Ich stöhnte und erzählte: "Ich war die ganze Zeit in deiner nähe, konnte dich aber nie finden, außer du hast geschlafwandelt. Ich wollte mit dir reden, aber ich fand keinen weg auf dich zuzugehen. Und es gab Zeiten, wo du Tag und Nacht schlafwandeltest und alles um dich herum zerstört hattest. Ich war lediglich dein Schutzengel, möchte es aber weiterhin auch bleiben. Denn ich hab dein Rudel gesehen, interessante Wölfe die dort hausen.. ganz besonders der eine.. kam mir bekannt vor. Und wenn du deinen Fisch nicht isst, komm ich selbstständig wieder und stopf ihn dir in den Mund!"
Ich trat ein paar Schritte von ihr zurück und machte mich auf den Rückweg bereit.

Warte, was heißt, komm ich selbstständig wieder, du willst wieder gehen? Ich hab so viele Fragen! Wann schlafwandel ich, warum, was ist mit den anderen und wo gehst du hin?! Du kannst mit in mein Rudel kommen, der Alpha ist Freundlich.. alle sind dort freundlich, sie sind nicht so schrecklich wie die, die uns angriffen, bitte bleib bei mir!, bettelte ich.

"Es tut mir leid Ciri, beim nächsten mal komm ich wieder, vielleicht können wir dort weiter reden. Ich sehe dich..", antwortete ich ihr und verschwand tief in den Wald fernab aller anderen Wölfen.
In meinem Kopf ging ich all ihre Fragen nochmal durch und beantwortete sie für mich selbst. Es muss sich schrecklich für sie anfühlen, wie eine erneute Trennung, aber mir fehlt die Zeit dazu, alles zu erklären..

So plötzlich, wie er kam, verschwand er auch wieder.
Was ist nur los mit ihm? Wieso kam er nicht früher zu mir?
Ich ließ das Gespräch noch einmal in meinem Kopf ablaufen, biss mir in die Pfote, um zu gucken, ob das alles Real ist.. und dass war es.
Er wusste wahrscheinlich mehr über mein Schlafwandeln als ich selbst, aber er hinterließ kaum einen Geruch, als dass ich ihn erneut aufspüren könnte.
Erneut versuchte ich aufzustehen, aber es fiel mir immernoch schwer. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten.
Ich sehe dich.., sprach ich die worte in meinen Gedanken nach und schaute mich hektisch um. Und wenn du deinen Fisch nicht isst, komm ich selbstständig wieder und stopf ihn dir in den Mund!, dann musst du wohl kommen..

Ich wartete eine ewigkeit darauf, dass er zurückkommen würde, aber ich blieb alleine.
Aus frust ,und weil ich hungrig war, fraß ich den Fisch, den Aiden vor mir gelegt hatte. Ich liebte es zwar in ruhe alleine zu sein, aber so hilflos?
Ich entschloss mich auf den Weg zurück auf den Rudelplatz zu machen.
Dieser Dämliche Wolf, prügelt mich zusammen um mir zu 'helfen', aber lässt mich alleine verletzt zum Rudel gehen..wenn der sich jetzt nicht ein ablacht..
Als ich es schaffte zu stehen, schaute ich mich selbst an. Meine Schultern waren mit Kratzern und Wunden übersät, das Blut bereits eingetrocknet. Im gegensatz zu meiner verletzten Pfote, konnte ich mich damit nicht so leicht ins Wasser legen.
Doch als ich wieder an das Rudel dachte, ich erneut deren Essen wegesse, weil ich nicht die Kraft habe jagen zu gehen, fing ich an mich zu schämen. Wie soll das mit mir weiter gehen? Jedes mal kehre ich mit verletzungen zum Rudel zurück, wo sie mich verheilen dürfen.. das ist nicht richtig!
Ich setzte mich wieder auf meinen Schlafplatz und lauschte dem Wind, der durch die Bäume wehte.
Morgen.. morgen gehe ich zurück..

Frisch ausgeschlafen wachte ich auf. Mein Magen war leer und knurrte laut vor sich her - schon fast synchron wie der Gesang von den fliegenden Ratten..
Knurrend schaute ich zu ihnen hoch, am liebsten wollte ich bellen, aber ich sollte wegen den Mist Viechern keine Aufmerksamkeit erregen. Ich sollte meine Zeit für was sinnvolleres nutzen..
Ich beschloss noch einmal nach Ciri zu gucken, ob sie immer noch immer da war. Vorsichtig und unerkannt schlich ich mich an den Platz, an dem ich sie gestern zurück ließ, und dort war sie auch noch immer. Nach dieser Vergewisserung, kehrte ich zurück zu meinem eigenen Wohnplatz - die Berge. Wenn ich mich richtig erinnern konnte, hatte sie höhen Angst. War also ein perfektes versteck für mich.
Ich muss unbedingt was jagen.. mein Magen wird mich sonst verraten..

