Ich durchquerte die Berge wie ein Vogel, ohne Arko war ich wesentlich schneller, auch wenn ich es viel besser fand mit ihm unterwegs zu sein.
Mit flinken Pfoten überquerte ich einen Pfad und lief einen Kamm hinauf.
Unterwegs hatte ich Tante Saikkos Geruch aufgeschnappt und folgte ihrer Fährte.
Als ich über die letzten Felsen lief entdeckte ich eine Art Felsvorsprung. Tante Saikkos Stimme ertönte von dort.
Und noch jemand anderes.
Sie steckt in Schwierigkeiten...
Geduckt schlich ich näher um erstmal die Lage zu überprüfen, wer wusste schon mit wie vielen ich es zu tun hatte.

Ich behielt meine Haltung bei, auch wenn ich mir nach wie vor nicht bewusst war, wie dominant ich gerade herüber kam. Deine Handlung..und deine Worte zusammen zeigen, dass du glaubst dass ich nicht stark genug bin um dir helfen zu können! Meine Ohren zuckten in einer genervten Weise. Auch wenn du wohl schwerer bist wie ich..ich hätte dennoch versucht dich zu tragen! Dass sich Apollo näherte, merkte ich im ersten Moment nicht. Erst als der Wind sich drehte und sein Geruch an meiner Nase vorbei wehte, wand ich mich um A..Apollo? Wie lange hatte ich ihn jetzt schon nicht gesehen? Doch ich konnte meinen 'Neffen' nicht entdecken, nur seinen Geruch wahr nehmen. Ohne dass es mir klar war, begann meine Rute glücklich zu wendeln. Apollo? Wo bist du? Ich bewegte mich ein oder zwei Schritte nach Vorne, von Maugrim weg.

Ich hatte die Fähe nicht verärgern wollen, ihre Worten kamen aus dem Nichts. Aber bevor ich selbst etwas sagen konnte hatte sie ihre Aufmerksamkeit von mir abgewandt. Ein Geruch nach einem anderen Wolf wehte mir entgegen. Ich schnupperte, Rüde dachte ich genervt.
Ich drehte die Ohren und sträubte das Fell, Saikko rief einen Namen. Also kent sie ihn. ich versuchte mich zu entspannen, was mir schwer fiel.

Ich hörte Tante Saikko und blieb stehen. Sie schien also nicht in Schwierigkeiten zu stecken, warum also schlug mir das Herz im Hals? Ich blieb noch einen Moment hinter den Felsen stehen, ich fühlte mich nicht bereit meiner Familie gegenüber zu stehen. Ich fühlte mich einfach nicht gut dabei. So lange war ich fort und jetzt kam ich nur heim weil ich scheinbar krank war.
Hatte ich sie verlassen? Würden sie wütend sein? Würde Saikko mir feindseelig gegenüber treten.
Kurz überlegte ich mich um zu drehen, davon zu laufen, Arko abzuholen unf wieder ins Tal zu verschwinden. Ich würde ihm sagen ich hätte niemanden gefunden. Ich würde ihn anlügen...
Komm schon Apollo.
Ich atmete tief durch, dann trat ich mit zögernden Schritten hinter den Felsen hervor. Saikko sah auf dem ersten Blick noch genauso aus wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich drehte nervös die Ohren und blieb erstmal auf Abstand. Wie sie reagieren würde?
Hallo Tante Saikko.

Meine Rute wedelte stärker als das dunkle Fell von Apollo hinter einem Felsen hervor kam. Apollo! Fast schon klang ich wie ein begeisteter Welpe, welcher ein lang vermisstes Familienmitglied begrüßte. Mit wild wedelnder Rute hopste ich nahezu auf meinen 'Neffen' zu, wobei ich wohl ein wenig herum schlitterte, da ich nur drei Pfoten zum Einsatz bringen konnte. Kaum bei dem jungen Rüden angekommen, begann ich sein Gesicht mit einer Begeisterung abzuschlecken, welche man wohl nur bei Welpen finden würde. Ich bin ja so froh dich wieder zu sehen! brummte ich schließlich und schmiegte meine Nase einen Moment in Apollos Fell an der Brust. Es..es ist soviel passiert..aber..aber das ist jetzt gerade unwichtig! Mit warm leuchteten Augen sah ich Apollo an Du bist ganz schön groß geworden.. stellte ich fest und zuckte mit den Ohren. Warum wirkte Apollo so, als fürchtete er beschimpft oder abgelehnt zu werden?

