Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Die Menschen waren bei uns auf dem Rudelplatz gewesen, hatten Bailey entführt, und waren auch auf dem Gipfel gewesen, um dort Lyvianne zu entführen. Auch weitere Wölfe hatten sie einfach direkt aus ihren Höhlen geholt. Eine Gänsehaut lief über meinen Rücken, während ich den Rüden zuhörte. Als Marek dann nach Heilwölfen fragte, hob ich den Blick zu ihm. Ich bin mittlerweile kundig, teilte ich mit. An was denkst du?

Meine Ohren wackelten, als Marek vorschlug, die Streuner in die Rudel aufzunehmen. Wir sollten dennoch so viele Streuner wie möglich versuchen zu "bekehren". Bei meinem letzten Ausflug in die freien Gebiete hatte ich drei Streuner aufgelesen. Für einen Moment gingen meine Gedanken zu Mikaru, denn mir war noch immer nicht klar, ob sie zu uns passte oder ob ich sie wieder fortschicken musste. Ich würde wohl erst mit Xena und dann mit Kasai darüber sprechen müssen, denn für Letztere schien Mikaru einen Faible zu haben. Meine Gefährtin ist auch Heilwolf, gab ich bekannt und meine Rute zuckte einmal in die Höhe, doch wie auch Ambis Blick ging nun auch meiner wieder zu Marek. Wir sollten ihre Nasen verwirren? Ob es solche Kräuter gab? Einen Moment dachte ich nach, versuchte mich zu erinnern, ob die Menschen auch sowas mit mir gemacht hatten.

ich nickte Marek zu. Ich werde Xena danach fragen, versprach ich, doch meine Meinung ging in eine andere. Die Menschen waren nicht gerecht, also sollten wir auch nicht gerecht zu ihnen sein. Ich würde die Hunde finden und töten. Ich würde alles ausmerzen, was eine Gefahr für meine Welpen darstellte. Als er dann das Ende einläutete, nickte ich abermals. Dann bis zum nächsten Mal, schloss ich dann für mich selbst und nickte auch den Bergwölfen und Morgana zu, ehe ich mich zu Leevi umdrehte. Kommst du mit?, fragte ich die kleinere, graue Fähe. Ich hatte noch viel vor mir und ihre Anwesenheit würde für Hikari sicher einiges leichter machen. Dass ich damit sogar Jace' Wunsch entsprach, war mir völlig entfallen.

Ich machte einen Schritt in die Richtung, aus der wir gekommen waren, drehte dann aber nochmal um, um mir auch wirklich alle Gerüche merken und sie Wölfen sowie Rudeln zuordnen zu können. Die Bergwölfe: Das Alphapaar und ihre Welpen. Die Nebelwölfe: Nur Morgana, sie kannte ich ja schon. Die Zigeuner: Der Alpha Luen, seine Gefährtin hieß Xena und offensichtlich hatte Leevi mit ihm jetzt auch irgendwie zu tun. Die Schattewölfe hatte ich mir bis auf den Alpha nur flüchtig gemerkt. Dann folgte ich Marek nach Hause.

>>Rudelplatz Silberwölfe

Abwesend, das konnte meine jetzige Situation gut beschreiben. Ich war in Gedanken, zwar bekam ich die Situation mit und verstand, dass diese Thema eigentlich Priorität haben sollte, doch war mir das gerade egal. Ich war so gefesselt von meiner inneren Diskussion, dass ich nicht einmal wirklich mitbekam als das Gespräch endete, auch wenn ich jedes Wort verstanden hatte was gesagt wurde. Mir schwebte alles im Kopf durch, warum Luen so aussah, warum Emfan nicht reagierte und was nun geschehen mag. Ich machte mir sorgen um Nanouk, nicht dass Emfan ihn als Verräter sieht. Kurzweilig kam mir sogar der stichartige Gedanke, dass Emfan direkt zum Rudelplatz der Zigeuner gegangen sein könnte. Ich schreckte fast schon auf, als der graue Alpha mich ansprach und noch einmal richtete sich mein Blick auf den leeren Platz der Schatten. "Ja, besser ist es" sagte ich etwas abwesend, doch nickte ich Luen zu und ging schnellen Schrittes vor.

~Rudelplatz der Zigeuner

Über die Situation letztendlich den Kopf schüttelnd stand ich auf, als das Treffen vorüber war. Das letzte mal hatte ich ebenfalls zugeschaut und auch dort war ein Kindergarten der Schattenwölfe aufgetaucht. Was bildete er sich bloß ein, wie versuchen hier verdammt noch mal Lösungen zu finden.... Einmal duratmend nickte ich und folgte still.

