Mein Puls raste und ich hatte das Gefühl bald einfach umzukippen, doch wusste ich was noch ging. Es war keines Falls das erste Mal, bei dem ich so schnell wegjagte, doch war dies durch den Besuch bei den Menschen doch schon länger her. Mein Fokus schwand und mir wurde immer wieder für eine Sekunde schwarz vor Augen. Was du schwächelst schon?! Los beweg deine PFOTEEEN! "HALT! DIE! KLAPPE"schrie ich genervt, musste aber unwillkürlich danach abbremsen. Ich erblickte unweit von mir mehrere Gestalten, welche ich durch die Entfernung noch nicht identifizieren konnte, doch das war mich auch egal. VERDAMMT DU WARST ZU LAUT! JETZT HABEN SIE DICH UMZINGELT! Nervös drückte ich mich rückwärtslaufend an einen Baum, sah mich unsicher mit zurückgeklappten Ohren um und unterdrückte ein Winseln

Mein Blick heftete sich sofort an Akru, als sie im Höhleneingang erschien. Schon allein, dass ihr erster Blick nicht mir, sondern Ronya galt, ließ mich die Vorsicht vergessen und mit gesträubtem Fell auf die Fähe zugehen. Deine drei Wochen sind fast um, knurrte ich und meine Rute war steil nach oben gerichtet. Wie- Doch schon im nächsten Moment wurde meine Aufmerksamkeit von einer Fähe abgelenkt, die einfach durch meine Markierungen auf die Lichtung gerannt kam. Es war ihr Glück, dass sie sofort abbremste, denn es kostete mich einige Sekunden, um meine Aggression von Akru auf die Fremde umzulenken und knurrend auf sie zu zurennen. Drei.., begann ich zu zählen.

(für alle, die Cynder evtl folgen: Wartet mit jeglichem Post bitte, bis sie Zeit hatte zum reagieren.)

Wie gelähmt sah ich das weiße Knäul auf mich zu rennen, fast schon hüpfend kündigte es sich laut knurrend an. Es wirkte mir fast schon unreal, dass mein Hirn erst nach einigen Sekunden schaltete, als meine zweite innere Stimme ...renn! flüsterte. Wieder aufgeschreckt drehte ich mich um, wäre fast an den Baum hinter mir geknallt und rannte in die Richtung aus der ich eigentlich gekommen war mit den verabschiedenden Worten: "KYAAAAAAAAA!"

~Wiese

Ich hatte noch nicht mal bis Zwei runter gezählt, da verschwand die verwirrte Fähe auch schon und ich wollte mich wieder Akru zuwenden, als erst ein Rüde und dann meine Schwester mitten auf der Lichtung erschienen. Komm ja nicht hier her, rief ich Pik knurrend hinterher. Hat denn keiner von denen eine Nase?, rief ich wütend aus, als auch schon alle wieder verschwunden waren und nur noch ihr Geruch an die Anwesenheit Fremder erinnerte. Verdammte ***!, knurrte ich und leckte mir über die Lefzen, während ich die Büsche anstarrte und noch weitere Besucher erwartete, die Pik vielleicht folgten. Nervös zuckte meine Rute hin und her. Sobald da niemand mehr kam, würde ich die Markierungen weiter ausdehnen! Immerhin mussten wir hier Welpen verteidigen!

Saphed:

Etwas ging bei der Höhle vor,das konnte ich vom Ufer aus erkennen. Ob ich wieder zurück gehen sollte? Akru wird mich sicher eh wieder nur anknurren. Allerdings schien Lez wieder da zu sein,was meine Rute leicht wedeln ließ. Immerhin hatte der Rüde sich um mich gesorgt. Ob Ronya das auch getan hätte wenn ich sie nicht beschimpft hätte? Ich runzelte bei dieser Überlegung die Stirn und starrte aufs Wasser.