Saikkos herzliche Begrüßung versetzte mir einen Schlag den ich nicht kommen sah. Das leuchten in ihren Augen bohrte sich in mich und ich konnte nicht anders als sie anstzustarren und mich von ihr abschlabbern zu lassen. Ich ich schluckte Ich denke das hat die Zeit so an sich. erwiderte ich ihr mit erstickter Stimme und schlug die Augen nieder die sich bereits mit Tränen füllten. Der Kloß in meinem Hals hatte sich in einen Stein verwandelt, ich hätte damit gerechnet das sie mich anders ansah... andere Dinge sagte. Ich hatte geglaubt sie wäre aufgebracht. Ich hatte all die Monate immer wieder an meine Familie gedacht, an meinen Vater und daran wie er mich sieht. Wie er auf ein Wiedersehen reagieren würde, ich hatte Angst gehabt, wurde mir bewusst. Angst meiner wütenden oder enttäuschten Familie wieder gegenüber treten zu müssen nachdem ich davon gelaufen war. Und ich hätte damit umgehen können, aber ihre Warme Berührung riss meine Schutzschilde nieder wie Wolkenfetzen.
Ich bin gekommen... , eigentlich bin ich hier... Ich schluckte die Tränen herunter und schüttelte den Kopf um sie los zu werden.
Du hast um Hilfe gerufen und ich war nur wieder im Revier weil... weil ich eigentlich gerade auf der Suche nach dir war.

Ich beobachtete die beiden Wölfe und analysierte ihr Verhalten. Saikko, die gerade noch voller Zorn auf mich gewesen war, hüpfte auf ihren drei Beinchen auf den Rüden zu und begrüßte sie. Ich spitzte die Ohren. Tante Saikko also
Der Rüde sah aus ein Haufen elend so wie er da stand, ich schnaufte und verlor meine Anspannung. Er war mehr Jämmerlich als bedrohlich. Ich legte den Kopf wieder auf die Pfoten und sah weiter zu.
Das soll ihre Hilfe sein? Ich denke da laufe ich lieber alleine...

Ich zuckte mit den Ohren. Warum nur klang Apollos Stimme so, als ob er kurz davor war zu weinen? So sehr er sich auch bemühte es zu verbergen. Durch die viele Trauer, welche Akelas Tod ausgelöst hatte, wusste ich wie der Ton in den Stimmen anderer sich änderten. Hey..shhh.. Kurzerhand trat ich leicht neben Apollo, jedoch nur um meine Kehle über seinen Rücken streichen zu lassen. Wir können später in ruhe sprechen. Du musst mir erzählen was du so erlebt hast..okay? damit trat ich zurück und erinnerte mich dann sichtbar an Maugrim. Ich bin dankbar dass du hier bist. Glaubst du, du kannst mir DAMIT helfen? Damit nickte ich zu Maugrim Ich möchte ihn zurück zu unserem Rudelplatz bringen um mich besser um seine Wunden kümmern zu können..aber ich..also.. Unschlüssig hielt ich meine rechte Vorderpfote in die Luft und legte den Kopf mit einem schiefen Grinsen zur Seite.

Ich holte tief Luft um mich wieder zu fangen und wischte mir mit den Pfoten über die Nase. Jetzt war ich wieder konzentrierter und konnte ihr endlich wieder ins Gesicht sehen.
Da ist eine ganze Menge zu erzählen, Saikko ich grinste und meine Rute pendelte leicht hin und her. Aber im Moment brauche ich einen Heiler.
Als sie mich auf den Wolf hinwies der unter dem Felsvorsprung lag. Ich kannte ihn nicht, der Geruch nach Verletzung lag in der Luft. Stumm nickte ich, als sie ihre Pfote hob schnappte ich entsetzt nach Luft.
Deine Pfote! Saikko, was...? ich senkte den Kopf um genau hin zu sehen, ihre Pfote sah völlig zerstört aus, verschoben und ich bezweifelte das sie mit der richtig auftreten konnte. Wie ist das passiert? ich sah sie an und ein furchtbarer Gedanke kam mir Wer hat dir das angetan? knurrte ich und fletschte die Zähne. Ich konnte mir nicht vorstellen wie es jemand wagen würde Saikko anzugreifen, sie war nicht böse. Sie war eine von den guten, bei dem Gedanken das jemand sie derart verletzte kochte in mir ein Gefühl hoch das ich so noch nie gespürt hatte. Mein ganzer Körper spannte sich an, mein Nackenfell sträubte sich und ich drehte die Ohren flach an den Kopf.
Wo war mein Vater gewesen um das zu verhindern? Wo warst du gewesen, Apollo? ich schluckte. Schuld, ich spürte Schuld, sie dämpfte meine Wut ein bisschen.

