Aufmerksam sah ich mich um und drehte meine Ohren in alle Richtungen, damit mir ja auch nichts entging. Bin ich hier richtig...? Ist das hier Revier der Nebenwölfe? Ich hoffte es. Und wenn nicht, lass das hier bitte eines der freien Gebiete sein und bloß nicht das Revier einer der anderen Rudel...das könnte ich jetzt gar nicht gebrauchen Ich musste wohl oder über Vorsicht walten lassen... Langsam setzte ich Pfote vor Pfote, während ich immer weiter in das mir unbekannte Waldgebiet vordrang.
Ich beobachtete Reece aus einiger Entfernung. Der Nebel hing inzwischen schon dicht zwischen den Bäumen und verschleierte die Sicht. Ich verbarg mich darin, schlich lautlos und bedacht durch den kühlen Wald. Hier fühlte ich mich wohl. Das war mein Zuhause. Reece ließ mir einige Fragen offen aber Geduld ist eine Tugend, die gelernt sein soll..aber ich wusste, wie man damit umgeht. Ich werde ihn im Auge behalten...Falls er wieder zu Kräften kommt, werde ich sehen, ob er sich in meinem Rudel bewähren kann..
Langsam aber sicher wurde es immer schwieriger, sich zurecht zu finden, da immer dichter werdende Nebelschwaden mir die Sicht schwer machten. Nun..etwas Gutes hat es. Der Nebel lässt mich vermuten, dass ich hier richtig bin. Ich blieb stehen, um meine Orientierung wieder zu finden und ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen. Allerdings half das nicht sehr viel. Wenn das so weitergeht, werde ich bald nicht mehr als die Umgebung unmittelbar um mich herum wahrnehmen können... Nun...meine Augen waren nicht meine einzigen Sinne, ich sollte mich wohl nun vor allem auf die restlich Verbliebenen konzentrieren.
Sein schwarzes Fell verbirgt ihn einigermaßen gut...bei Nacht wird er nur mehr ein Schatten sein.... Dem schwarzen Wolf zu folgen, erwies sich als leichtes Spiel. Er war unsicher, aber das war nur schlau. Man muss Vertrauen in andere mit Vorsicht genießen und gänzlich überzeugt hatte ich ihn noch nicht. Langsam trat die Nacht ein und ich entschloss mich dazu, den schwarzen Wolf seines Weges gehen zu lassen und mich auf den Weg in eines der freien Gebiete zu machen. Ich erhoffte mir Informationen über den Verbleib der anderen Wölfe, die im Wäldchen gesehen wurden. Vielleicht lässt sich Emfan mit ihnen blicken...so unbedacht wie er sich gibt. Hoffentlich hält sich Reece in meinen Gebieten zurück...Der Schattenwolf würde ihn als attraktives Rudelmitglied sehen..... So fiel ich in einen leichten Schritt und begab mich in Richtung Wäldchen....
Über mir erklang das zarte Zwitschern verschiedener Vögel und von irgendwo weiter vorne glaubte ich, dass Rauschen eines Flusses zu hören. Mittlerweile war es wirklich soweit gekommen, dass ich nur mehr das direkt vor mir sehen konnte. Vorsichtig tastete ich mich voran, ständig darauf bedacht, nicht irgendwo auf einer Wurzel auszurutschen, gegen einen Baum zu laufen oder irgendeinen Abhang hinunterzufallen. Aber langsam schaffte ich es, die Hindernisse zu überwinden. Mit einer meiner Pfoten trat ich auf einen spitzen Stein und zuckte einmal mehr vor Überraschung als Schmerz zusammen. Grandios.. Vorsichtig bewegte ich mich weiter und bemerkte erst unmittelbar, als ich da war, das ich das Wäldchen wieder verlassen hatte und mich nun an einem Fluss befand.
Langsam hingen mir Kaninchen echt zum Hals raus. Seit einer Woche hatte ich mich von nichts anderem ernährt. Auch jetzt biss ich gerade in den Magen eines solchen Nagetieres . Es war echt ungünstig, dass es ihm Nebelwald kaum große Tiere zum jagen gab. Dann musste ich mich wohl mit den damit abfinden. Wie lästig… Plötzlich nahm ich einen neuen Duft wahr; es war die Fährte eines weiteren Wolfes. Ich hob meinen Kopf und hielt die Schnauze in den Wind. Kein Zweifel, ich war nicht allein in der Gegend. Es waren noch mindestens zwei weitere Wölfe in meiner Nähe. Das war doch schon um uneiniges interessantes, als dieses halbaufgegessen Kaninchen. Wer weiß; vielleicht würde mein kleiner Ausflug in den Nebelwald doch noch amüsant werden. Lautlos und vorsichtigich setzte mich in Bewegung. Duftspur führte mich langsam aus dem Nebel und schon bald konnte schon bald die Umrisse des ersten Wolfes sehen…
Vorsichtig lief ich weiter. Wir befanden uns jetzt schon im Revier der Nebelwölfe. Nicht mehr lange und sie würden uns entdecken. Ich sah mich nach Wolfspfote um.
Meine Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Ich war hier bereits einmal gewesen, dich das lag jetzt fast ein Jahr zurück. Es hat sich wirklich nichts verändert..., stellte ich bitter fest.
"Alles okay?", fragte ich sie, als ich merkte, wie sie sich verspannte. Ich schlich weiter zwischen den Bäumen hindurch und achtete auf jedes Geräusch und jedes Zucken im Augenwinkel.
Ja, klar. Ich rang mir ein Lächeln ab. Es war künstlich und unecht, aber das war mir egal. Es ist nur alles so... Wie damals. Es ist alles wie damals, als ich mit meiner Mutter hierherkam, nachdem man uns aus den Bergen vertrieben hat.
Ich nickte nur und folgte ihm. Eigentlich hatte ich keine Ahnung, was ich sagen sollte, wenn ich Reya und den anderen Nebelwölfen gegenüberstand. Ich konnte nur hoffen, dass mich niemand erkannte und meine größte Angst keine Wirklichkeit wurde.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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15.01.2016 14:52 (zuletzt bearbeitet: 03.08.2016 19:22)
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