Meine Ohren bogen sich nach vorn und ich spannte mich leicht an als Akru endlich aus der Höhle trat, ihr erster Blick jedoch zu mir ging. Was? Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine Rute zuckte unruhig. Mit einem Schnauben wollte ich mich gerade auf den Baumstamm setzten, als eine fremde Fähe auf der Lichtung auftauchte. Im gleichen Moment wie Lezya stürmte ich los, Rute hoch erhoben und sämtliche Haare aufgestellt, jedoch blieb ich bei Akru stehen, für den Fall, dass weitere Wölfe auftauchten. Die Welpen brauchen den meisten Schutz! Und tatsächlich, es folgte ein heller Rüde und eine schwarze Fähe. Bei ihrem Anblick läuteten sofort alle Alarmglocken. Pik. Laut bellend und keiften jagte ich auf die große Fähe zu, welche den anderen beiden folgte und somit zwischen den Büschen wieder verschwand. Ich hetzte an Lezya vorbei und blieb erst fünf meiner Körperlängen später stehend, knurrend und über den Boden scharrend. Ihre Worte, dass sie hierher zurück kehren wolle, ließen es mir kalt über den Rücken laufen. Setzt eine Pfote in dieses Gebiet und du wirst es bereuen.., grollte ich ihr nach.

Als plötzlich eine Fähe mit einem scheinbar gewaltigen Sprung in der Schüssel erschien, hetzte Lezya los, ehe er seinen Satz an mich beenden konnte. Ronya bewegte sich ebenfalls, blieb aber an meiner Seite stehen. Ich für meinen Teil war beim Auftreten und anschließendem Abgang der Fähe zu sprachlos um auch nur einen Muskel zu rühren. Doch dann folgte ein grauer Rüde und schließlich eine schwarze Fähe, mit denen Ronya und Lezya wohl beide schon ihre Erfahrungen hatten. Bei ihrem Anblick stellte sich mein Nackenfell auf und ich wetzte wutentbrannt die Zähne. Wenn die auch nur einen Schritt in diese Richtung - oh, schon weg! Ich war wirklich unfähig irgendwas zu sagen, zu irrsinnig erschien mir dieses Kuddelmuddel und die genauso plötzlich eintretende Stille. Überrascht schüttelte ich den Kopf. Mein Nackenfell legte sich wieder, als ich ein Stück zu Lezya trat und mich dabei ein wenig duckte. Meine Rute drückte sich an meine Hinterläufe, als ich hinter den beiden stehen blieb und unterwürfig zu Lezya aufsah. Du wolltest was sagen?

Grollend stand ich noch eine ganze Weile so da, schaute Ronya nach, wie sie auf meine Schwester los ging. Wir sind hier nicht mehr sicher, knurrte ich gen Akru. Eigentlich hatte ich nach ihr schnappen wollen, doch ihre ganze Haltung hemmte mich. Als hätte sie sich auf den Rücken gedreht und mir ihre Kehle dargeboten! Es ärgerte mich. Ich wollte meine Aggression los werden, aber so ging das nicht. Grollend leckte ich mir mehrmals über die Lefzen, um mich zu beruhigen. Wie weit sind deine Welpen..? Können sie schon laufen?, fragte ich gen Akru. Ich wollte zu Ronya, mich an ihr reiben und so uns beide beruhigen. Doch zuerst musste ich Akru klar machen, wofür ich Regeln aufstellte.

Ich winselte. Meine Angst um meine Welpen war größer als mein Stolz und daher war es nur noch eine Frage der Zeit bis ich die Nerven verlor und endgültig vor Lezya einknickte. Seine Stimme war gefüllt von Wut, was nicht wirklich zu meinem Wohlbefinden beitrug. Unsicher sah ich zwischen Ronya und Lezya umher, bis er wieder das Thema auf meine Kleinen lenkte. Sie haben bisher keine großen Anstalten gemacht, erwiderte ich kleinlaut und seufzte. Alona ist schon getapert aber Ago ist bisher nur an mich lehnend vorangekommen. Und Svea...rührt sich nicht. Ich schluckte und senkte den Blick auf meine Pfoten, die plötzlich so nah an meiner Schnauze waren. Erneut war da die Angst das sie sterben würde, zumal sie bis jetzt so wenig getrunken hatte.

Meine Ohren wackelten ganz unwillkürlich bei ihren Worten und auch wenn mein Grollen noch nicht abebben wollte, so lehnte ich mich dennoch tröstend gegen die junge Mutter. Zu jung, murmelte ich mehr in meine Lefzen, während ich Ronya beobachtete und darauf wartete, dass sie zu uns zurück kehrte. Wenn du micht lässt, schaue ich mir Svea gerne mal an.. ich kenne da so ein paar Tricks, schlug ich ihr vor und brummte dabei nur noch leicht. Mit aller Macht drängte ich meine Wut wieder zurück, es würde nicht helfen, wenn ich Akru jetzt zusätzlich noch anging. Aber vorher.. was glaubst du, weshalb ich die Regel aufgestellt habe, dass niemand ohne Erlaubnis hier her kommen darf? Unruhig zuckte meine Rute hoch oben in der Luft, während sich ein Ohr gen Akru drehte, um ihre Antwort nicht zu verpassen. Ich hatte die Aggressivität ziehen lassen, doch die Dominanz konnte ich noch nicht zurück schrauben. Nicht, solange noch Gefahr bestand, dass hier erneut fremde Wölfe auftauchten.