~Rudelplatz der Silberwölfe

Noch einmal sah ich zu den anderen Wölfen zurück, dann folgte ich Leevi. Es gefiel mir nicht, dass sie so in Gedanken war und ihr Blick immer wieder von Emfans leerem Platz angezogen worden war. Doch war ich da besser? Während dem Alphatreffen war mein Blick immer wieder magisch von Emfan angezogen worden. Ich atmete noch einmal tief durch, betrachtete die Jungwölfe der Bergwölfe auf den unteren Reihen und verschwand dann auch schon zwischen den Felsen.

(Rudelplatz - Zigeunerwölfe)

Bis bald, wiederholte ich Luens Worte und sah den beiden Alphas und ihrem Gefolge nach. Lass uns auch Heim gehen, die Jungwölfe haben sicher eine Menge Fragen., bat ich Boreas und rieb meine Seite an ihm, ehe ich Morgana noch einmal zunickte und hinab zu Jora, Aski, Saikko und Garm sprang. Na? Wie fandet ihr das?, fragte ich gleich drauf los und stupste jeden einzeln an, ehe ich meine Pfoten wieder gen Abstieg wandte. Wollen wir nach Hause gehen? Dann können wir in Ruhe all eure Fragen beantworten.

Meine Rute klopfte gegen den Boden als Mama und Papa zu uns kamen. Gähnend stand ich auf und folgte den anderen. Super! Nur leider viel zu viel.., meine Stimme klang schon fast enttäuscht als ich meinen Kopf an Mamas Schulter schmiegte. Es waren so viele Informationen auf einmal gewesen, zudem wurde ich ab und an von den ganzen anderen Wölfen abgelenkt. Ein paar mal hatte ich überlegt zu ihnen zu gehen und sie zu begrüßen, doch hatte ich ja Mama versprochen still zu sein und an Ort und Stelle zu verweilen.

Sanft leckte ich Jora über die Ohren, als an meine Seite trat und ihre Geschwister folgten. Ja, das stimmt. Es war verdammt viel, stimmte ich Jora zu und ließ Boreas voran gehen. Ich stupste Jora an, damit sie ihm folgte und schob dann auch die anderen Jungwölfe an, damit ich die Nachhut bilden konnte.

(Rudelplatz - Bergwölfe)
(nach Absprache. Boreas, Garm und Askath werden mitgezogen)

Mit zufallenden Augenliedern folgte ich mit Saikko unseren Brüdern und somit auch Papa.

-> Rudelplatz Bergwölfe + Saikko

Geschickt war ich von vereinzelten Felsen gesprungen und hatte damit meine Muskeln ein Stück weit aufgelockert. Als die Felsen weniger wurden und die Höhe dafür merklich zunahm, unterließ ich die riskanten Sprünge und trabte dicht an der Felswand entlang um nicht abzustürzen. Ein leichtes Bauchkribbeln hatte sich in meinem Bauch eingestellt, dessen Ursache ich noch nicht ergründet hatte. Vielleicht war es meine Freude über die Höhe, vielleicht war es jedoch auch nur mein leerer Magen. Als die bekannte Plattform ersichtlich wurde, erhöhte ich mein Tempo und wechselte wieder in die vergnügten Sprünge, bis ich auf dem Plateau aufkam und meinen Blick einmal im Kreis wandern ließ. Mein Ohr zuckte einen Moment zurück, stellte sich dann aber wieder nach vorne. Meine Rute hing locker herab, während mein Kopf hocherhoben blieb. Ich kannte diesen Ort. Hier hatte ich Morgana schon ein oder zweimal hinbegleitet und ja - einmal hatte ich sogar die Erlaubnis erhalten zu sprechen. Stolz erfüllte meine Brust, ich hielt diese Erlaubnis nach wie vor für eine große Ehre, auch wenn es am Ende gar nicht soweit gekommen war. Neugierig wanderte mein Blick erneut über die einzelnen Plätze, die sich auf der runden Plattform in einem Kreis anordneten und blieb schließlich an dem höheren Felsen hängen. Da stand immer dieser eine Alphawolf, wer war das doch gleich? Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Da momentan ja niemand da war, setzte ich mich einfach in die Mitte und sah neugierig in die Runde. Ich war einsam, doch wusste ich dies perfekt vor mir selbst zu überspielen.