Schließlich entdeckte ich weit weg Dash und ghost. Ohh du das sehen musst Naron.

Ich machte beruhigende Geräusche und drückte meinen Kopf in sein Fell.
Niemand kann immer stark sein. Du bist doch für mich da, niemand auf der Welt war je so für mich da wie du. Es tut mir leid wenn ich anstrengend bin, ich reagiere anders als du.
Ich bin immer so wütend auf alles und jeden, nur nicht auf dich und Arctica.
Bitte nicht mehr weinen, wir sind doch ein Team. Du musst nie irgend etwas alleine machen, ob Alpha oder was auch immer. Ich bin dein Beta und dein Bruder, ich gehe schon nicht kaputt wenn du mir sagst wie es dir geht . Sagte ich mit angelegten Ohren aber meine Stimme klang ein wenig fröhlicher gegen Ende meiner Sätze.
Ich war so auf Dash fixiert, dass ich nichts um mich herum mit bekam.

Nichts von unserer Umgebung mitbekommend schluchzte ich weiter in Billys weiches Fell hinein, wobei dieses meine Laute doch um einiges dämpfte. Zum Glück, sonst wären aus diesem Wald bestimmt schon alle Beutetiere geflohen. Billys Worte halfen ein bisschen, denn, dass er sagte, dass ich für ihn da wäre zeigte mir, dass ich zumindest etwas richtig gemacht hatte. Wenn ich schon sonst nichts konnte. Kein Alpha sein, keine Freunde finden, das Rudel nicht beschützen. Ich war alleine, aber ich hatte Billy. Immer Billy. Mein kleiner Bruder den ich beschützen wollte und musste, den ich so sehr liebte, dass es mir das zersprungene Herz noch mehr zerriss daran zu denken, ihm könnte etwas zustoßen. Immerhin ließ meine Übelkeit nun nach, doch meine Gedanken hörten nicht auf sich unablässig im Kreis zu drehen, die Welt blieb dunkel, in meinem Kopf schrie die Verzweiflung. Ich bin ein Versager. Es tut mir leid. Ich will dich nur beschützen. Ich will das Rudel beschützen. Ich bin ein schrecklicher Alpha. Ich hab Sinner umgebracht. Ich hab einen Wolf umgebracht. Ich konnte gar nicht anders als diese Worte rauszupressen. Dieser Dash hier wollte alles einfach rausschreien, musste es loswerden, da er sonst wahnsinnig werden würde.

Ich musste jetzt etwas dazu sagen. auch wenn dash und ghost mich dafür hassen würden. Sorry! Aber ich loswerden muss! Dash ja du getötet haben eine von feind aber feind auch haben getötet von uns 2! Muss feind entschuldigen sich! Ich nur haben verletzt aber feinde getötet haben. Genommen genau 1 noch töten wir dann wir seien quitt mit Feind. sagte ich und setzte mich jetzt in die nähe.

Ich seufzte leise da ich mir schon gedacht hatte, dass Dash Probleme damit haben würde schuld am tot eines Wolfes zu haben.
Aber bevor ich antworten konnte hörte ich relativ dicht neben uns eine Stimme. Dies erschreckte mich, da ich auf Dash konzentriert war und so sprang ich aus Reflex auf. Ich stellte mich zwischen Dash und Juri den ich jetzt erkannte und knurrte dunkel. Mich zu erschrecken war noch nie eine gute Idee gewesen aber Dash war in einem verletzlichen Stadium und ich wollte nicht, dass sie ihn so sahen. Er würde sich dafür noch mehr hassen, also knurrte ich wütend. Meine Augen sprühten beinah Funken so aufgebracht war ich.
Verschwinde, brachte ich heraus und schnappte in seine Richtung. Meine Kiefer klappten in der Luft zusammen und erzeugten ein lautes Klacken.
Meine Haltung war angespannt, meine Muskeln und sehnen zum zerreißen gespannt. Ich würde Juri angreifen wenn er es wagen würde einen Schritt näher zu treten.

