Endlich verschwand Litt, mit ihm allerdings auch Saikko. Jetzt musste ich aber ersteinmal Rolf beruhigen. Zum Glück hatte ich dazu genug Zeit und summte beruhigend, während ich ihm über den Kopf schleckte, bis er ruhiger wurde. Schließlich atmete ich auf und lächelte Lyvianne an, als sie zu uns trat. Hallo Lyv. Es war nicht viel los. Nur ist Litt aufgetaucht, hat Rolf aufgeregt und gesagt, dass Morgana uns besuchen kommen wird. Was hast du so gemacht?

Nur langsam beruhigte ich mich und nur langsam verklang mein Knurren. Schließlich aber fand ich zurück in die normale Welt und lehnte mich erschöpft an Mayestril. Es... es tut mir leid. Ich sah kaum auf, als Lyvianne zu uns trat, doch nickte ihr leicht zu.

Auf dem Weg hatte ich trotz Bemühung immer wieder vor Schmerz aufgejault und war ab und an bewusstlos geworden. Als Casanova mich auf den Boden gleiten ließ wollte ich antworten, doch ich war einfach zu erschöpft. Ich schaffte es nicht mal meinen Kopf ZZ heben. Trotz der Schmerzen und der Dunkelheit die mich immer wieder umgab versuchte ich mit einer zittrigen Pfote ein paar Brennnessel Blätter heran zu ziehen.

Ich kam an und sah, wie Casanova Saikko herbeischleppte. Sie ah schwach und verletzt aus.
Obwohl ich hier neu war, ignorierte ich alle Regel und fragte:
Was ist los? Was ist passsiert? Saikko? Casanova?

Ich wusste nicht wieso, doch ich wollte die neue Fähe nicht in meiner Nähe haben. Ich traute ihr einfach nicht. Als jedoch Lyv nun herein stürmte und es mir halbwegs gelang den Kopf zu heben, drehte sich die Welt unter meinen Pfoten. Tier..gekämpft.. Meine Worte waren geflüstert, heiser. Es gelang mir endlich ein paar der Blätter heran zu ziehen, vielleicht grade genug um die Wunde an der Hinterpfote zu versorgen. Ich versuchte sie mit dem Fang aufzunehmen, um sie zu einem Brei zerkauen zu können.

Ich legte die Ohren an und warf Svoboda einen kurzen Blick zu. Ich war allerdings abgelenkt und sah besorgt zu Lyv als diese sich neben mich stellte, ich weiß nicht gegen was sie gekämpft hat. Sie meinte Rolf und Tril haben sie vorher vor dem Tier beschützt. Ich habe sie so im Wald gefunden, gott sei dank war ich zufällig da. Meine Stimme brach kurz bei dem Gedanken was hätte passieren können. Die kleinen Wölfin wäre völlig alleine gewesen, ich schüttelte mich um die Gedanken los zu werden. Saikko kannst du uns sagen was wir machen sollen?, ich warf Lyv einen Blick zu und sah wieder zu der braunen Wölfin am Boden. Sie schien zu versuchen an ein paar Kräuter zu kommen, ich schob sie näher zu ihr und wartete ab. Meine Ohren waren wieder nach vorne gestellt, Lyv war nun hier und es war für mich zum Automatismus geworden Ruhe für sie auszustrahlen.

Ich registrierte ihre sanfte Berührung, mein Beschützerinstinkt beruhigte sich. Ich fühlte mich nie alleine wenn Lyv bei mir war, sie war beste Freundin und Familie für mich. Alle waren fort und mir wurde klar, Lyv war das wichtigste für mich. Ich erwiderte die Geste, gab ihr durch die Rudelbanden und die unserer Freundschaft die Kraft die sie brauchte. Auch ich wurde ruhiger, in der Rolle die ich einnahm. Ich war Beschützer, immer gewesen und das rückversicherte mich in der Gewissheit meinen Platz gefunden zu haben.

Mir kam eine Idee, warte wieso bin ich da vorher nicht drauf gekommen. Ich senkte die Nase und schnupperte angestrengt an Saikko. Durch das Blut dauerte es etwas aber da war der unverkennbaren Geruch. Ich wackelte mit der Nase und nieste, Vielfraß igitt. Sagte ich leicht angewiedert denn die Dinger stanken wie die Pest

Ich versuchte sowohl Lyv als auch Casanova dankbar anzusehen, was sicher komisch aussah, da mir ein paar der noch unzerkauten Brennesselnblätter aus dem Fang hing. Bre..Brennesseln..Brei.. Brachte ich schwach hervor, ehe mein Kopf wieder zwischen meine Vorderpfoten sank. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Schließlich gab ich den Kampf auf und versank in Dunkelheit. Nur meine Atemzüge verrieten dass ich noch lebte, jedoch nicht mehr bei Bewusstsein war.

