Ich hatte eine Weile einfach nur in den Fluss gestarrt und erhob mich um wieder zu Akru zu tapsen, da strömte mir Tareans Geruch entgegen, ebenso wie der vieler anderer Wölfe, die mir Fremd waren. Ich begann leise zu knurren. Hatten die denn gar kein Respekt vor dem Wohnort anderer Wölfe? Wo waren Lezya und Ronya? Die beiden schienen mir doch immer darauf zu achten das niemand sich ohne Erlaubnis der Höhle näherte! Ich spürte wie Tränen in meine Augen schossen. Ich hatte zuviel Angst wegen Tarean, als dass ich in die Höhle hinein gehen würde. Was war wenn er mich einfach wieder in eine Gefahr brachte und mir nicht half? Nein. Ich traute diesem Rüden kein Stück.

Mit einem Ruck drehte ich mich von der Höhle und den sie umgebenden Sträucher ab und rannte davon, wohin, dass vermochten meine Pfoten nicht zu sagen.

(Saphed verlässt das Tal, ob er wiederkommen wird weiß ich noch nicht)

Ich sah erst Nammna und dann wieder den Jungwolf an. "DÄÄÄÄÄÄSSS-sch" Ich torkelte auf ihn zu, er wirkte freundlich und ich wollte spielen. Ich hüpfte ihn also an, versuchte, ihn umzuwerfen. Ich brauchte eine Weile, um zu verarbeiten, was er mich gefragt hatte und ich versuchte, während ich an ihm rumkletterte, mich an die Laute, die mich beschrieben zu erinnern. "Ahh-Ääh-lona." Ich kicherte und tollte weiter herum.

Ich ließ mich sofort umwerfen und blieb auf der Seite liegen um ihr die Möglichleit zu geben in aller Ruhe zu klettern. Bist du aber stark. Lächelnd hörte ich ihrem Versuch zu ihren Namen auszusprechen. Alona also? Ein schöner Name. Spielerisch stupste ich ihr mit der Pfote in den Bauch. Nur ganz leicht, mit der Absicht sie zu kitzeln.

Als ich ihn erlegt hatte, biss ich ihn vorsichtig und mit kaum Zahneinsatz in die Brust. "Schdaaaag." Ich hampelte weiter auf ihm rum, bis er mich piekte und ich erschreckt hochsprang und quiekte. "Ah."

Ich grinste sacht bei dieser Reaktion legte dann aber entschuldigend die Pfote wieder auf den Boden. Du darfst mich auch kitzeln wenn du willst. Ich streckte den Kopf vor und pustete ihr durchs Fell.

Ich lächelte dem Jungwolf und der Welpin zu, blickte dann aber zu Akru. Sie wirkte glücklich, wie sie auf ihre Tochter blickte. Zögerlich lief ich zu ihr und ihrem Sohn rüber, um mich genauso zögerlich neben sie zu legen. Würde sie mich wegknurren? Immerhin wagte ich mich schon einiges, so nah an ihren Welpen heranzukommen, weshalb ich jederzeit bereit war, wieder weg zu gehen.

Auf Alonas lauten Ausruf von Dashs Namen lachte ich leise und legte mein Haupt auf meine Pfoten. Mit gespitzten Ohren und einem glücklichen Lächeln hatte ich das Spiel zwischen meiner Tochter und Dash beobachtet. Meine Rute wedelte erfreut, während ich von Zeit zu Zeit immer wieder einen warmen Blick auf meinen Sohn warf. Er war so klein, so süß. Voller Liebe senkte ich den Kopf und leckte ihm einmal mehr sanft das Fell, da spürte ich einen dunklen Schatten auf mir und Sekunden später die Wärme eines Pelzes. Überrascht warf ich den Kopf zur Seite und rammte dabei fast meinen Schädel gegen den von Tarean. Aber eben nur fast. Überrascht sah ich ihn an, dann schmunzelte ich und wagte es mich zögernd an ihn zu lehnen. Verlegen sah ich dabei zu dem schwarzen Rüden auf, während meine Rute weiterhin den Boden fegte. Aus den Augenwinkeln betrachtete ich weiterhin Alona und Dash.

"Jaa!", rief ich und hampelte auf ihm herum, während ich ihn immer wieder ins Fell zwackte und dabei hell knurrte, doch schnell wurde ich dadurch Müde und blieb auf Dash liegen, während ich ihm träge durchs Fell pustete.

Ich lachte leise und schleckte Alona über den Kopf als sie auf meinem weisen Fell liegenblieb. Schlaf Kleines. Sanft schob ich sie zu Akru zurück und stand auf. Ich werde dann langsam gehen. Es war schön dich wieder zu sehen Akru. Ich lächelte die weiße Fähe an.

