(Mit Mercers Erlaubnis wird er mitgezogen.)

Rocco zeigte keine Geduld darin auf eine Antwort von uns zu warten und lief bereits weiter. Ich zuckte nur mit den Schultern und leitete Mercer dann weiter durch das Revier. Ich zeigte ihm noch einiges, doch schließlich entschied der andere Rüde sich dafür doch wieder in die Freien gebiete zurück zu kehren und ich begleitete ihn. Ich hatte Fenris hier gerochen und sein Siegesgeheul gehört, er war also wohlauf, ich beschloss ihm also etwas Zeit für sich zu geben, sein Bruder war sicher auch nicht weit fort. Da Marco und auch ich beide hungrig waren, beschlossen wir auf Nahrungssuche zu gehen, nachher wollte ich nach Kobalt suchen.

(Mercer - Freie Gebiete/Barbossa - Wald)

Ein wenig machte es mich traurig, dass es niemanden gab, der mit in mein Heulen mit einstimmte, doch vielleicht würde ich ja dennoch gelobt werden, wenn ich meine Beute an den Rudelplatz brachte? Wobei ich natürlich hoffte, dass vor allem meine Geschwister und mein Vater stolz auf mich sein würden. Fest packte ich das Reh am Nacken und begann es mit mir zu schleifen. Wobei ich über meine eigene Kraft doch ziemlich überrascht war. Aber das bewies für mich nur, dass ich eben kein Welpe mehr war. Stück für Stück zerrte ich meine Beute mit mir, dabei wohl eine Schleifspur hinterlassend.

--> Rudelplatz Nebelwölfe

Ich lief wuffend weiter, wobei mir vor Anstrengung bereits die Zunge heraus hing. Auf Freyas warnendes Rufen reagierte ich nicht, da für mich dass alles ein tolles Spiel war. Mit Mama hatte ich auch immer viel gespielt..nur mit meinen Geschwistern nicht. Schließlich ließ ich mich schwer atmend plumpsen und rang hechelnd nach Luft. Du bist sooo langsam! rief ich Freya kichernd entgegen.

Außer Atem kam ich bei Flair an. Flair, du musst aufpassen , mahnte ich mit besorgter Stimme. Du bist geradewegs in das Revier der Nebelwölfe gelaufen! Unruhig blickte ich mich um. Was würde Morgana nur sagen? Du darfst hier nicht sein...

Ich legte den Kopf schief, als Freya begann zu erklären, warum sie sichtlich besorgt war. Doch ich verstand nicht wirklich, was so schlimm daran sein sollte, in einen Wald zu laufen. Was sind Nebelwölfe? Sind das Wölfe die aus dem Nebel entstehen, der manchmal morgens über den Wiesen hängt? Dass es sich um wirkliche Wölfe handeln könnte, kam mir nicht einmal Ansatzweise in den Sinn. Ich kicherte erneut Die sehen bestimmt witzig aus! Und man kann bestimmt auch toll durch sie durchrennen! Mit diesen Worten sprang ich auf und hopste aufgeregt auf der Stelle Ich will sie sehen! Damit wedelte ich heftig mit der Rute und machte mich bereits daran, erneut los zu laufen.

Leicht verzweifelt schüttelte ich den Kopf. ICH bin ein Nebelwolf. Nebelwölfe, das sind die Wölfe die dem Nebelrudel angehören. Unser Revier liegt im Nebel, daher der Name, redete ich weiter auf den Welpen ein und setzte mich unruhig neben ihn.

Ich blieb abrupt stehen und musterte Freya mit schief gelegtem Kopf Aber du bist doch nicht aus Nebel! Kicherte ich dann. Freya war wirklich lustig! Warum sollten sich Wölfe den Namen von verschwindenden Nebelschwaden geben? Das Rudel wo Mama herkam hatte nie einen Namen gehabt, und doch wussten andere Wölfe dass sie nicht näher kommen durften, wenn sie nicht zu uns gehörten. Ob das mit dem Begriff Revier gemeint war? Neugierig setzte ich mich nun vor Freya hin und sah zu ihr auf, mit sichtlichem, wissbegierigem Leuchten in den eisblauen Augen. Warum nennt ihr euch nach den verschwindenden Wolken? Was ist ein Revier? Meine Rute hatte ich hoch erhoben, während sie jedoch wild hin und her wedelte, fast wie ein Fahnenmast bei starkem Wind.