Sie will Brennnesselbrei und ähem, die Weidenrinde und das Jonanniskraut sind auch hilfreich,
meinte ich, aber da ich die Vorbehalte der Heilwölfin spürte, wurde ich nicht weiter aktiv.

Nach einer Zeit, wandte ich mich ab und spatzierte durch das Lager und haltete Ausschau nach Spielkameraden.

Ich hatte Ryu zugenickt und dann ein wenig in der Höhle geschlafen. Jetzt hatte ich Hunger und wollte was unternehmen. Also ging ich wieder raus und sah mich um. Ryu war noch nicht wieder da und Naila und Lucy konnte ich im Moment auch nicht entdecken. Vielleicht sind sie auch schlafen gegangen... Mein Blick fiel auf Rolf, doch er sah nicht so aus, als hätte er Lust, was zu spielen. Und Saikko und Lyv waren bei Fremden, da wollte ich nicht hin. Ratlos sah ich mich um. Ich wollte Jagen gehen, aber ich musste auf Ryu warten, schließlich weiß nur ich, dass er weg ist. Seufzend ließ ich mich auf die Hinterläufe fallen und überlegte, ob ich einfach so weglaufen sollte. Meine Pfote spürte ich schon fast garnicht mehr. Aber was, wenn jemand nach Ryu oder mir suchte? Dann sind sie sicher böse, wenn sie uns nicht fanden... Ich begann, ein wenig auf den Steinen und Felsen herumzuklettern und musste wieder ans Gipfelrutschen denken. Leise lachend rutschte ich von einem der Felsen runter, ehe ich wieder hochkletterte und oben sitzen blieb.

Saikko wurde bewusstlos. Das war der Blutverlust und auch die Schmerzen.
da keiner der anderen Wölfe etwas tat, tat ich doch etwas.
Ich drängte mich an den Anderen vorbei.
Dann begann ich zu tun, was ich tun konnte, um Saikko zu helfen. Sie mochte mich nicht, das wusste ich inzwischen, aber das war kein Grund, ihr nicht zu helfen.
Der Brei aus Brennnesseln war wirksam, aber zuerst mussten Blutungen gestillt werden. Moos war reichlich vorhanden und ich zerkaute auch den Beinwell, den ich besorgt hatte. Er "klebte" sozusagen Muskeln und Knochen zusammen und war deshalb gut geeignet, um die Wundränder miteinander zu verbinden. Mit dem Johanniskraut kannte ich mich nicht so gut aus. Deshalb war ich vorsichtig bei der Dosierung. Aber Weidenrinde war wunderbar geeignet und linderte auch die Schmerzen.
Jetzt fehlte nur noch eine Zutat, die der Dottore immer verwendete hatte. Sie verhinderte Entzündungen und bekämpfte diese auch aktiv. Der Dottore hatte sie Penilin oder so ähnlich genannt. Man fand sie seltsamerweise nur dort, wo etwas faulte und schimmelte. Es war ein Pilz, so hatte der Dottore gesagt, aber er sah wie Schimmel aus und roch auch so. Ich hatte es noch nie benutzt, aber oft zugesehen, wie der Dottore es tat. Die Partisanen wurden oft verwundet und jede Wunde konnte tödlich sein, wenn das Fieber kam. Penilin verhinderte das Fieber.
Ich blickte mich um. Der Einzige, der mich beachtete und zu mir herübersah war Gunter (@Mayestril) .
Deshalb sprach ich ihn an.
Ich brauche eine Arznei, die es nicht überall gibt und doch überall. Aber man muss die Plätze kennen.
Saikko wurde von einem Vielfraß gebissen und die Gefahr ist groß, dass das Fieber kommt und sie nicht mehr loslässt.
Bitte, Gunter, wenn du weisst, wo ich Penilin finden kann, sage es mir oder bring´es mir - schnell, wenn du kannst.
Dann beschrieb ich ihm, wie es aussah und wo man es finden konnte. Im Wald waren es oft hohle Bäume und egal wo, es waren immer schattige oder dunkele Plätze, die ausserdem feucht waren.
Es sieht aus, wie Spinnenweben, ist aber dunkel und riecht tatsächlich ein bisschen nach Pilz, beendete ich meine Beschreibung.