Auch mir wurde ab einem gewissen Punkt langweilig. Und dieser Punkt war erreicht. Hatte ich bis eben noch neugierig in die Ferne gestarrt und in Gedanken darüber nachgedacht, wie es wäre Alpha zu sein, wurde es nun uninteressant. Missmutig wischte meine Rute über die Erde, während mein Atem allmählich in Seufzer umschlug. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Meine Mutter hatte mich schon immer als zappelig beschrieben und damit stets Recht behalten. Also stand ich auf und trabte müde grollend die Felsen hinab, während meine Ohren dicht am Schädel klebten.

=> Lachsfluss (Freie Gebiete)

Langsam war ich durch die freien Gebiete gewandert, ohne nach rechts oder links zu sehen. Irgendwann hatte ich zwangsläufig zu diesem Berg gefunden, der mir, obwohl ich hier schon einmal war, nicht wirklich bekannt vorkam. Gemütlich kletterte ich den Berg hinauf, bis ich schließlich den Gipfel erreichte.
Neugierig spitzten sich meine Ohren, als ich die Aussicht betrachtete. Hier war ich doch schon mal. Ich wusste nicht ganz wann aber die Umgebung kam mir sehr bekannt vor. Mit schwingender Rute lief ich immer weiter im Kreis, ehe ich mich einfach in die Mitte der Plattform setzte und ein leises Heulen ausstieß. Es war nicht laut und würde sicherlich nicht weit reichen, doch das war es auch nicht, was ich bezweckte. Ich wollte einfach nur einem wölfischen Instinkt nachgehen. Immer weiter heulte ich, bis ich mich schließlich wie in Trance auf die Hinterläufe fallen ließ. Meine Augen waren geschlossen, meine Ohren drückten sich eng an meinen Kopf, während sich mein Körper vollkommen entspannt dem Heulen hingab.

Meine mächtigen Pfoten kamen am Rande der Klippe zum stehen. Sachter Wind strich durch mein dunkles Fell und ließ es leicht hin und her wehen. Meine kleinen Ohren waren aufmerksam nach vorn gerichtet, als ich schnaubte und so kleine Atemwolken aus den Löchern meiner Nase stiegen. Meine Augen nahmen das bevor liegende Tal auf, doch konnte ich dank der schon eingesetzten Dunkelheit nicht sehr viel erkennen. Doch eins war sicher, hier gab es viele meiner Artgenossen. Dieser Ort stank schon förmlich nach ihnen, auch wenn die meisten Gerüche schon älter waren. Ein Laut, der halb brummen, halb grollen darstellte, drang aus meiner Kehle.

Lange Zeit hatte ich geheult und noch längere Zeit hatte ich dagesessen und die Aussicht genossen. Meine Augen betrachteten die Baumwipfel und die einzelnen Gebiete, bis ich mich schließlich erhob und ein paar Schritte zum Abstieg lief. Doch eine plötzliche Bewegung aus den Augenwinkeln ließ mich zusammenzucken und stehenbleiben. Ich hatte das dunkle Fell des Rüden in der Dunkelheit überhaupt nicht wahrgenommen. Nervös zuckten meine Ohren, während sich mein Herzschlag aus mysteriösen Gründen verdreifachte. Der Anblick des Rüden löste eine seltene Unruhe in mir aus, einen feinen Geschmack der Angst. Am liebsten wäre ich einfach weggerannt, doch stattdessen stand ich stocksteif da und konnte den Blick nicht von dem seltsamen Rüden lösen, welcher mit dem Rücken zu mir stand und ebenfalls auf das Tal blickte. Er wirkte so...boshaft. Ob er eine Bedrohung für das Tal werden könnte?

Mein rechtes Ohr drehte sich nach hinten, als ich ein Geräusch wahrnahm. Ein tiefer Atemzug verriet mir, dass es sich keineswegs um einen kleinen Nager handelte, wie ich zuerst annahm, sondern um einen Wolf. Ich wannte meinen Kopf zur Seite, erblickte so den anderen schließlich und musste ein Lachen unterdrücken. Im Gegensatz zu mir wirkte er fast schon winzig. Meine Rute schnippte leicht verstimmt zur Seite als ich mich nun ganz umwandte und so dem jüngeren und auch helleren Rüden gegenüber stand. Er wirkte verängstigt und unsicher, doch schien er allein zu sein. Kurz überflogen meine Augen die Umgebung hinter dem jüngeren Rüden ehe sie ihn anstarrten, schon fast festnagelten.

Der Rüde schien mich im ersten Moment nicht bemerkt zu haben und ich wog mich in Sicherheit. Doch dann drehte er sich doch zu mir um und starrte mir geradewegs entgegen. Sofort duckte ich mich und zog die Rute instinktiv ein. Sein Blick lähmte meine Glieder und machte mir Angst. Mit zurückgedrehten Ohren blickte ich ihm entgegen, dabei seine Augen vollkommen außer Acht lassend um ihn nicht zu provozieren. Wer bist du?, fragte ich vorsichtig, mit leicht gesträubten Fell. Diese ganze Situation wirkte sehr beunruhigend und meine Pfoten kribbelten verräterisch, als Reaktion auf den tiefen Wunsch fortzulaufen.

Und da war es. Der junge Rüde knickte in eine unterwürfige Haltung. Meine Ohren wackelten leicht, doch blieb ich dort stehen, wo ich war. Meine Rute ließ ich locker zwischen meinen Hinterläufen hängen. "Normalerweise stellt man sich zuerst vor, Kleiner", kam es tief aus meiner Kehle. "Manche sagen, ich wäre ein Dämon, der Teufel.. was glaubst du?" Meine Augen verengten sich etwas und ich hob mein Kinn leicht an. Der Bursche würde nicht gegen mich ankommen, also stellte er keinerlei Bedrohung dar.

