Etwas von mir entfernt waren zwei Rüden (Nikko & Basta) in ein Gespräch vertieft und ich hörte ihnen mit leichtem Interesse zu, denn vielleicht könnte ich so mitbekommen, wo genau ich mich hier überhaupt aufhielt. Ich war schon solange auf steter Wanderung, dass ich diesbezüglich gar keinen Plan mehr hatte. Allerdings schien das nicht Thema ihrer Unterhaltung zu sein. Nun, was soll's. Bin eh nicht so der passive Typ. Also trottetw ich auf die beiden zu. Sorry, wenn ich euch störe, aber könnt ihr mir sagen, wo genau das hier ist?

Die Sonne war längst hinter Wolken verschwunden und so langsam wurde es wieder kühler. Die kalte Zeit beginnt.. bei dem Gedanken wurde mir unwohl und setzte mich auf um besser hochschauen zu können. Sahen die Wolken schon nach Schnee aus?
Immerhin hatte Azzuan vor mir diese Höhle zu zeigen und die anderen beiden lagen auch noch hier rum. Es erweckte den Anschein als wären wir eine Truppe. Mehr Wölfe heißt bessere Überlebenschancen.. ich gab mir einen Ruck und sprach @Schimmer und @Hunabku an, sie hatten uns sicher zugehört.
Kommt ihr mit zu der Höhle?
Ich trainierte wieder meinen Ausdruck neutral zu halten, während ich sie abwartend anschaute.

Nikko:

Etwas überfordert versuchte ich Basta im Auge zu behalten, während er um mich herumlief. Als eine Fähe (Sialuk) auf uns zukam und uns ansprach, sah ich sie erleichtert an. Du störst überhaupt nicht sagte ich schnell. Aber leider weiß ich auch nicht so genau, wo wir hier sind. Basta, hast du eine Ahnung? Bei der Frage wandte ich mich wieder an den Rüden.

Ich schenkte dem Rüden, der mir geantwortet hatte, ein freundliches Lächeln, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf den herumtollenden Wolf richtete, der mit Basta angesprochen worden war und wartete ab, ob dieser vielleicht mehr wusste.

Ich betrachtete den lebhaften Rüden, wie er seine Kreise um mich zog, mit einem leicht amüsierten Funkeln in meinen Augen. Sialuk. entgegnete ich ihm auf seine Frage gelassen und schleckte dabei einen Regentropfen von meiner Schnauze. Kanada, huh? Dann trennen mich von meinem alten Rudel wohl schon recht viele Kilometer...

Nikko:

Ich neigte meinen Kopf zur Seite, als Basta auf Sialuks Frage antwortete. Kanada... Das ist ganz schön weit weg von zu Hause. Ich beobachtete den energiegeladenen Rüden, wie er um Sialuk herumhüpfte. Ob das Rudel auch so weit gewandert ist? Ist Mona noch bei ihnen? Nachdenklich blickte ich zum Fluss hinüber. Dann fiel mir ein, dass ich mich der Fähe noch gar nicht vorgestellt hatte und sah sie wieder an. Ich bin übrigens Nikko.

Ich nickte Nikko einmal zu Freut mich, dich kennzulernen, Nikko. Dann blickte ich wieder zu Basta und zuckte einmal mit meinen Schultern, während ich unangenehme Erinnerungen, die unerwünscht vor meinem inneren Augen aufblitzten, in die hinterste Ecke meines Bewusstseins verbannte - darüber wollte ich jetzt gerade wirklich nicht nachdenken. Kein besonderer Grund eigentlich. Führe nun schon recht lang ein Nomandenleben und zieh ständig von Ort zu Ort ohne festem Ziel vor Augen.

Ich sah Raava einen Moment verdutzt an, schien dann sichtlich zu Überlegenheit. Der Winter kann, wenn man allein ist, sehr schwer werden. Ich denke..zusammen hätten wir bessere überlebenschancen. Antwortete ich dann mit sanftem Ton und wischte mit der Rute weich über den Boden.

Nikko:

Ich erwiderte Sialuks Nicken mit einem meinerseits. Ich folgte ihrem Blick zurück zu Basta. Ich bin auf der Suche nach meiner Schwester erklärte ich. Ihr Name ist Mona. Sie hat ein graues Fell, so ähnlich wie ich... Ihr seid ihr nicht zufällig über den Weg gelaufen? Ich sah beide Wölfe hoffnungsvoll an.

Ich kräuselte nachdenklich meine Schnauze und dachte kurz darüber nach, bevor ich langsam meinen Kopf schüttelte. Nicht das ich wüsste, tut mir leid. Seitdem ich mich von meinem Rudel losgelöst hab, bin eigentlich keinem Wolf mehr über den Weg gelaufen. Und davor hatte ich nicht viel Kontakt mit anderen... Dann schwieg ich, während ich es mir gerade noch so verkneifen konnte, nachzuhaken, wie er seine Schwester wohl verloren hatte, da dies wirklich kein passender Moment dafür war.

Nikko:

Ich nickte leicht. Danke trotzdem. Ich hatte längst aufgehört zu zählen, wie oft ich schon nach Mona gefragt hatte. Keiner hatte mit eine positive Antwort auf meine Frage geben können, daher war ich nicht sonderlich überrascht, als Sialuk ebenfalls verneinte. Dennoch blieb ich hoffnungsvoll.

Nichts zu danken. entgegnete ich ihm und schüttelte mich einmal leicht, um die Nässe des Nieselregens zumindest etwas aus meinem Fell zu bekommen, bevor ich mich wieder an den Rüden vor mir wendete und ihn mit etwas schräg gelegtem Kopf aufmerksam musterte. Gibt es denn keine Orte, an denen du dir vorstellen könntest, dass sie es dort hinverschlagen haben könnte? Irgendwelche Träume oder Vorlieben von ihr oder sowas? hakte ich nach und war mir gleich darauf nicht sicher, ob ich ihm damit nicht vielleicht zu aufdringlich rüberkam. Allerdings konnte ich ihm ansehen, dass ihm dieses Anliegen furchtbar am Herzen lag und wollte es jetzt nicht einfach so auf sich beruhen lassen, wenn ich ihm vielleicht auch ein wenig weiterhelfen konnte, so gering die Chance auch sein mochte. Schließlich wusste ich selbst nur zu gut, wie es war, jemanden zu verlieren, den man liebte - nur dass, er auch noch eine Chance hatte, diese Person wiederzutreffen...ich würde meine namenlosen Kinder nie mehr sehen, geschweige denn sie überhaupt kennen zu lernen.