Morgana verschwand und am liebsten wäre ich ihr nach gelaufen um zu sehen ob sie Lejan fand. Aber ich besann mich etwas besserem und blieb dicht bei Marlo.
Kurz darauf hörten wir Morgana heulen.
Ob sie Marli gefunden haben? fragte ich meinen Bruder nachdem daraufhin kein weiteres heulen ertönte.

Auf Morganas Frage hin wiegelte ich meinen Kopf nachdenklich von einer zur anderen Seite. icht wirklich. Sie hat ganz still gesessen, gefangen kann man das nicht nennen, meinte ich schließlich, als meine Mutter zu uns stieß und mich untersuchte. Ihr Atem kitzelte. Wir sollten zu den anderen zurück. Ich wiederholte mich. Langsam lief ich an meiner Mutter vorbei, in die Richtung, aus der sie gekommen war. Da sah ich schon @Adria ,@Marlo und @Flair . Hey, nuschelte ich und legte meine Maus ab.

Nachdem Mutter mit Morgana aufgebrochen war, konnte ich die sich dahinziehende Zeit bloß an Ort und Stelle ausharren. Untätig und mit der störenden Leere in mir, etwas tun zu wollen, es jedoch nicht zu können.
Als die beiden nachtfarbenen Fähen meine Sicht verließen, wusste mein Blick nicht recht, woran er sich heften sollte.
„Ich hoffe es“, entgegnete ich Adria eines Moments im gedämpften, fast abwesenden Ton. Und doch schwebte die deutliche Nuance an Sorge darin mit. Ich zweifelte zwar nicht daran, dass man Lejan finden würde – es würde schon gut werden. So wie immer. Es wird immer alles gut. Dennoch konnte ich diese besorgte Unruhe nicht von meinen Sinnen abschütteln.
Verunsichert wechselte mein Blick hin und wieder zu Adria oder Flair. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hatte, dort zu stehen und nichts als zu warten. Meine Geduld stand mir freundschaftlich bei, nur mein Drang zu helfen ließ das Blatt allmählich reißen.
Umso erleichternder war es, zumindest eine der nächtlichen Silhouetten inmitten des Schleiers des Waldes erneut zu erhaschen und sogleich ebenso den begleitenden weißen Schneebruder ins Auge zu fassen.
Dem Mond sei Dank, dachte ich und verdrängte Lejans undeutliches "Hey" völlig, als ich ihm die Schnauze beinahe schon dankbar ins Nackenfell drückte. Wie froh war ich, dass es ihm gut ging. Ich wollte mir gar nicht vorstellen müssen, wie die Umstände ausgesehen hätten, wenn sich dieser helle Winterpelz nicht aus dem Nebel des Gehölzes abgezeichnet hätte.
Ich löste mich von meinem Bruder, beließ die Geste allerdings weiterhin in ihrer Stille. Ich wäre auch gar nicht fähig gewesen, bei all den erleichterten, herumschwirrenden Gedanken, einen davon herauszupicken und ihn in Worte zu fassen. Einzig ein befreites Lächeln auf meinen Lefzen verriet, wie beruhigt ich war, uns alle erneut beisammen zu haben.

Jegliche Sorgen, die meine Gedanken umschlungen hatten, waren von mir mit einem Ruck abgefallen. Wie alte Blätter reifer Bäume im Wind des luftigen Herbsts.
Ich blinzelte zu unserer Mutter herüber. Einen Moment lang überlegte ich, wieso Morgana wohl derart plötzlich hatte gehen müssen. Bis ich mir ihre verantwortungsvolle Stellung als Führungsposition in den Kopf rief. Als Alpha war sie mit Sicherheit oft und überall gefragt. Und nirgends mangelnd.
„Ich denke, vom Jagen kann ich erst einmal absehen“, widmete ich mich friedlich Mutters Frage und ließ meinen Blick zu meinen Geschwistern und Flair schweifen, um zu sehen, wie sie dazustanden.

Ich hatte erfreut mit meiner Rute gewedelt, als das was ich sagte offenbar gut ankam. Aufmerksam verfolgte ich dann das weitere Geschehen, bevor Lejan wieder bei uns war. Enttäuscht ließ ich die Öhrchen hängen. Aber ich dachte wir gehen zusammen jagen?! Ich war mir nicht sicher, doch so wie Marlo es ausdrückte schien er ebenfalls nicht besonders begeistert zu sein. Ich möchte doch sooo gerne jagen! bettelnd sah ich Dagger an.

Ich wedelte mit der Rute, als Miro mich begrüßte und lachte leicht. Alles gut, nichts passiert, sagte ich zu ihm und lächelte. Meine Geschwister und meine Mutter bedeuteten mir die Welt und vor allem Marlo hatte einen besonderen Platz in meinem Herzen, obwohl ich das nicht ganz ergründen konnte.

