Ich vertiefte mich in Erinnerungen an meinen besten Freund und Bruder im Geist. Ich fühlte fast das vertraute Gefühl seines Gewichtes zwischen meinen Schulterblättern, atmete tief durch die Nase ein um den Schmerz auszugleichen. Mein Herz wurde langsamer, fühlte sich an als klopfe es mit großer Anstrengend. Als würde es plötzlich merken, dass ihm noch etwas fehlte um richtig schlagen zu können. Mit aller Kraft drängte ich die Trauer zurück , dachte daran wie gerne ich jemandem erzählen wollte wie wundervoll er war. Dass ich so seine Erinnerung lebendig halten konnte.
Dann nach einer kleinen Weile des Schweigend in der ich meine Sprache wieder fand , begann ich zu erzählen.
Ich kenne ihn seit ich denken kann, er war wirklich witzig und charmant. Jeder der ihn kennen gelernt hat mochte ihn direkt, er wusste immer was er sagen sollte damit die Leute lachten oder sich besser fühlten. Er war wie ich ein hoffnungloser Frauenheld und hat mit allem geflirtet was entfernt weiblich war.
Er kannte mich besser als ich mich selbst und wusste immer wie er mich aufheitern konnte. Er war die einzige Familie die ich je kannte, vor euch natürlich. .....ich vermisse ihn sehr.
Sagte ich mit einem traurigen Lächeln.
Ich sah auf den Steinboden und musste mich wieder fangen um weiter reden zu können. Lyv wird das schon schaffen, ich finde sie macht das wundervoll. Meiner Stimme war deutlich anzuhören wie viel sie mir bedeutete

Ich hörte Casanova aufmerksam zu, auch wenn mein Blick immer noch auf den Horizont gerichtet war und ich mich nicht rührte. Man hörte, wie sehr unser Beta seinen besten Freund vermisste, doch so wie er über ihn redete schien auch das Erzählen das richtige zu sein, um ihn an die guten Erinnerungen aufmerksam zu machen. Nicht das ich von so etwas auch nur im geringsten eine Ahnung hatte. Es... es klingt als wäre Maurizio eine... eine wundervolle Persönlichkeit gewesen. Ich schwieg einige Sekunden lang. Ich... ich habe einmal gehört, dass es Wölfe geben soll, die... die daran glauben, dass die Verstorbenen vom Himmelszelt aus über... über einen wachen.

Ich lächelte und legte den Kopf in den Nacken, das würde ich ihm auf jedenfall zutraun, es ist eine schöne Vorstellung. Er würde mich ständig beobachten aus Angst ich würde was dummes tun, sein Spitzname für mich war Stupido. Also eine liebevolle Art jemanden einen Idioten zu nennen. Er war wirklich eine besondere Persönlichkeit ,hat immer gesagt was er dachte.
Ich grinste und drehte den Kopf vom Himmel weg zu Rolf.
Dankeschön fürs zuhören Rolf, es tut gut über ihn zu reden . Sagte ich ehrlich und sah dann lächelnd über die Berge.

Immer seine... seine Meinung zu sagen ist eine... eine beeindruckende Eigenschaft. Das war etwas, was ich nie hatte tun können und nun auch selten tat. Ich... ich habe nichts getan. Ich danke dir dafür das... das du all das mit... mit mir geteilt hast.

Natürlich hast du etwas gemacht, du warst mir ein Freund und hast zu gehört. Das kann man nicht von vielen erwarten. Sagte ich ernst und lächelte dann.
Was meinst du was wir jetzt machen sollen ? Hier ist es so still und ruhig. Brummte ich mit meiner tiefen Stimme.

Zuhören ist auch das einzige was du kannst... Hast du gerade gesagt er kann was...? Ach ja... er kann nicht mal das... Ich sank ein kleines bisschen mehr in mich zusammen. Möchtest... möchtest du... Jagen gehen?

(Casanova)

Ich erhob mich und schüttelte den Staub ab, dann nickte ich lächelnd. Gerne, irgendwelche Wünsche? Unser Gebiet oder die freien Gebiete ?. Fragte ich entspannt.

Etwas wackelig erhob ich mich, stand dann aber wieder fest da, den Blick gesenkt. Ent... entscheide du.

