Es war einerseits amüsant, andererseits ein gutes Machtspiel, den Silberwölfen zuzuhören. Marek fürchtete sich, so hatte ich eine exzellente Position zwischen den Rudeln eingenommen. Marek musst damit rechnen, dass ich Emfan aufhetzte und auch andersherum könnte ich für Schaden sorgen. Das lag zwar nicht in meinem Interesse aber es war eine gute Ausgangsposition. Auch, dass ich bisher noch keine weiteren Wölfe in mein Rudel holen konnte, sah ich kaum als Problem.
Lieber ein paar ausgewählte als wahllos dahergelaufene Wölfe....Die bringen ja nur Ärger...
Von jetzt an war ich wieder im Spiel. Der Joker den jetzt besser niemand vergaß. Ich konnte mich mit Emfan gut stellen, ich hatte seine Wölfin gerettet....Oder ich versprach Marek die Wahrheit. Wie ich mich entschieden hatte, würde keiner erfahren.
Ich stieß mich nun vom Boden ab und schlich mich davon um nun endlich meinen eigenen Interessen nachzugehen.....

" Eine komische Gegend in die ich hier geraten bin" dachte ich bei mir. Die zerfurschte Felslandschafft behagte mir nicht kein Schnee kein Eis, wie ich es von meiner Heimat gewohnt war. Heimat ... die Gedanken daran zerreisen mir immer wieder ein weiteres Stück die Seele.
Es war notwendig fortzugehen...alle haben das getan... die Donnerherden kamen nicht mehr ...alles zuende gegangen.....
Ich sollte mich konzentrieren, ich weis sie sind da ich habe sie die letzten Nächte heulen gehört und mitlerweile kann ich sie sogar riechen. Ich bin mir sicher, dass sie mich beobachten. Nur wie viele es sind kann ich nicht sagen. Ich muss einen Platz finden der sich Verteidigen lässt, falls " der Neue aus dem Norden" hier kein willkomener Gast ist.
Das könnte es sein eine kleine Felsklippe, windgeschützt und nur über einen kleinen Pass zu erreichen. Hier können sie mich nur einzeln Angreifen. Wundgeschützt ist es hier auch sehr schön. Ich lege mich hin und schöpfe erst ein wenig neue Kraft bevor ich auf die Jagd gehe. Doch ich sollte vorsichtig sein also nur mit einem Auge schlafen.

Ich sah Marek an. "Ja?"

"Ja", flüsterte ich. Vorhin hatte ich sie aus den Augenwinkeln dabei beobachtet wie sie verschwunden war.

Angestrengt überlegte ich. Eine schwierige Situation, doch ich behielt einen klaren Kopf dabei. "Ich glaube da Reya weg ist, ist es auch nicht weiter nötig das wir hier sind. Wir haben keine Garantie dafür das die Schattenwölfin die Wahrheit gegenüber Emfan sagen wird und ich traue Reya auch nicht ganz, aber wir können nichts mehr hier tun. Selbst wenn Emfan kommen würde wenn wir noch hier wären und die Schattenwölfin ihn anlügt und sagt das wir ihr das angetan haben, würde unser Wort gegen ihres stehen und ich glaube es ist klar wem er glauben würde", erklärte ich und hoffte das ich mich verständlich ausgedrückt hatte. Ich schielte zu der Schattenwölfin während ich mit Marek sprach. "Wir können weder ihr, noch Reya trauen", fügte ich noch leise hinzu.

Da hatte ich gar nicht dran gedacht... "Wir könnten sie an der Grenze zum Revier der Schattenwölfe vielleicht ablegen. Ich denke die letzten Meter würde sie selber schaffen und so würden wir uns nicht IN das Revier begeben müssen", schlug ich vor.

Vorsichtig stand ich auf. Natürlich hatte ich aufmerksam zugehört, jedoch entschied ich mich lieber den Mund zu halten.

(ich habs wieder zurück geschafft :'D)

Zustimmend nickte ich. "So viel ich weiß ist es auch nicht allzu weit. Wir legen sie vor die Grenze zum Revier der Schattenwölfe und den Rest packt sie schon", erwiderte ich und wartete ab wie Marek entscheiden würde und was Kolja sagen würde.

(Willkommen zurück Kolja :D)

Ich sah mich ratlos um und ließ mich von der Strömung treiben. Welcher Fisch war es denn jetzt?
Die sahen alle gleich aus. Na toll. Cirilla wird mich auslachen.
Da sah ich ein paar Wölfe am Fluss stehen. Ich erkannte sie.
Marek, Reyleigh, Kolja? Haben die denn hier übernachtet oder was?
Ich schwamm aus dem Fluss und schüttelte mir das Wasser aus dem nassen Fell. Sogar die verletzte Wölfin war noch da. Hi, begrüßte ich alle so neutral wie möglich.