Fragend warf ich einen Blick zu Lezya als er eine kleine Bemerkung machte. Zu jung? Ich wusste nicht ganz worauf er hinauswollte, doch wurde ich da auch schon von etwas anderem abgelenkt. Es war eine Bitte von Lezya. Eine Bitte die mir so absurd schien, das sich mein Nackenfell einen kurzen Moment aufstellte, doch in derselben Sekunde auch schon wieder legte. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen. Tu dir keinen Zwang an, murmelte ich tonlos, wurde jedoch gleich darauf erneut aus meinen Gedanken gerissen.
Seine Frage verunsicherte mich und ließ mich den Kopf schuldbewusst senken. Wahrscheinlich damit nicht dasselbe passiert wie eben gerade. Es sollen keine Fremden in diese Gegend und unsere Behausung attackieren. Und ja, ich weiß, allein wegen den Welpen müsste ich mich etwas mehr um die Aufrechterhaltung dieser Regel kümmern.

Ich hatte meine Pfoten weiter über den Boden gezogen, vor mich her grollend und wuffend. Der nächste, der hier auftaucht, kann was erleben! Meine Ohren drehten sich nach hinten als die beiden Weißen anfingen miteinander zu sprechen. Nicht mehr sicher? Ich drehte mich zu beiden um und beobachtete sie für einen Moment. Wollte er wirklich hier weg? Einfach so? Das Gebiet kampflos aufgeben? Ein weiteres Grollen bahnte sich seinen Weg aus meiner Kehle. Ich werde nicht gehen, gab ich hörbar kund, drehte mich um und schmiss mich praktisch in die Büsche, um die Markierungen zu erneuern. Nicht mit den Welpen. Wo sollen wir hin? Schnaufend und grollend ging ich die Büsche ab, bis zum Baumstamm, an dem ich mich ebenfalls entlang rieb, oben drauf sprang, mich seitlich ebenfalls entlang rieb bis ich den Halt verlor und hinab rutschte, auf die andere Seite. Nur einen Augenblick später kam ich wieder hervor, indem ich den Baumstamm wieder erklomm und auf der Lichtung wieder hinunter sprang, diesmal meinen Weg zu den beiden weißen Wölfen findend. Wesentlich entspannter und ruhiger trat ich an Akrus andere Seite und drückte meinen Körper gegen den ihren, mein Kopf über ihren Rücken streichend. Sie roch nach Tarean..

Mit einem Zucken der Ohren registrierte ich die Erlaubnis, mich den Welpen nähern zu dürfen, und beobachtete Ronya dabei, wie sie durch die Büsche und auch zum Übergang zum Fluss hin Markierungen setzte. Später würde ich sie ebenfalls setzen. Wieso ist mir das nicht früher eingefallen? Es mussten mehrere die Grenzen setzen.. einem einzelnen Wolf fühlte man sich überlegen, aber einer Gruppe setzte man eher Respekt entgegen. Leise brummte ich zu der Antwort meiner Gefährtin und lauschte dann weiter Akru. Richtig. Stell dir vor, es käme irgend ein machtgieriger Rüde, der keine fremden Welpen in seinem Umfeld duldet. Oder noch schlimmer, ein Schizophrener.. im einen Moment ist er nett und freundlich, kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Und im nächsten bringt er alle um, nur weil sie weißes Fell haben? Ich wollte, dass sie verstand, wie wichtig es war, sein Zuhause zu verteidigen. Als Ronya wieder dazu kam und sich ebenfalls an Akru rieb, brummte ich leise. Und was machen wir, wenn ein Rudel kommt und uns vertreibt? Ich kann es vielleicht mit Zweien aufnehmen.. aber ein Rudel? Ernst sah ich von einer Fähe zur anderen. Meine Ohren zuckten erneut, als ich meinte, ein Geräusch zu vernehmen und mein Nackenfell sträubte sich leicht, während mein Blick in die Büsche ging. Wo ist eigentlich Saphed?