DAMIT? ich schnaufte, großartig, ich war ein 'damit'?
Genervt drehte ich den Kopf weg von dieser rührseeligen Scene die sich mit eröffnete. Ich wollte aufstehen und weg gehen. Einfach verschwinden. Auch wenn das im Moment nur wunschdenken war, diese ganze Sache hatte mich kraft gekostet. Selbst die kurze Unterhaltung mit Saikko war schon anstrengend genug gewesen, den Tribut zahlte ich langsam. Ich war müde und fühlte mich zerschlagen. Eigentlich wollte ich nur die Augen schließen und eine Woche schlafen.

Sofort setzte ich meine Pfote wieder ab und sah nun doch etwas beschämt drein Ich selbst.. brachte ich nach einer Weile gedämpft hervor und schüttelte dann rasch den Kopf. Aber das hier ist weder der richtige Ort, noch der Zeitpunkt um darüber zu sprechen. Du sagtest du brauchst einen Heiler? ich bemühte mich vom Thema Pfote weg zu kommen, denn es reichte dass ich mir bei jedem Mal wenn ich sie sah Selbstworwürfe machte. Wenn du mir hilfst Maugrim zum Rudelplatz und meiner Höhle zu bringen, werde ich dir helfen. Ich zögerte. Würde Apollo stark genug sein den anderen Rüden zu tragen? vielleicht konnten wir dessen Gewicht ja irgendwie auf uns aufteilen?

Meine Wut erlosch, ich sah sie erschrocken an. Oh Saikko... murmelte ich und drückte meine Nase gegen ihre Schulter.
Das sie nicht darüber reden wollte merkte ich. Ich schob meine Fragen bei Seite.
Na komm, machen wir uns an die Arbeit. ich trat an Saikko vorbei zu dem Felsvorspung. Der Rüde war größer als ich und auch deutlich schwerer. Ich schaff das... vielleicht.
Hallo. Ich bin Apollo. Ich werd dich tragen, am besten du bewegst dich nicht.
stellte ich mich kurz vor und trat näher um den Rüden zu betrachten.
Wenn nicht, könnte ich nach arko rufen. überlgte ich. Er saß immernoch irgendwo in dne Bergen und ich hoffte er war in der Zwischenzeit nicht irgendwo runter gefallen.

Ich hob den Kopf und sah den jüngeren Wolf an. Das soll ein Witz sein. ich bleckte die Zähne und knurrte genervt. Vielleicht sterbe ich doch lieber hier.
Nein.

Ich war dankbar, dass Apollo nicht weiter auf meine Pfote einging, sondern sich statt dessen auf den Weg zu Maugrim machte. Ich folgte ihm und schnaufte dann Sei brav, sonst verhau ich dich! drohte ich Maugrim an, während ich unbewusst wieder eine stolze, ja dominante Haltung annahm. Wir werden dich beide tragen. Also halt still. Ohne ein weiteres Wort von dem Streuner abzuwarten stellte ich mich auf seine linke Seite und nickte Apollo zu, dass er auf die andere gehen sollte. Ich neigte meinen Kopf so, dass ich dicht an Maugrims Ohr flüstern konnte Und wag es dich ja nicht meinen Neffen anzugreifen, oder doch, wag es, damit ich das Recht habe dich zu töten - falls du wirklich den Wunsch verspürst zu sterben.. Ich setzte ein fast schon boshaftes Grinsen auf, auch wenn ich innerlich mich selber anschrie - denn dass war ganz sicher nicht ich. Auch wenn ich noch sooft andere verlor, so würde ich niemals willentlich einen anderen Wolf verletzen, nun zumindest nicht körperlich.

Ich hörte ihre Worte an meinem Ohr. Mutig war sie, diese Saikko. Ich grinste, wenn ich nicht verletzt wäre würde ich es mit ihr aufnehmen. ich würde ihr zeigen das ich sie nicht unterschätzte. in Gegenteil.
Aber momentan konnte sie mich wahrscheinlich wirklich in die Himmelslichter befördern, also hielt ich brav still.
Dem jungen Rüden schenkte ich trotzdem einen warnenden Blick, er sollte ja nicht denken ich wäre schwach.