Zärtlich sah ich den beiden jungen Wölfen beim spielen zu, bis Alonas Bewegungen langsamer wurden und sich mein Herz sorgenvoll verkrampfte. Doch Dashs Flüstern erklärte mir ihren Zustand und ließ mich geduldig warten, bis der Rüde meine Tochter in meine Richtung schob. Dankbar lächelte ich den Weißen an, dann hob ich den Welpen sanft hoch und legte sie zurück an meinen Bauch. Meine seitlich weggestreckten Hinterläufe zogen sich ein Stück an meinen Körper heran, während ich meine Welpen prüfend anstupste und dann wieder Dash ansah. Seine Worte ließen mich bedauernd dreinschauen, dennoch nickte. Ich habe mich wirklich gefreut. Komm mich doch irgendwann mal wieder besuchen, bat ich und sah zu dem Jungwolf auf, als er sich erhob. Meine Ohren blieben gespitzt, während ein Lächeln meine Zähne entblößte

Ich jauchzte leise auf, als mich Dash und danach auch Nammna anhoben, war aner zu kaum mehr noch in der Lage. Nachdem ich ein paar mal eingenickt und wieder aufgezuckt war, blieb ich dann jedoch liegen und schlief leise schnaufend.

Ich lächelte noch einmal über den Welpen und nickte Akru dann zu. Mit Vergnügen. Wenn du erlaubst bringe ich das nächste mal Billy mit. Er hat dich bestimmt noch mehr vermisst als ich. Damit wandte ich mich um und machte mich auf den Weg hinaus.
(Rudelplatz)

Ich nickte stumm und sah Dash schweigend nach. Der junge Rüde verschwand im Wald und ließ mich mit Tarean und meinen Welpen allein zurück. Mein prüfender Blick wandte sich noch an Alona, dann sah ich zu Tarean auf. Also...schon sind wir allein, stellte ich schief grinsend fest. Meine Augen strahlten vor Freude, über Dashs Kommen hatte ich ganz Lezyas und Ronyas Verschwinden vergessen. Doch nun traf mich dieser Vorfall wieder und mein Kopf senkte sich ein Stück. Weißt du was...aus unseren Freunden geworden ist? Noch immer lehnte ich an Tarean und meine Stimme klang etwas mutloser als zuvor. Resigniert starrte ich auf meine Pfoten, dann sah ich wieder zu dem schwarzen Rüden auf.

"Na, nicht ganz allein", sagte ich lächelnd und blickte auf die Welpen. Irgendwo in meinem Hintertürchen stellte sich die Frage, ob ich ein guter Vater wäre, was mir gemischte Gefühle bereitete. Würde Akru das zulassen? Und würden mich die Welpen noch akzeptieren in dem Alter? Und vor allem – was, wenn...?
Doch das alles spielte sich bloß im Hintergrund ab. Jetzt gerade lebte ich im Moment. Ich kam ihr gerade mit der Schnauze näher, als sie ihre senkte. "Ich weiß es nicht. Als ich sie das letzte Mal gesehen hatte, bist du gerade zu deinem alten Bau gerannt." Unsere Freunde? Mich hatten die doch nie gemocht.

Mit jeder Liebkosung, die ich mit jeder Faser - möge sie auch noch so klein - genoss, verlängerte sich mein Mahl etwas. Natürlich! Ich wollte die liebevollen Berührungen doch genießen und wie sollte ich das wirklich, wenn ich dabei meinen Hunger stillte? So dauerte es fast eine Ewigkeit, bis ich mit einem leisen Schmatzen verkünden konnte, mein Mahl beendet zu haben. Zufrieden sank ich auf mein prall gefülltes Bäuchlein und gähnte herzhaft. Zwar war ich wirklich müde, besonders nach diesem Festmahl, welches mich von innen heraus wärmte, doch etwas hielt mich ab in den Schlaf zu fallen. War es das Geplänkelt von meinem Bruda mit dem hellen Wolf? Oder vielleicht sogar die Anwesenheit des Schwarzen? Nein... es war etwas anderes! Zumahl der Spielkamerad gerade verschwand und Bruda ebenfalls müde zurückließ. In einem Zustand angekommen, in dem ich jederzeit einnicken konnte, stemmte ich mich auf die Pfoten und erklomm ungelenk den Rücken meiner Manma. "Wenn Manma gehn... ich mitkom...", kämpfte ich noch heraus, dann war ich in mich zusammengefallen und durchaus zufrieden eingeschlafen. Das ich dabei nicht mehr unbedingt nur noch auf dem weißen Fell lag, sondern auch an schwarzen lehnte, bemerkte ich schon nicht mehr. Dafür war ich zu schnell in die Träume versunken.