Mein Bauch knurrte. Obwohl ich vor 2 Stunden einen großen Fisch gegessen habe, liegt wohl am ganzen Stress und dem Neuland. Meine Ohren zuckten und meine Nasenflügel blähten sich auf. Da war irgendwo ein Kaninchen. Ich kann ihn riechen und hören! Leise folgte ich der Duftspur. Vor mir erschien einen Kaninchenbau. Zum Glück ohne Babys! Leise sammelte ich ein paar Steine, aber achtete weiterhin auf den Höhleneingang. Nicht das mir meine Beute noch entwischt! Als ich genung Steine hatte stellte ich mich hinter den Höhleneingang. Gut das die Sonne vor mir ist. Ich nam einen Stein zwischen die Zähne und warf ihn hinter mir. Ich hörte förmlich wie die Kaninchen erschracken. Schnell noch scheuchte ich sie mit den Steinen in meine Richtung. Und da kamen sie schon. Aber es war nicht eine Kaninchen sondern zwei! Schnell schnappte ich nach beiden, da sie nebeneinander hoppelten. Hastig brach ich ihnen auch noch das Genick, sie wurdenschlaf in meinem Maul. Es tat mir im Herzen weh jemanden zu töten. Aber wenigstens konnte ich ihnen etwas Leid ersparen und sie konnten mich nähren, dafür war ich ihnen dankbar. Genüsslich fraß ich einen. Den zweiten schleppte ich in meinem Maul mit mir. Vielleicht bekomme ich bald wieder Hunger? So trabbte ich weiter.
Nun lief ich schon eine ganze Weile durch das Wäldchen und kam gut voran. Nachdem ich die Gegend verlassen hatte, aus der die stärksten Wolfsgerüche kamen, wurde ich langsam etwas entspannter. Die verschiedensten körperlichen Bedürfnisse meldeten sich wieder, aber ich hielt sie unter Kontrolle. Du hast schon genug Fehler gemacht, Lloyd. Ob das da hinten wohl der Waldrand ist?
Lloyd fasste wieder neuen Mut. Vielleicht wird am Ende alles gut.
Es WAR der Waldrand! Endlich! Wie ich vermutete endete das Revier der Wölfe unmittelbar am Waldrand. Dahinter gab es keine Wölfe und es war auch nicht ganz das Ende des Waldes, sondern nur eine grosse Lichtung. Meine letzten Kräfte mobilisierend rannte ich aus dem Wald hinaus auf die Lichtung, überquerte sie und erreichte das neue Waldstück, wo ich keuchend im Unterholz zusammenbrach. Ich war entkommen. Ich lebte. Das war jetzt alles was zählte. Kein Geruch von fremden Wölfen stieg mir in die Nase und ich konnte zum ersten Mal seit 10 Tagen richtig entspannen. Der Regen, der schon die ganze Zeit andauerte störte mich nicht, ich schlief fast sofort ein.
und die Moral von der Geschicht´ Lloyd, Trau´fremden Wölfen nicht!
Ich schritt freudig auf den kleinen Wald zu. ,,Das hier meine lieben ist das Wäldchen, hier lässt es sich super verstecken spielen oder man kann das Jagen trainieren, das tarnen und anschleichen, was man will.",ich wedelte fast schon zu heftig mit der Rute und spielt nervös mit den Ohren. Noriko tief Luft holen ja und aus atmen Ruhe bewahren du bist kein Welpe mehr komm schon Noriko! Ich holte tief Lust und saß eine weile nur da, bevor ich nun ruhiger weiter sprach. ,,Nun kommen wir zum letzten Ort ich denk der wird euch allen gefallen.",ich versuchte nun etwas ruhiger los zu gehen was ein Fehelr war ich knickte kurz mit den Pfoten weg und trabte dann schnell weiter.
Mir fiel schnell auf das was nicht stimmte und schnell folgte ich Noriko. Ich holte schnell auf und blieb etwas hinter ihr falls sie sich nicht mehr halten kann. Irgendetwas stimmt nicht
Der ständige Nebel waberte auch hier zwischen den Bäumen, doch die Luft war sauber und roch angenehm nach dem nahendem Herbst. ich spürte wie Marco auf meinem Rücken näher an Nero heranrutschte um weiter zu dösen und lächelte. Dann sah ich mich nach Fenris um ob er mir auch ja gefolgt war.
Ein wenig hechelnd erreichte ich Papa und sah mich dann um. Der Nebel wirkte wie ein Umhang, der sich um die Bäume schmiegte. Hier war ich schonmal! Bellte ich dann aufgeregt und lief ein kleines Stück vor, so dass Barbossa mich aber noch sehen konnte. Ich erinnerte mich daran, wie Papa mich erst bei dem hellen Rüden und der Fähe, und später an dem Baum gefunden hatte. Meine Ohren schmiegten sich bei beiden Erinnerungen dicht an meinen Kopf. Ich hatte ja Papa das versprechen gegeben nicht mehr weg zu laufen. So tapste ich wieder zu ihm zurück und sprang ein wenig an ihm hoch um Nero anzustubsen. Wach auf! Du verpasst einen ganz tollen Ort!
