Ich bin froh das du es mir erzählt hast und mir vertraust. erwiederte ich. Juri hatte Angst vor Krieg aber wollte Kämpfen um ihn zu verhindern. Dinge mir mir nicht schlüssig waren aber jeder hatte sein Laster. Lass und zurück gehen, die anderen müssten bald zurück sein.
Juri: Arctica hatte recht. es war Zeit zurück zu kehren. Und das sie mir zugehört hatte war mir wichtig. Jetzt würde sie mich besser verstehen. Als sie dann loslief folgte ich ihr.
Nope nope nope nope! Ich wusste gar nicht wo ich lang gerannt war und wollte es auch nicht wissen. Je weiter ich vom Rudelplatz wegkam desdo befreiter fühlte ich mich und due luft war plötzlich wieder normal. Ich atmete durch und sah mich in einem Anflug von nach-panik um. Ich bin allein hier oder? Bin ich das? murnelte ich zu mir selbst. Ja...ja ich bin allein...keiner da... keiner da... versuchte ich mich selbst zur ruhe zu bringen. Ich tappte im Kreis. Das knacken eines Astes ließ mich erneut zusammenfahren. Nur ein vogel... Oder? War jemand hier? Nein... niemand...oder doch? Ich wollte nicht mehr weglaufen... ich fühlte mich plötzlich schlecht. Ich hatte mein rudel wieder im Stich gelassen. Wie könnte ich mich je als Schattenwolf bezeichnen? Unter einem Baum kauerte ich mich zusammen und verschmolz mit dem Schnee. Niemand sieht mich. Ich bleib hier... ich bin Schnee... einfach Schnee.
Meine Bewegungen waren locker und gleichmäßig, ich war tiefenentspannt. Auch wenn ich mich längst mit der verängstigten Art Arcticas arrangiert hatte, konnte ich ihre Attacken nach wie vor nicht ganz ernst nehmen. Immer weiter folgte ich den Spuren der aufgebrachten Fähe, die Spuren im Schnee waren kaum zu übersehen und führten mich zu einem Baum. Zugegebenermaßen musste ich etwas genauer hinsehen, bis ich sie entdeckte. Ihr Fell war im Schnee die perfekte Tarnung, doch ich entdeckte sie schließlich trotzdem. Schweigend blieb ich stehen und sah die Fähe mit gespitzten Ohren und entspannter Körperhaltung an. Meine Rute hing lässig herunter und auch sonst ließ ich keinerlei Emotion nach außen - jede Wertung, alles was ich dachte, sollte unlesbar sein. Nur mein Blick lag auf Arctica, die noch immer völlig eingeschüchtert wirkte. Schweigend wartete ich ab.
Ich hatte Stin entdeckt und behielt ihm im Auge während er in meine Richtung kam. Immer tiefer drückte ich mich in den Schnee bis er schließlich zum Stillstand kam und sich setzte. Er sah mich einfach an und ich legte verunsichert die Ohren an und machte mich klein. Es vergingen mehrere Minuten in denen ich ihn von meiner position aus einfach anstarrte und versuchte leise zu atmen. Es war furchtbar in dem Zustand seinem Blick ausgesetzt zu sein. Ich war wie paralysiert. Meine Beine fühlten sich taub an. Meine Augen waren immernoch auf Stin geheftet.
Arctica schien sich unwohl zu fühlen, weshalb ich mich schließlich erbarmte und meinen Blick abwendete. Seufzend sah ich auf einen unbekannten Punkt in der Ferne und blieb weiter auf Distanz. Ich hatte Sorge, dass ich sie weiter in Panik versetzen würde, wenn ich mich ihr nähern würde, weshalb ich lieber blieb wo ich war. "Also schön, was ist das Problem?", fragte ich, ohne jede Wertung in der Stimme. Es war eine stumpfe Frage, doch versuchte ich zumindest ein wenig Freundlichkeit herausklingen zu lassen.
Stin bewegte sich zwar nicht aber immerhin sah er nun woanders hin. Was mich nicht davon abhielt ihn anzustarren und mich darauf zu versteifen so zu tun ein Schneehaufen mit Augen zu sein. Über seine Frage musste ich erstmal nachdenken. Wie antwortete ich darauf? Naja... vielleicht aber auch nur gaaanz vielleicht diese fremden Wölfe die in unser Revier spaziert sind und so tun als wär das ok? Aber halt nur vielleicht, könnte auch das Wetter sein... Ich schluckte. d-diese fremden...da ... war schließlich alles was ich rausbekam.