Weiterhin nervös um mich blickend suchte ich nach den richtigen Worte, um Flair vernünftig antworten zu können. Ein Revier ist das Gebiet... Der Ort an dem ein Rudel lebt. Hier gibt es viele neblige Orte und es hilft anderen, die Gerüche benennen zu können. Verstehst du? Ich rieche wie ein Nebelwolf. Das können andere wahrnehmen und erkennen.

Meine kleinen Ohren zuckten ab und zu, während ich Freya zuhörte. Jedoch begriff ich noch immer nicht so ganz was sie meinte. Als sie jedoch sagte, dass sie nach Nebelwolf riecht, sprang ich auf und trat derart dicht an sie heran, dass ich fast mein Näschen in ihr Brustfell drücken konnte. Man hörte deutlich wie wild ich nun an Freya schnupperte. So riechen also Nebelwölfe? Ich nahm mir fest vor, mir den Geruch einzuprägen, was sich aber sogleich mehr oder weniger verwarf. Ich will mehr Nebelwölfe riechen! Damit wirbelte ich herum und jagte los.

--> Nebelrudel/Nebelmoor

Zunächst schnupperte Flair an mir, was mich unruhig zum kichern brachte. Als er dann jedoch wieder los stürmte sprang ich ihm panisch hinterher. Flair! Nicht dalang! Nein, Flair, warte!!!, heulte ich.

-> Nebelmoor (Nebelrudel)

Ich drückte schließlich sanft mein Fell gegen Prince, der nun dichter neben mir war, Marco wurde nun im Nebel doch deutlich langsamer und blieb eher in unserer nähe, womit er Roza auch die Chance gab ihn zu fangen und ihr Spiel zu beenden. Dir wird nichts passieren. Ich lächelte Prince so aufmunternd an wie möglich.

<- Freie Gebiete » Am großen Lachsfluss

Dankbar drückte ich mich ebenfalls an Barbossa, ich wusste wirklich nicht wohin mit all diesen Gefühlen, die nicht nur so einfach körperlich waren, einfach nur, weil er so feinfühlig sein musste. Er passte auf mich auf, er respektierte sogar meine Grenzen und er schien mich auch noch zu seinem Rudel mitnehmen zu wollen. Wenn mir mal in meinem alten Rudel jemand erzählt hätte, dass es solche Rüden gab, hätte ich ihn wohl für verrückt gehalten. Ich habe ja auch einen äußerst stattlichen, starken, beeindruckenden Beschützer., antwortete ich also einfach charmant, auch etwas um meine eigenen Unsicherheiten zu überspielen, auch wenn die Komplimente durchaus ernst gemeint waren.

Lachend schaffte ich es endlich Marco einzuholen und warf mich auf ihn, als würde ich wirklich auf ein Beutetier springen, allerdings natürlich ohne jegliche Absicht meinen Onkel zu verletzen, ich wollte ihn nur am Boden festhalten, während ich triumphierend lachte. Hab dich! Hab dich!

Marco zeigte keinerlei Angst, als sein nun doch schon recht gewachsener Neffe auf ihm landete, er fürchtete sich allgemein nicht viel vor uns Wölfen, obwohl wir ja eigentlich seine Feinde hätten sein sollen. Natürlich reagierte sein Instinkt, wenn er wirklich in Gefahr war, doch sonst war da nichts, er war eben seit er ein kleines Neugeborenes war bei einem Wolf groß geworden. Ja du hast mich, gut gemacht! Okay, wir wollen mal nicht übertreiben. Ich lächelte sanft und schleckte Prince über die Ohren, soweit ich sie erreichen konnte. Wir sind gleich da, ich werde gleich mit unserer Alpha oder unserem Beta reden, je nachdem wer gerade da ist. Du bleibst einfach bei mir, dann wird dich niemand auch nur angehen.

Es war doch wirklich erstaunlich wie furchtlos dieses Kaninchen war, während er von Roza regelrecht angefallen wurde, der sich so sehr zu freuen schien, dass er ihn einholen hatte können. Gut gemacht., lobte ich ihn leicht grinsend und wandte mich dann Barbossa zu, meine Ohren stellten sich wieder etwas auf, als er über diese schleckte und sandte wieder dieses angenehme Kribbeln durch meinen Körper, das ich immer schon wieder vermisste, sobald es aufhörte. Ich stupste ihm leicht in die Seite und nickte dann, man bemerkte noch immer die deutliche Anspannung in meinem Körper, aber sie war leichter als zuvor. Als bräuchte ich eine Ausrede, um nahe bei dir zu bleiben.