Ich haben gesehen genug! aber ich nix werden sagen. wollte auch sagen nur! Zigeuner Bluten werden! erwiederte ich und war nicht überrascht über ghost Reaktion! Ich würde schweigen was Dash betraf und wendete mich zum Gehen. Das einzige was meine Meinung änderte war das die Zigeuner Kompanie Bluten würde.... Leiden und Bluten.

Was auch immer noch von meiner Würde übrig war, oder von der Kontrolle die ich vielleicht wieder gewonnen hatte, wurde durch Juris Anwesenheit zerquetscht. Billy erhob sich und schien etwas zu sagen, ebenso wie der Rüde vor ihm, doch ich konnte die Worte nicht verstehen, die Laute von den beiden waren einfach nur wie dumpfes Rauschen in meinen Ohren. Ich hingegen rollte mich wieder zu einem festen Haufen weißen Fells zusammen und begann zu hyperventilieren. Es war gerade alles mehr als zu viel und das wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Immer noch benätzten Tränen mein Wangenfell, doch mein rasendes Herz und mein hechelnder Atem waren neu dazu gekommen.

Ich hörte gar nicht wirklich darauf was Juri sagte. Meine Aufmerksamkeit lag immer noch auf Dash auch wenn ich ihn nicht sehne konnte. Ich hörte seinen Atem und auch ohne wusste ich wie schwierig diese Situation sein musste. Es lief mir kalt den Rücken herunter selbst dort zu liegen und viel hatte nicht gefehlt bei meinem Versuch an den Felsenfällen.
Verschwinde endlich, schneller. Knurrte Ich wütend und schnappte erneut nach ihm. Diesmal war es mir egal ob ich ihn erwischte oder nicht, Geduld war noch nie meine Stärke.
Ich wartete ungeduldig einen Moment und drehte mich dann wieder um. Schhh er ist schon verschwunden, atme tief durch bitte. Alles wird gut, ich erzähl dir etwas von mir okay? Mir geht es auch wieder okay, wir werden immer irgendwie wieder in Ordnung kommen und wir bleiben zusammen. Du bist ein toller Alpha, ich bin furchtbar stolz auf dich aber du musst keiner sein wenn du das nicht willst . Ich versuchte ruhig zu reden um ihn und mich gleichermaßen zu beruhigen.

Ich achtete garnicht mehr auf naron. zu sehr in Gedanken wie ich es den Feinden heimzahlen konnte trottete ich durch die gegend.

>>> Rudelplatz

Ich hatte das Gefühl zu ersticken, auch wenn ich noch so sehr versuchte Billys Bitte nachzukommen und ruhiger zu atmen. Ich bekam gefühlt keine Luft in meine Lungen, obwohl ich so schnell atmete, allerdings waren meine Atemzüge flach und alles andere als lungenfüllend. Ich... ich kann... nicht... ...nicht tief einatmen. ...das Rudel im Stich lassen. ...genug für dich da sein. Was ich wirklich sagen wollte war mir selbst nicht ganz klar, aber es war auch irgendwie alles auf einmal. Ich wollte für Billy da sein, ich wollte ein guter Alpha sein, ich wollte stark sein. Aber ich wollte nicht sterben, auch wenn ich mich gerade sehr danach fühlte. Ich fühlte mich, als würden mein Herz und meine Lunge gleich implodieren und mein Gehirn noch mit zu Matsch werden.

