Stolz sah ich meinem beiden Welpen zu, die nun beide so gar nicht mehr klein waren. Marco hopste wie verrückt auf und ab und freute sich wahnsinnig für seinen Bruder.
Oh wirklich? mit leuchtenden Augen beäugte ich meine Maus. Ja dachte ichDer erste Fang ist etwas besonderes! Begeistert machte ich mich dann auch sofort über meine Beute her meine erste Beute. Kauenderweise hörte ich meiner Schwester weiter zu. Klar und dann will ich noch mit Fenris jagen! entgegnete ich zwischen zwei Bissen. Meine erste eigene Maus schmeckte himmlisch -etwas anderes hätte ich aber kaum wahrgenommen.
Während Nero seine Beute verspeiste, wandte ich mich wieder unserem Vater zu und drückte meine Nase wieder in sein Fell. Erst jetzt fiel mir wirklich auf, wie sehr ich diese gemeinsamen Ausflüge vermisst hatte."Wenn du willst können wir auch jetzt nach Fenris sehen. Dann können wir vielleicht auch nochmal gemeinsam los!", schlug ich dann lächelnd vor, nachdem ich meine Schnauze wieder aus dem dichten Pelz zog. Und gleichzeitig ergab sich eine gute Chance beim Rudelplatz vorbeizusehen und zu schauen, ob Jive wieder zurück war... und wie es ihm ging.
Ich ließ Marko herumhopsen und sah liebevoll zu meiner Tochter, als diese zu mir kam. Gute Idee. Lasst uns zurück gehen. Ich schleckte Kobalt über die Ohren und blickte mich dann nach Marco um.
Während mein Magen anfing wie wild zu brummen, schaute ich mich gezielt nach etwas Fressbarem um. Angst davor, erwischt zu werden, hatte ich keine. Ganz im Gegenteil, ich war fest davon überzeugt, nicht entdeckt zu werden. Ein großer Nebelschleier verdeckte mir die Sicht in die Ferne, was jedoch ebenfalls bedeutete, dass es Anderen genauso gehen würde. Ich schnupperte am Boden entlang und musste nicht lange warten, bis eine Fährte mir in die Nase stieß. Mäuse Der Spur folgend, wurde mir der Regen ab und zu zum Verhängnis und erschwerte mir die Beutejagd. Ich verlor die Spur und setzte erneut zu einer Suche an. Lange trottete ich durch die Gegend, jedoch nicht weit von der Reviergrenze entfernt. Zu finden war nichts, der Regen erlaubte mir nicht eine weitere Spur zu finden. Also folgte ich meinem Pfad zurück und begann einen neuen Weg zu einem weiteren Ort.
Nebel kroch zwischen den dünnen Stämmen der Bäume hindurch und ich schloss kurz die Augen. Der kühle frische Duft des Waldes und des Nebels, umhüllt uns und meine Rute wedelte sachte hin und her. Ich liebte mein Rudel und unsere Gebiete. Hier ist unser Jagtgebiet, ich hoffe du magst Nebel. Sagte ich grinsend.
ich bin der Schatten in der Dunkelheit und unsichtbar im Licht. Ich bin die Stille vor dem Sturm und die Klinge deines Schwertes
Ich stand neben Morgana und sog die Witterung dieses Ortes ein. Der Nebel ist eine gute Tarnung - vor allem gegen die Menschen. Sie haben schlechte Nasen und verlassen sich zu sehr auf ihre Augen. Ich persönlich finde ihn bisweilen erfrischend. Ich mag es ja auch, in einem kalten Bergbach zu schwimmen oder zu fischen. Die pralle Sonne im Sommer ist nicht so meines. Dann ließ ich die Atmosphäre des Ortes auf mich einwirken. Es ist schön hier - und auch irgendwie geheimnisvoll. Der Wald ist still und doch voller Leben. Da hinten rieche ich Wildschweine - eine ganze Rotte. Es gibt Hasen hier, Rehe und ich glaube, da habe ich eben sogar einen Elch gerochen. Gute Beute! Wirklich, ein gutes Jagdgebiet! meinte ich lächelnd.
