Blinzelnd betrachtete ich Saphed und versuchte seine Worte richtig zu zuordnen, ehe ich sanft den Kopf schüttelte und den jungen Rüden anstupste. Jetzt sind wir ja wieder da, versuchte ich ihn zu beruhigen und ein vorsichtiges Lächeln erschien auf meinen Lefzen. Ich hatte nicht vergessen, was er gerade alles erzählt hatte. Doch wir hatten momentan andere Probleme, als seine Angst vor Tarean. Ich schnaufte einmal, als ich auch schon von einer ziemlich hohen Stimme abgelenkt wurde, dessen Ursprung zwischen Akrus Pfoten erschien. Überrascht sah ich die Welpin an, die sich so todesmutig in die Runde eingeschlichen hatte. Hallo Alona, begrüßte ich die Welpin freundlich brummend und senkte meine Nase ein Stück weit, um an ihr zu schnuppern, als auch schon ein Heulen ertönte und ich zu Akru aufsah. Tarean? Ja, hol ihn her, forderte ich die weiße Fähe auf und sah dann zu Ronya hinüber. Schauen wir mal, was er von unseren Ansichten hält, flüsterte ich mehr als ich offen sprach. Immerhin wollten wir das Tal erobern und er schien nicht gerade schwach.

Ich sah weiterhin in die Richtung des jungen Rüden als plötzlich eine sehr junge Stimme neben mir oder besser gesagt unter Akru erklang. Mit leicht eingekniffener Rute und angelegten Ohren sprang ich nach vorn und zur Seite, weg von dem Welpen und der Mutter und kroch unter den Bauch des großen, weißen Rüden, sodass mein Rücken seinen Leib berührte. Wo kommt er denn her?? Vorsichtig reckte ich meine Nase wieder unter Lezya hervor und stellte meine Ohren nun doch etwas Neugierig auf. So klein! Meine Schnauze lugte gerade so unter der Brust des Rüden hervor als ich den Welpen (Alona) musterte und genaustens beobachtete. Zum Thema Tarean schnaufte ich lediglich zustimmend. Der schwarze Rüde war hier so oft, dass er praktisch schon hierher gehörte. Trotzdem hatte noch immer Lezya das letzte Wort.

Ein aufgeregter Blick fand seinen Weg zu Lezya und dem anderen, nicht ganz so großen Wesen, welches nun mit ersterem zu einem verschmolz. Es konnte die gleichen Geräusche wie Nammna und Aaaooo machen, was ich sehr schätzte, denn die beiden mochte ich, im Gegensatz zu dem großen Ding, was uns vorher beinahe überrollt hatte. Und das hatte ja ganz andere Geräusche gemacht. "Nammna!", machte ich. "Nammna komm, Aaoo Angst."

(Bin grade auf Arbeit , dürft mich also gerne überspringen/also saphed :D)

Mir war der Welpe unter Akru nicht entgangen und für Sekunden hatte ich mich neugierig hingelegt und mich möglichst klein gemacht um den Welpen betrachten zu können. Als Ronya wegen diesem aber verschreckt zu Lezya sprang, sprang ich meinerseits auf und ging in geduckter Haltung ein Stück rückwärts. Ob Ronya meinetwegen derart auf den Welpen reagierte? Meine Ohren klebten nun regelrecht an meinem Hinterkopf. Als das Heulen erklang, erkannte ich die Stimme des dunklen Rüden und ich konnte ein ängstliches Knurren nur mit Mühe unterdrücken. Als Lezya dann sagte, dass Akru den dunklen Rüden her holen sollte erstarrte ich und sah ihn fassungslos an. Tränen begannen sich in meinen Augen zu sammeln und ich klemmte die Rute zwischen die Hinterpfoten und presste sie an meinen Bauch. Nein..bitte nicht..

Wie bei Ronya würde ich wohl nicht einfach verzeihen können, dass der Rüde mich nicht gerettet hatte. Ich zog mich mehr und mehr rückwärts zurück, ehe ich leise auffiepte ,herumfuhr und mich zwischen den Büschen zu verstecken versuchte. Ich wollte nicht wegrennen, dafür mochte ich Lezya zu sehr. Und in gewisser Weise auch Ronya, immerhin war sie zurück gekommen und duldete mich.