Ich runzelte die Stirn und sah Arctica nun doch skeptisch an. "Bisher haben sie nichts weiter gemacht, als im Revier zu jagen", stellte ich nüchtern fest. "Das mag vielleicht ärgerlich sein, aber kein Grund gleich panisch das Weite zu suchen". Man konnte deutlich heraushören, dass ich diese Erklärung absolut nicht gelten lassen wollte. Die eine ist blind und der andere hat fast noch mehr Angst als Arctica selbst! Bei dem Gedanken stellten sich bei mir einzelne Härchen auf. Und der will in unser Rudel? Mir missfiel der Gedanke gleich zwei sich einscheißende Wölfe im Rudel zu haben...aber das sprach ich lieber nicht aus.
So wie Stin das sagte klang es nicht schlimm. Kurz klappte ich das Maul auf um eine erklärung abzugeben. Stin interessiert deine jämmerliche Vergangenheit nicht. schoss es mir durch den Kopf und ich klappte das Maul wieder zu und zog einen Flunsch. Tut mir leid nuschelte ich und vergrub den Kopf unter den Pfoten. Ich wusste nicht wie ich das erklären sollte... Stin wusste nichts vom Zoo. Nur Ghost. Trotzdem war ich froh das der dunkle Rüde da war auch wenn er mir immer sehr urteilend rüber kam. Ich versuchte mich ja schon zu bessern, was deutlich schwerer als gedacht war. Warum bist du überhaupt hier? meine stimme klang fast schon anklagend. Wenn er jemanden mobben wollte, warum ausgerechnet mich?
Als Arctica eine Entschuldigung rausdrückte, wurde mein Blick etwas weicher. Ich seufzte leise und kam ein, vielleicht auch zwei Schritte näher. Schweigend starrte ich die weiße Fähe an, die andauernd einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen erlitt. Das kann doch echt nicht wahr sein, dachte ich, schon lange völlig verwirrt von ihren Eskapaden. Als sie eine Frage über den Grund meines Folgens stellte, sah ich vom Boden auf und sie schonungslos an. Eine Weile schwieg ich, die Antwort selber nicht wirklich wissend. Doch schließlich zuckte ich mit den Schultern und erwiderte: "Weil ich dich nicht so panisch rumlaufen lassen kann". Kurz machte ich eine Pause, dann setzte ich fort: "Nicht, dass du noch irgendeinem Zigeunerwolf in die Arme läufst". Zwar hatte Dash gesagt, dass er eine Art Friedenspakt vereinbart hatte, doch ich hatte am eigenen Leib gespürt wie schnell die Wölfe dort anscheinend eskalieren konnten.
Meine Lefzen zuckten ein wenig, als Arctica einen Spruch riss, der mich tatsächlich amüsierte. Ich nickte. "Genau", gab ich knapp zurück und trat einen weiteren Schritt näher. "Hast du dich beruhigt?"
Ja... es geht wieder. Ich war auf meinem normalen nervösheitslevel angekommen, was beinhaltete das ich zwar mit angelegten Ohren und eingeklemmten schwanz aus der kuhle kroch... aber immerhin... ich kroch raus und stellte mich halbwegs aufrecht hin. Ein wachsamer blick nach links und rechts bevor ich endgültig aus meiner deckung trat. Ob Dash und Ghost schon zurück sind?
Ich nickte zufrieden, als sie mir die Antwort gab, die ich hören wollte. Arctica schob sich Stück für Stück in meine Richtung und stand dann auf. Ihr Fell war mit Schnee besudelt, doch sie schien wohlauf. Ich sah sie abwartend an, zuckte bei ihrer wohl rhetorischen Frage nur mit den Schultern. "Wir werden sehen", gab ich zurück und wendete mich zum gehen. Ohne ein weiteres Wort trottete ich davon, in der Hoffnung dass Arctica mir folgen und ich sie sicher zum Rudelplatz geleiten würde.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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19.12.2019 21:56
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