Genau. Gut das du dich daran erinnerst. Das ist das Wäldchen. Auch hier kann man gut jagen. Ich schmunzelte als Fenris versuchte seinen Zwilling zu wecken. Lass deinen Bruder doch schlafen. Du darfst dich hier auch etwas alleine umsehen, aber lauf nicht zu weit weg.
Ich sah Papa mit wild wedelnder Rute an. Ich durfte frei herum laufen? Ich bellte fröhlich auf, sprang so an Papa hoch, dass ich seine Lefzen kurz lecken konnte. Dann rannte ich Richtung eines Baumes, achtete jedoch darauf nicht zu weit weg zu sein. Neugierig schnupperte ich an der Rinde, ehe ich impulsiv meine Vorderpfoten an diese stemmte und meine kleinen Klauen durch die Rinde zog. Dass ich dabei eine Duftspur setzte war mir nicht bewusst. Dann lief ich in eine andere Richtung, immer im sicheren Sichtfeld von Papa bleibend.
Mit einem Mal sah ich ein kleines graues Fellknäull, welches dem von Kobalt ähnlich sah. Im Gegensatz zu dem von Kobalt bewegte es sich jedoch. Ich kauerte mich nieder und begann mich an das Knäull heran zu schleichen. Jedoch war ich dabei nicht leise genug, so dass die Maus aufschreckte und piepsend das Weite suchte. Ich bellte hell und rannte hinterher. Vor dem Loch in welchem die Maus verschwand blieb ich hechelnd stehen und steckte schnuppernd immer mal wieder mein Näschen in das Erdloch.
Ich hob vorsichtig die beiden kleinerem Geschöpfe von meinem Rücken und setzte sie zwischen meine Vorderpfoten. Dann sah ich Fenris dabei zu wie er einer Maus hinterherjagte. Ich lächelte und beobachtete seine Bewegungen.
Eine Weile wiederholte ich das Erforschen des Loches, bis es mir zu langweilig wurde, weil die Maus irgendwo unterirdisch in ihrem Höhlensystem verschwunden war. So zuckte ich kurz mit der Rutenspitze und lief dann weiter. Hier und dort schnupperte ich an dem ein oder anderen Baum, ehe wieder ein Fellknäull in meinen Blick fiel.
Ich erstarrte. Dieses Mal war mein ganzer Körper angespannt, jede Bewegung so leise wie möglich. Ich erinnerte mich an das Spiel mit den Blättern und dem Zweig. Einen Moment verharrte ich, ehe ich vorschoss. Dieses Mal erwischte ich die aufquickende Maus mit den Vorderpfoten. Sie entwand sich mir jedoch. Ich setzte wuffend nach und versuchte sie davon abzuhalten in ihrem Loch zu verschwinden, indem ich immer mal wieder nach ihr schnappte. Doch meine Bisse trafen sie nicht, und mit den Vorderpfoten schubste ich sie höchstens kurzweilig um.
Ich hatte keine Tötungsabsicht, sondern sah das ganze als Spiel an.
Ich ließ mich zu Boden gleiten und legte den Kopf zwischen Nero und Marco. Fenris machte wohl gerade seine ersten Jagderfahrungen und da würde ich nicht stören.
Die Maus entwichte mir, weil mich ein Geräusch ablenkte. Neugierig duckte ich mich und folgte dem Laut. Dabei entfernte ich mich etwas mehr von Papa. Als ich an dem Busch schnupperte aus welchem der Laut kam, sah ich nicht den Rücken des Tieres, welches hinter dem Busch stand. Erst als der Rehbulle nervös schnaubend den Kopf hob wich ich mit einem leisen Bellen zurück. Dann gewann jedoch die Neugier und ich schlich näher heran. Der Rehbulle scharrte nervös mit den Hufen. Auch wenn ich nur ein Welpe war, war ich eben ein Raubtier . ein Feind , eine Gefahr. Kurz senkte der Bulle seinen Kopf und stieß mit seinem noch recht kleinen Geweih nach mir. Ich knurrte jedoch nur. Das Geweih sah wie die Zweige aus, mit denen ich gespielt hatte. Verspielt schnappte ich nach den Abzweigungen, ohne zu ahnen wie gefährlich diese sein konnten.
Der Rehbulle blöckte erschrocken und riss seinen Kopf dermassen zurück, dass mich eine Abzweigungen des Geweihs an der rechten Hinterpfote erwischte. Ich winselte auf und sprang ängstlich zurück. Es war nur eine kleine Wunde, nur ein schmaler Schnitt. Wild bellend sah ich den Rehbullen an, welcher nun jedoch entschlossen das Blatt wendete und den Kopf erneut senkte um mit dem Geweih nach mit zu stoßen.
Ich hörte ein blöcken und hob den Kopf. Rasch stand ich auf, hob Nero und Marco wieder auf meinen Rücken und lief Fenris nach. Was ich da sah ließ mich meine Nackenhaare aufstellen und tief und bedrohlich knurren. Der Rehbulle wagte es nach meinem Sohn zu stoßen. Verschwinde, aber ein bisschen plötzlich! Ich weiß das du mich verstehst! Wütend ließ ich Marco und Nero unter einem Busch von meinem Rücken rutschen und sprang zwischen das Tier und meinen Sohn.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
Thema drucken
28.08.2017 13:52
Antworten