Als sich Lezya zu meiner Tochter hinabbeugte, spannte ich mich ein wenig an, ließ es sonst aber zu. Ich vertraute Lezya. Zumindest hoffte ich das. Seine Begrüßung an die Kleine wurde lediglich von dem Zucken meines Ohres kommentiert, dafür stellte sich meine Rute bei seinem leisen Befehl auf. Ich haderte. Eigentlich hätte ich jetzt gerne lediglich nach Tarean geheult, doch andererseits würde ich Lezya und Ronya gerne das Vertrauen entgegenbringen, das sie mir entgegenbrachten. Ich würde die Welpen den beiden anvertrauen!
Stolz schimmerte in meinen Augen, als ich einen Blick auf Alona warf, doch gleich darauf quetschte sich ein erschrecktes Knurren aus meiner Kehle, das ich ausstieß, als sowohl Ronya als auch Saphed eine hastige Bewegung machten. Instinktiv duckte ich mich schützend über Alona, entspannte mich aber in derselben Sekunde, als ich zusah wie Ronya wieder etwas entspannter unter Lezya hervorlugte. Das Zucken meiner Rute zeugte von der Anspannung meinerseits, doch versuchte ich mir nicht allzu viel anmerken zu lassen und richtete mich vorsichtig wieder auf. Alona schien sich nicht wirklich erschreckt zu haben, im Gegenteil. Sie bat - Nein - forderte im nächsten Moment schon von mir, dass ich mich um meinen Sohn kümmerte. Ich schmunzelte und warf einen entschuldigenden Blick auf Ronya. Würdest du auf sie Acht geben?, kam es leise aus meiner Schnauze, ehe ich mich wieder an Alona wandte. Hör zu, mein Schatz. Mama muss jetzt für einen Moment weg. Lezya... Ich deutete leicht auf den hellen Rüden. ...wird sich um Ago kümmern. Du bleibst hier draußen bei Tante Ronya und wartest brav bis ich wieder da bin, gab ich ihr leise Anweisungen und leckte ihr zum Abschluss noch sanft über den Rücken. Dann schob ich sie langsam und unendlich sanft in die Richtung der kleineren Fähe und sah sie dabei fest an. Ich vertraute ihr meine Tochter an. Dann warf ich einen Blick auf Lezya und trat auf ihn zu um mich in die Höhe zu recken und ihm kurz mit der Schnauze über den Hals zu fahren. Bitte sieh nach Svea. Sie scheint nicht gesund zu sein, wisperte ich ihm ins Ohr und sah ihn zum Abschluss ernst an. Anschließend wandte ich mich ab und trabte locker los, auch wenn meine Rute noch immer angespannt eine Gerade zu meiner Wirbelsäule bildete.

=> Wald (Freie Gebiete)

Ich schaute sie kurz erbost an, da sie mir nicht gehorchte, doch ich vertraute darauf, dass sie das Richtige tat. Immerhin war sie schon von Anfang an da gewesen und es war noch nie was passiert, wozu ich ja tatkräftig beigetragen hatte. Ich betrachtete die Wölfin vor mir. Ich kannte sie ja schon, sie hatte mal in die Höhle gelugt. "Ron...ya?" Ihr Antlitz, welches sich sher von Nammnas unterschied, lenkte meine ganze Aufmerksamkeit auf sich, sodass ich nicht mehr auf den Höhleneingang achtete.

(Ist alles so abgesprochen)

Die braune Wölfin sah mich nur überfordert an. Unterdessen betrat der weiße Wolf die Höhle, was ich nicht sehen konnte, und verließ sie einen Moment später. Er sprach mit der Wölfin und ich verstand das meiste nicht. Ein Wort aber, prägte sich bei mir ein: 'gefährlich'. Ich wusste nicht, was es bedeutete, aber es klang schon so schauderhaft. Einen Moment später schrak ich zusammen, als der weiße Wolf ein Geheul absetzte, mich im nächsten Moment anhob und am Höhleneingang absetzte, wogegen ich natürlich quiekend protestierte, und mit der Wölfin weg lief. Ich sah in die Höhle hinein, wo Ago immernoch saß. Nammna muss wieder kommen. Und Schwester bewegt sich nicht mehr. Ich tappelte aus der Höhle raus und heulte aus Instinkt, so wie der Wolf es getan hatte, nach Nammna.