Ich wusste nicht ob ich damit nun die genau entgegengesetzte Reaktion erzeugen würde die ich wollte oder ob ich ihn aus seiner Panik heraus holen würde.
Ich wusste nicht ein mal ob ich ihm das bereits erzählt hatte, ich war mir nicht mehr sicher .
Ich war vor Monaten kurz davor mir das Leben zu nehmen. Ich stand an den Felsenfällen und meine Pfote schwebte schon über dem Abgrund, ich brauchte nur einen Schritt und alles wäre vorbei . Der tiefste Punkt in meinem Leben, ich wusste nicht vor und nicht zurück. Wir haben nicht mit einander geredet, nicht über das wichtige. Wir wollen für einander da sein aber wir lassen uns gegenseitig nicht. Ich habe dich vor mir gesehen, dein Gesicht und ich wusste, dass ich dich nicht alleine lassen kann. Wir sind Gegensätze, schwarz und weiß, aufbrausend und gutmütig, ich fühle zu viel zu unkontrolliert und du unterdrückt alles. Können wir uns nicht gegenseitig ausgleichen?. Jeder ist in etwas besser als der andere, versuch nicht alles auf dich nehmen zu wollen. Dann fühl ich mich nutzlos. Diesmal war meine Stimme tatsächlich ruhig und gefasst auch wenn mein inneres noch in Aufruhr war.

Billys Vortrag gab mir die Chance mich auf etwas anderes zu konzentrieren als den Zug aus Gedanken in meinem Kopf, der sich in Spiralen immer weiter einem Abgrund näherte. Seine Worte schockten mich. Ich erinnerte mich an den Tag, als Billy an den Felsenfällen gewesen war, kurz vor dem großen Schneesturm im letzten Winter. Ich hatte ihn gesucht, damit er sicher am Rudelplatz sein mochte, wenn der Sturm losbrach. War es der selbe Tag gewesen wie der, den Billy eben beschrieben hatte? Warum hatte ich nur nichts bemerkt? Was hätte ich getan, wenn Billy sich das Leben genommen hätte? Die Antwort auf die letzte Frage war einfach: Ich wäre ihm gefolgt. Mein Bruder war der einzige wirkliche Sinn in meinem Leben. Natürlich, ich wollte auf das Rudel achten und ein guter Alpha sein, doch sollte ich sterben könnten sie mich einfach ersetzen, so wie ich Emfan ersetzt hatte. Billy konnte mir niemand ersetzen und sein Verlust würde mich zerstören, das war mir klar, doch das konnte ich meinem Bruder natürlich nicht sagen, das wäre zu viel Druck, zu selbstsüchtig. Oder? Ich schaffte es einen tiefen Atemzug zu nehmen, wie ein Ertrinkender, der an die Wasseroberfläche kommt. Das war es. Ich wollte, dass es Billy gut ging und dafür musste ich kämpfen. Und wenn ich dafür ehrlich zu ihm sein musste, dann würde ich es auch sein. Es brauchte noch einige weitere Momente, bis ich meine Stimme finden konnte und als ich es tat war sie immer noch zittrig, rau und atemlos. Du hast recht, aber wir können uns nur ergänzen, wenn wir beide ehrlich zu einander sind, oder? Billy, ich habe Angst dich zu verlieren. Ich will immer für dich da sein und habe deswegen meine eigenen Gefühle zurückgehalten, weil ich dachte, nur wenn ich das tue kann ich vollkommen für dich da sein. Ich dachte wenn ich immer lächle fühlst du dich besser, immerhin funktioniert das auch beim restlichen Rudel. Ich bib kein guter Bruder gewesen, ich habe nicht bemerkt wie sehr du dich wirklich gequält hast und durch meine Versuche habe ich alles nur noch schlimmer gemacht. Ich glaube die jenige, die dir wirklich geholfen hat war Arctica und ich freue mich, dass ihr jetzt einander habt, aber ich fühle mich alleine. Ich weiß, das ist selbstsüchtig, aber ich habe nur dich um wirklich zu reden und mein ganzes Leben, seit unsere Schwestern weg sind, habe ich darauf aufgebaut für dich da zu sein. Das will ich auch weiterhin, aber Billy, ich weiß nicht mehr weiter. Die ganze Alphasache macht mich fertig. Ich könnte mir keinen besseren Beta als dich wünschen, aber ich fühle mich als würde ich an allen Ecken und Enden versagen. Niemand hört auf mich und jetzt ist dadurch Stín verletzt. Ich habe aus dem Affekt heraus einen Wolf getötet, ich glaube nicht, dass ich diesen Moment jemals wieder vergessen kann, als er in meinem Biss starb, das wird mich bis in meine Träume verfolgen. Erschöpft atmete ich auf, als ich geendet hatte. Es war durcheinander und machte vermutlich kaum Sinn, aber ich war auch Innerlich mehr als durch den Wind.

