Maugrim an, die Ohren als auch die Rute wie majestätisch erhoben - eher unbewusst eine dominante Haltung einnehmend. Wag es dich nicht, dich zu rühren, verstanden?

Gut, gut. ich legte mich wieder hin. Ich rühr kein Haar.
Sie sah mich mit stolzem Blick an und ich fragte mich sowieso sie davon ausging ich würde sie unterschätzen. Realistisch gesehen konnte sie mich nicht tragen, das hatte sie selbst eingesehen. Ich unterschätzte dich? fragte ich sie neugierig und durchforstete meine Gedanken nach etwas das ich gesagt hatte.