Ich wusste , dass er andere Wölfe nicht mochte aber es war wichtig auch mal aus dem Gebiet heraus zu kommen.
Lass uns ins Wäldchen gehen, da ist es kühl und vielleicht auch wolfsfrei. Aber wir sind so selten draußen.
Sagte ich dann laut und wedelte leicht mit der Rute, mein übliches helles Lächeln lag auf meinen Lefzen.

Ich nickte leicht. Ich war schon sehr lange nicht mehr außerhalb des Reviers gewesen, noch weniger ohne Mayestril an meiner Seite. Das... das ist in Ordnung. Gehst du vor?

Ich hatte, nicht zuletzt wegen meiner Verletzungen, in den letzten Tagen viel geschlafen. Aber ich hatte auch viel einfach nur nachgedacht. Sicher..ich hatte mich der neuen Fähe gegenüber nicht sehr freundlich verhalten, doch was erwartete sie? Dass ich jauchzen würde, wenn jemand mir meinen Rang als Heilerin des Rudels streitig machen will? Immerhin war das das Einzigste was ich beherrschte. Ich konnte weder wirklich jagen, noch war ich eine Kämpferin. Bis auf mein Wissen über die Heilkunst besaß ich nunmal nichts was ich dem Rudel bieten konnte. Und dann kam sie und spielte sich mit ihrem Wissen auf! Ich hatte innerlich immer wieder geknurrt vor Wut und aus der Kräuterhöhle heraus die anderen beobachtet. Vielleicht wollte ich diese Höhle auch einfach nicht verlassen, weil ich nicht wollte dass Svoboda sich hier aufhielt..dies war MEIN Domizil.

Sicher, ich hatte mitbekommen das Lyv mit der Fähe gesprochen hatte und hatte auch meinen Namen hören können. Vielleicht würde sich die Fähe ja jetzt nicht mehr in meine Arbeit einmischen. Langsam erhob ich mich nun und prüfte die Bestände der Kräuter Ich muss ein paar aufstocken. Und es wachsen jetzt auch Pflanzen, die man sonst nicht findet. Aber..ich weiß nicht ob ich alleine gehen soll..was ist wenn ich wieder angegriffen werde..von irgendwas? Mit gespitzten Ohren hörte ich, wie Rolf und Casanova darüber sprachen zusammen außerhalb des Reviers jagen zu gehen. Ob..ob sie mich mitnehmen? Vorsichtig trabte ich aus der Kräuterhöhle und auf die beiden Rüden zu. Dabei blieb meine Haltung unsicher, ja leicht geduckt. Da..darf ich mit? Ließ ich dann zaghaft meine Stimme hören.

Ich wollte gerade den Weg antreten als ich Saikkos unsichere Stimme hinter mir hörte. Hey Kleine dir geht es besser, meine Rute wedelte stark und ich lächelte. Von mir aus gerne, antwortete ich auf ihre Frage und sah zu Rolf.

Ich fuhr leicht zusammen als Saikko zu uns trat und sah zu Boden. Ja... ja natürlich kannst du mit...mitkommen, wenn du dies möchtest.

Meine Rute begann zaghaft zu wedeln, als die beiden Rüden zustimmten mich mit zu nehmen. Auch wenn ich ihnen bei der Jagd wohl nicht wirklich helfen konnte. Ich trat zu Rolf und rieb sanft meinen Kopf an seinem, ehe ich das gleiche dann bei Casanova tat Danke. Ich werde mich bemühen euch zu helfen so gut ich kann. Ich sah die beiden abwartend an und würde ihnen dann folgen.

Ich erwiderte ihr Stupsen mit einem Lächeln und einem Knuffen an ihre Wange meinerseits.
Du hilfst doch schon als moralische Unterstützung, sagte ich mich einem fröhlichen Lächeln und einem stärkeren schwingen meiner Rute.
Ich bin froh, dass es dir besser geht du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt, sagte ich dann mit ernster Stimme und kurz verdunkelten sich meine hellen braunen Augen.
Dann richtete ich mich wieder fröhlich auf , auf gehts. Mit den Worten begann ich den Abstieg, ich war froh raus zu kommen.
-Wäldchen