Ich folgte Juris blick, wo Dash und Ghost saßen. Ich war nicht damit einverstanden, sie zu belauschen und doch war ich zu abgelenkt, um zu bemerken, wie mein vorlauter Begleiter einfach zu ihnen ging und lautstark verscheucht wurde. Sollte ich mir Vorwürfe machen, ihn nicht unter Kontrolle gehabt zu haben? "So ein Idiot", flüsterte ich, als er in eine andere Richtung weg ging. Ich hoffte, er ging zurück zum Rudelplatz, denn nocheinmal ließ ich mir für seine Dummheiten nicht die Schuld zuweisen. Ich wollte es lieber selbst prüfen, weshalb ich zum Rudelplatz zurückkehrte.

(Zum Rudelplatz)

Ich ließ mich seufzend vor ihm auf den Boden sinken. Wir müssen mit einander reden damit so etwas nicht mehr passiert.
Ich möchte auch für dich da sein und nur weil ich Arctica beschütze heißt es nicht, dass ich nicht mehr für dich da bin. Du kannst mir alles erzählen, du musst nicht immer stark sein. Du bist der stärkste Wolf den ich kenne aber du machst dich so fertig mit all den Sorgen die du alleine tragen willst. Es frisst mich auf dich so zu sehen und nichts tun zu können.
Du musst deine eigene Bestimmung finden, das müssen wir beide.
Wir werden immer das wichtigste für den anderen sein aber dein Lebensinhalt muss aus etwas anderem bestehen.
Möchtest du Alpha sein? Ist es das was du dir wünscht oder möchtest du es nicht . Fragte ich ernst und sah ihn aus klaren dunklen Augen an.
Wir haben nie solche Posten haben wollen, wir sind darin zwar gewachsen und mittlerweile komme ich besser damit zurecht aber ich frage mich ob du dabei glücklich wirst.
Ich wollte dir diese Bürde abnehmen, ich wollte der sein der tötet, mir macht das nicht so viel aus wie du. Ich habe eine Wut in mir die mich manchmal selbst erschreckt. Gab ich zu und wurde ein wenig leiser an Ende des Satzes.

Ich rutschte noch näher zu Billy und drückte meinen Kopf an seine weiche, dunkle Schulter, als ich seine ersten Sätze hörte. So konnte ich mich auch davor drücken den Blick meines Bruders zu erwiedern, den ich auf meinem Fell spürte. Was ich möchte ist dich zu beschützen. Danach steht direkt das Rudel, das ich auch unterstützen möchte. Ich wüsste keine andere Möglichkeit. Wir brauchten einen Alpha und bis auf Syra waren alle für mich. Ich kann die Verantwortung nicht einfach ablegen, aber... ich glaube ich brauche mehr Hilfe als ich zeigen wollte. Langsam wurde ich wieder ruhiger und konnte meine Gedanken ordnen. Mit der Ruhe kam aber auch leider die Müdigkeit, gegen die ich nun ankämpfen musste. Meine Geistige Erschöpfung schlug sich auf meinen Körper nieder. Du musst nicht meine Kämpfe ausfechten Billy, Sinners Tod war meine Verantwortung, so sollte es sein. Ich atmete einmal tief ein und aus, wobei mein warmer Atem das dichte Fell meines Bruders etwas teilte. Kaum, dass ich die Augen schloss, sah ich wieder den toten Sinner vor mir, wie er leblos aus meinen Kiefern zu Boden plumste. Ich versuchte mit aller mach diese Szene wegzuschieben, ein leichtes Zittern ging durch meinen Körper. Ich will dir genauso sehr helfen wie du mir. Erzählst du mir von deiner Wut?