Ich sah ihn von der Seite an während er redete und den Ort betrachtete. Es schien ihm zu gefallen und das freute mich, denn auch wenn es schleppend mit dem Rudel und den Neuankömmlingen lief mochte ich den bunten Wolf bereits. Er erinnerte mich ein ganz klein wenig an einen alten Freund von mir den ich sehr vermisste. Ja das stimmt, auch wenn ich gerne ab und zu in den freien Gebieten jage fehlt es uns an nichts. Hier gibt es auch abgeschiedene Lichtungen auf denen die Jungwölfe spielen können. Es verirrt sich nie ein Mensch hierher, Menschen haben Angst vor Nebel. Ich liebe ihn, komm es gibt noch zwei Stopps. Sagte ich fröhlich und meine Augen blitzen belustigt als ich in den Nebel eintauchte. Ich machte es mir wie immer zunutze, dass mein Fell schwarz war und der Nebel dicht. Ich bewegte mich lautlos durch die Bäume, hielt die Augen geschlossen und tauchte nur ab und zu wieder in Roccos Nähe auf. Dann öffnete ich meine Augen und ließ sie in den dichten Nebelschwaden aufblitzen. Lachend lief ich richtung Nebelsumpf, nicht so langsam alter Wolf. Rief ich belustigt, auch wenn ich nie gelernt hatte wie andere Wölfe spielten hatte ich doch gelernt zu spielen. Dies war das Lieblingsspiel der Schatten und ich hatte es in meiner Jugend perfektioniert. -Nebelsumpf
ich bin der Schatten in der Dunkelheit und unsichtbar im Licht. Ich bin die Stille vor dem Sturm und die Klinge deines Schwertes
Morgana lief voraus. Geschickt nutzte sie den Nebel als Tarnung - oder spielte sie etwa Verstecken? Sie war auch sehr schnell und ich hatte ein wenig Mühe mit ihr mitzuhalten, aber es machte Spass. Alter Wolf? Na, na! Auch ich lachte und hetzte hinterher. Ich fand es schön, mit ihr zu laufen und es gefiel mir auch, dass sie anders als nur ernst sein konnte. Damit erinnerte sie mich an meine ehemalige Gefährtin.
Nachdem die Dürre vorbei war, begann es zu regnen und mit dem Regen kam der Nebel. Ein komischer Nebel, der ungewöhnlich sauer roch. So ein Nebel war nicht einmal den erfahrenen Nebelwölfen bekannt. Schleichend und unheilvoll strich er zwischen den Bäumen umher, kletterte auf jeden Berggipfel und kroch über jede Wiese und ganz plötzlich verfiel das Tal in einen tiefen festen Schlaf. Alle Lebewesen sanken mit einem Mal zu Boden. Nichts bewegte sich mehr und es wurde still. Der Nebel verharrte eine ganze Weile über dem Tal. Er kam von einem Industrieunfall der Menschen, die von diesem Nebel ebenfalls nicht verschont blieben. Für eine ganze Weile war das Tal eingefroren. Doch jetzt langsam fangen die ersten Vögel an zu zwitschern. Der Dunst lichtet sich und die ersten Wölfe wachen wieder auf....
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich wachte auf - aus tiefem Schlaf, wie mir schien. Viele, viele Tage hatte ich verrgeblich nach Blue und nach Athe gesucht. Doch ohne Erfolg. Ich hatte das Tal verlassen, war viele Tagesreisen entfernt gewesen, hatte kaum etwas gefressen und unermüdlich gesucht - aber vergeblich! Irgendwann musste ich aufgeben. Es tat so weh! Wieder einmal hatte ich eine Gefährtin verloren und dazu noch meinen einzigen Schülerr, der fast wie ein Sohn für mich war. Es fühlte sich an, als ob man mein Herz in Stücke gerissen hatte - in sehr kleine Stücke. Die Suche war vergeblich gewesen. Es gab auch keine Spuren. Wenn meine Lieben noch lebten, waren sie wohl schon weit weg. Warum sind sie gegangen? Habe ich sie enttäuscht? So viele ungelöste Fragen, auf die ich wohl nie eine Antwort erhalten würde. Als ich erkannt hatte, dass die Suche aussichtslos war, war ich zurückgekehrt in das Tal. es war der letzte vertraute Ort und ich konnte hier genauso gut sterben wie woanders. Es wäre nicht schwer. Zwar war jetzt Winter, aber es gab immer noch ein paar Pflanzen und Wurzeln, die mir den Übergang in die Geisterwelt erleichtern würden. Dann kam der Nebel. Ich spürte, dass er irgendwie anders war, aber ich konnte es nicht einordnen. Dann kam der Schlaf und mit ihm kamen die Träume... Als ich schließlich erwachte war da Schmerz. Meine Eingeweide schrieen geradezu. Ich rappelte mich auf und stellte fest dass ich schwach war - und bis auf die Knochen abgemagert. Ich stand kurz vor dem Verhungern. Wie lange hatte ich geschlafen? Ich erinnerte mich an die Vision des Geisterwolfes. So endet es also! dachte ich. Dann kam auch die Orientierung zurück. Ich war im Wäldchen. Das war schon im Revier des Rudels. Vielleicht würde ich es ja noch bis dorthin schaffen - zum Rudelplatz. Da ich sonst kein Ziel hatte, war das genug. Also schleppte ich mich zu Rudelplatz.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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18.04.2019 13:51 (zuletzt bearbeitet: 31.10.2019 20:57)
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