(Lezya und Ronya verschwinden)

Schwer atmend erreichte ich die große Lichtung. Meine Zunge hing mir weit aus dem Maul und mein Atem ging rasselnd, doch all dies bedeutete nichts im Vergleich zu dem was ich vorfand. Meine Tochter saß emsig heulend im Höhleneingang, von Lezya und Ronya fehlte jede Spur. Ohne mich wirklich umzusehen sprang ich zu Alona und leckte ihr schnell über das Fell, wobei ich sie eingehend untersuchte. Mein Herz raste, gleichzeitig verspürte ich Erleichterung, als ich merkte, dass es ihr gut ging. Ist alles gut mein Spatz, ich bin hier, flüsterte ich sanft und wagte es anschließend meinen Kopf zu heben und mich umzusehen. Es lagen noch die Gerüche der beiden Wölfe in der Luft, doch Alona war allein. Hallo?, rief ich leicht überfordert und wagte mich zögernd in die Höhle vor um zu sehen, ob sie vielleicht im Höhleninneren waren. Doch auch in der Haupthöhle war nichts zu sehen, in der Schlafhöhle traf mich dafür fast der Schlag. Mein kleiner Ago saß dort wie ein Häufchen Elend allein neben seiner Schwester. Sie hatte sich bisher nicht gerührt. Vorsichtig, fast schon angstvoll näherte ich mich den Welpen und wagte es schließlich vorsichtig gegen Sveas Körper zu stupsen. Sie war kalt und steif. Meine Rute zog sich schlagartig ein, während ich schmerzerfüllt die Augen schloss. Meine kleine Tochter war tot. Dafür war Ago noch da. Sanft und unendlich zärtlich leckte ich über seinen schmächtigen Körper. Er war klein und schwach - hatte schon länger nichts mehr zu sich genommen. Der Schmerz und das Schuldbewusstsein traf mich wie ein Schlag. Es tut mir so Leid, mein Prinz, flüsterte ich, ehe ich ihn sanft am Rücken hochnahm und in die Haupthöhle trug. Er sollte keine Sekunde länger bei dem Leichnam seiner Schwester sein. Vorsichtig setzte ich ihn nahe des Höhleneingangs ab und holte auch Alona zu mir. Anschließend legte ich mich hin und schob beide Welpen auffordernd an meinen Bauch. Nun stärkt euch erstmal, alles andere sehen wir dann weiter, raunte ich ihnen zärtlich ins Ohr und betrachtete sie eingehend. Lezyas und Ronyas Fehlen hatte ich über all diese Neuigkeiten ganz vergessen

Verunsichert war ich im Gestrüpp geblieben, hatte nicht gewagt mich von dort fort zu bewegen und war nach einer Weile wohl eingenickt. Ich wurde erst wach, als ich Lezyas Heulen vernahm. Ich sprang auf, als ich sah wie er und Ronya davon rannten. Unschlüssig ob ich ihnen folgen sollte zuckte ich mit den Ohren, als auch schon Akru herbei eilte und nach ihren Jungen sah.

Ich spürte wie mich wieder eine Welle der Einsamkeit erfasste und wand mich dem Fluss zu. Ich wollte Akru und ihre Jungen nicht stören. aber andererseits wusste ich auch nicht wo ich hin sollte. Lezya und Ronya beachteten mich nicht. Und mich alleine zu versorgen, dazu war ich noch nicht in der Lage. Auch wenn ich ja in meinem alten Rudel die ein oder andere Jagdlektion schon erteilt bekommen hatte. Wirklich selber gejagt hatte ich noch nie.

Ich tapste an das Flussufer und starrte auf das Wasser. Wie sollte es nun weiter gehen? Vielleicht..ja vielleicht würde Akru mir erlauben zu bleiben. Aber auch das war eher ungewiss. Ich seufzte tief und ließ mich dann nachdenklich zu Boden sinken.

Als Nammna dann schließlich kam, war ich unendlich erleichtert. Vor Erschöpfung hätte ich den Hilferuf nicht viel länger halten können, doch meine Kraft reichte noch aus, auf die regungslose Schwester aufmerksam zu machen. Als Nammna Aoo und mich zu sich nahm, wollte ich sie in die Richtung des kleinen Häufchens schieben, dich meine Bindung zu diesem war so schwach, dass ich es im Angesicht von Mamas Milchhügeln wieder vergaß. Wichtig war, dass sie bei mir und Aoo war. "Nammna. Ronya, Leya...defährlich", versuchte ich ihr klar zu machen, was die anderen Erwachsenen vor ihrem Verschwinden gesagt hatten.