Ich nickte auf Mutters Vorschlag hin. Okay. Da zog sie uns schon alle zu sich, als wären wir erst einige Wochen alt und herzte uns. Ich brummte zufrieden und lachte still.

(@Adria @Flair @Marlo )

Die Enttäuschung in Flairs Stimme versetzte mir einen schuldigen Stich in die Magengrube. Es stand nicht in meiner Absicht, meinen Vorschlag eisern zu verteidigen und hartnäckig wie eine Klette daran zu hängen. Ich hätte mich ohne Weiteres damit zufriedengegeben, wenn alle anderen lieber die Jagd fortgesetzt hätten. Glücklich war man nur, wenn man das tat, was einem gefiel. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, wenn man meinem Befinden gefolgt wäre, obwohl man andere dadurch mit drückender Enttäuschung hätte zurückgelassen.
Daher war ich auch kurz davor, Flairs Bitte entgegenzukommen, meine Meinung wieder zurückzuziehen und zu tun, als hätte ich nie auch nur irgendetwas erwähnt. Doch befreite unsere Mutter die Lage sogleich mit einem fairen Kompromiss.
Munter nickend stimmte ich ihrem Vorschlag zu und spähte geruhsam zu dem roten Jungwolf herüber, in der ehrlichen Hoffnung, dass auch er damit einverstanden war. Solange es allen anderen recht war, war es auch mir recht.
Mutters Worte hörten sich wirklich wissensreich und ehrlich an, dass es mich innerlich in Wohlsein wärmte. Und doch hatte ich das Gefühl, ihr Gesprochenes noch nicht klar einordnen zu können. Stolz auf sich selbst sein; das eigene Empfinden als wichtiger zu verstehen.
Ich konnte stolz auf andere sein. Auf @Lejan, der selbst in der verlorensten Situation besonnen blieb; auf @Adria, die derart zielsicher durch die Welt tapste; auf @Flair, der solch einen undurchbrechbaren Elan in sich trug. Aber auf mich selber? Darüber hatte ich noch nie auch nur halbwegs nachgedacht und irgendwie schien es mir auch fremd, dieses Gefühl auf mich zu übertragen.
Vielleicht war es etwas, mit dem man erst einmal wachsen musste. Oder das man sich erst erlauben musste – dem man erst die Tore öffnen musste.
Ich ließ mich von Mutter an sich ziehen und schmiegte mich ebenfalls sanft an sie, genauso wie an meine Geschwister. Ehrlich gesagt, glaubte ich weniger, stolz auf mich sein zu wollen, als viel mehr auf meine Familie. Darauf, dass es sie gab und darauf, dass sie derart wunderbar war.

Lejan war unversehrt und ich lief zu ihm um ihn zu begrüßen. Das er ebenfalls eine Maus dabei hatte drückte meine Stimmung jedoch wieder.
ließ mich an Mama ziehen und sah zu ihr auf.
Auf mich stolz sein? das verstand ich nicht wirklich, was sollte mir das bringen? Wenn Mama und meine Geschwister nicht stolz auf mich waren, wie sollte ich es sein.
Flair wollte weiter jagen, ich war zu niedergeschlagen.
Ich hatte es nicht geschafft, wie sollte ich es jetzt noch besser machen?
Ich sah Marlo an dessen Blick schon wieder gedankenverloren ins nichts ging. Ich seuftze und wartete bis das flackern in seinen Augen wieder auftauchte unf erins jetzt zurück kehrte.
Also, was machen wir jetzt, wo gehen wir hin? fragte ich Mama

Eifrig nickte ich, auf Daggers Kompromiss hin und schüttelte mich dann, als sie mir ebenso über den Kopf schleckte, wie ihren eigenen Jungen. Ich winselte überrascht auf, als sie mich ebenso wie diese an sich zog. Sie war doch nicht meine Mama! Wie konnte sie da sagen dass sie mich lieb hatte - und mich wie ihr eigenes Junges behandeln? Es verwirrte mich sichtlich, was man auf meinem Gesichtchen erkennen konnte. Doch wedelte ich dennoch mit der Rute und kuschelte mich leicht in das Knäuel der anderen. Das war etwas, was Mama und ich nie mit meinen Geschwistern hatten machen können, weshalb ich jetzt gerade bei dem eisigen Wetter die Nähe der anderen umso mehr genoss. Okay..Tantchen..? Ich war mir nicht sicher wie ich Dagger sonst nennen sollte, das merkte man.

Das Gekuschel wurde aufgelöst und Mutter redete von dem Nebelsumpf. Ich lauschte und nickte und stellte mich zu Marlo. Dagger ging bereits los. Ich wartete noch auf Marlo, ehe ich mich in Bewegung setzte. Aufregend!, meinte ich mit funkelnden Augen.

->Nebelsumpf (Nebelwölfe)

(@Flair , @Marlo , @Adria )

Ich folgte Marlo und Lejan wobei ich mich an Flair hielt.
-> Nebelsumpf