Ich wachte ruckartig auf, als ich ein knistern hinter mir wahrnahm.
Aiden?, fragte ich und schaute mich ruckartig um.. jetzt fang ich noch an zu Halluzienieren..
Erneut legte ich meinen Kopf auf meine Pfoten. Ich langweilte mich, zum ersten mal verspürte ich die lust mit Wolfspfote ein Kinderspiel zu spielen. Oder mich einfach mit Kolja zu raufen..
Typische Sachen auf die ich nie wirklich lust hatte, aber jetzt.. würde sogar Kopfüber in den vereisten Silbersee springen, auch wenn ich als Stachelschwein wieder rauskomme.

Zeit zurück zu gehen.. ob die anderen meine abwesenheit überhaupt bemerkt haben?
Vorsichtig und vorallem langsam, rappelte ich mich auf. Der schmerz von gestern war fast vergangen und auf den Wunden bildete sich bereits schorf.
Ich ging kurz zum Fluss,um Wasser für den Weg zu tanken. Kurzzeitig kontrollierte ich, ob ich sprinten konnte - funktionierte alles Wunderbar. Anscheinend hatte Aiden mich in unserer Prügelei nicht schwer an der Pfote getroffen.
Auf gehts!
Langsam, mit leichten Bauchschmerzen, schlenderte ich zurück zum Rudelplatz..

Belustigt , über den Schnee und den Wind tapste ich über verschiedene Stene, welche über den Fluss führten. Ich sah empor zum Wasserfall, welcher schon beinahe beängstigend zu Nah ist, doch das sollte mich nicht stören. Ich sah aufs Wasser hinab und musste über mein verschwommenes Ebenbild herzhaft lachen. Das sah aber auch lustig aus! Fröhlich tabste ich weiter, bis ich am andern Ufer angekommen war und blickte hinauf in den Himmel. Man liebe ich Schnee! Freudig sprang ich hoch und versuchte einige der Schneeflocken zu fangen, was mir allerdings misslang. Ich nahm ein erneuten Anlauf, doch wieder schlug es fehl. Ich knurrte. Wieso kann ich ni- Aufeinmal nahm der Wind zu, sodass mir eine riesen große Schneeflocke direkt ins Auge flog. AHH ! Du VERDAMMTER Wind! Heulte ich und knurrte. Was bildet sich das Wetter eigentlich ein! Genervt schüttelte. Na warte du bekommst etwas zu hören! Böse knurrte und jaulte ich gegen den Wind an.

(LOL, sollte in den Gruppenchat :D )

Okay...wo genau bin ich hier?
Das laute Rauschen eines Wasserfalls dröhnte in meinen Ohren.Langsam schritt ich weiter.
Wow...warte mal, sind das hier dieFelsenklippen? Hah, genial. Dann muss ich nicht mehr nach ihnen suchen...
Genau in dem Moment knurrte mein magen laut wie ein tollwütiger Bär.
Aber gegen meinen Hunger würde das wohl leider nichts ausrichten...

Der Wind hörte langsam auf. Ich war leicht außer Atem und mit dem knurren hatte ich aufgehört. Dem hab ich es gezeigt! Freudig nickte ich, als ich plötzlich ein leises Knurren aus dem in der Nähe gelegendem Wald hörte. Mit großen Augen schaute ich zu den Büschen hinüber, wo ein ander Wolf sich gerade umsah. Mein Nackenfell sträubte sich. Hat er mich gerade angeknurrt? Wie kann er es wagen. Ich gab ein tiefes Knurren von mir und blickte in seine Richtung. Da guckt er mich nichteinmal an, was bildet er sich ein?!? Ich bewegte mich in großen Sprüngen auf ihn zu und stieß ihn zu Boden, wo ich ihn mit den Pfoten fixierte. Wie kanns du es wagen mich anzuknurren und dann zu ignorieren! Ich starrte ihn mit großen Augen an. Bin ich so uninteressant?!?

Was zur Hölle? Was geht denn mit der ab?
Zweifelnd und überaus genervt blickte ich nach oben und erwiderte den Blick ungerührt und schnaubte dann einmal belustigt über das von ihr Gesagte.
Ja. Für meinen Magen bist du uninteressant, es sei denn du willst gern gefressen werden.
In meiner Stimme klang leichter Spott mit und meine Lefzen verzogen sich amüsiert.
Könntest du dann bitte wieder von mir runtergehen oder muss ich brutal werden?

Hunger? Also hatte er mich garnicht angeknurrt? Entschuldigend sah ich ihn mit großen Augen an ich und sprang hasch von ihm herunter. Ich wedelte entschuldigend mit dem Schweif und duckte mich etwas von ihm weg. Du willst mich jetzt doch nicht etwas fressen oder? fragte ich aufgeweckt und mit voller Panik in der Stimme. Verängstigt schaute ich ihn in die Augen. Bitte tue mir nichts! Ich begann zu pfiepsen.

Wow. Was für ein schlagartiger Stimmungswechsel.
Ich kam wieder auf die Beine und schüttelte mich zuerst einmal, um all den Dreck aus meinem Fell zu bekommen. Dann fixierte ich wieder die Wölfin vor mir. Ein schiefes Grinsen legte sich auf meine Gesichtszüge und ich legte den Kopf schief, bevor ich mich ihr langsam nährte.´und sie wie eine Beute umrundete. Meine Augen funkelten frech.
Und was wenn doch?
Man konnte mein Grinsen quasi aus diesem Satz heraushören, selbst wenn man blind gewesen wäre.