Zitternd schmiegte ich mich enger in die hellen Fellbüschel, die schon längst ihre Weichheit eingebüßt hatten und nun eher verfilzten. Auch der warme und so vertraute Geruch, der immer ungemein zu meiner Beruhigung beigetragen hatte, schien langsam aber sicher aus ihnen zu weichen. Fiepsend rollte ich mich um ein noch besonders duftendes Büschel zusammen und neben dem mitleiderregendem Knurren meines Magens, war es das einzige Geräusch innerhalb der Höhle. Die Zeit schien still zu stehen. Die Angst, dass dort wo Bruda hingegangen war, keiner mehr auf mich wartete, hielt mich zurück. Wie ein eiserner Griff schlang sich diese Furcht um mein Herz und meine ganze Hoffnung klammerte sich an den Wunsch, dass Manma gleich wieder zu mir treten und mich mit ihrem warmen Duft willkommen heißen würde.
Konfus blinzelte ich im dämmrigen Licht meiner Geburtsstätte - nicht sicher, was mich aus meinen Träumen entrissen hatte. Ich setzte mich, begleitet von einem weiterem Knurren meines Magens, auf und sank gleich etwas in mich zusammen. Alleine. Ich war immer noch allein. Mit einem hilfesuchenden Wimmern fand ich mich wieder auf dem Boden ein, als ein hohes Heulen ertönte - etwas, dass wieder Zuversicht in mir weckte. Zwar schrumpfte diese wieder, als sich eine gefühlte Ewigkeit nichts tat, doch dann... "Manma!", wimmerte ich glücklich. Gefühle überschlugen sich, als sie mich endlich wieder liebkoste und mich dann aus der einsamen Stätte hinfort trug. Alles würde wieder gut werden! Bruda war wieder da! Manma war zurück! Das warme Fell, vermischt mit dem vielversprechenden Geruch nach Milch, ließ kein halten mehr zu. Eilig schlossen sich meine kleinen Zähne um eine Erhebung an ihrem Bauch und ich begann gierig zu trinken. Schmatzend und kleckernd - kein Ende in Sicht.

Viele verschiedene Gerüche mischten sich hier. Der einzige den ich kannte war der von Akru. Am Rand der Lichtung blieb ich stehen und legte den Hasen zwischen meinen Vorderpfoten ab. Akru? Trotz meiner Unsicherheit richtete ich mich auf, den Kopf stolz erhoben und die Rute ruhig.

Aufgeregt und doch mit eine gewissen Ruhe hatte ich meine Kleinen betrachtet, die sich eng an meinen Bauch drängten und ihren Hunger stillten. Mein Blick war sanft und voller Liebe. Nie mehr werdet ihr solche Strapazen durchmachen müssen, schwor ich meinen Welpen und auch mir. Die nächsten Tage würde ich wohl bei meinen Welpen bleiben um sie zu schützen...und um auf Lezya und Ronya zu warten. Vielleicht sind sie ja auf der Jagd. Nichts destotrotz würden sich die beiden einiges anhören müssen, wenn sie zurückkamen. Dominanz hin oder her, meine Welpen und insbesondere Alona waren komplett allein und schutzlos gewesen. Meine Lefzen hoben sich minimal, als ich in düsteren Gedanken an die möglichen Folgen dachte, da hörte ich Alonas zarte Stimme, die mir etwas mitteilen wollte. Sofort wurde mein Blick sanfter, auch wenn meine Ohren unruhig zuckten. Gefährlich?, wiederholte ich leise und planlos. Was mochte das bedeuten? Klar war, Alona hatte irgendwas aufgeschnappt. Aber was hatte das alles mit Lezya zu tun? Und wenn sie weggegangen sind? Meine Ohren legten sich an. Was ist, wenn Lezya eine Gefahr ausgemacht hatte und mit Ronya fortgelaufen ist? Aber ohne meine Welpen zu schützen? Wie betäubt wanderte mein Blick zu den gierig trinkenden Fellknäueln. Das würde Lezya nicht tun. Meine unruhigen Gedanken wurden jäh unterbrochen, als eine weitere, ältere Stimme von draußen erklang. Ich erkannte sie erst gar nicht, wäre mir nicht Sekunden später der leicht veränderte Geruch von Dash entgegengekommen. Meine Ohren spitzten sich schlagartig und ungläubig. Dash?, rutschte mir heraus, auch wenn ich ihn aus dem Inneren der Höhle nicht sehen konnte

Ich atmete leicht auf als ich Akrus Antwort vernahm. Sie hatte mich also erkannt. Es war lange her seit ich sie gesehen hatte. Darf ich rein kommen? Ich roch zwei Ankru sehr ähnliche Gerüche bei ihr, zusammen mit dem deutlichen nach Tot, doch dieser schien von etwas abseits zu kommen. Verwirrt zuckte ich mit den Ohren und wartete auf ihre Antwort.