Ich zuckte bei der tiefen Stimme des Rüden zurück und duckte mich etwas tiefer. Seine Frage verwirrte mich und machte mir gleichzeitig Angst die falsche Antwort zu geben. I-Ich weiß nicht, stotterte ich überfordert. Du...bist ein Wolf. Dies war die Wahrheit und logisch noch obendrein. Vorsichtig und möglichst unauffällig bewegte ich mich rückwärts auf den Abhang zu. Vielleicht würde er es ja nicht bemerken und ich könnte die Flucht antreten

Ein süffisantes Grinsen breitete sich auf meinen Lefzen aus. Sodass man meine weißen Zähne sehen konnte, welchen einen starken Kontrast zu meinem schwarzen Gesicht bildeten. Der macht sich ja gleich ins Fell.. Schnell kehrte jedoch meine ernste Mimik zurück. Über seine Antwort konnte ich nur den Kopf schütteln. "Geh schon, Kleiner." Mit diesen Worten drehte ich mich wieder halb zum Abgrund herum.

Erleichterung durchflutete mich und ließ mein rasendes Herz etwas abklingen. Danke und...Entschuldigung, murmelte ich leise, ehe ich mich mit eingekniffener Rute davonmachte. Der Rüde hatte mir einen gehörigen Schrecken eingejagt, wobei ich jetzt, wo er nicht mehr leibhaftig vor mir stand, nicht mehr genau wusste wovor ich eigentlich Angst hatte. Vielleicht lag es an der Dunkelheit oder der Ähnlichkeit mit dem schwarzen Alpha, den ich schon einmal hier oben gesehen hatte. Nur, dass damals zumindest Mama dabei war.

=> Rudelplatz (Nebelwölfe)

Ich drehte meine Ohren nach hinten und hörte, wie der junge Wolf schließlich verschwand. Ich stand noch eine Weile so da, mein Blick auf das Tal gerichtet und mit nach hinten gedrehten Ohren. Ob ich hier meinen Platz finde? Ein Rudel? Mein Rudel? Ich leckte mir die Lefzen bei diesem Gedanken und wannte mich wieder um. Ich würde mir diesen Ort genauer ansehen.

-> Freie Gebiete - Berge

Je höher ich kletterte, desto kälter wurde es. Auch der Wind nahm zu und wirbelte mein Fell auf, was mich fast schon frieren ließ. Doch ich kletterte weiter, denn die Bewegung hielt mich warm. Als ich auf dem Gipfel angekommen war, sah ich mich mit einer Spur von Neugier um. Mein Gesicht blieb dabei ernst, doch meine Augen funkelten. Ich stand auf einem großen Plateau und blickte direkt auf das Tal. Felsen reihten sich seitlich und ich erblickte unnatürliche Gebilde (Theater) in einiger Entfernung. Was ist das? Misstrauisch wollte ich mich nähern, doch ein Abgrund stand dazwischen. Seufzend hielt ich also wieder inne und betrachtete das Ding in der Ferne, doch dann wandte ich mich ab und betrachtete lieber das Tal. Besonders viel mehr als von dem anderen Aussichtspunkt konnte ich nicht erspähen, doch es war in jedem Fall ein Fortschritt. Immerhin kannte ich jetzt einen Ort, wo wohl nur selten Wölfe waren. Jedenfalls erschnupperte ich keinerlei frische Gerüche. Zufrieden erklomm ich weitere Felsen, doch dann kam mir der Geruch eines Rudels in die Quere. Rudel? Hier oben? Es war unglaublich, doch die Wölfe schienen im Tal ja sogar neben einem Wasserfall zu schlafen. Murrend zuckte ich mit den Schultern und machte mich wieder an den Abstieg.

(Wald)

Ich folgte Iki nach Westen. Wir durchquerten die Bergschlucht und die Felsformationen wurden immer steiler und bizarrer.
Es war eine wilde, ursprüngliche und schöne Landschaft, eine Landschaft, die frei von Menschen war und nur die Geschöpfe hier duldete, die hier überleben konnten.
Wild gab es auch hier reichlich. Das Wolfsgebiet war scheinbar überall vom Reichtum gesegnet. Dann sah ich ihn. Das musste er sein - der Alphafelsen!
Ohhhh !!!
Mir verschlug es buchstäblich die Sprache, als ich diesen mächtigen Felsgiganten sah, der wie ein Wolfszahn steil in den Himmel drohte.
Schier endlos schob sich die steile Felswand in die Höhe, gerade so als wollte der Reißzahn des Berges den Himmel beißen.
Ich ließ mich auf meine Hinterbeine nieder und nahm diesen Anblick in mich auf.
Da fühlt man sich ganz klein als Fähe, dachte ich ehrfurchtsvoll.
Ich sah Iki an.
Da hast du wirklich einen ganz besonderen Ort gefunden, mein Freund!, meinte ich anerkennend.

Ich war selber noch nie hier, hab nur mal ein Paar Wölfe von diesem Ort reden hören und habe mich dann Infomiert wo dieser Ort hier liegt. Aber man ist dieser Alphafelsen beeindruckend sagte ich und setzte mich neben Svoboda um diesen Anblick zu genießen

Ja, du hast recht! Er ist wirklich beeindruckend! meinte ich und betrachtete fasziniert den mächtigen Fels.
[b]Es ist kein Wunder, dass man ihn den Alphafelsen nennt. Er ist wirklich ein Alpha unter den Felsen.